Gedanken, alles zu beenden.

Wenn ihr depressiv seid, könnt ihr euch hier über die Krankheit Depressionen austauschen, aber auch über andere depressive Zustände wie Burn-Out oder die manisch-depressive (bipolare) Störung.

Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Sarah Yuki » Fr. 10.01.2014, 12:10

Ich brauche Hilfe.

Seit mein Ex Freund mich vor etwa einem Jahr verlassen hat,
ging es nur Berg ab.
Er sagte zu mir, ich sei ihm die ganze Beziehung lang
scheiß egal gewesen. Das war der erste Schlag ins Gesicht.
Kurze Zeit später, kam er mit einer guten Freundin zusammen.
Zweiter Schlag ins Gesicht.
Und das Beste war noch, als seine beste Freundin mich fertig gemacht
hat bis zum geht nicht mehr. Dritter Schlag ins Gesicht.

Zu dem Zeitpunkt gab es auch einige Probleme in meiner Familie.
Meine Mutter war wegen dem körperlichen Zustands meines Vaters
mit den Nerven am Ende. Er hatte im Sommer davor eine Operation am
Herzen gehabt und musste dann im Urlaub ins Krankenhaus.
Sie fing an zu trinken, wovon ich eigentlich nicht wirklich was
mitbekommen hatte. Jedoch war sie immer sehr genervt.

Schließlich kam sie vor etwa einem halben Jahr für drei Monate
in eine Klinik, wo sie sich mit dem Problem auseinander setzen sollte.
Doch es ist nicht besser geworden. Sie trinkt zwar nicht mehr,
dafür ist sie jedoch noch schneller reizbar.
Ihre schlechte Laune lässt sie an mir aus.

Dazu kommen noch ständige Streitigkeiten mit meinem jetzigen Freund.
Er scheint mit meiner pessimistischen Art nicht klar zu kommen.
Er weiß, dass ich mich ritze und regt sich immer sehr schnell
darüber auf und macht mir damit dann nur ein schlechtes Gewissen,
was meist dazu führt, dass ich mich dann nur noch schlechter fühle.

Oft habe ich den Gedanken, alles zu beenden.
Vor etwa zwei Wochen habe ich mir ein Messer in meinen linken
Arm gestochen, weil ich einfach so extrem deprimiert über alles war.
Es geht mir immer noch richtig scheiße und ich habe Angst,
dass so etwas nochmal passiert....
Sarah Yuki
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Juu » So. 12.01.2014, 03:43

Hallo, Sarah Yuki.
Die Sache mit deinem Ex finde ich echt mies. Vor allem, dass er dann kurz danach sofort mit wem anders zusammen geht. Die Leute sind echt grundsätzlich scheiße, vor allem, weil sie dann gar nicht überlegen, wie mies es dir danach geht. Eiskalt ins Gesicht sagen, dass man einem nie was bedeutet hat, finde ich aber echt nicht mehr okay. Warum geht man dann überhaupt zusammen? Da müssen doch irgendwelche Gefühle da gewesen sein, auf denen die Beziehung basiert hat.
Wie geht es denn deinem Vater mittlerweile? Ist noch alles okay? Ich meine eine OP am Herzen ist kein Kinderspiel.. Deine Mutter hatte eben ihre ganze eigene Art dieses Geschehnis zu verarbeiten und leider wählen immer viel zu viele Leute den Griff zur Flasche. :-|
Gib deiner Mutter noch etwas Zeit, um das ganze zu verarbeiten. Immerhin war das wohl ziemlich viel für sie, vor allem dann auch noch in die Klinik.
Wenn dein Freund deinen Pessimismus nicht okay findet, dann solltest du mal wirklich darüber nachdenken, was zu ändern. Der Pessimismus lässt sich wahrscheinlich nicht einfach so abstellen. Du solltest mit deinem Freund mal ernsthaft darüber reden und ihn vielleicht zu etwas mehr Verständnis aufrufen. Immerhin sollte er dich in so einer Situation unterstützen und dich nicht alleine auf deinen Problemen sitzen lassen!
Wegen so etwas musst du kein schlechtes Gewissen haben. Er muss nur etwas mehr Verständnis zeigen. Du hast eine harte Zeit hinter dir. hast du darüber schon mit ihm gesprochen? Vielleicht würde er dich dann besser verstehen. Ein Gespräch ist jedenfalls, so wie ich das sehe, dringend notwendig.
Eine Person, die in dieser schweren Zeit hinter dir steht, ist jetzt erst einmal ziemlich wichtig. Weiß dein Freund von dem "Unfall" mit dem Messer? Hast du ansonsten jemanden, der für dich da ist? Deine Mutter kann man für die nächste Zeit wohl ausschließen. Du brauchst jetzt jedenfalls dringend eine Bezugsperson, die dich unterstützt und für dich da ist, damit so etwas nicht wieder vorkommt.
Natürlich kannst du dich auch jederzeit hier melden. Es ist immer jemand für dich da.

Hoffentlich renkt sich die Situation wieder ein, gib Bescheid. :troest:
Juu
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Sarah Yuki » So. 12.01.2014, 03:58

Mit meinen Eltern möchte ich nicht reden, sie würden es sowieso nicht verstehen
und mich dann wahrscheinlich direkt einweisen lassen.
Außerdem meinte meine Mutter neulich, dass sie genug Probleme
haben und ich Ihnen nicht auch noch welche machen soll...
Mit meinem Freund hab ich schon darüber geredet und er sagt,
er würde es verstehen, jedoch habe ich nicht das Gefühl, dass es so ist.

Das mit dem Messer habe ich ihm nicht erzählt, er wäre wahrscheinlich ausgeflippt.
Ich versuche es so gut wie möglich zu verstecken.
Ich habe einfach keine Kraft mehr, immer stark zu sein.
Nach außen versuche ich, dass mir das niemand anmerkt,
doch innerlich zerbreche ich daran...

Das Problem ist, dass ich auch mit meinem Freund nicht über alles reden kann.
Ich habe eigentlich niemanden, der mich wirklich versteht...
Sarah Yuki
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Juu » So. 12.01.2014, 04:04

Okay, das mit den Eltern wäre dann wohl abgehakt, obwohl ich das Verhalten deiner Mutter wirklich nicht loyal finde. Du kannst dir natürlich auch außerhalb deiner Familie und deines Freundeskreises Hilfe holen. Es gibt so viele Beratungsstellen da draußen, die extra dafür da sind, um zu helfen. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit für dich. Oder du suchst dir direkt einen Psychologen, wozu es meistens aber echt Überwindung kostet.
Aber auch hier im Forum findest du immer jemanden, der bereit ist, offen mit dir zu reden. Ständig ist jemand für dich da, du bist hier eigentlich nie alleine.
Juu
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Sarah Yuki » So. 12.01.2014, 04:13

Danke, dass ist echt nett.

Aber ich bin noch nicht volljährig, müssen dann nicht die Eltern
informiert werden, wenn ich bei einer Beratungsstelle oder einem
Psychologen war?

Um ehrlich zu sein, hätte ich gar keinen Mut dazu.
Was sollte ich denn da erzählen...?
Sarah Yuki
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Juu » So. 12.01.2014, 04:22

Immer gern, dafür ist das Forum da.
Das gleiche Problem wie du habe ich gerade zugegebenermaßen auch. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es auch einige Stellen, bei denen du auch so hingehen kannst. Das kommt immer ganz darauf an.
Ich habe mich auch noch nicht in die Offensive getraut.. (eigentlich dumm, dass ich dich da überreden will)
Was für mich aber eine große Hilfe derzeit ist, sind einige Beratungsstellen online.
Ist nicht jedermanns Sache, aber absolut anonym und deine Eltern bekommen auch nichts davon mit. Außerdem ist es ziemlich hilfreich, weil dir die Leute dort auch wirklich weiterhelfen können und auch sehr viel Verständnis an den Tag leben.
Juu
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Mirai » So. 12.01.2014, 12:42

Ich kann mich Juu nur anschließen. Dein Ex-Freund hat dich sehr verletzt und was er gesagt hat oder wie er gehandelt hat, ist in keinster Weise okay.
Dass deine Mutter als Bezugsperson ausfällt, ist wirklich traurig, aber ich finde es schön, dass du dich wenigstens uns hier im Forum offenbarst.

Ich finde auch, dass du dringend eine richtige Bezugsperson brauchst, denn deine Mutter scheint dich nicht verstehen zu wollen und dein Freund scheint auch den Ernst der Lage nicht zu verstehen, denn sonst würde er nicht so gereizt reagieren. Mich würde noch interessieren: du sagst zwar, dass dein Vater eine Operation am Herzen gehabt hat, aber du erzählst nichts über dein Verhältnis zu ihm. Wäre es vielleicht möglich, mit ihm darüber zu reden?

Wenn du wirklich ganz dringend jemanden zum Reden brauchst, kannst du auch immer in Erwägung ziehen, die Telefonseelsorge anzurufen.
Schau einfach mal hier: http://www.telefonseelsorge.de/ und https://www.nummergegenkummer.de/.

Mit Beratungsstellen und Psychologen habe ich keinerlei Erfahrung, aber dir wird bestimmt noch jemand antworten, der damit Erfahrung hat.

Bleib tapfer! :cuddle:
Mirai
 

Re: Gedanken, alles zu beenden.

Beitragvon Sarah Yuki » So. 12.01.2014, 18:04

Danke, der Tipp mit der Online Beratungsstelle ist ein Gedanke wert.
Gibt es da vielleicht ein paar Seiten die zu empfehlen sind?

Zu dem Verhältnis mit meinem Vater muss ich zugeben, dass es nicht so besonders intensiv ist.
Liegt vielleicht daran, dass meine Mutter immer zu Hause ist und sich mehr um mich gekümmert hat als ich noch etwas jünger war.

Sie kennt mich eigentlich besser und war bis zu diesem Vorfall auch immer meine bessere Bezugsperson.
Ich würde ihr wahrscheinlich noch eher von meinen Problemen erzählen als meinem Vater.
Doch mittlerweile will ich sie nicht mit sowas belasten.
Sarah Yuki
 


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