Militärdienst

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Militärdienst

Beitragvon Mirai » So. 01.09.2013, 19:38

Hallo!

Ich würde gerne wissen, was ihr vom Militärdienst haltet, ob ihr selber Militärdienst geleistet habt und alles, was euch dazu einfällt.

Ich war unheimlich froh, dass der Wehrdienst in Deutschland ausgesetzt wurde. Ich wäre aber ohnehin nie zur Bundeswehr gegangen.
Ich habe auch ein sehr schlechtes Bild vom Militärdienst im Allgemeinen. Für mich ist eine Armee (fast) überflüssig und das Geld verschwendet.

Einer meiner Lehrer meinte mal, dass wir ständig angegriffen würden, wenn wir keine Armee hätten. Da frage ich mich, wer uns denn angreifen sollte?
Eines unserer Nachbarländer? Das halte ich für völlig unwahrscheinlich. Das kann ich mir in meinen düstersten Fantasien nicht vorstellen.
Da wir mittlerweile die Europäische Union haben, fände ich es angebracht, wenn es eine Freiwilligenamee in der Europäischen Union gäbe.
Ich finde nicht, dass jedes Land in Europa seine eigene Armee benötigt. Man könnte damit auch viel Geld sparen.

Ich bin überzeugter Pazifist. Ich finde, dass man Konflikte nur auf diplomatische Art lösen kann. Krieg macht alles nur noch schlimmer.
Außerdem würde ich niemals für Deutschland sterben wollen. So sehr liegt mir Deutschland nicht am Herzen, dass ich mein Leben dafür hingeben würde.
Ich bin Weltbürger und als solcher beschränke ich mich nicht auf meine Nation. Wir sind Menschen, unabhängig von Aussehen und Nationalität.
Mirai
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Blume » So. 01.09.2013, 20:12

Also, ich halte genau wie du nichts von Krieg. Ich muss einfach immer an die psychischen Belastungen eines Soldaten und der Zivilbevölkerung denken. Ich finde es nicht in Ordnung, dass Soldaten, die aus dem Einsatz kommen und mit PTBS zu kämpfen haben, allein gelassen und nicht therapeutisch versorgt werden. Die vielen Fälle von großen Problemen nach einer Kriegserfahrung, die schwierige Eingliederung in die Gesellschaft nach einem Einsatz, die Albträume und Schlaflosigkeit werden einfach totgeschwiegen. Das kann nicht gut sein. Ich kann das nicht gutheißen. Auch die Art, auf die die Bundeswehr für sich wirbt, finde ich mehr als zweifelhaft. Dieser Wir dienen Deutschland.-Slogan mutet schon sehr fanatisch an. Allgemein zeichnet die Bundeswehr gerne ein sehr geschöntes Bild von sich, von wegen große Karriere, für das Vaterland kämpfen usw. Da kriege ich Würgereiz, wenn ich das schon sehe. Klar muss die Bundeswehr für sich Werbung machen, weil sonst niemand mehr kommen würde. Aber genau das ist ja der Punkt: Was so beschönigt werden muss, damit es andere ansprechen kann, kann nicht gut sein.

Ich finde es krass, dass es immer noch Menschen gibt, die sich heldenhaft für ihr Heimatland aufopfern wollen. Das erinnert mich doch immer sehr an Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" ... Schade, dass Soldaten in Deutschland immer noch als die unverwundbaren Helden der Nation dargestellt werden. Ich möchte nicht wissen, was man tut und wie es einem geht, wenn man in einem Einsatz plötzlich einem Kindersoldaten gegenübersteht, der auf skrupellos gedrillt wurde, der einen töten wird, wenn man ihn nicht selbst tötet. Das ist kein Heldentum. Das ist Folter.

Krieg ist nichts, womit man angeben kann. Krieg ist nur das großkotzige Machtgehabe viel zu mächtiger Staatsmänner auf Kosten der Bevölkerung. Ich finde das erbärmlich. Dass man sich nicht an einen Tisch setzen und Konflikte diplomatisch lösen kann, finde ich traurig. Dass man stattdessen unmenschliche, grausame Waffen einsetzen muss.

Das ist meine Meinung dazu.
Blume
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Vanilla » So. 01.09.2013, 21:09

Das ist ein sehr schweres, emotionales Thema.
Auch ich bin gegen Krieg. Aber was kann man tun, wenn jede Diplomatie versagt hat.
Und die Regierung eines Staates ihre Bevoelkerung, hinterhaeltig mit Giftgas toetet, wie es jetzt in
Syrien passiert ist?
Wie soll, kann darauf reagiert werden?
Einfach wegsehen + die Menschen sich selbst ueberlassen?
Wobei mir natuerlich klar ist, dass bei Krieg auch viele.Zivilisten sterben.
Aber was Kann man tun.

Ich persoenlich bin fuer eine Berufsarmee, gern so wie Mirai, auf europaischer Ebene und finde gut, das die
Wehrpflicht abgeschafft wurde.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
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Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Militärdienst

Beitragvon Mirai » Do. 05.09.2013, 16:58

Du hast recht. Das ist wirklich ein sehr schwereres und emotionales Thema.
Bei Bürgerkriegen wie aktuell in Syrien ist es immer schwer, eine vernünftige Entscheidung zu finden.
Man sollte die Menschen nicht alleine lassen, wenn die Regierung hinterhältig mit Giftgas tötet, aber ein Einmarsch ist nicht immer sinnvoll.
In Afghanistan sind schon seit langem ausländische Truppen stationiert und das Land kommt einfach nicht zur Ruhe.

Man kann leider nicht eine Armee niederschlagen und hoffen, dass sich das Problem von selbst löst. Das wird nämlich nicht passieren.
Man muss die Probleme an der Wurzel anpacken und versuchen, die verhärteten Fronten zu einem Gespräch zu bewegen.
Eine andere Lösung fällt mir nicht ein. Alles andere endet nur in grausamen Massakern.
Mirai
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Aeon » Do. 05.09.2013, 17:43

durch den "ruf zu den waffen" wurde seinerzeit die diagnose meines problems eingeleitet... das weiss ich noch...

ich hatte keine lust zur bundeswehr zu gehen. einfreund von mir ist da durchgedreht. tisch und stühle um sich geschmissen, weil er da den "suff" auf bude auf dauer nicht ertragen hat. täglich nur bla bla und er hat sich da wohl nicht sooo wohl gefühlt.
den haben die einfach entlassen, kein unehrenhaftes, sondern einfach nur schluss... er konnte es wohl ausreichend genug für sich denen gegenüber begründen.
naja, ich jedenfalls kam zum schluss das BW so gar nicht mein ding ist. also verweigert und dann den zivildienst gewählt.
zack, kam die einladung für 14 tage in eine zivildienstschule in sonstwo zu müssen.
tja und da merkte ich zum ersten mal mein unbehagen aus meinen gewohnten umfeld zu müssen. ich war richtig fertig und bin dann zu meinem hausarzt gegangen, der auch psychologe ist und immer erst auf die seele schaut.
also, ein paar mal mit ihm geredet und dann auch zum ersten mal über dinge aus meiner kindheit berichtet, tja und da kam gleich das attest das die schule in sonstwo nichts für mich ist und er mich davon "befreit".
wenig später folgte dann meine erste gesprächstherapie. da war ich damals 19 jahre alt....
mittlerweile ist das 20 jahre her. aber das fällt mir hier zum thema bundeswehr ein....

vielen dank, gehen sie weiter, jeder bitte nur ein kreuz....
Aeon
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Maitreya » Mi. 20.11.2013, 16:17

War ich, wenn auch alles andere als freiwillig. Da ich über 30 Jahre in Asien lebte und in manchen Teilen Asien alle zum Militär müßen, auch die Frauen, konnte ich mir nur das Alter zwischen 18 bis 27 aussuchen. Kann mir ehrlich gesagt besseres vorstellen.
Mit dem Giftgas ist das so eine Sache, HAARP und Mosanto sorgen da ja bei uns auch mit seinem Chemtrails dafür, daß wir hier langsam aber sicher immer mehr flöten gehen, wie Grippewellen zu Zeiten wo es gar keine gab bis hin zu Todesfällen. In einem Forum haben 3 andere und ich uns inzwischen zusammengetan und klagen auch gegen Mosanto.
LG Maitreya
Maitreya
 

Re: Militärdienst

Beitragvon einfachich » So. 24.11.2013, 22:48

mein mann ist soldat.....berufssoldat.....er ist mein held und ich stehe absolut hinter ihm genauso wie hinter allen anderen soldatinnen und soldaten.
ich möchte da gar nicht viel zu schreiben.....weil es ein thema ist welches mich sehr "aufregt".... aufregt in dem sinne weil immer noch so wenig solidarität herrscht....
jeder ist froh, dass er hier leben kann wie er lebt was wir unseren soldaten zu verdanken haben und trotzdem werden sie immer noch als mörder hingestellt.....ich wünschte, dass soldaten hier mehr anerkennung bekommen würden.

mein mann ist übrigens auch ein betroffener, der im einsatz war und nun unter einer schweren PTBS risikogruppe leidet.
aber was hier gesagt wurde, dass er alleine gelassen wird udn nicht therapiert wird stimmt nicht. er ist nun seit einem jahr im bundeswehrkrankenhaus und bekommt therapie. ich als ehefrau werde auch mit einbezogen und kann mich jederzeit bei seinen ärzten udn therapeuten melden. und ich weiss auch von anderen, dass denen auch geholfen wird. klar könnte es noch besser sein....aber es könnte immer und überall besser sein mit der versorgung....nicht nur bei soldaten.....
einfachich
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Mirai » Mo. 25.11.2013, 01:02

Mir würde eine Armee aus freiwilligen auf europäischer Ebene völlig reichen, wenn man überhaupt eine Armee braucht. Die Bundeswehr halte ich für überflüssig.
Wie kommst du denn darauf, dass wir es denn Soldaten zu verdanken haben, dass wir hier so leben können, wie wir leben? Das halte ich für Unsinn.
Mirai
 

Re: Militärdienst

Beitragvon Panvie » Mo. 25.11.2013, 03:02

Ich wäre eingezogen worden, wenn ich ironischer Weise nicht zur selben Zeit den Tod meiner Freundin zu verarbeiten gehabt hätte - Ergo: Wegen meiner Depression automatisch ausgemustert worden. Kein Zivi, kein Wehrdienst. Hätte ich im Nachhinein betrachtet auch nicht gemacht, wenn ich gesund gewesen wäre. Abgesehen von dem Sold würde mich nichts dazu bringen, in die Armee einzutreten. Zum einen könnte sich mein Kopf nicht der Uniformität unterordnen und zum anderen würde ich diese Berufsgruppe nicht mal unterstützen wollen, selbst wenn ich keinen Abzug drücken müsste.
Panvie
 


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