Hallo zusammen,
ich werde euch an dieser Stelle einmal meine derzeitige Verfassung und mögliche Gründe dafür nennen. Ich bin der festen Überzeugung, dass mit mir irgendwas nicht stimmt, dennoch werde ich seit 3 Jahren "nur" auf schwere Depression behandelt. Ich kann mich mit dieser Diagnose aber nicht identifizieren. Ich liste einmal Verhaltensweisen oder Charakterzüge von mir auf, die mir oder meiner Lebensgefährtin in den letzten 4 Jahren aufgefallen sind:
Mögliche Schlüsselerlebnisse:
- Scheidungskind
- Mit 1. Lebensjahr bei Großmutter abgeliefert worden,
- Seelische Vernachlässigung
- Verlustängste, bis zum 17. Lebensjahr konnte ich nur einschlafen, wenn meine Oma neben mir im Bett lag
- plötzliche beidseitige schwere Hüftoperation -> 2 Monate Krankenhaus -> 3 Monate ReHa -> Sportinvalide (zuvor begeisterter Fußballer) -> Schuljahr nicht geschafft -> Schulwechsel -> Freunde verloren -> Gewichtszunahme -> Schikaniert in neuer Klasse -> keine neuen Kontakte geknüpft -> seither soziale Isolation -> depressiv -> Abi nicht geschafft
- Plötzlicher Krebstot der Oma
- Unterforderung bei Berufsausbildung & Schikanierung durch Chef
Symptome:
- Schwere Depressionen, teilweise mit Suizidgedanken und Selbstverletzung
- Angst vor Kontrollverlust ( bin sehr vergesslich und unkonzentriert geworden ) Beispiele: Brand in Küche, falsche Herdplatte angeschaltet auf der ein Schneidebrett lag; Ich sage dinge zu meiner Frau, die ich später nicht mehr weiß, ich nehme mir Dinge vor und tue sie nicht, weil ich es vergessen habe.
-> Ich drifte in Gesprächen oder allen anderen Tätigkeiten ins Nichts ab. Mein Blick geht plötzlich ins Leere und ich höre nicht mehr zu. Ich muss mich richtig Konzentrieren um meinen Blick und die Aufmerksamkeit wieder auf das richtige zu lenken.
- Faszination für Dokumentationen über Übernatürliches (Geister, Außerirdische), Verschwörungstheorien und Gewaltverbrecher. Während des Schauens -> Gewaltphantasien -> Wie wäre es wenn ich das getan hätte? (noch nicht stark ausgeprägt, ich erwische mich manchmal dabei)
- Wer bin ich? Was kann ich? Ich habe keine Identität, Gefühl von Wert- & Belanglosigkeit
- Perfektionismus, den ich aber nie einhalten kann. Es ist fast unmöglich auf etwas stolz zu sein oder Freude zu empfinden -> nie zufrieden
- Essanfälle
- Wirke auf andere oft aggressiv, bemerke das aber selbst nicht
- Bin von jetzt auf Gleich in einer komplett anderen Stimmungslage. Eben gut drauf, plötzlich gereizt, genervt, aggressiv. -> Zweites Ich?
- Schlafstörungen (häufig Alpträume & Aufwachen, starke Geräuschempfindlichkeit)
- Energie- & Antriebslosigkeit, Geistige Erschöpfung
- Gefühl von anderen Menschen angestarrt und bewertet zu werden. Gefühl, dass sie wissen, wie ich über mich selbst denke und wie ich fühle. -> soziale Isolation
- Einsamkeitsgefühle (Traurigkeit, schwere Depression, mehrmaliges tägliches Onanieren)
- Unfähig anderen Menschen zu vertrauen. z.B. bei Beziehungen oder im Straßenverkehr -> Panik vor Führerschein -> andere werden mich im Straßenverkehr gefährden oder gar töten
Ich war mit dieser Symptomatik vor kurzem bei einem Psychose Früherkennungszentrum. Bereits nach dem ersten Termin wurde mir mitgeteilt, dass meine Störung nicht häufig genug und nicht intensiv genug sind. Dh. die Diagnose Depression bleibt bestehen.
Wie bewertet ihr die Sache? Habt ihr ähnliches Erlebt oder könnt ihr Verhaltensmuster von mir auch an euch selbst beobachten? Ob und wie werdet ihr darauf behandelt?