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Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 16:03
von helpless
Ich lenke mich von meinem unerträglichen Allgemeinzustand stundenlang durch surfen in mehr oder weniger wertvollen Internet-Angeboten ab.

Aber es macht mich jeweils nach einiger Zeit völlig nervös.

Wie geht es Euch damit?

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 16:46
von MajorSamCater
Als Ablenkung funktioniert es bei mir nur, wenn ich konzentriert nach etwa suche...aber oft schweife ich ab (oder sagen wir "bin abgeschweift"), was dafür gesorgt hat, dass es mir schlechter ging. Und klar, dann werde ich angespannt.

Insgesamt werde ich beim "Dauersurfen" auch schnell schlecht gelaunt, weil ich nichts tue...kein Ergebnis oftmals habe...es manchmal auch als Zeit vertrödeln empfinde. Also sorgt es auch wieder für Spannung.

Dennoch häng ich dauernd online irgendwo rum. Also lassen kann ich es nicht und will es auch nicht.

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 16:50
von helpless
MajorSamCater hat geschrieben:... lassen kann ich es nicht und will es auch nicht.


Sind wir mittlerweile "internet-süchtig" geworden?
Ich befürchte es manchmal bei mir :evil:

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 16:58
von MajorSamCater
Könnte dran ran grenzen...als ich in einer Reha war, bin ich die ersten zwei Tage erstmal ausgerastet...(weil kein Internet und kein Empfang für mobile Daten).

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:09
von ViJo
bei mir ist es so, dass ich nirgends woanders unterwegs bin....wenn ich im Internet bin, dann immer nur hier im Forum und im E-mail - Bereich. Ob es sich in Richtung "Sucht" bei mir bewegen könnte..., hm, da habe ich noch gar nicht drüber nachgedacht, weil es ist die einzige Kommunikationsmöglichkeit für mich. Telefon fällt durch meine Gehörlosigkeit weg.

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:18
von helpless
Lebensringe hat geschrieben:... weil es ist die einzige Kommunikationsmöglichkeit für mich.

So geht es mir auch: alleinstehend, einsam ...

Telefon fällt durch meine Gehörlosigkeit weg.

Ich könnte noch telefonieren -, aber mit wem?

***
'Lebensringe' -, Du hast eine wunderbare Signatur (kreiert). :kiss:

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:22
von ViJo
helpless hat geschrieben:
***
'Lebensringe' -, Du hast eine wunderbare Signatur (kreiert). :kiss:


Danke helpless :cuddle:

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:36
von cats47
Internetsüchtig bin ich wahrscheinlich, ja.
Allein, einsam. Im realen Leben keine sozialen Kontakte.
Wenn ich zuhause bin ist der Computer den ganzen Tag an.
E-mails, Google aber hauptsächlich hier auf Seelenkummer.
Und wenn es mir schlecht geht Kauforgien auf Ebay.
So ist zur Internet- auch noch die Kaufsucht dazu gekommen,seufz.

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:42
von helpless
cats47 hat geschrieben:...Und wenn es mir schlecht geht Kauforgien auf Ebay.
So ist zur Internet- auch noch die Kaufsucht dazu gekommen,seufz.

Kenne ich: Amazon. Jeden evtl. notwenigen Artikel dann (vorsorglich) auch gleich noch mehrmals. :(

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:50
von manon
also die kaufsucht habe ich gott sei dank hinter mir,sie hat mich auch finanziell
zimmlich ruiniert,internet sucht würde ich nicht sagen,forum mitglied aus schon
gennanten gründen und sonst nicht viel,googeln und das nicht mehr über gesundheits
probleme und e-mail kontakte.
übrigens guter thread helplees :D

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 17:56
von helpless
manon hat geschrieben:übrigens guter thread helplees

Erröte gerade über dieses Kompliment :oops: :oops: :oops:

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 18:34
von helpless
Ich kenne ein Krankenhaus, in dem man auch jetzt noch nicht ein handy benutzen darf.
Hoffentlich liefert man mich niemals dort ein. :twisted:

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 18:37
von Mirai
Internetsüchtig bin ich definitiv, ja. Wenn das jemand anderes zu mir sagen würde, würde ich ziemlich sauer werden, aber von sich selbst behaupten, darf man es ja.
Meistens verbringe ich viel Zeit mit dem Chatten oder im Forum. Bei mir haben sich die Süchte aber immer etwas verlagert. Früher war ich mal süchtig nach Online-Rollenspielen, aber da ging es mir eigentlich nur um Kommunikation, später kam dann das Chatten und mittlerweile ist es so eine Mischung aus Chatten und Forum, aber das Smartphone spielt bei mir auch eine wichtige Rolle. Ich kann es einfach nicht lassen und manchmal nervt es echt.
Ich habe mein Handy aber meistens auf stumm geschaltet und könnte also, mit ein bisschen Disziplin, selbst entscheiden, wie oft ich darauf schaue.

Das schweift jetzt ein bisschen von der Diskussion mit dem Sedativum ab, aber für mich hat das Internet durchaus auch positive Aspekte gehabt. Viele meiner Interessen haben sich erst durch das Internet ausgebildet und ohne das Internet wäre es wohl sehr viel unwahrscheinlicher gewesen, dass ich zum Beispiel mit russischer Rockmusik oder japanischen Filmen und Animes in Kontakt gekommen wäre. Im Internet ist es auch egal, aus welchem Land man kommt, weil zumindest die Leute in Nordamerika und Europa in der Lage sind, auf Englisch zu kommunizieren und in vielen anderen Teilen der Welt auch.

Außerdem bin ich ein wahnsinnig neugieriger Mensch und recherchiere auch gerne zu Themen, zu denen ich ohne Internet keinen Zugang gehabt hätte. Man kann das Internet also durchaus auch nutzen, um sich zu bilden. Auch lese ich Zeitung online, kann meine Sprachkenntnisse durch Kommunikation stetig erweitern und festigen und habe dabei auch noch Spaß.

Aber um auf die Problematik zurückzukommen: auch mir geht es oft so, dass ich viel Zeit im Internet vertrödle, die ich eigentlich sinnvoll hätte nutzen können.
Ich denke mir dann aber auch immer, dass ich ohne ein ganz anderer Mensch wäre; das ist aber wohl immer die Problematik bei Süchten, nämlich, dass man denkt, dass man ohne nicht könnte und man dadurch sein ganzes Leben umkrempeln müsste, was natürlich unsinnig ist, aber das ist natürlich schon eine große Hürde. :?

Ich denke, man sollte da einfach auf sich aufpassen und dann reicht das schon. Einfach mal den Stecker ziehen, ein gutes Buch zur Hand nehmen, einen Spaziergang machen und sich vor Augen halten, dass das Internet nicht wegläuft. Ich möchte das Internet nicht mehr missen, auch wenn ich weiß, dass mir ein etwas reduzierter Konsum guttun würde.

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 18:52
von Flo91
Internet als Sedativum würde ich für mich persönlich so unterschreiben. Eine Internetsucht kann ich allerdings ausschließen. Bei einer Sucht müsste ich ständig online sein und könnte mehrere Tage ohne Internet nicht genießen. Wenn mich das letzte halbe Jahr eines gelehrt hat, dann, dass ich ohne Internet sehr gut längere Zeit auskomme. Die Gesellschaft muss nur stimmen ;)

Aber Sedativum stimmt. Seit Ende meiner Beziehung (vor etwa 6 Wochen) bin ich jeden Tag online, höre dort Musik, schaue mir Filme/Serien an und recherchiere auf Teufel komm raus irgendwelche Sachen die mich spontan interessieren. Aber steht ein Treffen mit meinem besten Kumpel an, so bin ich sofort dabei. Hätte ich mehr Kontakte und wieder eine Beziehung, wäre ich wahrscheinlich nur noch für das nötigste online und den Rest des Tages unterwegs.

Re: Internet als Sedativum?

BeitragVerfasst: Sa. 10.01.2015, 19:02
von Mirai
Da kommt es dann natürlich darauf an, wie man Sucht definiert. In meinen Ohren hört sich das, was du beschreibst, Flo, ebenfalls nach einer Sucht an, aber das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden, wann man von Sucht sprechen möchte. Manche sprechen erst von Sucht, wenn die Sucht ihr Leben ruiniert, andere sprechen von einer Sucht, wenn man etwas immer wieder tut, egal ob man glaubt, dass man damit aufhören könnte oder nicht.

Internetsucht ist aber ohnehin ein Thema, zu dem es viele Meinungen gibt. Einer meiner ehemaligen Religionslehrer hat mir mal erzählt, dass er eine Schülerin hatte, die jeden Tag eine Stunde im Internet war und er konnte nicht verstehen, wie man die Schule noch schafft, wenn die Sucht schon so stark ist. Damals war ich so um die 14, heutzutage würde ich wohl lachen, wenn ich so eine Ansicht hören würde. Man sollte alles in Maßen genießen und solange man noch in der Lage ist, Stopp zu sagen und sein Leben auf die Reihe bekommt, ist es noch nicht so schwerwiegend, dass man intervenieren müsste. Aber das ist nur meine Meinung. :wink: