Leben nach dem Tod?

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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Nanouwve » Di. 24.02.2015, 01:06

finde diesen Threat superspannend
.dies Thema hat mich schon viel und oft eingenommen.
dein Ansatz,Lightning, diese Vorstellung vom Begriff des Unendlichen, die Relativierung von Größe und gewohnten Gesetzmäßigkeiten..gefällt mir,in meine Denkweise übertragen. Ich empfind dies Dasein in dieser Welt als eine Art Gefängnis, es bedrückt mich.(allein aus dem Grund fänd ich eine Realität der Reinkarnation eine grausige Vorstellung) Mein Kopf, mein Denken, mein Fühlen(so es denn mal auflebt) will anders als ihm erlaubt ist unter den Gesetzen dieser Welt. Deswegen fühlt es sich befreiend an, darüber hinaus zu denk-reisen. unter anderem deswegen interessiert mich jeder Schlitz, jeder flüchtige Blick, der sich vielleicht irgendwie erhaschen oder erahnen lässt, durch den schweren dicken Vorhang dieser Welt.
ich hab mich eine ganze zeit lang mit Nahtoderfahrungs-Berichten beschäftigt. ich hab die Informationen dazu verschlungen, wobei es auch sehr viele unauthentisch wirkende Erzählungen dieser Art gibt, die ich eher unter "Märchen" einordnen würd.
das ist ein Thema, vor dem Betroffene oft eine Große Scheu haben, dies anderen mitzuteilen, und ich merk grad selbst wie ich rumstottere, wo ich erzählen will von einem Verwandten ersten Grades, der eben so eine Erfahrung machen "durfte". er selber sagt, dass keine Umschreibung, keine Worte ausreichen um nur annähernd zu beschreiben, was er erlebt hat während seines klinischen Todes. es fühlt sich an wie ein Geheimnis das man hütet, weil es so unpassend im hier und jetzt scheint und es so unausprechlich ist..
hm..jedenfalls seitdem ich mich so intensiv mit diesem Thema beschäftigt habe- bemüht darum, möglichst viele unterschiedliche und möglichst glaubwürdige Quellen dabei zu Rate zu ziehen- habe ich keine so große Angst mehr vor dem Tod, aber auch kein verstärktes Bedürfnis danach meinen eigenen Tod frühzeitig selbst zu initiieren. letztendlich gibt es absolut keine stichhaltigen Beweise, nach den Regeln wissenschaftlich fundierter Beweisführung, dafür, dass diese Berichte wahr(was auch immer dieses "wahr" bedeuten mag)sind, dass es nach dem Tod ein Leben gibt, das kaum vergleichbar ist mit Diesem...
also ich bin für mich zu dem vorläufigen Schluss gekommen: der Menschenverstand bringt mich nicht weit.. ich bin/ein Mensch ist so viel mehr als man selbst mit dem Verstand fassen kann..und da wo der Verstand aufhört, fängt der Glaube an.für mich. Erstmal, für jetzt, entscheid ich mich, zu glauben, das was mir glaubwürdig erscheint. ERstmal also, glaube ich daran dass es ein Leben nach dem Tod gibt. und es beruhigt mich sehr

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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Lightning » Mi. 25.02.2015, 08:56

Freut mich, dass dir der Einblick in meine "kleine" Unendlichkeit gefällt :)

Zum Thema "Nahtoderfahrung" kann ich sagen, dass es bei mir einmal relativ unspektakulär war.. das war bei einem Unfall, als ich mit dem Moped gestürzt und in ein entgegenkommendes Auto gerutscht bin. Während des Rutschens habe ich in Bildern mein ganzes Leben im Bruchteil einer Sekunde vor Augen gesehen und dachte mir nur noch "das wars". Ich hatte zwar das Gefühl, dass alles gleich dunkel werden wird.. aber nicht wirklich das Gefühl, dass es komplett enden wird. Es kam mir auch bei diesem Erlebnis so vor, als ob in der Ferne ein Licht erscheinen würde. Das Auto konnte zum Glück noch bremsen, so dass ich dann nur mit dem Kopf am Nummernschild angedockt bin und "nur" mein Bein etwas abbekommen hat. Hab mich dann erstmal so gefreut, dass ich lachen musste :P

Die Fahrerin des Autos fand es nicht so zum Lachen.. die hat mich am Ende sogar noch auf Schmerzensgeld verklagen wollen, weil sie angeblich ein Schleudertrauma hatte.. das hatte ich nicht mal, obwohl ich mit dem Kopf am Nummernschild angedockt bin. Pff.. gierige Menschen (sie kam nicht damit durch). Das war natürlich auch keine Nahtoderfahrung in dem Sinn, dass ich wirklich schon fast gestorben wäre oder wiederbelebt wurde. Aber es war eben der Gedanke, dass mein Leben gleich enden wird.. was sicher auch passiert wäre, wenn die Fahrerin nicht hätte bremsen können.

Als ich in der "Geschlossenen" aufgrund der Schizophrenie das ein oder andere Mal dachte und mich auch fühlte, als ob ich sterben würde, war es eine intensivere Wahrnehmung. Dort hatte ich erst Angst davor.. und als ich mich aufgegeben hatte, hatte ich das Gefühl, nach einer endlosen Reise endlich nach Hause gehen zu dürfen, an einen besseren Ort. Es war, als ob ein weißes, warmes Licht mich durchfluten würde und ich mich langsam auflöse in einem Gefühl von Glück, das ich nicht wirklich beschreiben kann. Es fühlte sich an, wie Eins mit Allem werden.. wie wenn das Innerste die körperlichen Grenzen durchbricht, mit reinem Licht und Glück verschmilzt, in die Glückseeligkeit der Seelenwelt übergeht und in einer nie gefühlten Zufriedenheit und Unendlichkeit frei schweben darf. Also Worte reichen auch in meinem Fall nicht aus, um es annähernd so zu beschreiben, wie ich es wahrnehmen "durfte".

Für mich war es jedenfalls einer meiner Einblicke in das, was mich "danach" noch erwarten könnte. Daher werde ich sicher auch irgendwann mit einem Lächeln die Welt verlassen. Wenn dann doch alles einfach vorbei sein sollte, bin ich wenigstens glücklich gestorben.. und falls sich meine Vorstellung doch bewahrheiten sollte, darf ich als Seele mit anderen Seelen die Unendlichkeit genießen und wenn ich möchte, in meiner eigenen Welt leben. Mir wurde ja während der akuten Phase von einer "Stimme" mitgeteilt, dass dieses Leben meine letzte weltliche Prüfung sei.. das erscheint mir positiv, also werde ich auch daran glauben. Man muss ja nicht immer Alles erklären können.. und es gibt sicher noch sehr viele Dinge im Universum/den Universen(?), die sich die Menschheit nicht erklären kann.. so lange das so bleibt, habe ich noch Grund zu "träumen" und zu "glauben" ;)

LG, Lightning
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Nanouwve » Do. 26.02.2015, 01:20

Lightning hat geschrieben:in Bildern mein ganzes Leben im Bruchteil einer Sekunde vor Augen

davon hab ich schon sehr oft gehört und gelesen, was das ganze nur noch interessanter, anstatt gewöhnlicher, macht.ich hab mich schon immer gefragt, wie ist das möglich? wie können in einem so minimalem Zeitraum soooo viele Informationen bewusst und klar vor dem inneren Auge ablaufen? so, als bekäme die große Blase "Zeit", in der wir uns bewegen, an dieser Stelle ein Leck..klingt das wirr?
hm spannend.
Lightning hat geschrieben:Hab mich dann erstmal so gefreut, dass ich lachen musste

hab mitgelacht grad :)

Lightning hat geschrieben:Mir wurde ja während der akuten Phase von einer "Stimme" mitgeteilt, dass dieses Leben meine letzte weltliche Prüfung sei.. das erscheint mir positiv, also werde ich auch daran glauben

diese Vorstellung, die Aussage hat für mich was von: alles hat seine Ordnung. aber für mich hat der Gedanke auch was beängstigendes im Sinne von: was wenn ich versage? nicht bestehe? in der schulzeit hab ich aus dem Grund Prüfungen gehasst. wie verstehst du diese "Prüfung"für dich? auf was wirst du geprüft? darf ich so fragen? hoff ich tret dir nicht zu nah damit.
lieber Gruß
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Atisha » Do. 26.02.2015, 03:04

Wenn ihr hier so schreibt das Leben nach dem Tod, dann denke ich wirklich an mein Leben nach dem Tod. Aber der Tod ist für mich die jetzige Existenz. Wenn ich angeblich voll lebe in dieser Welt, dann bin ich am totesten.
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Nanouwve » Do. 26.02.2015, 17:36

Atisha hat geschrieben:Aber der Tod ist für mich die jetzige Existenz.

ich glaube dieses Gefühl kenn ich sehr gut.es hat mir über viele Jahre "beherrsch" auf eine Art. Aber trotz diesem Hintergrund glaube ich auch fest an ein Leben "vor" dem Tod. ich gllaub dass das möglich ist und ich meine mich dem langsam zu nähern, selsamerweise je älter ich werde. je älter ich werde umso jünger fühle ich auf eine ganz bestimmte Art. ich kann da leider nur für mich sprechen, aber auch für die Menschen, die es mir vormachen oder vorgelebt haben, dass es möglich ist..
lieber Gruß
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Lightning » Do. 26.02.2015, 21:41

Atisha hat geschrieben:Aber der Tod ist für mich die jetzige Existenz.

Naja.. wenn man es so betrachtet.. sehe ich es evtl. ähnlich. Wie erwähnt, hat es sich in meinem Fall während des Gefühls zu sterben auch angefühlt, wie nach Hause gehen.

Nanouwve hat geschrieben:wie verstehst du diese "Prüfung"für dich? auf was wirst du geprüft?

Naja.. ich glaube teilweise auch an eine Wiedergeburt. Das was mir mitgeteilt wurde, ob "real" oder nicht, heisst für mich, dass dieses Leben vielleicht mein letztes auf dieser Welt sein wird, wenn ich es trotz der Schwierigkeiten als lebenswert betrachte und dankbar dafür sein kann. Wenn dies zutreffend wäre, hätte ich wohl schon einige Leben und "Prüfungen" hinter mir. Die "Stimme" sagte mir auch, dass ich eine sehr alte Seele bin und es schade wäre, wenn ich so kurz vor dem Ziel aufgeben würde. Das war auch in der Phase, in der ich eigentlich schon mit meinem Leben abgeschlossen hatte und bereit war, zu sterben.

Auf was ich meiner Meinung nach geprüft werde, lässt sich in Kurzform eher nicht erklären.. da müsste ich sämtliche Erlebnisse der Schizophrenie aufzählen. Grob gesehen auf Gerechtigkeitssinn, wahre Gefühle, Hoffnung, Zufriedenheit.. darauf, wie sehr ich "Leben" an sich schätze.. und eben darauf, ab wann ich diese Dinge aufgeben würde, also darauf, wo meine körperlichen und geistigen Grenzen sind. Für mich wird dadurch "geprüft", ob Gefühle, Lebenswille und das Abschätzen von Richtig und Falsch ausgeprägt genug wären, um am Ende stark und gerecht genug zu sein, um mit dem Seelenreich zu verschmelzen. Wenn ich bei der "Prüfung" versagen würde, würde ich meiner Meinung nach ein weiteres Leben auf der Erde verbringen "müssen", um geistig zu wachsen.

Zu nahe trittst du mir mit dieser Frage nicht. Ich denke, jeder sollte einfach an das glauben, was für ihn hilfreich ist und sich nicht dafür schämen. Daher habe ich auch kein Problem damit, meine Gedanken diesbezüglich zu teilen. Was Andere davon halten ist mir auch ziemlich egal.. Einige Erlebnisse während der Schizophrenie konnte ich mir eben nicht erklären und daraus entstand meine eigene Form von "Glaube" ;)
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Nanouwve » Fr. 27.02.2015, 12:19

das klingt erstmal nach einer sehr positiven Haltung dem Leben und dem Tod gegenüber.
Ich glaube auch dass es jedem selbst überlassen sein muss, was/woran man glaubt. ich habe selber ganz schlechte Erfahrungen gemacht mit Menschen, die meinten besser zu wissen, was ich glauben soll(vor allem auch rund um das Thema "nach dem Tod" und wie ich im Blick auf ihre eigenen Ansichten mein Leben zu leben habe, ohne dass diese Menschen auch nur ne leiseste Ahnung davon hatten, wer ich bin. Ich finde das respektlos anmaßend und überheblich,diese Haltung... oh ich merkt da bricht grad ein großes Thema auf
also in dem Sinn :respekt:
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Mirai » Fr. 27.02.2015, 13:13

Ich habe mich in den Thread nicht eingelesen, aber wollte auch einfach mal meinen Senf dazu geben... ^^

Persönlich habe ich keine feste Meinung zu dem, was nach dem Tod geschieht, aber einige Vorstellungen, die ich beruhigend finde und an denen ich festhalte.
Als erstes glaube ich an ein Leben nach dem Tod, weil ich die Vorstellung schrecklich finde, dass ein Mensch plötzlich aufhört zu existieren und einfach verschwindet.
Ich kann mir gut vorstellen, dass wir schon sehr oft auf diesem Planeten wiedergeboren wurden, ohne davon zu wissen, ich kann mir aber auch sehr gut vorstellen, dass wir in einem Jenseits, wie auch immer das aussehen mag, landen oder dass wir in einer ganz anderen Welt wiedergeboren werden.

Natürlich kann man wissenschaftlich nichts beweisen, aber vorstellen kann ich mir sehr gut, dass unser Charakter, unsere Verhaltensmuster oder unsere Vorlieben durch Erfahrungen in einem früheren Leben geprägt wurden. Das klingt jetzt ganz stark nach Hokuspokus, aber der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und die menschliche Psyche ist komplex und vielleicht liegen ja auch Ängste und vermeidendes Verhalten schlechten Erfahrungen in einem früheren Leben zugrunde.

Wichtig für die seelische Gesundheit finde ich auch, dass man sich mit dem Thema nicht zu sehr beschäftigt. Für mich ist es ein sehr erschütterndes und belastendes Thema und ich kann manchmal auch gar nicht damit umgehen, da es keine richtige oder falsche Antwort gibt bzw. wir niemanden haben, der die Antworten wirklich weiß und plausibel begründen kann. Man kann viel mutmaßen, aber Glaube und Wissen sind ja auch zwei Paar Schuhe.

Da Nanouwve es auch schon mal angesprochen hat, möchte ich auch noch mal ergänzen, dass ich es im Allgemeinen respektlos finde, jemandem seine Meinung aufzuzwingen. Gerade beim Thema Religion übertritt man damit ganz klar eine Grenze und sollte sich lieber zurückhalten, um nicht taktlos zu sein.
Wenn mir jemand erzählt, dass er daran glaubt, dass alles Sein mit dem Tod zu Ende ist oder ein großes, schwarzes Nichts kommt, finde ich das zwar für mich selbst nicht gerade prickelnd und beängstigend, aber wenn jemand sein Leben mit dieser Vorstellung leben kann und will, ist das nicht meine Angelegenheit.
Das Leben ist schon schwer genug, da muss man nicht noch versuchen, Menschen zu bekehren... ^^
Mirai
 

Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Nanouwve » Fr. 27.02.2015, 23:33

Mirai hat geschrieben:dass ich es im Allgemeinen respektlos finde, jemandem seine Meinung aufzuzwingen. Gerade beim Thema Religion übertritt man damit ganz klar eine Grenze und sollte sich lieber zurückhalten

danke Mirai
ein Freund von mir hat vor einigen Jahren seinen Vater durch einen Suizid verloren und genau an der Stelle, wo man ihn hätte auffangen sollen, wo Menschen ne Art von Zuflucht finden sollten, gerade in so einem unfassbar schwerem Lebensmoment, hat man ihm nahgebracht, dass sein Vater nun in der Hölle sei.Ich weiß nicht was derjenige sich dabei gedacht hat und ob ihm klar war, was er damit anrichtet, ich hoffe nicht dass es der Person bewusst war. Sowas macht mich unfassbar wütend und ich kann es absolut nicht nachvollziehen
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Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Zwahod » Mi. 10.06.2015, 12:24

Hallo liebe Leute,

ich weiß auch schon wieder länger her die Diskussion - dennoch habe ich verblüffend ähnliche Erfahrungen wie "Lightning" gemacht...wohl gemerkt komplett ohne Drogen.
Also das mit weißen Licht ist mir nämlich auch passiert ein all umhüllendes weißes Licht, das absolut friedlich ist.
Nachdem ich mit Neuroleptika zugedopt wurde und monatelangen Klinikaufenthalt...habe ich mich erst mal absolut streng rational verhalten und habe die Erlebnisse stark angezweifelt.

Ich befasse mich nach wie vor nicht mehr allzu stark damit, da dies wie "Mirai" schon sagte nicht all zu gesund ist - zumindest im Kulturkreis des "Westens" - der sich langsam aber sicher über alle Völker streckt.

Zum Thema "Wiedergeburt", könnte ich etwas schreiben, was mir mein Vater erzählt hat, der bei meiner Geburt dabei war. Ich habe daran keine Erinnerung, aber die Reaktion als ich auf die Welt kam, lässt sich nicht wirklich anders erklären.
Also, ich kam aus meiner Mama raus...machte die Augen auf...sah mich um...meine Reaktion war, wenn das richtig gedeutet wurde ein "Abwinken" - also ich ließ meinen Arm nach unten fallen....in die Richtung., "nicht schon wieder".

Ich habe gerade aus der Zeit meiner Psychosen, sehr viele "spirituelle" Erfahrungen gemacht und derzeit habe ich auch wieder eine sehr gute Erinnerung daran...Nach der Sedierung durch die Neuroleptika kam mir nämlich alles wie "nur geträumt" vor.

Viele liebe Grüße

Zwahod
Zwahod
 

Re: Leben nach dem Tod?

Beitragvon Joyce » Mi. 22.07.2015, 14:49

Die Frage ob da "noch etwas kommt" bringt mich immer wieder zur Physik.

Würde sich zum Beispiel eines Tages das holografische Prinzip beweisen, was momentan so unwarhscheinlich nicht ist, so stellte sich heraus dass die Realität wie wir sie erleben und auch wir selbst nur 3 dimensionale Projektionen in einem 2 Dimensionalen Raum sind. Quasi Phänomene und Ausdrücke physikalischer bzw. mathematischer Abläufe am Rand eben jener Fläche. Die "Realität" ist dann letztendlich nur das Unvermögen unseres Geistes jene Zweidimensionalität als solche wahrzunehmen (was wiederum ein Segen ist).

Jedoch werfen solche Theorien Fragen auf, denn wenn wir eigentlich nur eine Projektion sind, können wir dann überhaupt von Leben sprechen? Und kann man überhaupt von Leben sprechen, denn letztendlich ist alles nur tote Materie (oder vielleicht auch nicht einmal das).
Somit würde sich mit dem "Sterben" eines Individuums nichts ändern, lediglich seine Temperatur und nach einer Weile auch der Aggregatszustand der in ihm enthaltenen Stoffe.
Ist das ein "Tod" im Sinne unserer Definition?
Eigentlich nicht. Aber wie kann man es sonst fassen?
Betrachtet man die Begrifflichkeit des "Sterbens" einmal genauer bedeutet sie ja nichts anderen als "Dem Tode näher kommen", womit an sich auch allgemein der Prozess des Lebens gemeint sein kann, denn dies tun wir ja schon vom ersten Augenblick unserer Existenz an.

Natürlich kommt nach dem Tod etwas. Es geht einfach weiter.
Fragt sich nur was. Unser Geist mag ohne Körper überleben, aber unser Körper nicht ohne Geist.
Dies wirft die Frage auf ob nicht beim Ende unserer menschlichen Existenzperiode unser Geist stirbt und unser Körper ihm folgt und nicht unser Körper versagt und unser Geist sich von diesem befreit.
Das würde bedeuten wir stünden vor dem Nichts.

Wenn ich mir das alles so ingesamt anschaue kann ich nur zu dem Schluss kommen dass ich mir sicher sein kann es niemals zu wissen. Und dass ich auch froh darüber bin. Ich bin froh über unsere Unfähigkeit in den Dimensionen zu denken und zu erfassen die nötig wären um so etwas komplexes zu verstehen. Es wäre wohl kein schönes Dasein sonst. In ständiger Angst, mit der Gewissheit was da noch kommt oder eben zu wissen dass einen einfach nur endlose Leere erwartet..
Ich denke dies nähme dem Leben auch noch seinen letzten Reiz.

Seien wir froh über unseren begrenzten Geist!
Joyce
 

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