Hallo zusammen,
motiviert durch einen anderen Thread, in dem bei vielen Usern durchkommt, dass sie von einem bestimmten geschilderten Vorgang (misshandelnde Eltern) sehr wütend werden, während der eigentlich betroffene User (also das misshandelte Kind) genau diese Wut eben NICHT aufbringt, möchte ich das als Thema gerne ausgliedern.
Ich denke das "Phänomen" kennen hier einige, in Zusammenhang mit vielen "Ungerechtigkeiten". Das "Opfer" gibt sich selber die Schuld, und die Wut wird gewissermaßen ausgelagert. Die "Zeugen" werden stellvertretend wütend (oder traurig oder Neid oder oder) - und die "Täter" leben unbehelligt von all dem, so oder so.
Ich kenne das als "Zeuge" und ich kenne es auch als "Opfer", das einfach keine Wut aufbringt, selbst wenn es einsieht, dass da jemand anderes etwas "Falsches" macht...
Andererseits kenne ich auch ein Übermaß an Gefühl - wo ich gar nicht sagen kann, wo das herkommt und wo es hingehört. Insgesamt alles ziemlich verschoben... (Nichts ist mehr da, wo es Sinn macht, alles geht durcheinander, alles wird miteinander verstrickt...).
Nun ist das natürlich unterschwellig immer Thema in meinem Leben, auch in meiner Therapie. Und KOGNITIV hab ich das längst "geblickt"... Aber... emotional bleibe ich "ver-rückt" (oder eben "verschoben")...
Es gibt hier bestimmt Viele, denen es ähnlich geht. Und vielleicht habt ihr Lust, dass wir uns gegenseitig helfen, und gegenseitig ein bisschen anstacheln, auch das zu empfinden, was eine Situation "eigentlich" hergibt... Also, mal ganz humorvoll helfen...
Ich hab mir das so vorgestellt: Wer etwas erlebt und den Eindruck hat, dass ihm "das Gefühl dazu" fehlt, der beschreibt hier die Situation und sein Gefühl dazu - und wer sich gerade "ereifern" kann, der lässt seinen Gefühlen mal freien lauf, sozusagen stellvertretend....... Aber: kurz und knackig und nicht unter der Gürtellinie - aber ganz deutlich...
Und: Das Ziel ist der "Unhold", nicht der User...
Also, ich fange mal an:
Der Zahnarzt hat mir einen Zahn gezogen, obwohl ich ausdrücklich gesagt habe, dass ich das nicht möchte weil ich das unter Narkose in der Klinik machen lassen möchte. Er hat einfach angefangen, obwohl ich misstrauisch war, und mich beschwichtigt - und dann war es zu spät und er konnte nicht mehr aufhören und ich musste ihn weiter machen lassen.
Ich finde das total blöd, aber ich glaube er hat das gemacht, um mir Angst zu ersparen. Und weil er mich albern findet. Und dass ich irgendwie ja auch albern bin...
Wer hat Lust?