Depersonalisation und Risperidon ?

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Fr. 18.12.2009, 17:22

Wollte mal fragen ob Risperidon bei einer Depersonalisation angebracht ist.
Welche Medikamente/Dinge könnten sonst noch dabei ^ helfen ?



Schmutzkind
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Mulle » Sa. 19.12.2009, 15:27

eine "depersonlisation" ist aber ein sehr schwammiger begriff. du solltest schon konkreter werden und deine beschwerden treffender beschreiben. risperdal kann bei vielen symptomen verabreicht werden.
Mulle
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Mo. 21.12.2009, 00:16

Naja mir kommt alles sehr unreal vor. Manchmal sehe ich auf meinen Arm und glaube nicht, dass das meiner ist. Generell wenn ich mich anfasse, ist es so, als würde ich irgend eine Person anfassen.
Ich sehe Farben sehr intensiv.
Meine Optik ist irgendwie kamera-artig, wie im Film.
Ich kann mir selbst beim Sprechen zuhören und mir meiner Bewegungen bewusst werden, sodass mich diese Stellung so sehr aus dem Konzept bringt, dass ich nur noch Verwirrtes rede und den Faden verliere.
Dann habe ich oft das Gefühl, als wäre ich nicht an dem Ort, wo ich mich befinde und dass mich die Menschen eigentlich gar nicht sehen.
Ich bin mir mein eigener Zuschauer vor Ort.
Außerdem ist mir oft .. naja nicht unbedingt schwindelig, aber ich denke immer, den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Als wäre ich auf einem Boot oder so.
Wenn ich lange mit einer Person rede, werde ich unruhig und aggressiv, sodass ich das Gespräch abbrechen oder das Thema wechseln muss, dabei kann es sich auch um Themen handeln, die mich eigentlich interessieren.
Zudem erleide ich ab und zu eine Phase, die wie ich finde, ähnlich dem Sterben ist. Ein unerträglicher Kampf ... ach das ist unbeschreiblich.

Soviel erstmal dazu ... ich habe ärztlich alles testen lassen (Mrt/ Blutwerte/ Leberwerte/ Schilddrüse). Organisch ist bei mir alles in Ordnung außer das EEG, was unregelmäßig war !
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Mo. 21.12.2009, 00:22

Achso .. jemand meinte mal zu mir, ich sei ein LICHTWESEN .... das würde jetzt aber eher auf eine spirituelle Ebene führen.
Nur mal so am Rande.
Ganz unspektakülär.
Nichts Wichtiges.
So mal kurz eingeworfen.
Kein Drama.
Und auch kein Krimi.
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon senta » Mo. 21.12.2009, 00:43

Hi schmutzkind,
findest Du in diesen Momenten denn durch den Verstand immer wieder zurück in die Realität?
Ist Dir trotz allem bewußt, daß alles real ist, oder verlierst Du komplett den Bezug zur Realität?
Es ist aber sehr beruhigend, daß Du diese Zustände so beschreiben und reflektieren kannst, denn schlimmer wäre es, wenn Du Dir dieser Dinge gar nicht bewußt wärst.
Wie findest Du denn aus so einer Situation wieder raus?
Passiert Dir das in erster Linie, in Gegenwart Anderer oder auch, wenn Du in Ruhe und allein bist?
senta
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Mo. 21.12.2009, 01:45

Du kennst doch sicher das Gefühl, wenn man morgens wach wird und noch nicht ganz da ist. Und genau dieses "noch nicht ganz da" - Gefühl habe ich PERMANENT. Ich fühle mich in einer Art Trancezustand, aus dem ich nicht mehr aufzuwachen scheine. Es gibt Tage wie heute, da kann ich die Dinge halbwegs klar zusammentragen. Und dann gibts wieder Tage, an denen ich völlig zerzaust bin und sogar nicht mal mehr richtig quatschen kann.
Der Zustand ist sowohl im Alleinsein, als auch in Gesellschaft.
Den Bezug zur Realität habe ich ja noch irgendwo, ansonsten könnte ich das hier sicherlich nicht schreiben.
Ja ich bin auch froh, dass ich das noch kann !!
Zu der Frage, wie ich aus der Situation wieder raus finde: GAR NICHT ! Und das ist mein Problem. Ich bin in mir selbst eingesperrt. Empfinde mein Dasein als unecht, wie in Trance, teilweise bin ich wie total benommen. Bin irgendwie sau müde, kann aber nicht schlafen. Die Müdigkeit ist auch ein sehr quälendes Problem.
Ich kann schlafen, solange ich will, ob es 4, 6 10 oder 14 Stunden sind..... ich bin immer noch müde und in diesem komischen wach-schlaf- Zustand. Ja und dann im Zusammenspiel mit den Farben und dieser schummriger Optik, als wär ich leicht betrunken. Kann das irgendwie nicht richtig beschreiben .. :|
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon senta » So. 27.12.2009, 18:43

Hi Schmutzkind,
bist Du denn in psychologischer oder psychiatrischer Behandlung?
Wenn die Zustände sich häufen und Dich ängstigen, solltest Du damit auf keinen Fall allein sein!
Nicht nur Medikamente können da helfen, sondern auch Ansprache, Konzentration auf ein Gegenüber und Kommunikationsmöglichkeit
alles Gute
senta
Und doch, Du findest aus diesen Zuständen wieder raus, sonst hättest Du ja die lichten Momente nicht!!!
senta
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Mulle » Mo. 28.12.2009, 13:29

ich kann mich den ratschlägen von senta da nur anschliessen.
trotz allem, rede mit deinem arzt darüber, kann ja sein das die dosis etwas zu hoch ist.
Mulle
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Mo. 28.12.2009, 15:57

Okay danke erstmal für eure Antworten !
Nein ich bin weder in Therapie noch habe ich dafür einen Ansprechpartner ..
Das Risperidon (0,5 mg) ist zwar gering dosiert, doch habe ich Angst davor, das zu nehmen, weil ich denke, es wird dadurch noch schlimmer und macht das Gehirn nur kaputter, wenn man sie dann nicht mehr nimmt.

Mein Psychiater hat das ganze als "Psychotische Episode" abgetan. Nur komisch, dass diese "Episode" schon fast nen ganzes Jahr geht !
Nein das glaube ich einfach nicht, weil wirklich ALLE Symptome der Depersonalisation auf mich zutreffen.
Oder ist das vielleciht schon eine Psychose ??
Ach egal. Ich werde nächstes Jahr den Psychiater wechseln.
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon planb » Mo. 28.12.2009, 20:22

Schmutzkind hat geschrieben:Ach egal. Ich werde nächstes Jahr den Psychiater wechseln.



Gute Idee.
planb
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Mulle » Di. 29.12.2009, 22:19

ja, so sehe ich das auch.
hast du das risperdal jetzt ganz und gar nicht genommen?
Mulle
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Do. 31.12.2009, 03:45

Nein weil ich das Vorhaben des Psychiaters als Stempel empfinde. Außerdem, was ist, wenn ich gar nicht die Tabletten nehmen muss und die in meinem Gehirn Schlimmes verursachen. Dann habe ich mehr Scheiße am Hals als ich wollte. Ich glaube aber, man wird so sehr in diese Aussichtslosigkeit gedrängt, dass man keine andere Wahl mehr hat. Amen.
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Mulle » Do. 31.12.2009, 14:34

nee, glaube mir, so ist es nicht. du kannst nicht beurteieln ob es dir nict doch mit risperadl besser gehen wird, als ohne. zumal du den vbergleich nicht anstellen kannst. den stempel den du glaubst aufgedrückt zu bekommen, scheint immer noch die althergerührte abfällige ansicht der psychiatrie zu sein, die uns schon seit 100 jahren begleitet.
die seele, schmutzkind, ist ein organ. ohne seele können wir nicht fühlen, nicht leben. ihre verzweigung ist komplex und unterscheidet sich bei jedem individuum.
auch eine seele muss heilen, gib ihr die möglichkeit dazu. versuche es und springe über deinen schatten.
Mulle
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Roni » So. 03.01.2010, 16:16

Hallo Schmutzkind,

wünsch dir ordentlich Gück auf der Suche nach einem guten Therpeuten, nur mutig drauf los, denn es gibt sie wirklich. Nur einige ausprobieren und obestes Gesetz ist: Beim ersten (Vorstellungs)Gespräch sind alle Fragen erlaubt. natürlich auch in der Behandlung. Ein guter Therapeut erklärt dir alles.

Zu Risperidon sind mir drei Dinge Bekannt:

Es macht irgend etwas im Kopf, doch es weiß keine so genau was es macht.

Es ist sehr beliebt in Altenpflegeheimen um alte Menschen, vorsichtig ausgedrückt, umgänglicher zu machen.

Nun hat es auch in Deutschland die Zulassung zur Anwendung bei Kindern ab fünf Jahren. z.B. bei der "Behandlung" der "Störung des Sozialverhaltens mit oppositionellem, aufsässigem Verhalten", kein quatsch, is echt, beschrieben im IDC-10 unter F91.3 . Die Gedanken dazu kann sich jeder mal selber machen. Ich bin erstmal froh schon erwachsen zu sein.

Alles Gute wünsch ich dir und ein glückliches neues Jahr
Roni
Roni
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » So. 03.01.2010, 17:17

oh roni,
ich frage mich doch immer wieder, woher du deine angeblichen Weisheiten
beziehst...
Darf ich fragen, ob du selbst erkrankt bist, an was? Oder was machst du denn beruflich?
LG, Vanilla
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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