Manipulationstechniken

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Re: Manipulationstechniken

Beitragvon warum ich » Di. 10.06.2014, 08:44

"zahltag", liebe cats, ist ganz allgemein jener, an dem du bemerkst, daß du manipuliert worden warst ...

... und gezahlt ist an dem tag auch bereits schon alles: das sind die verlorenen jahre, die du dem manipulationsgrund erlegen warst, den ideen nachgehangen, die dir im wege der manipulation suggeriert worden waren ...

... und bemerkst, wie vernagelt du die ganze zeit gewesen bist, deine wahren interessen dafür her- oder eben auch gänzlich aufzugeben ...

("du" steht hier jetzt ganz allgemein; es hätte auch "man" da stehen können; für einen jeden, der manipulation erlegen ist. es grundsätzlich als etwas unvermeidliches anzusehen, wie du es in deinem ersten satz geschrieben hast, ist schon der anfang vom ganzen eigenen jammer, in dem man irgendwann letztlich aufwacht dann.)

insofern hat der deine für dich noch gar nicht stattgefunden.

... denn, indem du (noch) nicht sehen kannst (oder willst), wann und von wem du eben dahingehend manipuliert worden bist - mithin diese manipulation an dir selber also sogar noch immer selber weiter fortführst: daß du nichts wert seiest und blindgehalten worden bist, eigene werte zu erkennen, ja überhaupt erst nur für möglich zu halten -, es für den lauf der dinge hältst, daß du (man) sich manipulationen gegenüber zu ergeben hätte, wirst du weiter quasi groschen auf groschen legen, als die raten, die dir in summe dann am "zahltag" abverlangt werden.

und nachher schmerzt es nochmal um so heftiger.

... "wach' endlich auf !", hatte ich dir wohl irgendwann früher schon mal geschrieben ...

(ich bitte den threadersteller um entschuldigung, wenn das nun vielleicht auch nicht so ganz auf sein anliegen eingehen sollte. ich habe grad nicht die konzentration, mir alles von vorn her durchzulesen; nur an cats' beitrag war ich mal wieder hängengeblieben ... ;) )
warum ich
 

Re: Manipulationstechniken

Beitragvon Mad-Ich » Di. 10.06.2014, 09:37

Passt schon warum ich, wir sind hier um miteinander zu reden und manchmal nehmen Themen eben ne etwas andere Richtung. Und passen tuts auch von der Thematik.

Manchmal merkt man es einfach nicht, wie man manipuliert wurde. Und geht das über Jahre, dann dreht man am Rad oder eher, man läuft weiterhin in seinem Hamsterrad die Runden, obwohls gar keinen Käfig mehr hat in dem man hockt. Stattdessen einfach das Rad Rad sein lassen könnte und hinaus in die Freiheit, in sein Leben gehen könnte.

Manipuliert dahingehend stilll zu sein, alles zu ertragen was andere mit einem machen, nichts zu können, schon beim kleinsten wahrscheinlichen Fehler verbale wie körperliche Gewalt zu erfahren, ich kenn das Hamsterrad selber. Nur das da kein falscher Eindruck entsteht. Hmm, schon jemanden anzuschreien um sich und seine Meinung durchzusetzen, kann man als Manipulation ansehen. Konditionieren auf ein bestimmtes Verhalten, nichts anderes als jemanden manipulieren. Das man schon von klein auf verbogen wird, gesellschaftstauglich gemacht wird, egal wie die Gesellschaft grad aussieht, hat sicher jeder irgendwo als Erinnerung in sich. Geschönt gesagt, man hat sich halt angepasst in nem Moment, wos nicht anders ging. Dauert dieser Moment ne lange Zeit an, dann kann man an sowas auch zerbrechen, wenn der Druck des Biegens einfach zu groß wurde.
Mad-Ich
 

Re: Manipulationstechniken

Beitragvon Panvie » Di. 10.06.2014, 09:49

Um das aufzugreifen... in der Familie ist Manipulation am häufigsten anzutreffen, weil der Wandel zwischen Erziehung und Manipulation oft fließend verläuft. Ein Elternteil "verspricht", wenn man in der nächsten Mathearbeit eine 2 oder besser schreibt, bekommt man irgendein Spielzeug, dass man sich schon immer gewünscht hat. Und wenn man es auf eine 2 bringt, sagt dann der Elternteil "Och, schade. Hätte ja eine 1 werden können. Naja." ... Als Kind steht man daneben und sagt: "Du hast was versprochen." Und daran will sich dann der betreffende Erwachsene nicht erinnern. Redet davon, dass das doch selbstverständlich ist, dass man gute Noten schreibt und man da hinterher nicht immer was verlangen kann.

Was wird dem Kind suggeriert? Menschen zu belügen oder ihnen Dinge vorzugaukeln, bringt einen an seine Ziele. Zukünftig wird man dann zu einem listigen Erwachsenen und vertraut seinen Eltern nicht mehr. :) Nur eine Hypothese, wie es laufen kann.

Finde es interessant, dass das Thema gerade jetzt zur Sprache kommt, wo mein Therapeut gerade den selben Heilprozess in mir anregen will. Man ist seinen Eltern gar nichts schuldig, für irgendwelche erbrachten Leistungen. Jeder bestimmt selbst über die Verantwortung, die er tragen möchte und kann und sollte sich da nicht von Dingen abhängig machen, a la "Aber 1980 habe ich dich im Krankenhaus besucht, du schuldest mir was." - Ebenso diese manipulativen Aussagen, man wurde doch ernährt, bekam saubere Kleidung und durfte unter einem Dach mit den Eltern leben. Das ist keine Bringschuld, die das Kind irgendwann zu erfüllen hat, sondern die verdammte Pflicht von Eltern, wenn sie Kinder in die Welt setzen.

Ich mache mir zur Zeit heftige Sorgen um den Gesundheitszustand meiner Großmutter. Denn sie lässt sich von keinem anderen helfen, als von mir oder meiner Mutter. Sie sieht es als selbstverständlich an, dass man für sie da ist und ich habe mir schon öfter gedacht: "Oh man, ich kann das einfach nicht mehr..."
Aber wenn man auf einem Basar zu einem Händler kommt und für eine bestimmte Sache zu wenig Geld mit hat, lässt dieser Händler dann einen in Ruhe, wenn man sagt "Ich kann das nicht kaufen..."? Nein.
> Die Kunst am Nein sagen ist es, zu sagen: "Ich will das nicht mehr länger tun!"

So beugt man wenigstens einem Teil öffentlicher Manipulation vor.

Wenn mein Erzeuger eines schönen Tages Pflegeanspruch von mir verlangt (0 Kontakt zu ihm; das Oberlandesgericht hat ja pflegerische Unterstützung verordnet, egal ob Kontakt da ist oder nicht -.-) werde ich dem den Vogel zeigen. Nicht, weil ich mich gern gegen das Gesetz stelle, sondern weil ichs moralisch nicht für meine Aufgabe betrachte, einem fremden Mann meine Unterstützung zusichern zu müssen.
Panvie
 

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