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Beitragvon SehnSucht » Di. 27.02.2007, 09:07

Vanguard: Saga Of Heroes

Verhinderter Königsmörder sucht ...



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(tsch) „Everquest 2“? „Dark Age of Camelot“? „D&D Online“? Pustekuchen, am Thron von Blizzards „World of WarCraft“ konnte bisher kein neuerer oder älterer Titel sägen. Diesen Zustand möchte die Spieleschmiede Sigil mit ihrem ambitionierten Projekt „Vanguard: Saga of Heroes“ ändern - und scheitert dabei knapp an den eigenen Ansprüchen.

Die erste Überraschung gibt es bereits während der Installation des Spiels: Knackige 17 Gigabyte an Daten werden auf die ächzende Festplatte geschaufelt. Zum Vergleich: World of WarCraft (WoW) bringt inklusive des Add-ons nur knapp sieben Gigabyte auf die virtuelle Waage. Nach dem zeitaufwändigen Beginn - die Daten müssen erst noch entpackt und verifiziert werden - folgt die nächste ungewöhnliche Entscheidung der Designer: auf ein Intro wurde komplett verzichtet.

Stattdessen wird gleich mit der überaus umfangreichen Charaktererstellung begonnen: 19 Rassen stehen zur Verfügung, die eine von 15 Klassen annehmen können. Im weiteren Verlauf will - „Oblivion“ lässt grüßen - jedes noch so kleine äußerliche Detail eingestellt werden.

Nach der erfolgreichen Generierung des digitalen Alter Egos geht es endlich los. Wie bei den großen Vorbildern sind die Anfangs-Quests einfach zu meistern. Dementsprechend fix stellen sich auch für Solospieler erste Erfolge ein, die mit Level-Ups belohnt werden.

Ebenfalls altbekannt wirkt das Interface mit seiner Menüleiste am unteren Bildschirmrand, dem Chatfenster und der Minimap. Anders als beim großen Vorbild ist es möglich, Elemente wie das Zauberbuch, das Questlog oder die Karte frei zu positionieren.




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Dass Vanguard trotz der vermeintlichen Gemeinsamkeiten ein völlig eigenständiges Game ist, offenbart sich recht schnell. Textlastiger als der Marktführer und mit viel Sinn fürs Detail richtet sich „Vanguard“ an echte Rollenspiel-Fans. Ein Beispiel: Wenn der inzwischen bei Level sieben angekommene Held ins Gras beißt, verliert er nicht nur seine Ausrüstung, sondern wird auch mit dem Abzug von Erfahrungspunkten bestraft. Nur wer zu seiner Leiche zurückläuft, erhält beides vollständig wieder - und das kann im riesigen Pixel-Universum eine Weile dauern.

Um dies zu vermeiden, ist es empfehlenswert in einer Gruppe zu spielen - der Fokus des MMORPG liegt eindeutig auf dem Multiplayermodus, außerdem zieht der Schwierigkeitsgrad heftig an. Als Motivation setzt Sigil geschickt die Möglichkeit ein, bereits ab Level zehn das erste „Mount“ (Reittier) kaufen zu können, von denen es im Verlauf des Spiels alle denkbaren Gattungen gibt - vom Pferd über den Greif bis hin zum Drachen. Ein weiterer Unterschied ist das Gegnerverhalten: Während die Widersacher in der „WarCraft“-Welt nach einer bestimmten Zeit aufhören, den Spieler zu verfolgen, sind Monster in „Vanguard“ weitaus geduldiger und bleiben dem Störenfried hartnäckig auf den Fersen.

Außerdem gibt es die Möglichkeit, durch handwerkliches sowie diplomatisches Geschick Erfahrungspunkte zu sammeln. Beide Disziplinen spielen eine immens große Rolle: Erfahrene Arbeiter müssen unter Umständen kein einziges kämpferisches Quest absolvieren. Durch aufwändige Bauten wie Schiffe und Häuser können genügend Erfahrungspunkte ergattert werden. Wer lieber mit großer Klappe statt blutigem Schwert agiert, wählt den Weg der Diplomatie. Mittels eines Kartenspiels duellieren sich die Kontrahenten. Wer das bessere Blatt hat, gewinnt.

Zugegeben: Der Fokus auf Diplomatie und Handwerk bringt eine interessante, abwechslungsreiche Note in das sonst kriegerische Geschehen. Allerdings stören lästige Patzer und hohe Hardware-Anforderungen den positiven Eindruck erheblich. Aus der mittlerweile betagten Unreal Engine 2.5 kitzelten die Designer das Letzte heraus und schufen ein ansehnliche, effektreiche Welt. Leider läuft das Spiel mit allen aktivierten Details selbst auf Highend-Geräten mitunter nicht flüssig. Bugs wie plötzlich verschwindende oder unsichtbare Gegner tragen ebenfalls dazu bei, die Freude am Zocken zu nehmen.

Immerhin sind Animationen, Bedienung, Musik und Soundeffekte sehr gut gelungen, weshalb zu hoffen ist, dass „Vanguard“ bis zum Erscheinen der deutschen Version Ende März schnellstens gesund gepatcht wird. Dann muss sich der Throninhaber „WoW“ tatsächlich vor dem Nebenbuhler aus dem Hause Sigil in Acht nehmen.
SehnSucht
 

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