Mirai 未来 hat geschrieben:Ich finde, es ist wichtig, dass jeder Mensch seinen persönlichen Weg zu Gott findet.
Das finde ich auch. Denn jeder von uns ist anders.
Ich kann euch ja mal kurz eine kleine Geschichte von mir erzählen. (Wer keine Lust hat, einfach nicht lesen) Als ich anfing, depressiv zu werden, bin ich allein spazieren gegangen. Ich habe mich nach Gott gesehnt, nach Glauben. Obwohl ich nicht wirklich glaubte, habe ich zu ihm gebetet: "Bitte lass mich wieder zu dir kommen. Ich habe keine Ahnung, wie das gehen soll, aber ich will!"
Dann folgten die zwei bislang schwersten Jahre meines Lebens (bis heute und es hat noch nicht aufgehört). Ich gehe davon aus, dass Gott genau weiß, wie er jeden einzelnen von uns ansprechen kann. Mich hat er - so glaube ich - mit meinen tiefsten Ängsten konfrontiert. Nicht im bösartigen Sinn, sondern im Sinne eines Anstoßes einer Entwicklung. Die Krisen, die mich daraufhin überschütteten, brachten mich an einen Punkt ganz unten, es gab kein Entkommen. Ich habe Gott gesucht, sehr verzweifelt. Bibel gelesen. Mit Christen gesprochen. Nachgeäfft. Das war alles nicht mein Weg. Dann hat er mich - meiner Meinung nach - auf Zeugnisse von ihm stoßen lassen, die endlich etwas in mir bewegten. Ich bekam die Idee von einem liebenden Gott, der uns einen freien Willen lässt, damit mir ihn
von Herzen lieben können.
Ihn zu lieben heißt nicht, einen machtgeilen Gott anzubeten und zu verehren, als hätte er es nötig. Es heißt, in Einklang mit uns selbst zu sein, in Liebe zu leben und von der Quelle zu leben. Gott zeigt mir gerade, wie ich ich selbst sein kann. Dass ich ich selbst sein soll, um gesund zu leben. In Einklang mit mir selbst. Gesund heißt nicht, keine Krankheit zu haben, sondern in Einklang mit seinen geistigen Fähigkeiten zu leben. Manchmal heißt es auch, dass eine bestehende Krankheit verschwindet, weil sie einen nur auf etwas aufmerksam machen wollte. Ich selbst sein heißt nämlich, so zu sein, wie Gott mich gemeint hat. Also schließt sich der Kreis. Selbstliebe, Gottesliebe und dann natürlich auch die Liebe zu anderen. Das Verständnis für die Beweggründe der Handlungen anderer.
Meiner Meinung nach ist Gott auch vollkommenes Verständnis. Alles, was wir tun, versteht er vollkommen. Aber er möchte uns zeigen, wie wir so leben können, dass wir näher zu ihm kommen. Er vergibt (Vergebung heißt für mich: schlechte Dinge keinen Ballast mehr haben lassen, Neuorientierung möglich zu machen), er lässt neu wachsen, er beschützt das Neue. Ihm näher zu kommen heißt, so zu leben, wie es unsere Bestimmung ist, nämlich in Liebe, in Glückseligkeit, in Vollkommenheit.
Manchmal reißt Gott alte Wunden auf, um Heilung möglich zu machen. Meine Wunden kannte er, bevor ich sie kannte und er hat auf meine Bitte gewartet, mir zu helfen. Ich habe ihn gebete und zack, ging es los. Schmerzhaft, sehhr schmerzhaft. Aber
mein Weg. Er hat jetzt Gefühle ans Tageslicht geholt, die ich verarbeiten muss, um die Depression loszuwerden.
Ich bin beeindruckt davon. Ich bin beeindruckt, wie Gott es geschafft hat, mir diese Glaubensinhalte zu geben, obwohl ich lange, lange Jahre agnostisch bis zu atheistisch gelebt habe.
Ich habe Leute getroffen, die mich auf meinem Weg begleiten. Die meiner Seele ähnlich sind, die ähnlich ticken wie ich. Das verdanke ich meiner Meinung nach auch Gott.
Ich kann nur bestätigen, dass Gott sich jedem einzelnen individuell zuwendet und somit ein sehr persönlicher Gott ist. In der Bibel steht auch viel Wahres, nur bin ich gerade erst dabei, herauszufinden, ob ich nicht doch noch mehr mit ihr anfangen kann, als ich es zur Zeit glaube.
Luna