Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldaten

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Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldaten

Beitragvon Atisha » Di. 26.11.2013, 16:09

Bundeswehr schickt viele psychisch kranke Soldaten in den Kampf

Zitat: "Jeder fünfte Bundeswehrsoldat geht mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen in den Auslandseinsatz. Zudem leiden deutlich mehr Soldaten als angenommen unter Belastungsstörungen. Das ergab eine Studie im Auftrag des Bundes. Der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus fordert jetzt bessere Früherkennungsverfahren."

Quelle: http://www.focus.de/politik/deutschland ... 32079.html


Ich finde das interessant, wieviele doch krank sind und das sehr viele mit Erkrankungen zurückkommen. Krieg ist eben nichts mehr für Deutsche.

Für mich auch nicht, ich drehe schon durch, wenn ich nur daran denke in so einen Panzer steigen zu müssen.

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Atisha
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Atisha » Di. 26.11.2013, 18:28

Interessant ist auch dieses Detail:

"Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut Königshaus, forderte Konsequenzen: „Die Bundeswehr ist nun gefordert, endlich effektive Früherkennungsverfahren zu etablieren. Nur psychisch gesunde Soldatinnen und Soldaten dürfen in die Einsätze gehen“, sagte er der "SZ"."

Nur Gesunde in die Einsätze schicken. Komisch warum nicht nur Gesunde an den Waffendienst lassen?
Entweder sind ihm die Untersucheungen zu teuer, wenn sie auf jeden Bewerber und Soldaten angewendet werden, oder es geht ihm nur um die Versorgungsansprüche die der Bund dann zu zahlen hat, wenn die Soldaten psychisch erkrankt wiederkommen und aus dem Dienst ausscheiden müssen. Es geht wieder mal gar nicht um den Menschen, sondern nur ums Geld.
Atisha
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Atisha » Di. 26.11.2013, 18:55

Die Versorgungsansprüche richten sich bestimmt nach dem letzten Sold.
Ich habe mal gegoogelt, also ein normaler Soldat 2000-2500 €, für einen Afganistaneinsatz nochmal 3300 € pro Monat dazu. Und psychisch richtig schwer erkranken werden nicht die Heimdienstler, sondern die Eingesetzten.
Atisha
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon einfachich » Mi. 04.12.2013, 01:38

mein mann ist einer von denen die im einsatz waren......als er wieder kam musste er auch zu einem mehrtägigen "psachologischen" aufenthalt..... alles war in bester ordnung....udn er kam "gesund" wieder aus dem einsatz.....
dem ist aber leider nicht so......er hat eine starke PTBS risikogruppe.....das schlimme ist nur immer, dass die kranheit meistens erst nach 3-4 jahren erkannt wird.....udn genauso ist es bei meinem mann gewesen.
anfangs dachten wir immer, dass er sich einfach keine hilfe holen will, weil er angst hatte "kein richtiger soldat" mehr zu sein.....aber dem ist gar nicht so. die kranheit wird meistens wirklich nicht erkannt....und das verhalten was man dann hat womit es immer wieder probleme gibt wird immer auf den anderen abgewälzt.....also stimmt bei dem betroffenen alles aber alle anderen machen alles falsch.....
mittlerweile hat mein mann einen schwerbeschädigung von immerhin 30% bekommen.....worauf aber so wie es aussieht widerspruch eingelegt wird und wir hoffen auf ein WDB (wehrdienstbeschädigungs verfahren)
er ist jetzt seit letztem jahr november im KH mit kurzen unterbrechungen bzw. nur die WEs....

es sollte nicht nur geschaut werden ob die soldaten gesund sind und in den einsatz können....es sollte auch viel mehr für die gemacht werden um wieder einigermassen ein normales leben zu leben.....
hier kann ich mich nicht wirklich beklagen, denn das KH ist gut wo er ist.....
aber für angehörige wird gar nichts gemacht was ich sehr traurig finde.......unsere kinder leiden sehr darunter und haben auch schon psychologische probleme....und an mir geht es auch nicht so vorbei....aber wir stehen alleine mit unserem problem da....
einfachich
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Aschenbecher » Sa. 21.12.2013, 22:12

Pauschal mag ich dazu mal sagen: Wer aus Geldgier in den Krieg zieht, der kann nicht damit rechnen, mit Watte beworfen zu werden... Jeder Soldat hat sich sein Leid selbst zuzuschreiben. Niemand wird gezwungen, zu solchen Einsätzen... Und es sollte auch mal an die gedacht werden, die die abgefeuerten Kugeln abbekommen...
Aber es sieht wirklich so aus, als wolle man da Geld sparen... Allerdings sind Kranke an der Front auch ein erhebliches Risiko für die eigenen Reihen... Warum man Kranke dennoch ausbildet, aber nicht zum Einsatz schickt, erklärt sich für mich nur aus der allgemeinen Wehrpflicht heraus... Das Problem gibt es aber ja nicht mehr... Hmm...
Wie gesund jemand ist, der bereit ist, auf Menschen zu schießen, ist aber durchaus auch diskussionswürdig... :roll:
Aschenbecher
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon einfachich » Sa. 21.12.2013, 23:10

Aschenbecher hat geschrieben:Jeder Soldat hat sich sein Leid selbst zuzuschreiben. Niemand wird gezwungen, zu solchen Einsätzen... Und es sollte auch mal an die gedacht werden, die die abgefeuerten Kugeln abbekommen...

achja.....niemand wird gezwungen? aber wenn es ein befehl von ganz oben ist, dann MUSS man gehen....ob man will oder nicht. udn wenn du es darauf bezogen meinst "man weiss ja vorher worauf man sich einlässt".... ich weiss auch vorher wenn ich einen führerschein mache, dass ich mal einen schweren unfall haben könnte und setze mich trotzdem hinters lenkrad.....passiert dann aber wirklich was kann es durchaus vorkommen, dass ich nie wieder auto fahren mag.....also ganz grosser mist wenn man sagt, dass die wissen worauf sie sich einlassen. etwas zu wissen und es dann am eigenen leib miterleben sind zweierlei schuhe .... :evil:
genauso wie "und es sollte auch mal an die gedacht werden....." und wer denkt an die soldaten die "abdrücken" müssen? glaubst du denen fällt es leicht? aber was sollen sie machen wenn da z.b. ein fahrzeug auf sie zufährt und auf ein stopp nicht hört.....wenn es immer mehr den anschein macht, dass es selbstmordattentäter sind und man in gefahr gerät oder gar seine ganze mannschaft in gefahr gerät.....wie würdest du da reagieren? dich selber töten lassen? sicherlich nicht. diese entscheidung wann man abdrückt und wann nicht möchte ich nicht treffen müssen.....und ich glaube jedem fällt diese entscheidung mehr als schwer


Wie gesund jemand ist, der bereit ist, auf Menschen zu schießen, ist aber durchaus auch diskussionswürdig... :roll:

meinst du die machen das freiwillig oder gerne? mehr dazu habe ich oben geschrieben.... :twisted:
einfachich
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Aschenbecher » Sa. 21.12.2013, 23:12

Diese Einsätze sind freiwillig, wie auch der Dienst an der Waffe letztenendes freiwillig ist...
Was deutsche Soldaten dazu treibt, ist das Geld... Kein Befehl...
Das wollen wir mal festhalten.
Ja, sie tun es freiwillig...
Aschenbecher
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon einfachich » Sa. 21.12.2013, 23:50

bist du soldat? kennst du das so, dass alles freiwillig ist und kein befehl?
einfachich
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Aschenbecher » So. 22.12.2013, 00:03

Willst du es leugnen?
Aschenbecher
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon einfachich » So. 22.12.2013, 00:09

man beantwortet keine frage mit einer gegenfrage ;-)
einfachich
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Mirai » So. 22.12.2013, 00:16

Ich kann Aschenbecher nur zustimmen. Man muss auch kein Soldat sein, um zu wissen, dass man kein Soldat sein muss. Dazu gibt es keinen Zwang.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich für Soldaten weder Mitleid noch Respekt übrig, eben aus diesem Grunde. Niemand wird in Deutschland dazu gezwungen, in der Bundeswehr zu dienen.
Mirai
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Aschenbecher » So. 22.12.2013, 00:27

Man verwendet das Wort man nicht.
Das gilt in der Kommunikation als unhöflich...
Ein Bäcker muss sich nicht wundern, wenn er backen muss.
Ein Programmierer nicht, wenn er programmieren muss.
Und ein Soldat nicht, wenn er töten oder sterben muss...
Eine ganz einfache, klare Sache...
Da gibt es überhaupt nichts zu verklären...
Aschenbecher
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon einfachich » So. 22.12.2013, 00:28

somit werde ich mich aus sämtlichen theman was soldaten angeht in diesem forum ausklinken. denn ich kann es nicht ertragen wenn mein mann schlecht gemacht wird oder als möder hingestellt wird.....
ich stehe vollkommen hinter ihm und haben vollsten respekt allen soldatinnen und soldaten gegenüber.....ich weiss was wir denen zu verdanken haben.....

es steht zwar heute jedem frei zur bundeswehr zu gehen.....früher war es noch pflicht!
aber trotzallem.....wenn man dort ist gibt es befehle.....unter anderem in den einsatz zu gehen. sicherlich gehen auch einige freiwillig....aber viele werden halt auch dahin befohlen....
die presse schreibt oder sagt immer viel......man glaubt was man glauben will......anstatt sich selber da schlau zu machen wo man auch schlau wird....

mein mann war nicht freiwillig in afghanistan....es wurde ihm befohlen......und mein mann ist traumatisiert wieder gekommen.....er ist nun seit einem jahr im krankanhaus in behandlung und es ist noch lange nicht ausgestanden.....die ganze familie leidet sehr darunter.....aber trotzdem stehen wir hinter ihm.....

man sollte mal überlegen wem wir frieden und freiheit zu verdanken haben.....genau....den mördern die ihren arsch für uns hinhalten :evil:

>> ENDE <<
einfachich
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Mirai » So. 22.12.2013, 00:51

Schade, dass du anderen nicht ihr Recht auf eine eigene Meinung lässt, einfachich.

Klar gibt es Befehle und wenn man bei der Bundeswehr ist, muss man die wohl auch ausführen, aber der springende Punkt ist doch, dass man nicht zu der Bundeswehr gehen muss, ergo kann man keinen Deutschen gegen seinen Willen dazu zwingen, nach Afghanistan zu gehen.
Wenn ich mich dazu entscheide, zur Bundeswehr zu gehen, muss ich damit rechnen, dass ich dahin komme, also bin ich doch auch selbst Schuld...

Im Übrigen halte ich es auch für fragwürdig, ob wir unseren Frieden den Soldaten der Bundeswehr zu verdanken haben. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs gibt es (überwiegend) Frieden in Europa und ich glaube kaum, dass sich da großartig etwas dran ändern würde, wenn wir die Bundeswehr nicht hätten. Ich plädiere auch für eine Freiwilligenarmee auf europäischer Ebene. Das wäre mehr als genug.

Mir tut es leid, dass dein Mann traumatisiert aus Afghanistan wiedergekommen ist, aber wenn du sagst, dass dein Mann nicht freiwillig in Afghanistan war, musst du auch dazu sagen, dass er sich bei der Bundeswehr verpflichtet hat und somit gewusst hat, dass soetwas passieren könnte...
Mirai
 

Re: Studie zu psychischen Erkrankungen von Bundeswehrsoldate

Beitragvon Blume » So. 22.12.2013, 11:45

Ich frage mich: Warum gehen noch immer so viele freiwillig zur Bundeswehr oder später sogar in den Krieg? Dass die Tatsache, in den Krieg zu ziehen, letztendlich nicht auf Freiwilligkeit basiert, ist klar, aber jeder Soldat hat sich irgendwann mal freiwillig dazu entschieden, den Befehlen anderer zu folgen, mit all ihren Konsequenzen.

Viele Soldaten glauben vor einem echten Einsatz an Heldentum, Vaterlandsliebe und Willensstärke. Weil sie gar nicht wissen, was es bedeutet, im Krieg auf Gedeih und Verderb anderen ausgeliefert zu sein, mit Waffen auf andere Menschen zu zielen. Natürlich sind diese Menschen unsere Feinde (bzw. wurde um sie herum ein Feindbild kreiert), aber sie sind trotzdem menschlich und es wird unerträglich sein, sie massenhaft sterben zu sehen. Warum begibt man sich also freiwillig in diese Maschinerie hinein? Weil man es vorher schlicht nicht besser weiß. Es könnte sicher gute Präventionsprogramme geben, Aufklärung seitens der Bundeswehr, aber dann würde es ein Soldatensterben geben. Viele würden fliehen, würden sie schon vor ihrem ersten Einsatz wissen, dass es im Krieg mit der Vaterlandsliebe nicht weit her ist.

Soldaten braucht es nicht in Deutschland. Soldaten kämpfen in Konflikten, die andere Länder austragen, sie stürzen sich auf Feindbilder, die die westliche Welt gemacht hat und das wäre eigentlich nicht nötig. Die Begründungen, warum deutsche Soldaten nach Afghanistan müssen - wo doch Deutschland nicht mal in den Krieg verwickelt ist - sind schwach.

Jedem Soldaten die Schuld für sein eigenes Leid zuzuweisen, finde ich etwas hart. Natürlich kann man diese Ansicht vertreten, sie stimmt ja auch irgendwo, aber ich denke, man müsste viel eher der gesamten Maschinerie die Schuld geben. Aber allgemein halte ich nichts von Schuldzuweisungen. Zu wissen, wer Schuld trägt, macht die vielen kranken Soldaten auch nicht wieder gesund.
Und an dieser Stelle müsste man ansetzen. Meiner Meinung nach bekomme traumatisierte Soldaten viel zu wenig Unterstützung. Und nur weil sie irgendwo selbst verantwortlich sind für ihr Leid, kann man doch nicht sagen "Wir behandeln euch nicht, ihr seid doch selbst Schuld.".
Eine Depression beispielsweise ist auch etwas, was jeder Patient selbst kreiert und wogegen man auch nur selbst ankämpfen kann. Und trotzdem oder gerade deswegen wird die Depression behandelt.

Ich finde das ganze System krank. Drill, Beleidigungen, seelische Folter. Ständig verfügbar sein, etwas beweisen und darstellen müssen. Wer "versagt", wird aussortiert. Kein Wunder, dass dabei alle krank werden. Und genau das ist es, was ich kritisiere.
Blume
 

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