Heute Mittag bin ich auf dem Heimweg an einer Demo durch die Innenstadt vorbeigekommen. Überall in der Innenstadt lagen rote Schnipsel mit "Refugees welcome" verteilt und die Meute, mit vielen Punks darunter, hat die ganze Zeit laute Musik gehört und "No border, no nation, stop deportation" geschrien. Das fand ich echt ätzend und kann über solche bescheuerten Parolen nur den Kopf schütteln.
Ich meine, glauben diese Menschen wirklich, dass wir alle Probleme lösen könnten, wenn wir die Grenzen und Staaten abschaffen und jedem Menschen einen deutschen Pass und ein Flugticket nach Deutschland in die Hand drücken? Das mag sich in linken Ohren jetzt rechts anhören, aber man muss eben auch in der Realität leben und nicht in einem fernen Utopia. Ich finde, als Teil der Europäischen Union sollten wir uns selbst in der Pflicht sehen, Menschen aus Kriegsgebieten Asyl zu gewähren, aber es wäre sehr viel einfacher für die europäischen Staaten, wenn wir die Flüchtlinge auf Europa verteilen und nicht nur alle nach Deutschland und Schweden holen. Außerdem haben Menschen, die nicht aus Krisengebieten kommen und nicht verfolgt werden, auch kein Asyl verdient. Das heißt nicht, dass ich diese Menschen nicht in Deutschland sehen will, aber zwischen Immigration und Asyl besteht doch ein deutlicher Unterschied. Asyl beantragt man, weil man sonst keine Hoffnung mehr in seiner Heimat sieht und den Tod fürchtet und diese Menschen wollen mit Sicherheit irgendwann in ihre Heimatländer zurück, wenn es die politische Lage wieder zulässt.
Traurig, wenn Menschen das ganze System kritisieren und totreden, ohne einen Plan zu haben, wie man selbst die Welt politisch gestalten möchte.
Es ist mit Sicherheit nicht alles perfekt, aber es wäre auch nicht die Lösung, wenn wir die Regierung stürzen und den Kommunismus ausrufen.
Außerdem hat jeder volljährige Staatsbürger das Recht, wählen zu gehen und wer dieses Recht nicht nutzt, ist selbst schuld. Ich habe in meinem jungen Leben bisher immer Parteien gewählt, die mit einer knappen Minderheit in der Opposition gelandet sind und ich bin immer noch der Meinung, dass eine rot-rot-grüne Bundesregierung gar nicht so abwegig ist, weil sie auch bei der letzten Wahl so viele Stimmen bekommen haben. Danach kann man dann ja immer noch sehen, inwieweit diese Parteien regierungsfähig sind und etwas verändern können. Ein guter Demokrat ist auch nicht mit einer Partei verheiratet.