von atypical » Sa. 25.04.2015, 18:20
Hey Anna.
Ich kann deine Situation gut verstehen, hab das leider auch schon erlebt.
Aber ich denke, wie es einige andere hier schon geschrieben haben, dass es für Trauer keinen vorgegebenen Zeitraum gibt. Ich habe selbst über 10 Jahre lang um jemanden getrauert und tue es immer noch auf eine gewisse Art, nur mit dem Unterschied, dass sich die Trauer mit der Zeit verändert hat. Erst war's lange ein unerträgliches Gefühl, als wäre ich selbst zur Hälfte gestorben und nicht mehr in der Lage gewesen, überhaupt noch weiter zu leben, weil nichts mehr Sinn hatte. Mittlerweile habe ich dieses Gefühl nicht mehr so stark. Ich vermisse ihn zwar immer noch enorm, kann aber einigermaßen mit der Situation umgehen und akzeptieren was passiert ist.
Was mir sehr hilft, ist regelmäßig sein Grab zu besuchen. Manchmal sitze ich einfach nur dort und schweige vor mich hin oder ich erzähle ihm alles Mögliche, selbst wenn es nicht nachvollziehbar sein mag, dass ich immer noch mit ihm rede, wo er ja eigentlich "nicht mehr da ist". Aber es hilft mir eben und macht den Schmerz sehr viel leichter.
Aber das ist wahrscheinlich wie bei vielen anderen Dingen auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Jeder geht anders damit um und ich bin mir sicher, dass auch du mit der Zeit einen Weg finden wirst, wie du mit der Trauer umgehen kannst, dass sie nicht mehr so erdrückend ist und leichter wird. Braucht halt alles seine Zeit und da solltest du dich nicht unter Druck setzen.
LG atypical
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