Hallo von mir,
ja, das dachte ich auch, dass mein BL ein Todesurteil für jegliche liebevolle Beziehung ist und sein wird.
Aber: der Mensch denkt und jemand "anderes ",für mich (Gott, oder meine Höhere Macht, Higher Power)
lenkt.
Ich musste wahrscheinlich erst 39 Jahre alt werden, von meiner Alkoholsucht genesen, dank AA, in etliche
anonyme Selbsthilfegruppe latschen, 2 Therapien machen, unzählige "Frösche" küssen, bis ich erkennen durfte,
dass mein Suchen nach Liebe und dem richtigen "Deckel" sich nicht "erzwingen" lässt, so sehr ich auch überall
gesucht und meistens nur Nieten gefunden hatte.
Eines Tages, ich hatte dieses ewige "Suchen" aufgegeben, hatte beschlossen, dann halt "Single" zu bleiben,
mit fast 40 Jahren! da fiel mir eine Zeitschrift in die Hände und da war ein Mann, genauso alt wie ich,
der wollte einfach nur eine "Frau für´s Leben " finden, ohne große Forderungen oder Ansprüche auf
Figur, Aussehen, Einkommen oder sonstigen großartigen Status.
Als ich diese Anzeige mehrmals las und schon dachte, ich verlese mich, da bekam ich plötzlich, richtiges
Herzklopfen
Also hab´ich mich hingesetzt und ehrlich geschrieben, dass ich eine Frau bin, die arm
wie eine Kirchenmaus ist, aber reich an Lebenserfahrung ist, etwas mehr auf die Waage bringe als ein Modell, dass ich auch meine Macken habe, aber immer noch ehrlich daran arbeite und mir vorstellen könnte, diesen Mann mal näher kennenzulernen.
Es dauerte nicht lange und ich bekam tatsächlich eine Antwort. Einen netten, unverfänglichen Brief mit
Telefon-Nr. und wir telefonierten sehr oft und sehr lange und eines Tages trafen wir uns, der erste Eindruck
war nichts Negatives, aber eine große Fremdheit, ich hatte plötzlich Angst vor meiner eigenen Courage,
aber dieser Mann kam 600 km gefahren, nur um mich persönlich kennenzulernen.
Wir verbrachten ein Pfingstwochenende zusammen von Freitag bis Montag, er schlief`brav in seinem
kleinen Hotel und den Tag verbrachten wir zusammen. Es hat nicht gleich auf Anhieb gefunkt, nein,
es dauerte eine Weile. Eines Tages, nach einem kleinen Streit, wusste ich plötzlich, dass er mir sehr
fehlen würde, wenn er nicht mehr käme. Da spürte ich zum ersten Mal: ich bin richtig verliebt.
Das war im März 1999. Zwei Jahre später haben wir geheiratet, er zog in meine Heimatstadt, weil ich
in seiner Stadt zu starkes Heimweh hatte. Seine Mutter mag mich bis heute nicht leiden, u.a. deswegen.
2003 passierte der schwere Unfall, mein liebster ist nicht mehr der, den ich kennen- und lieben gelernt
habe, aber die Liebe ist immer noch da, anders, reifer, nicht mehr so leidenschaftlich, aber sehr beständig,
dafür bin ich trotz allem sehr dankbar und ich fühle mich von ihm immer noch sehr geliebt.
Ich wurde in der Liebe reich beschenkt trotz oder wegen meines Borderlines, denn diese Krankheit hat,
sehr wahrscheinlich auch die guten Seiten meines Charakters herausgeholt, als ich es zulassen konnte.
Vielen Dank für´s Lesen