Oskar hat geschrieben:Ich entnehme aus den 3 Punkten am Ende eine Art Vorwurf oder zumindest eine Klage das du manche von uns als als unsensibel wahrnimmst?
Also ich bin jetzt nicht angepisst oder so, nicht das du das in den falschen Hals bekommst
Nein, überhaupt nicht! Ich wollte v.a. eine Begriffsabgrenzung. Weiß jetzt gerade nicht so genau, wie ich das erklären soll. Also ich wollte einfach wissen, ob ihr tatsächlich von Hochsensibiltät im Sinne von HSP und dem was man beispiel auf der Internetseite Zartbeseidet findet, sprecht oder ob es mehr in die Richtung einfach vielleicht irgendwie ein wenig sensibler zu sein oder vielelicht auch (nicht böse gemeint!) zu empfindlich zu reagieren geht. Finde, das ist nämlich ein Unterschied.
Erlebe gerade aber auch, dass ich das Gefühl habe, dass sich in meinem Umfeld viele damit herausreden und es irgendwie als eine Ausrede benutzen, was mich extrem nervt. Ja, ich bin HSP, aber ich muss trotzdem noch gesellschaftskompatibel sein und kann nicht ständig verlangen, dass alle auf mich Rücksicht nehmen müssen usw. Verstehst du, was ich meine?
Und dann ging es hier ja auch sehr um das Thema verletzt sein, was ich nicht zwangsläufig mit HSP in Verbindung bringe. Bei mir äußert sich die HSP beispielsweise in den Bereichen, dass ich Lärm nur ganz schlecht vertrage, dass ich als Kind auf meinem Geburtstag beispielsweise grundsätzlich irgendwann geweint habe, weil es mir zu viel wurde oder ich scheinbar Dinge an meinen Mitmenschen wahrnehme, die andere nicht wahrnehmen. Ein richtig krasses Erlebnis war da mal, dass ich bei einer Person ein so richtig krass ungutes Gefühl hatte, dass ich wollte, dass diese Person unbedingt verschwindet und auf keinem Fall in diesem Versein sein darf und hier einfach nicht hingehört. Ein paar Jahre später stellte sich dann heraus, dass diese Person dem Verein extrem geschadet hat. Jetzt im Nachinein würde ich sagen, ich habe damals wahrgenommen, dass die Person unehrlich ist...
Wenn man schnell verletzt ist, folgt das häufig ja irgendwelchen Mustern, wo ich denke, dass es gut ist, diese Muster aufzudecken, um daran arbeiten zu können. Das hat für mich aber nicht unbedingt etwas mit Sensibilität zu tun. Vielleicht ist das mit einem Beispiel leichter zu erklären: Ein Kind, dem ständig gesagt wird, dass es etwas falsch macht, andauernd kritisiert wird usw., wird auch später extrem auf Kritik reagieren. Die Ursache würde ich hier aber nicht in der Sensibilität sehen, sondern vielmehr an der Vergangenheit mit schlechter Kritik. D.h. ich sollter herausfinden, dass ich so schlecht mit Kritik umgehen kann, weil in meiner Kindheit in der Richtung ungute Dinge passiert sind und wenn ich das weiß, kann ich daran arbeiten, dass diese Sache heilt und dann reagiere ich auf Kritik auch nicht mehr so heftig. Verstehst du, was ich meine? Also die Ursache liegt dann eher woanders. Und ich denke, dass das gerade bei Verletzungen häufig der Fall ist. Also dass man aus einem bestimmten Grund bei bestimmten Dingen schnell verletzt reagiert. Einfach, weil da shcon eine tiefe Verletzung da ist, die dann wieder aufbricht.
Könnte ich es irgendwie verständlich rüberbringen? Sollte einfach ein Gedankenanstoß sein, zu schauen, was tatsächlich der Grund ist. Denn die Aussage, ich bin zu sensibel ist ja irgendwie auch ein wenig oberflächlich betrachtet und wenn man tiefer schaut, kommen vielelicht noch andere Dinge hoch...