Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Charlotte » Do. 02.10.2014, 14:41

Ja, es ist ein Schutzmechanismus. Aber du hast keine Kontrolle darüber. Und so weit ich weiß auch nicht über dich, während du dissoziierst. Die meisten kriegen davon nichts mit, wissen hinterher nicht, was passiert ist.
Die Dissoziation ist ein Notfallplan und keine Bewältigungsstrategie. So wie wenn dein PC abgestürzt ist und du das Stromkabel ziehst, weil sonst nichts mehr geht.

Ziel sollte es sein, andere Bewältigungsstrategien zu finden, Wege, um mit der Bedrohung klar zu kommen, ohne den Kopf abzuschalten. Natürlich musst du durch eine Dissoziation diese Bedrohung nicht ertragen, aber du wirst so auch nie lernen, damit umzugehen.
Charlotte
 

Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Mad-Ich » Do. 02.10.2014, 17:16

Leiden, hmm, es ist nicht angenehm so arg wegzutreten, man ist da aber doch nicht da. Nen neben sich stehen, man kann einfachste Dinge zum Teil dann nicht mehr, selbst wenn man es wollen würde. Bist dem großteils hilflos ausgeliefert. Ja, es ist nicht angenehm, schützt aber eben auch vor vielem. Hab eben meine Arbeitsplatte mit Müh und Not an die Wand geschraubt inner Küche und danach erstmal wegen zu viel Anstrengung wohl (mir haben zum Teil die Hände zum Ende hin gezittert und die Arme geschmerzt) nen kleineren Bewegungsaussetzer gehabt als ich zur Ruhe kam. Wo ich in der Vergangenheit immer arg weg war, waren Situationen, wo ich andere bei etwas zuhörte, dass gewisse Gefühle weckte. Da kam gar nix mehr an bei mir vom Erzählten.

Es ist ganz schwer ne Dissoziation zu erklären. Hmm, im Grunde wie nen körpereigenes Promethazin, 100mg, wenns anfängt zu wirken. Ja, das kommt dem Nahe, aber noch nicht zur Gänze, hmm. Promethazin und dazu ne dicke Grippe, wo der Kopf wie in Watte gepackt ist.

Selber herbeiführen würde sicher auch gehen, wenn man weiß, worauf man wie reagiert. So wie man eben durch Skills gegensteuern kann. So wie man bei manchen Dinge einfach weinen muss, so wie man bei manchen Dinge lachen muss, so auch bei manchem dissoziieren. Das sind mangelnde Gefühle ausgelöst durch zu viele davon, nach meinem Empfinden *bricht sich grad einen beim Erklären ab*. Und ob ich damit nun richtig liege, wer weiß das schon? Ich kanns nur nach meinem eigenen Erleben schildern. Und hab dazu zurzeit selber wieder recht wenig davon, Gefühle. Auch auf die Gefahr hin, dass das grad Müll ist, post ichs einfach. Drüber nachdenken geht grad nicht *kopfschüttel*.
Mad-Ich
 

Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon schneestern » Di. 14.10.2014, 00:13

Mh, ich finde dissoziiren meist nicht schön, weil ich in dem Moment denke, dass es gerade schlimm ist. Ist es aber nicht-dagen Leute von ausen-das ist nur die Erinnerung, die sich echt anfühlt. Ich kann mich dann meist auch nicht mehr bewegen und nicht mehr reden. Das ist total doof. Manchmal fragt mich jemand was und ich will antworten, aber es geht nix. Aber das ist bei jedem anders-manche hören z.b. ja auch nix...
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Waldbeere » Do. 30.10.2014, 23:24

Man kann schon ein wenig die Dissos beeinflussen, wenn man gelernt hat, zu merken, wann man in eine Disso rutscht z.B. mit Skills (sinnesansprechende Skills).
Momentan kann ich das gar nicht mehr, weil ich den Zeitpunkt noch zu handeln, verpasse.
Viele greifen in Dissos auch zur Klinge, weil es ihnen durch den Schmerz erst wieder möglich ist, aus der Disso rauszukommen.

Mir geht es nach einer Disso ziemlich schlecht, weil ich einfach nichts mehr weiss (nicht immer so) und man ist tierisch verunsichert. Ich drifte halt ab, hab dann meist ein Black Out und weiss hinter nichts mehr. Manchmal sitze ich aber auch da und kann einfach nicht mehr auf meine Umwelt eingehen.
Habe mich früher als es ganz schlimm war auch oft an Orten wiedergefunden, wo ich nicht mehr wusste, wie ich dahingekommen bin und mache viel Mist, wo ich hinterher erschrocken bin.
Mir rauben Dissos einfach auch unheimlich viel Kraft.
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon graupunkt » Di. 04.11.2014, 20:34

Es fühlt sich komisch an, ich fühle mich dabei nicht mehr ganz da und auch nicht ganz weg. Meine Augen, also mein Sehvermögen verändet sich aprubt und ich kann kaum noch was lesen, ich fühle mich innerlich schwebend. Alle Informationen die dann auf mich zu kommen, kann ich nicht mehr Objektiv verwerten, ich kann mich auch nicht mehr richtig konzentrieren, bin schnell gestresset und fühle mich vom Gegenüber sogar zum teil angegriffen oder bin schnell gereizt weil ich die Komunikation nicht mehr filtern kann wie es nun gemeint ist. Manch mal steigt auch mein Puls weil ich mich schnell aufrege und ich bekomme kalte feuchte Hände. Ich kann mich auch in etwas reinsteigern, ich bin dann auch schreckhaft und wenn alles vorbei ist bin ich Müde und kann mich nicht immer an alles erinnern und manch mal bekomme ich Kopfschmerzen.
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Angie » Fr. 21.11.2014, 19:04

Hallo Ihr,
bin neu hier und gerade so per Zufall gelandet.
Habe mitunter selber solche Störungen, wo ich teilweise nur noch im Tunnelblick etwas erkenne, meine Gelenke nicht mehr zu mir zugehörig erscheinen, ich kein Körpergefühl mehr besitze und mir ebenso Momente oder Minuten fehlen können. Dazu ändert sich dann meine Stimmlage und bin mitunter sehr kindlich dann drauf.
Selbst meine Handschrift verändert sich. Ebenso kann ich mitunter dann auch nichts mehr lesen, sehe nur Buchstaben, komme mir dann wie eine Analphabetin vor.
Durch Klinikaufenthalte weiß ich ja nun, dass diese Symptome Dissoziationen sind, wo ich früher immer annahm, das wären irgendwelche Kreislaufprobleme und vielleicht irgendwelche Probleme mit den Augen :lol:
Angie
 

Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Alina » Mi. 17.02.2016, 23:20

Kollegin erzählt von versuchter VG.
Es klingelt in minen Ohren, ich hören nichts mehr, ich sehe nichts mehr, mein Körper wird starr,ich bin nicht mehr da.
Ich saß ie Ganze Zeit beimGespräch und habe doch nichts mitbekommen.
Alina
 

Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Limmchen » Mi. 07.02.2018, 13:34

Wou, ich bin noch total beeindruckt von euren Berichten.

Vor 5 Jahren habe ich in der Klinik erfahren, dass es das Wort "Dissoziationen" gibt. Die Fachleute bezogen es aber nur auf mein völliges Wegtreten. Alles sonstiges Verhalten wurde den Persönlichkeitsstörungen untergeordnet.

Es wechselt ständig die Phase von „ich kann nicht mehr“, „ich ertrage es nicht mehr“, „ich will nicht mehr“ mit der Phase „ich will wissen, was mit mir los ist“, „wo kommt es her“, „was passiert mit mir“, „wie kann ich mein Leid lindern“ und dem Überzeugen, dass ich für mich nur etwas tun kann, wenn ich mich erst mal verstehe.

In solchen letztgenannten Phasen fragte ich Fachleuten Löcher in den Bauch, las Bücher und suchte im I-Net mit wenig Erfolg. Entweder fand ich keine Antworten auf meine speziellen Fragen oder verstand die Inhalte nicht. Die Zeiten, es alles aufzugeben, wurden immer größer, meine Suche nach Antworten immer sporadischer. Ich fühlte mich selbst unter „sich ungewöhnlich verhaltenden Patienten“ skurril und abartig.

Und jetzt lese ich eure Erfahrungen mit Erstarrung, Seheinschränkung, Hörverlust, diese besondere Art der Vergesslichkeit usw. Dieser plötzliche Aha-Effekt macht mich irgendwie euphorisch. Ich weiß, dass das nur von kurzer Dauer ist, tut aber im Moment echt gut.

Gegenüber den -zig kennengelernten Helfern, die sich spezialisiert nennen, seid ihr für mich die wahren Spezialisten. Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass ich ein Exot bin. Ihr habt meine Symptome als so viele Disso-Arten benannt und mit einem Schlag so viele meiner Fragen beantwortet. Jetzt kommt der Mut und das Interesse zurück. Und die Hoffnung. Danke.

Da stellt sich mir eine Frage. Vielleicht könnt ihr mir helfen, eine Antwort darauf zu finden; und mir einen Hinweis geben, wenn ich in meiner Denkweise etwas quer liege.

Nach meinem Wissensstand entsteht eine Dissoziation aus einer Notlage heraus. Der Körper findet einen Überlebensmechanismus, wenn ihm Kampf oder Flucht nicht möglich ist. Er spaltet einen Teil ab, damit die Situation erträglich bleibt. Hat man damit überlebt, sprich, es hat funktioniert, merkt sich das der Körper. In späteren Jahren wiederholt sich dies, auch wenn es keine wirkliche Notlage gibt, aber vom Körper als Notsituation interpretiert wird. Ist das soweit erst mal richtig?

Für mich ist es nicht verständlich, warum eine Person verschiedene Disso-Formen haben kann. Meine Gedanken sind folgende. Wenn der Körper eine Form als Überlebensstrategie gefunden und gespeichert hat, warum ruft er dann nicht immer wieder diese auf? Wieso reagiere ich mit verschiedenen Formen? Mal friere ich fast ein, mal ganz, mal bin ich taub, mal mutistisch, mal steh ich vor der Kaffeetasse und weiß weder, was das ist, noch was man damit macht usw. Ich bin im Erklären nicht so toll, aber vielleicht könnt ihr trotzdem herauslesen, was ich meine.
Limmchen
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Mäuschen » Do. 08.02.2018, 10:33

Vielleicht schreibe ich ein wenig später noch etwas mehr... Wollte dir nur kurz sagen, dass die andern an sich alle nicht mehr (aktiv) hier im Forum sind. Damit du weißt, dass du da vielleicht nicht auf Antworten warten solltest. Vielleicht hat ja aber noch jemand anderes etwas zu dem Thema zu sagen ;)

Bei mir sind die Dissoziationen an sich auch sehr stark ausgeprägt. Aber später vielleicht mehr dazu. Wollte noch auf ein paar Kommentage bezug nehmen. Mag gerade aber nicht... Sorry!
Mäuschen
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Limmchen » Do. 08.02.2018, 12:46

Danke Mäuschen, dass du meine Frage bemerkt hast. Würde mich freuen, wenn du mir zum Thema noch etwas mitteilen könntest. Vielleicht hast du auch einen Tipp für mich, in welchem Forum meine Frage besser ankommt.
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Dave » Fr. 09.02.2018, 05:51

Hallo Limmchen,
Die Dissoziation ist eine Überlebensstrategie des Körpers um mit speziellen Situationen zurecht zu kommen, welche sich nicht anders lösen liessen, jedenfalls nicht bis zu diesem Punkt. Damit hast du schon recht, aber es gibt vielfältige Arten von Dissoziationen. So kommt es bei einem Menschen vor, das diese Person nichts mehr sieht oder hört, bei einer anderen Person wiederum zu einer vorübergehend veränderten Persönlichkeit oder zu einer extra Persönlichkeit, die vorübergehend die Kontrolle übernimmt. Jedes mal wenn der Mensch wieder in diese Notsituation versetzt wird, so wird auch der Mechanismus immer wieder vom Körper verwendet, doch kommt es auf die Ursache an die es verursacht und dementsprechend können verschiedene Arten von Dissoziationen stattfinden.

So kann es bei Geräuschen passieren, die für die Person grausam sind oder mit einer schlimmen Vergangenheit verbunden werden, dass das Hören aussetzt, oder bei einem trigger der eine Person in Verzweiflung setzt und sich die Person hilflos fühlt, der Körper das Bewusstsein in einen Zustand aus der Kindheit vorübergehend zurück versetzt, indem sich diese Person sicher fühlte um so den mentalen Zustand wieder zu stabilisieren. So passiert es auch bei einer dissoziativen Identitätsstörung dass das Unterbewusstsein aus Stücken der Persönlichkeit eine weitere Persönlichkeit Entwickelt, die dazu im Stande ist mit Situationen umzugehen oder immerhin zu ertragen um das eigentliche Bewusstsein zu schützen.

Bei mir kommt es zum Beispiel vor das ich meine Verbindung zu gewissen Gefühlen verliere. Ich bin dann im Stande ein Gespräch zu führen, Tätigkeiten auszuführen oder anhand vom denken passend zur Umwelt zu reagieren, also Gefühle praktisch zu simulieren, aber wenn du mich in diesen Momenten fragen würdest wie es mir wirklich geht, dann bin ich nicht im Stande eine Antwort zu geben, da ich in diesem Momenten eher einer Hülle gleiche. Es kann aber genauso passieren das ich in gewissermaßen meinen Bezug zur Realität verliere und ich auf keine Reize von außen mehr wirklich oder kaum anspreche, also in diesem Moment komplett in mich gekehrt und in meiner eigenen Welt bin und es sich anfühlt als würde für mich die Zeit stehen bleiben, während sie um mich herum weiter läuft.

Je nach Ursache kann die Art wie der Körper reagiert also variieren und daher verschiedene Ausmaße annehmen. Will man dies beseitigen, dann gilt es genau herauszufinden was dahinter steckt und alternativen zu finden, oder besagte Probleme zu beheben. Das sollte man aber steht's unter Betreuung mit einer ausgebildeten Fachkraft machen. Der Körper macht diese Sachen nicht ohne Grund. Ich hoffe das beantwortet deine Fragen ein wenig.

Mit freundlichen Grüßen:
Dave
"Du schreitest ewig durch die Schattenreiche, kämpfst gegen das Böse, wo andere versagen. Möge dein Durst nach Rache nie versiegen, möge das Blut auf deinem Schwert niemals trocknen - und mögen wir dich nie wieder brauchen.
- Corrax-Eintrag 7:17"

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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Limmchen » Fr. 09.02.2018, 12:34

Hallo Dave,
ganz lieb danke für deinen langen und gut erklärten Bericht.

"Will man dies beseitigen, dann gilt es genau herauszufinden was dahinter steckt und alternativen zu finden, oder besagte Probleme zu beheben."
Um ehrlich zu sein, klingt das beängstigend. Die vielen Therapien in Kliniken und ambulant waren nicht gut; mir ging es danach immer schlechter. Da ich immer auf der Suche danach bin, dass es mir wenigstens etwas besser gehen mag, versuchte ich, die Situation so anzunehmen, wie sie ist und überlegte, wie ich mit den Symptomen besser zurecht komme. Im halb eingefrorenen Zustand - alles geht nur seeehr langsam, körperlich wie geistig - bin ich in meiner Wut und Verzweiflung über die Situation früher immer gestürzt, weil ich meine Bewegungen nicht koordiniert bekam. Seit ich mich auf mich konzentriere - z.B. rechtes Bein vor, linkes Bein vor, erst drehen, dann weiter gehen, erst überlegen, dann tun - gibt es keine Stürze mit Verletzungen mehr. Das geht nur, wenn ich zu hause bin, draußen frier ich ganz ein. Als ich das wahrnahm, dass das funktioniert, ich in einer gewissen Weise trotzdem mobil bin (z.B. Toilettengang, Tee zubereiten), hatte es mich gepackt, auch für Anderes machbare Lösungen zu finden. Ich war total euphorisch, dieses tolle Aha-Gefühl. Doch das ist jetzt ein Jahr her und ich habe keine weiteren Kompromisse gefunden, was deine Aussage zu bestätigen scheint, dass es nur über diesen Weg Besserung geben könne.

"Das sollte man aber steht's unter Betreuung mit einer ausgebildeten Fachkraft machen."
Das klingt noch beängstigender. Die letzte Klinik, in der ich war, ist eine Spezialklinik für PTBS. Nach 6 Wochen wurde ich entlassen mit der Begründung (Klinikbericht): "...sehen wir eine Weiterbehandlung in unserer Klinik nicht indiziert......aufgrund der ausgeprägten Beziehungsstörung...". Meine Angst vor Menschen bringt mich noch um den Verstand. Einerseits möchte ich allein sein, weil es mir dann besser geht, andererseits fühle ich mich einsam. Der Einzige, mit dem ich meist unproblematisch umgehen kann, ist mein 28jähriger Sohn. Warum mit ihm ein Zusammensein so ganz anders ist, weiß ich nicht. Ich wünschte, ich könnte zumindest mit den mir wichtigen Personen so umgehen (z.B. Theras und Freunde).

Gegenwärtig mache ich zwei Therapien. Die Eine ist Psychotherapeutin und ist Beraterin in einem Verein. Sie unterstützt mich, in dem sie sich auf Mailgespräche einlässt. Wir schreiben uns einmal wöchentlich eine Stunde Mails hin und her, weil im Direktkontakt ich mich gar nicht äußern könnte. Durch diese Art von Gespräch bin ich überhaupt das erste Mal in der Lage, von mir zu berichten. Allerdings hat sie mir zurückgemeldet, dass sie mit mir nur bis zu einem bestimmten Punkt gehen könne. Ab da wäre Direktkontakt notwendig. Den Grund hab ich noch nicht ganz verstanden. Und einmal die Woche habe ich Ergotherapie zu hause. Lt. Verordnung "soziale Kompetenz entwickeln, Selbsterfahrung, Verbesserung der Beziehungsfähigkeit, Vermeidung von Krankenhausaufenthalten, zur Stabilisierung und Konfliktbewältigung dringend notwendig". Der Vorteil an der Thera ist, dass sie für alles offen ist und immer mich wählen lässt, was ich machen möchte. Selbst auf ausgefallene Ideen von mir geht sie ein. Einzige Bedingung von ihr: keine Psychogespräche, aber damit kommt sie mir sehr entgegen.

Das alles schreibe ich nicht, um zu jammern. Schöne Dinge berichten fällt mir überhaupt nicht schwer. Hab ich nichts Schönes mitzuteilen, bin ich still. Ich schreibe das alles hier, weil ich euch inständig um Hilfe bitten möchte. Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg ohne Psychotherapie. Vielleicht hast du oder jemand anderes einen Tipp, etwas, dass ich ausprobieren könnte. Mir sind die Ideen ausgegangen. Vielleicht habt ihr auch eine Idee, wie ich die derzeitigen Therapien in ihrer Gegebenheit besser nutzen könnte.

Mit freundlichen Grüßen,
Limmchen
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Mäuschen » Fr. 09.02.2018, 13:04

Nein, es gibt keinen Weg an einer Psychotherapie vorbei! Tut mir leid, aber bitte mache dir da nicht zu große Hoffnungen, dass das irgendwie klappen könnte, wenn du eine stark ausgeprägte Störung hast. Und ne Physiotherpeutin ist da auch echt der falsche Ansprechpartner. Sagt sie dir denn nicht, dass sie mit dir keine Therpaie machen kann? Oder ist sie doch auch Therapeutin? Das Problem sehe ich da auch weniger im MailKontakt, als vielmehr darin, dass ihr einfach die fachliche Ausbildung fehlt, wenn sie keine Traumatherapeutin ist. Was sie machen kann, ist dich im alltäglichen zu unterstützen, dir zuzuhören usw. So jemanden habe ich auch (Seelsorger). Aber er sagt mir immer wieder, dass er außer zuhören mir nicht helfen kann. Und wenn sie nicht tatsächlich noch ne Ausbildung hat, wird das bei auch der Fall sein. Ich finde es voll gut, dass sie das mit den Mails mit dir macht und das scheint dir auch gut zutun. Aber das ist nicht ausreichend und übersteigt ihre Kompetenzen, wenn sie da mehr machen möchte, als nur für dich da zu sein...

Um mit Dissoziationen umgehen zu lernen, muss man nicht unbedingt die Auslöser/Ursachen kennen. War bei mir kein einziges Mal Thema. Da gibt es verhaltenstherapeutisch ganz gute Techniken, wie man Dissoziationen beenden kann. Kennt man die jeweiligen Auslöser, ist es natürlich leichter, der Dissoziation entgegenzuwirken, weil man dann ein Stückweit darauf vorbereitet ist und davon nicht so überrascht wird. Die Namen für die Techniken sind glaub Grounding-Techniken und Techniken zur Reorientierung im Hier und Jetzt. Zumindest steht soetwas bei mir in den Arztbriefen immer drin.

Gute Bücher, die mir dazu gerade einfallen wären.
- Traumabedingte Dissoziationen bewältigen. Das ist ein Buch, wo viel über Dissoziationen erklärt wird und Techniken zur Beeindigung vermitelt werden. Ist an sich ein Konzept für ne Gruppentherapie, kann aber auch selber durchgearbeitet werden. Besser ist es natürlich, wenn du nebenher auch mit jemandem darüber sprechen kannst. Aber wäre vielleicht schonmal nen Anfang.
- Der innere Garten. Das sind viel so Imaginationsübungen, die häufig bei Tramas eingesetzt werden, um wieder eine innere Stabilität und so zu bekommen. Eigentlich auch ganz cool. Funktioniert aber nicht beim ersten Mal und man muss es wirklich üben, damit es klappt. Gilt übrigens auch für die Dissoziationstechniken.

Das mit der Klinik kann ich schon nachvollziehen. Ich glaube, bei mir haben sie mit aus dem Grund keine stationäre Therapie empfohlen. Wenn du dich extrem schwer in sozialen Situationen tust, ist so nen Klinikaufenthalt natürlich sehr anstrengend bis überfordernd. Da ist es dann besser, eine ambulante Therapeutin zu haben, wo man sich lediglich auf eine Person einstellen muss. Ich weiß nicht, kannst du das nachvollziehen? Ist natürlich total doof, wenn es einem noch überhaupt nicht gut geht und man dann einfach entlassen wird... Aber ich glaube, sie wollten dir da nichts böses, sondern dich viel mehr schützen...

Es ist etwas völlig normales, dass es einem nach/bei Therapien ersteinmal schlechter gehen kann. Das liegt daran, dass Verarbeitungsprozesse in Gang gebracht werden. Mein Seelsorger erklärt mir das immer mit nem Pflaster oder ner Wunde. Wenn etwas in der Wunde steckt, tut das ersteinmal nicht mehr weh. Beginnt man jedoch, den Gegenstand rauszuholen, sind das wieder große Schmerzen, die aber nötig sind, dass es letztendlich tatsächlcih heilen kann. Im Prinzip ist es in unserer Seele auch so. Damit die Wunden der Seele heilen können, tut es ersteinmal wieder weh, weil man an Dinge wieder erinnert wird, weil man vielleicht sein Verhalten ändern muss usw. Alles Dinge, de Schmerzen verursachen.

Du sprichst von vielen Therapien. Wieviele hast du denn gemacht und was waren die Gründe, sie zu beenden? Hast du noch niemanden gefunden, mit dem du längerfristig zusammenarbeiten könntest?

Kann ich voll nachvollziehen, dass es dir Schwerfällt mit ner Therapeutin zu reden und so. Geht mir auch oft so. Aber ohne wird es halt vermutlich auch nicht wirklich besser werden. Kannst du dir denn nicht vorstellen, es nochmal zu probieren? Ich würde dir ganz arg wünschen, dass du jemand passendes findest. An sich müssten Therpeuten mit dieser Angst ja auch umgehen können. Aber es gibt einfach auch echt doofe Therapeuten. Hatte auch schon welche...

Naja, direkt miteinander Reden ist immer besser, als Schreiben und manche Dinge lassen sich auch nur direkt miteinander klären ;) In der Kommunikation gibt es immer Missverständnisse und wenn man sich nicht persönlcih sieht und hört, sind MIssverständnisse noch größer. Dann ist es einfach gut, wenn man die Reaktionen des anderen sieht, damit man weiß, wie man im Gespräch fortfahren soll. Und gearde wenn es um den Bereich Trauma geht, ist es besser, wenn jemand persönlich da ist, wenn beispielsweise Flashbacks und so kommen. Da gibt es viele Gründe, warum man lieber direkt reden, als schreiben sollte. Aber sie hat hoffentlich auch nicht vor, mit dir in die Traumaarbeit einzusteigen?! Tut mir leid, aber ich reagiere ein wenig allergisch auf Menschen, die ihre Kompetenzen überschreiten. So ne Therapeutin hatte ich jetzt auch wieder, die mir erklärt hat, ich könnte zu jedem Therapeuten gehen, weil sich jeder mit Trauma auskennt. Ich hatte bei ihr die ganze Zeit kein richtiges Gefühl bei der Therapie, die sie machte. Jetzt hatte ich ein Vorgespräch, bei ner ausgebildetten Traumatherapeutin, die nochmal ganz klar gesagt hat, ich kann nicht zu jedem Therapeuten gehen und sie nimmt mich auch nur zur Überbrückung, weil auch sie nich tgenug ausgebildet ist. Das ist für mich ein ganz großes Zeichen von sie kennt sich in dem Bereich wirklich aus.

Das Problem an Dissoziationen ist auch, dass sie chronisch werden können und sich völlig verselbstständigen können. Daher sollte man da schon etwas gegen tun...

Guck dir doch mal das Buch mit den Dissoziationen an. Vielleicht kannst du es irgendwo in ner Bibliothek ausleihen oder so. Das ist echt gut! Und dann kam mir noch die Idee, wenn du Schwierigkeiten hast, mit jemandem zu reden: Ist es schon schwierig, mit der Person in einem Raum zu sein oder "nur" das Reden? Weil ihr könntet euch in der Therapie ja beispielsweise Whatsapp Nachrichten hin und her schicken, wenn dir schreiben leichter fällt. Ich habe mit meinem Seelsorger auch schon geschrieben, statt gerdet, wenn das gerade nicht ging...

Wünsche dir alles Gute! Und die Gedanken zu den vorherigen Kommentaren kommen noch ;)
Mäuschen
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Limmchen » So. 11.02.2018, 17:23

Danke Mäuschen,
du hast echt viel Zeit und Arbeit in mich investiert.

In der letzten Klinik, der Spezialklinik, als es feststand, dass ich gehen müsse, legte ich viel Hoffnung auf ein gutes Abschlussgespräch mit Zukunftsorientierung. Andere Patienten zeigten sich dankbar und motiviert. Das wollte ich auch. Sie nannte Schematherapie als ganz wichtig. Auf meine Frage, was das ist, bekam ich nur die Antwort, dass das viele noch nicht kennen würden. Ich dachte schlechte Stunde wie so oft, ich versuch es morgen noch mal. Gleiche Antwort. Keine Erklärung, keine Hilfe bei der Frage, wie weiter. Ich fragte die Ärztin. Antwort: sprechen Sie mit Ihrer Therapeutin. Ich fragte die Schwestern absichtlich zu einem Zeitpunkt, wo sie nicht unter Arbeitsdruck standen. "Chemotherapie?" "Nein, Schematherapie." Sie kannten es nicht und sagten zuversichtlich und lächelnd, dass das I-Net für alles Antworten habe. Sie schauten nach, ohne dass ich mit auf den Bildschirm sehen konnte. Dann wurden ihre Mienen ernst und sie verwiesen mich auf die Therapeutin. Ich suchte selbst im Netz. Es ist fast nichts zu finden und was ich fand unverständlich für mich. Und als ich keine Schematherapie in meiner Umgebung fand, gab ich die Suche auf. In der letzten Woche meines Aufenthaltes sprach mich eine Mitpatientin aus meiner Gruppe an, weil sie es nicht mehr ertrug, wie der Rest der Gruppe und zum Teil auch Personal über mich sprach, argumentierte und unangemessene Vorhaben vorbrachten. Ich weiß, dass ich durch mein verknotet sein nicht gerade beliebt bin und sich nicht jeder mit mir abgeben mag, aber ich hatte keine Ahnung, wie schlimm es vielen mit mir geht. Ich weiß nicht, wie ich das ändern könnte, die Sozialphobie wird wohl der Hauptgrund sein. Diese offene Mitpatientin erzählte mir, dass sie während des Klinikaufenthaltes die Stadt lieb gewonnen habe, hier herziehen und ihre Heimat verlassen möchte. Für dieses Unterfangen habe sie in der Nähe der Klinik einen Verein für Frauen gefunden, den sie um Unterstützung bitten wolle und einen Termin vereinbart. Da sie überhaupt kein Problem mit meinen Macken zu haben schien, hatte ich den Mut, sie zu fragen, ob sie mich mitnehme, um zu fragen, ob die mir zu einer Schematherapie verhelfen könnten. War auch gut so, denn sie half mir, dass überhaupt ein Gespräch zustande kam. Das Ergebnis war, dass die Beraterin/Therapeutin sagte, sie müsse mich ein wenig kennen lernen, um einschätzen zu können, welche Therapie die günstigste sei. Am Tag des Termins - ich war seit 2 Tagen entlassen und hatte im Gegensatz zu fast allen anderen Krankenhauspatienten das Glück, ortsansässig zu sein - ging mir mein fahrbarer Untersatz kaputt und die Werkstatt brauchte 8 Wochen für die Reparatur. Einerseits traurig, dass es mit der Frage "wie könnte es weiter gehen?" nicht weiter ging, andererseits froh, keinen Direktkontakt haben zu müssen, schickte ich per Mail eine Entschuldigung fürs nicht kommen. Sie bot mir als Überbrückung Mailgespräche an. Während der Reparaturzeit nahm ich wahr, dass ich in der Lage bin, mich zusammenhängend mitzuteilen, also mehr als nur Ein- oder 3-Wortsätze, nicken, Kopf schütteln oder gar nichts sagen. Das war schon mal überwältigend für mich, weil ich inzwischen schon überzeugt war, dass ich über alles meine Person betreffend nicht sprechen kann. Oft kam ich an meine Grenze, weil ich mich in Bezug auf Gefühle und Symptome nicht erklären konnte. Und dann schrieb sie mir Fragen, ob es so oder so sei. Durch sie habe ich Formulierungen gefunden und konnte mich erstmals meiner Ärztin, meinem Sohn und meinen Freundinnen erklären, was wiederum bei ihnen viele Fragen beantwortete und sie mich inzwischen ein bisschen besser verstehen. Anfangs nutzte ich ihre Formulierungen, später fand ich eigene. Sie ist auch die erste Therapeutin, die mich versucht, zu fordern, ohne zu überfordern (was natürlich im Nicht-Direktgespräch, wo man sich nicht sieht, nicht ganz einfach scheint). Aber was für mich völlig neu ist: bei ihr werde ich weder beschimpft, ignoriert, genötigt noch bestraft, wenn ich mal dissoziiere, in Panik gerate oder erbrechen muss und sie tut meine mitgeteilten Gefühle weder verneinen noch verbieten. So hatte ich mich bis jetzt durch jede Therapie, egal ob stationär oder ambulant, gekämpft. Du wirst sicher denken, ich übertreibe oder bin paranoid. In jeder Thera verfiel ich ab einer bestimmten Zeit auch immer in diesen Glauben. Im Austausch mit anderen Klienten wurde ein gravierender Unterschied sichtbar, wenn es um den Umgang von Personal mit Patienten ging. Anfangs glaubten mir auch nicht so recht die paar Mitpatienten, denen ich mich anvertraute. Konnte ich ihnen nicht verübeln, war ja nicht umsonst in Behandlung und sie sind keine Fachleute, um es richtig einordnen zu können. Anfangs lief es ja auch versteckt, sprich unter vier Augen ab. Später nahm sich das Personal auch in der Öffentlichkeit nicht zurück. Sie zeigten dann ihr Verhalten auch auf dem Gang, in der Visite und Gruppentherapien. Zu diesen Zeitpunkten war ich völlig überzeugt, dass es an mir liege und war ständig am überlegen, wie ich das ändern könnte. Ich nahm Andere kaum noch wahr, nur noch mich und meine Peiniger. Erst durch Rückmeldung der Mitpatienten bekam ich ihre Beobachtungen mit. Ich war erstaunt, dass selbst Patienten, denen ich - keine Ahnung warum - aus dem Weg ging und sie mir auch, nun plötzlich auf mich zu kamen, weil sie mir ihr Erleben mitteilen wollten, weil sie irritiert waren vom Umgang mit mir und es ihrem Gerechtigkeitssinn widersprach. So teilten sie mir z.B. mit, dass andere Patienten im dissoziativen Zustand liebevoll umsorgt werden, während ich nach Wegtreten in der Gruppe Wasser ins Gesicht gespritzt bekam mit einem Schwall abfälliger Worte. Nach jeder nächtlichen Fugue wurde ich bestraft, in dem ich 24 Stunden mein Zimmer nicht verlassen durfte und das Handy abgeben musste. Anfangs passierte das bis 2 mal in der Woche, gegen Ende meines Aufenthaltes oftmals 2 mal die Nacht. Am letzten Sonntag dort, ich saß wieder im Zimmer fest, hatte die Oberschwester Dienst und fragte mich, ob ich nicht ein Stück draußen spazieren gehen möchte und vielleicht mit meinem Sohn telefonieren. Sie sagte, ich könne nichts dafür und fände die Behandlung nicht richtig. Das tat mir in dem Moment gut. Sie verwies mich darauf, dass sie nicht der Chef sei, nur nach Anweisung handeln dürfe, heute keiner von der Station Dienst habe und vom Handy und Spaziergang keiner erfahren bräuchte. Leider konnte sie sich auf ein Gespräch nicht einlassen.

Andere Situation: ich wusste nun vom Begriff Dissoziation, aber bekam keine näheren Auskünfte, weder in der Einzel, noch in der Gruppe, noch bei den Schwestern, noch bei der Ärztin, auch nicht auf schriftliche Anfrage. Also versuchte ich es über Mitpatienten in der Freizeit. Es fiel ihnen schwer, es mir verständlich rüber zu bringen. Bis eine sagte, sie habe Unterlagen aus einer anderen Klinik mit, die das gut erklären und sie würde sie mir ausleihen. Das fand ich toll, endlich eine Chance, meinen Wissensdurst zu stillen. Kurz nachdem ich sie bekam, war Visite angesagt, die, wenn man als einer der letzten Zimmer dran ist, lange dauern kann. Ich legte mich aufs Bett und fing an zu lesen. Ich rutschte immer wieder weg und meine Bettnachbarin holte mich zurück. War ich wieder im Hier und Jetzt und sah, womit ich mich eigentlich beschäftigte, war zwar das Wegtreten nervig und frustrierend, aber der Wissensdrang war größer und ich las weiter. Dann passierte mir etwas Dummes. Gerade in dem Moment, als die Visite das Zimmer betrat, trat ich wieder weg. Danach dachte ich, ich bin im falschen Film, fühlte sich auch so an. Das Lesen Krankenhaus fremder Unterlagen wurde mir verboten. Im Vorfeld auch gleich das Stöbern im Internet mit der Begründung, das ich Falschdaten erhalten könne. Und dass ich sie (Personal) fragen könnte, wenn ich etwas wissen will. Die Visite war heftig. Ich wurde beschimpft. Ich hatte keine Ahnung, wieso. Ich war nicht in der Lage, mich zu wehren. Ich war in mir gefangen und konnte weder meine liegende Lage ändern noch bekam ich einen Ton heraus. Als Strafe bekam ich, 24 Stunden im Zimmer zu bleiben, Handy für die Zeit abzugeben und ich sollte einen Fragebogen ausfüllen über mein "destruktives Verhalten". Wer solch einen Fragebogen bekam (meist ging es um SVV oder Brechen der Hausregeln), musste ihn in der nächsten Gruppentherapie vortragen und dies wurde als Thema genommen. Die schriftliche Vorbereitung half mir, das mitzuteilen, was mir zur Visite nicht möglich war: keine Auskünfte trotz Versprechen und meiner Fragen, Bestrafung bei Eigeninitiative, Beschimpfungen bei nicht erklären können der Situation. Fragen wie z.B. nach der Fehlereinsicht beantwortete ich mit nein, da ich keinen Fehler in meinem Verhalten sah, oder wie man zukünftig mit diesem destruktiven Verhalten umzugehen gedenke, war, dass ich jede Quelle nutzen werde, um mich selbst erst mal verstehen zu können. Das war die erste "Fragebogen-Situation" in der Gruppe, wo keiner eine Rückmeldung gab, auch nicht der Therapeut. Übrigens: die Frau, die mir die Unterlagen aus lieh, musste sich für ihr "böses" Verhalten eine Standpauke vorm gesamten Gremium anhören, musste versprechen, so etwas nie wieder zu tun und wurde verpflichtet, am gleichen Tag vor den Augen einer Schwester die besagten Unterlagen per Post nach hause zu schicken.

Damit aber noch nicht zu Ende. Einmal wöchentlich gab es als Therapie für alle eine sogenannte medizinische Sprechstunde, die Frau Oberärztin abhielt. Dort durften wir allgemeine, nicht persönliche Fragen stellen, die weitestgehend viele interessiert. Ich bin eine brave Patientin und gehe immer erst mal zu jeder verordneten Therapie, auch wenn ich mir vor Angst fast ins Höschen mache oder schon vor Beginn merke, ich bin nicht ganz bei mir. Hauptsache ich bin erst mal da, vielleicht bleibt ja doch was für mich positives hängen. So saß ich mit einem Großteil vor der verschlossenen Tür des Konferenzzimmers, als die Oberärztin kam, mich erblickte und mich zornig fragte, was ich hier zu suchen hätte, ich solle ins Zimmer gehen. Ich war völlig irritiert, bekam nur das Wort "was" gestammelt und war nur gefangen in dem Gefühl, dass ich schon wieder die Einzige bin, die zusammen gestaucht wird. Die Oberärztin sammelte sich und sagte in ruhigerem Ton, dass sie gedacht hatte, man hätte es mir mitgeteilt, dass ich nicht daran teil nehme. Auf meine Frage, wieso, meinte sie, es hänge mit meiner Erkrankung zusammen, ich könne nichts dafür. In den Stunden danach sprachen mich viele Klienten an, dass sie nicht verstehen könnten, wieso ich nicht dabei sein durfte, weil sie mich als genau die ansehen würden, die da hinein gehört hätte mit all meinen Fragen. Das Thema war Dissos, Entstehung, Aussehen, Therapie usw. und zum Schluss bekamen sie gesagt, wie sie mit mir umzugehen hätten, also aus der Disso helfen ja, aber kein Körperkontakt um z.B. Ammoniak aus der Tasche zu nehmen, selbst dann nicht, wenn ich es ihnen erlaube. Ich dachte, ich spinne. Sorry für den Ausdruck, aber mir fehlt dann jedes Weltverständnis. Jeder, wirklich jeder Patient war der Meinung, dass ich die Richtige in dieser Thera gewesen wäre. Ich versuchte Infos über den Inhalt zu bekommen. Klienten konnten mir nur wenig helfen, manche wussten gar nichts mehr, die meisten nur ganz wenig, der Infoberg wäre einfach zu riesig gewesen, um sich das alles merken zu können. Jeder vom Personal hielt sich zurück und schickte mich ins Einzel und dort bekam ich auf meine Fragen nur ein bezauberndes Lächeln als Antwort, bevor sie mit ihren Vorbereitungen für die Stunde fort fuhr.

Irgendwann bekam ich einen Platz bei einer (sich selbst stolz nennenden) Traumatherapeutin. Sprechen wie immer für mich kaum möglich. Ich hoffte inständig, dass sie mich "geöffnet" bekommt. Sie motivierte mich, Fragen zu Dissos zu stellen, bis ich den Mut hatte, und anfing. Auf allgemeine Frage kamen Antworten. Mir war, als verstünde ich nur, so lange sie sprach. Hätte mich jemand direkt nach der Stunde gefragt, ich hätte es nicht erklären können. Es war, als hätte ich nur ein wages Gefühl von Verstehen. Sie ermutigte mich zu weiteren Fragen und ich war froh, dass es endlich jemand gab, der meinen Wissensdrang verstand. Doch als meine Fragen spezieller wurden, wie z.B. die, die ich als Erstes hier im Forum niederschrieb, hörte ich immer öfterer, dass sie mir das nicht erklären könne, da das Thema Trauma und Dissoziation noch völlig in der Forschung sei. Aber sie würde mir helfen, wo sie könne, ich sollte gern weiter fragen. Irgendwann kam nur noch "das weiß ich nicht". Ich bat sie um Infos, wo ich Antworten finden könnte. Unter anderem lieh sie mir das von dir genannte Buch Traumabedingte Dissoziationen bewältigen an. Ich war ihr dankbar und nur ein ganz klein wenig traurig, dass sie so wenig wusste. Ich war nicht sauer, kein Mensch weiß alles, so meine Einstellung. Wichtig war mir, dass sie mich interessierende Quellen kannte, preis gab und mir sogar ihr teures Buch lieh. Problem war, dass ich mit dem Buch nicht viel anfangen konnte, sie um Hilfe bat und als Antwort bekam, ich müsse mich nur intensiver damit beschäftigen. Wir sprachen das Thema nie wieder an; ich hatte nicht den Mut und sie? - weiß ich nicht.

Immer wieder fällt im Zusammenhang mit Stabilisierung das Wort Ressourcen. Auch ein Thema, dass in allen Theras zuvor ich nicht verstanden habe und bis heute noch keinen Bezug zu mir finde, um es evtl. nutzen zu können. Ich höre und lese immer nur heraus, dass das eine enorme Rolle spielt. Ich verstehe es in Zusammenhang mit Betrieben, sprich effektiverer Einsatz von Mitarbeitern z.B. durch Motivation und Anerkennung, spezialisierterer Einsatz, Überstunden reduzieren um Ausbrennen zu vermeiden, wo kann man Finanzen sparen, wo Finanzen besser einsetzen, wie werben für größeren Kundenzuwachs usw. Firmen bezogen scheine ich es gut zu verstehen, aber ich finde keinen Bezug zu mir. Ich nahm allen Mut zusammen und brachte diese Frage im Einzel vor. Sie gab mir dies als Hausaufgabe. Ich bat um wenigstens ein Beispiel, dass sie als Ressource an mir sieht, in der Hoffnung, dann die Aufgabe vielleicht hinzubekommen. Sie ließ sich betteln, dann schaute sie mich an und meinte, meine Intelligenz. He, Intelligenz? Wo ich null Durchblick habe? Das soll eine Ressource von mir sein? Ich bat um Erklärung. Sie stand in dem Moment vor mir, etwas größer als ich, also mit Blick von oben. Sie streckte ihren müden Körper, auf den Zehenspitzen stehend mit den Armen nach oben, grinste mich dabei an und meinte, "machen Sie Ihre Hausaufgaben". Ich weiß nicht warum, mich packte die Panik und ich floh, als wäre der Sensenmann hinter mir her. Wir sprachen auch über dieses Thema nie wieder.

Das sind nur ein paar Beispiele, aber bei Helfern passiert das immer und immer wieder, nur halt andere Personen und andere Themen/Auslöser/oder weiß der Himmel. Es zieht sich grob gesehen wie ein roter Faden durch die Theras: freundliche Aufnahme, ich Angst, erste Unmutsäußerungen vom Gegenüber, ich noch mehr Angst, Angriffe (verbal, körperlich....) unter vier Augen, ich verbiege mich und suche nach meinen Fehlern, in der großen Hoffnung, dann Lösungen zu finden, erfahre Umgang mit anderen Klienten und bin neidisch, frustriert, ängstlich mit immer wiederkehrender Frage, was mache ich falsch und noch mehr Rückzug, offene Kampfansage oder Ignoranz aller Helfer (einzige Ausnahme war die Schwester, die ich oben benannte), heimlicher Zuspruch selbst von Patienten, die mich eigentlich nicht mögen, Wut bei mir und Personal, nur mit dem Unterschied, dass ich mich fast nie ausagieren kann, alle sind froh, wenn ich Klinik verlasse: ich, Personal, und auch Patienten, weil sie dies selbst nur als Zuschauer langsam unerträglich finden.

Noch zu ein paar von dir genannten Dingen:

"- Der innere Garten. Das sind viel so Imaginationsübungen, die häufig bei Tramas eingesetzt werden, um wieder eine innere Stabilität und so zu bekommen. Eigentlich auch ganz cool. Funktioniert aber nicht beim ersten Mal und man muss es wirklich üben, damit es klappt. Gilt übrigens auch für die Dissoziationstechniken."
War neu für mich und hab es in einer regelmäßigen Thera kennen gelernt. Ich weiß nur, dass es in der einen Klinik so war, hab aber eigentlich kaum Erinnerung. Hab es schon paar mal zu hause probiert, immer wieder aufs Neue in der Hoffnung, es hat sich vielleicht doch etwas mit der Zeit geändert. Ich komme nicht weit. Entweder Bauchschmerzen, weinen oder ich werde so wütend, dass ich die Wand vermöbel (dabei komm ich selten aus mir raus). Ich kann dir nicht erklären, was da abläuft, nur, dass sich alles in mir sträubt und ich es nicht mehr probieren will.

"Es ist etwas völlig normales, dass es einem nach/bei Therapien ersteinmal schlechter gehen kann. Das liegt daran, dass Verarbeitungsprozesse in Gang gebracht werden."
Vom Grund her - deine Worte mal einfach so auf den Tisch gelegt - sehe ich als richtig an.
Nach den ersten Theras konnte ich es nicht einordnen, logo, für eine Einschätzung fehlte es mir an Erfahrungen. Wenn ich jetzt die letzten 5 Jahre zurückblicke, muss ich feststellen, dass ich in jedem weiteren Jahr verknoteter und unselbständiger wurde. Ich denke immer, es liegt an mir, ich muss mir nur mehr Mühe geben. Aber irgendwie wollte bzw. will dieses Konzept nicht aufgehen.

"Du sprichst von vielen Therapien. Wieviele hast du denn gemacht und was waren die Gründe, sie zu beenden? Hast du noch niemanden gefunden, mit dem du längerfristig zusammenarbeiten könntest?"
Nur mal die letzten 5 Jahre, seit die Begriffe PTBS und Dissoziationen aufgetaucht sind (vorher hatte ich eine Unmenge an Diagnosen, z.T. auch sehr absonderliche wie z.B. schmerzfreie Migräne und so) sind es ungefähr - ähm, keine Ahnung - Theras, davon die Reha in der Traumaklinik, 2 verschiedene psychiatrische Stationen, die sich Trauma spezialisiert nennen, der Rest offene und geschlossene Station was die stationären Theras betrifft. Die ambulante Traumathera ging ein Jahr mit 1x wöchentlich. Auf der Suche nach Therapien mit Gespräch haben mich 4 nach dem 1. Gespräch weggeschickt mit der Motivation, mir jemand Anderes zu suchen. Ungefähr eine Hand voll wollten ein paar Eckdaten per Telefon und sagten dann ab und dass sie mich auch nicht auf die Warteliste nehmen zu könnten. 2 oder 3 meinten, sie machten grundsätzlich nur 25 Stunden. Nach der Reha (die ich oben als Spezialklinik benannte) machte ich meiner Ärztin klar, dass Klinik und Gesprächsthera nicht mehr in Frage käme. Sie suchte mit mir nach einem Kompromiss, wenigstens nicht ganz aus der Behandlung zu fallen. Wir einigten uns auf 2x wöchentlich Kunstthera und mindestens 1x wöchentlich Besuch der Begegnungsstätte, wobei es ihr/mir in erster Linie um Interaktion ging. Kunst ging 1 Jahr, vom groben Ablauf wie oben benannt. Leiterin der Ergo, die ich jetzt habe, übernahm mich mit 2x wöchentlich. Geht jetzt seit einem Jahr. In die Begegnungsstätte bin ich 2 Jahre, konnte dort aber nie warm werden. Wegen meinem Versprechen der Ärztin gegenüber und aus der Hoffnung heraus, dass es irgendwann hilfreich für mich sein könnte, ging ich den Terminen nach. Montag Mail-Gespräch, Dienstag und Donnerstag Ergo, Freitag Begegnungsstätte. Und Soziothera sollte anlaufen, aber die Thera schrieb mir, dass sie nicht mehr wüsste, was sie mir beibringen könne, da ich schon so viel probiert hätte. Das teilte ich der Ärztin mit und diese drängte auf mich ein, sie nur ja nicht zu beenden, vielleicht wäre auch ein Wechsel innerhalb des Teams möglich. Keine Ahnung, warum ich nicht tu, was mein Inneres sagt. Gegen meinen Willen und im Interesse der Ärztin schrieb ich zurück, dass ich um ihre Hilfe bitte und auch mit einem Personalwechsel einverstanden wäre, wenn sie mich abgeben möchte. Es gab eine lange Teambesprechnung und dann die Kündigung, dass sie nicht in der Lage wären, mir bei meinem Krankheitsbild zu helfen, denn dafür wären sie nicht ausgelegt. Ich hab da keine Ahnung, ich war erst mal froh, dass ich meine Kraftreserven in Bestehendes stecken konnte. Vor jedem Termin habe ich einen riesen Horror davor, meist mache ich mich schon einen Tag vorher wuschig und kann kaum oder gar nicht schlafen. Ich bin dann hingefahren und war selten noch zu irgend etwas zu gebrauchen. Das Alltagsleben mit Einkaufen, Müllentsorgung, Wohnungsreinigung war der Rest der Woche, mehr ging nicht. Ich bat die Ärztin, etwas kürzer treten zu dürfen, sie fand das aber gar nicht gut, hegte in ihrem Kopf viel größere Pläne und sähe ein, dass diese Pläne umzusetzen momentan nicht möglich sind. Das ganze Jahr war nur ein Kampf. Und ich kämpfte, dachte, ich müsse mir nur richtig Mühe geben, dann würde ich irgendwann Therapie und Begegnungsstätte so angenehm und hilfreich empfinden wie andere. Gegen Ende des vergangenen Jahres war ich am Ende. Ich schaffte zwar noch die Wege bis zur Arztpraxis, aber reingehen ging nicht. Das Gleiche bei der Begegnungsstätte: paar mal bis vor die Tür und dann Panik. Rein theoretisch passiert dort nichts schlimmes. Die sind lieb und verständnisvoll und doch ertrug ich es nicht mehr. Jetzt sitze ich in meiner Wohnung fest und wage mich nicht mehr nach draußen. Verblieben ist mir jetzt noch das "Mail-Gespräch", unser Kontakt ist jetzt fast 2 Jahre, und die Ergo im Hausbesuch. Anfangs dachte ich, jetzt ist nicht mehr so viel Stress, da kann es nur noch besser werden. Was für ein Trugschluss.

"An sich müssten Therpeuten mit dieser Angst ja auch umgehen können."
Und das kenne ich bis jetzt nur von der Ergo- und Mail-Gespräch-Thera. Beide, unabhängig von einander, haben mir mitgeteilt, dass das ihr Part sei und nicht meiner. Von mir erwarten sie nur Bereitschaft und dass ich das tu, was gerade geht. Nach so vielen schief gelaufenen Helfer-Kontakten tut das echt gut. Das Gefühl, dass sie mich nicht als schmutzig, eklig, absurd, an Heilung desinteressiert sehen, meinen inneren Kampf wahrnehmen und in ihren Möglichkeiten mir beistehen - ich glaubte eine Zeit lang, dass es so etwas für mich nicht gäbe: Mensch sein zu dürfen und als solcher gesehen zu werden.

"Tut mir leid, aber ich reagiere ein wenig allergisch auf Menschen, die ihre Kompetenzen überschreiten."
Da hast du ja auch schon so Einiges mit "Helfern" durch.

"Das Problem an Dissoziationen ist auch, dass sie chronisch werden können und sich völlig verselbstständigen können. Daher sollte man da schon etwas gegen tun..."
Ich bin 53 und es scheint alles so festgefahren, nicht nur die Dissos. Ich habe Angst, ich komm da nicht mehr raus und die Zukunft besteht nur noch aus Aushalten.

"Und dann kam mir noch die Idee, wenn du Schwierigkeiten hast, mit jemandem zu reden: Ist es schon schwierig, mit der Person in einem Raum zu sein oder "nur" das Reden? Weil ihr könntet euch in der Therapie ja beispielsweise Whatsapp Nachrichten hin und her schicken, wenn dir schreiben leichter fällt. Ich habe mit meinem Seelsorger auch schon geschrieben, statt gerdet, wenn das gerade nicht ging..."
Ich kann selten sprechen. Die Ergothera hat mir in einer der ersten Stunden einen Zettel und Stift rübergeschoben und sich so verhalten, als wäre alles normal. Ich schreibe ihr oft das Nötigste. Sie hat mir damit die Idee und den Mut gegeben, dies bei meiner Ärztin zu tun. Zu ca. 90% will mir das Reden nicht gelingen. Das Schreiben ist ein Kompromiss, aber weil es länger dauert als reden, kann ich nicht so viele Fragen beantworten bzw. etwas mitteilen. Und ich kann es nur mit einem kleinen Personenkreis, die, die mir rüber bringen, dass sie es möchten.

"Wünsche dir alles Gute! Und die Gedanken zu den vorherigen Kommentaren kommen noch ;)"
Danke dir.

Oh, jetzt bin ich selbst überrascht, wieviel ich geschrieben habe. Mit Hilfe der Mail-Gespräch-Thera kann ich mich artikulieren, wenn es um mich geht, das Schreiben/Mitteilen aus der Ferne fällt mir leichter und dein Interesse gab mir die Motivation dazu. Jetzt bin ich nur verunsichert, ob ich dich nicht mit dem ganzen Geschreibsel erschlage. Ich bin das erste Mal in einem Forum und weiß nicht, welches Verhalten man hier erwartet. Vielleicht kannst du mir einen Hinweis dazu geben.

Mit freundlichen Grüßen,
Limmchen
Limmchen
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Re: Wie bemerkt man selbst Dissoziationen?

Beitragvon Helmchen » Mo. 05.03.2018, 12:03

Also es gibt hier einen Thread ganz oben der vieles zumindest nach meinen Erfahrungen ganz gut erklärt.

Es ist aber alles nicht so einfach von einem auf den anderen Menschen übertragbar, scheisse nichtmal nur in mir nehmen das glaube ich alle gleich wahr.

Ich kann nur sagen, wenn ich das "normalen" Leuten erklären soll, dann trifft es so ein totaler Alkohol Filmriss am besten. Ich merke dann im nachhinein dass mir Zeit fehlt, oder wenn das zB in zuhause passiert fühlt sich das manchmal wie schlafen an. Ich kann das nicht so ganz genau erklären.
Helmchen
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