Hallo Annaa!
Deine Probleme kenne ich sehr gut. Ich hatte lange Zeit ähnliche Ängste und kann aufgrund einer Angst auch das Haus nicht alleine verlassen. Allerdings habe ich auch alle Ängste bis auf 1-2 überwinden können.. nur doof, das eine davon mich ans Haus fesselt.. aber die werde ich irgendwie auch noch überwinden.
Es hört sich immer etwas doof an, wenn man es einfach so schreibt.. aber am Besten hilft es wohl wirklich, sich möglichst positive Gedanken zu machen. Also wenn Ängste aufkommen, oder auch vor dem Einschlafen an etwas Schönes denken oder sich etwas Schönes vorstellen, kann die ein oder andere Angst vertreiben. Ablenkung kann auch nicht schaden. Manchmal hilft es auch schon, sich selbst Dinge zu sagen wie: "Wovor habe ich eigentlich Angst? Das macht keinen Sinn. Ich muss keine Angst haben." oder "Auch wenn ich noch so viel Angst hatte, ist mir bisher nichts Schlimmes passiert. Die Angst ist unnötig.".. Ich denke, Angst entsteht nur im Kopf und dort kann man sie auch bekämpfen. Ich mache mich auch oft über mich selbst lustig, wenn ich wieder eine total unbegründete Angst habe.
Angst vor dem Tod ist z.B. auch eine Sache der Einstellung. Ich glaube mittlerweile an Etwas nach dem Tod. Ich habe keine Angst vor dem Tod.. eher im Gegenteil.. ich würde es aber auch als sinnlos empfinden, mein Leben zu beenden.. das hätte ja evtl. Folgen für mein "Karma" und ich habe auch andere Gründe für mich, die nach ein paar Nahtoderfahrungen entstanden sind. Bei der Angst wegen Krankheit durch Berührung kannst du dich auch selbst fragen, ob die Angst berechtigt ist. Wie oft wurdest du durch eine Berührung schon krank? Zweifle deine Ängste ruhig an.. stell sie in Frage.. und beantworte dir selbst, warum sie unbegründet sind. Manche Ängste hat wohl jeder Mensch.. Angst vor Verlust steckt ziemlich sicher in uns Allen.. aber wenn man nicht zu sehr über mögliche Verluste nachdenkt, bleibt die Angst auch im Hintergrund. Da könnte z.B. wieder Ablenkung und positives Denken hilfreich sein.. je nachdem, vor welchen Verlusten du Angst hast, könnte dir auch eine "spirituelle" Antwort, an die du selbst glauben kannst, weiter helfen. Für mich gibt es z.B. was das Leben selbst betrifft keinen Verlust.. nur die Unendlichkeit.. und diese ist schön. Was Andere von diesem Gedanken halten, ist mir persönlich dann auch egal, so lange er mir hilft
Ich bin mir auch nicht sicher, ob Lieder mit Texten über Suizid, DVV und Verlust das Richtige sind, wenn man diesbezüglich Probleme hat. Klar fühlt man sich evtl. eher verstanden.. aber Musik transportiert meiner Meinung nach sehr viel Gefühle.. daher würde ich zur Abwechslung evtl. auch mal etwas aufheiterndes hören, nicht nur traurige und depressive Musik. Und falls doch, gibt es diese z.B. auch ohne Texte, die zusätzlich das Gefühl stärken. Ich höre ja auch sehr viel melancholisches.. aber eben auch viele Dinge, die ein positives Gefühl transportieren. Zudem haben für mich auch Tränen mittlerweile etwas Beruhigendes.. wenn mir Tränen kommen, fühle ich mich zwar traurig und einsam.. aber trotzdem ausgeglichen. Ich fühle mich eigentlich gut, wenn ich weinen kann und sage mir selbst, dass es auch richtig ist, in solchen Momenten einfach mal Tränen fließen zu lassen. Also bin schon fast etwas glücklich, wenn ich weine.. und das auch nur dank positiven Gedanken und Gefühlen, die ich mir über meine Tränen gebildet habe. Ich schließe dann oft die Augen, höre Musik.. und genieße das Gefühl des traurig seins.
Und die Bilder, die du siehst.. siehst du die eher wie einen Traum vor dir? Oder ziemlich real? Wenn es "real" wirkt, würde ich mir Gedanken machen bezüglich Medikamenten.. und evtl. welche nehmen oder die Medikation ändern, falls du Medis nimmst. Und falls diese "Visionen" eher wie ein Traum sind.. habe ich persönlich mich mit meinen "Dämonen" angefreundet. Ich erschrecke zwar ab und zu.. aber betrachte die "Visionen" mittlerweile als Geschenk.. nicht mehr als Krankheit.
Wenn ich Bilder sehe, wie ich mich oder andere verletze.. läuft das wie ein Kopfkino vor mir ab. Ich sehe zwar die Bilder, kann mir aber eigene Gedanken dazu machen.. in dem Fall des Verletzens denke ich mir meist "Das zeigt mir, was ich sicher nicht tun werde." Oder ich entwickle ein Gefühl dazu, das ich mit den Bildern verknüpfe.. aber trotzdem mit Abstand und Gelassenheit.. in dem Fall wäre es bei mir Trauer. Ich kann auch häufig meine Bilder kontrollieren.. so fliege ich z.B. oft vor dem Einschlafen durch meine Vergangenheit.. durch Häuser und Gärten von Freunden aus der Kindheit.. ich sehe uns dort z.B. wie wir Topfklopfen spielen.. und Fangen und Verstecken.. gehe dann jeden aus der Klasse durch und fliege durch die Häuser und die Gärten.. oder ich erinnere mich an positive Erlebnisse wie Urlaub oder einfach an schöne Orte wie das Meer oder Berge.. oder die Schönheit von Wolken, wenn man sie von oben betrachtet.. oder ich fliege durch das stille All und fühle mich frei.
Solch starke Ängste zu überwinden ist sicher nicht leicht.. es kostet Kraft und Zeit.. aber es wird besser werden. Dass deine ganze Familie irgendwie von Krankheit betroffen ist, tut mir sehr leid.
Na denn.. lass den Kopf nicht hängen. Denk an eine positive Zukunft.. denk daran, wie alle wieder gesund werden und wie du deine Ziele erreichst. Meine Schizophrenie lehrte mich, das "Grün" ist immer stärker, als das "Rot". Also kannst auch du durch dein inneres Licht deine Ängste bezwingen. Du darfst nur die Hoffnung nicht verlieren
LG, Lightning