Luna32 hat geschrieben:Und mal davon abgesehen, wie wuerde ich mich fuehlen, wenn ich wuesste, dass mein Kind mich nur aus Verpflichtung pflegt? Nein das moechte ich nicht. Ich moechte, dass mein Kind auch seine eigenen Wege gehen kann. Es hat wahrscheinlich dann sein eigenes Leben, seine eigene Familie. Wenn es mich pfegen wuerde, wuerde ich mich wahrscheinlich freuen, aber ich wuerde es NIE von meinem Kind erwarten!
Das sehe ich ganz genauso.
Ich denke, das hat auch sehr mit der Einstellung zu "Familie" zu tun, mit der man aufwächst. Meine Oma und Tante sind da so "Kandidaten", die die Familie ohne Wenn und Aber über alles stellen, und für die es auch oberste Pflicht ist, alles für die Familie zu tun. Selbst wenn es bedeutet, sich selbst dabei zu verlieren...
Glücklicherweise ist der Rest meiner Familie damit deutlich lockerer. Meine Eltern haben Besuche (oder sicherlich auch später mal Pflege) nie als Pflicht für meine Schwester und mich angesehen. Trotzdem würde ich wohl, wenn sie einmal krank werden, alles tun was ich kann - einfach weil ich ihnen gern helfen möchte.
Mir ist klar, dass ich da in einer Position bin, wo ich großes Glück habe. Auch wenn es mir oft schlecht geht und ging, in meinem Fall ist nicht die Familie schuld, im Gegenteil. Die standen immer hinter mir und haben so gut sie konnten geholfen. Wenn ich kann, will ich ihnen das zurückgeben - und in einer "perfekten Welt" sollte die Verpflichtung der Generationen füreinander deshalb selbstverständlich sein, weil jeder Beteiligte das tatsächlich so möchte und nicht weil es ein Zwang ist. Leider sieht die Realität anders aus, dessen bin ich mir bewusst.
Dass das aber nicht in der Schule gelehrt werden sollte, finde ich auch. Es gibt zu viele Menschen, die ein Geben und Nehmen zwischen Generationen als zwingende Vorschrift auslegen und lehren würden, und das geht meiner Meinung nach völlig am Kern der Sache vorbei.