Ich denke, dass ihn seine Kindheit so negativ geprägt hat.
Nur so rein vonner Unterscheidung: Denken und Wissen, den Unterschied kennst du? Weil erzählen kann man anderen viel, verdammt viel. Wohingegen Wissen auf dem beruht, was man selber gesehen und erlebt hat. Frag dich einfach mal, was du mit ihm erlebt hast in den 9 Jahren? Rechtfertig dass irgendeine angeblich schwierige Kindheit von der du überhaut nichts weißt? Nur glaubst, da wäre etwas? Das man andere deswegen so leiden lässt? Das ist seine eigene, freie Entscheidung. Das ist sein, wie man so schön sagt, Naturell. Und daran wird niemand etwas ändern können. Niemand. Wahrscheinlich nicht mal er selber, wenn er denn durch irgendwas dazu genötigt werden würde, selber was verändern zu müssen.
Rein von meinem Verständnis, ich bin aber bei weitem nicht vom Fach, dann hat er schlicht nen Gehirn das etwas anders funktioniert als beim Großteil der Menschen. Da sind Teile verkümmert, ob nun angeboren oder durch Erlebnisse in der Kindheit, keinen Plan. Und so weit ist die Medizin noch nicht, dass sie diesen Teil mal eben reparieren könnte. Wenn die das nicht können, wie willst du das dann schaffen? Das ist einfach sein, ich mags nichtmal Handicap nennen. Das ist einfach er. So ist er, so wird er immer bleiben. Mach dir da keine Hoffnungen in irgendeine Richtung der Besserung *kopfschüttel*.
Hmm, was ich dich fragen müsste, dir ist schon bewusst, dass auch Menschen mit nem heilen Elternhaus durchaus ne Persönlichkeitsstörung entwickeln können, auch erst in späteren Jahren? Oder sie sich gar nicht bewusst sind, dass Zeit ihres Lebens doch irgendwas im argen lag, es aber erst Jahre später durch irgendwas ins Bewusstsein rückt? Ne Fehlentwicklung in der Kindheit muss nicht immer mit Gewalt dahergehen *kopfschüttel*.
Ich spüre deine Angst vor dem Schritt der Trennung. Du wirst sicher Gedanken in die Richtung haben, wie schaffe ich es alleine mit 2 Kindern? Was wenn mir mal was passiert, was ist dann mit den beiden und ähnliches, richtig? Fühlst dich alleine schwach und hilflos und brauchst einfach jemanden, der dir einen gewissen Halt gibt, auch richtig? Wie du das aktiv ändern kannst, so ausm Stehgreif, keine Ahnung. Weil das wärst dann einfach du. Und da groß was zu ändern dürfte sehr lange dauern. Und mit 2 kleineren Kindern für die man sorgen muss, könnte das schwer werden genug zur Ruhe zu kommen, um da viel in sich zu gehen, Fehler zu bemerken und sie aktiv anzugehen. Da wirst du professionelle Hilfe brauchen. Wenn du denn das selber schon irgendwo so siehst. Jemand, der dich live erlebt, jemand, dem du ein gewisses Vertrauen entgegenbringst. Jemand, der dir Fragen geben kann, der dir Fehler behutsam aufzeigt, der sowas wie eine Art Freund Ersatz für eine gewisse Zeit dann ist. Und nen Psychiater ist kein Therapeut. Die 10 Minuten und nen Antidepressiva mitgeben + nem leichten Neuroleptika zum Schlafen (geh ich mal davon aus, dass das sowas ist, wie ichs selber nehme) ist keine Hilfe, eher ne Überbrückungsmaßnahme um zu gucken, ob du dich dadurch vielleicht fangen tust. Oder um dich so weit nervlich stabil zu bekommen, dass du dir selber helfen kannst. Mein derzeitiger Psychiater hat mir im ersten Gespräch genau das gesagt, was ich selber schon dachte. Ich müsse mein Leben auf die Reihe bekommen. Auch wenn zu der Zeit mir jemand anderes sagte, ich solle mich einweisen lassen *abwink*.
Du musst dir einfach selber helfen können. Und kannst es nicht, brauchst du jemanden, der dich so weit bringt, dass du es wieder kannst. Oder vielleicht auch zum ersten Mal wirklich in deinem Leben. Dir selber helfen kannst dich zu schützen. Dein Leben auch alleine zu leben. Wobei, alleine wirst du nicht mehr sein. Du hast deine beiden Kids. Bis sie irgendwannn selber ihr Leben leben müssen. Bis dahin ist noch so viel Zeit, da kann noch so viel passieren. Vielleicht findest du bis dahin nen Menschen, der gut zu dir ist. Mit dem du wieder glückliche Momente erleben kannst. Wer weiß schon, was die Zukunft wirklich bringen mag?
Guck, ich bin mir nur bei einem sehr sicher: Wenn jemand nen anderen dazu bringt, dass er krank wird, seis nun körperlich oder seelisch und es ihm schlichtweg egal ist, dann sollte man die Beine in die Hand nehmen, wenn man das erkennt und rennen. Um seiner selber willen. Weil er einem alles nehmen wird, alles was das Leben lebenswert macht. Und vielleicht am Ende sogar das Leben selber. Das ist schon so oft vorgekommen im Zwischenmenschlichen Bereich, dass ich selbst das als mögliche Zukunftsoption mit in Betracht ziehen und es offen so sagen muss. Ich hatte sowas in meiner Familie (Onkel und Tante) als ich nen Kind war.
Es ist aber dein Leben, deine Entscheidung. Du willst einen Rat und der wird sich einfach nicht ändern. Ich kann ihn nur erweitern, mehr nicht. Dir das warum ich so denke und empfinde näher bringen.
Eigentlich solltest dir ne Therapeutenliste bei deiner Krankenkasse besorgen und einfach mal bei jemandem nen Termin für nen Vorgespräch vereinbaren. Oder deinen Psychiater fragen, ob er jemanden wüsste, der aktuell noch freie Plätze hat. Ist so viel ich weiß nicht ganz so einfach nen Therapeuten zu finden. Meist ziemlich überlaufen. Da hab ich aber selber nicht so die Riesenerfahrung drin *zugeb*. Ausm Stehgreif würd mir da einfach nichts anderes einfallen. Es sei denn, du hast sehr gute Freunde, mit denen du einfach mal offen über die letzten 9 Jahre reden könntest. Die für sowas auch Verständnis haben und sich wirklich Zeit nehmen würden. Eben wirklich sehr gute Freunde.
*Leergeschrieben hab*