Medizinisch-Berufliche Reha in einer RPK

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Medizinisch-Berufliche Reha in einer RPK

Beitragvon Atisha » Sa. 30.07.2011, 00:19

Ich habe ja nun für zwei Jahre so ne Reha gemacht und ich kann sagen ich habe damit nichts verloren. Der Zeitpunkt wo man dort hingeht sollte schon der sein, an dem man auch wieder denkt wenigstens bissel was zu arbeiten. Der Therapieverlauf wird angepasst an den Gesundheitszustand und kann von Ergotherapie, wie in einer Klinik bis zum Praktikum in einem Betrieb reichen.
Begleitet wurde alles mit Therapien und Trainings; Physiotherapie, Psychotherapie, Stressbewältigungstraining, soziales Kopetenztraining, Umgang mit der Erkrankung, Ausbildungs- und Arbeitssituationsanalyse, Bewerbertraining, es gab Deutsch-, Englisch-, Matheunterricht, frei wählbare Kurse wie Foto- und Zeichnen, Ernährung, Computernutzung ...
Also es ist geeignet für die, die nach langer Krankheit und noch nicht richtig fit sind und erstmal sich noch ausprobieren wollen, vor dem Beginn einer Ausbildung oder Job. Man bekommt richtig viel Zeit und Möglichkeiten sich zu orientieren und zu Testen und man wird getestet und psycho bewertet.
Man verlässt die Reha so wie man eben ist, arbeitsunfähig bis arbeitsfähig.
Bei mir lief alles über den Rentenversicherungsträger. Wenn der eine oder andere Bammel hat, das da nun Druck herrscht wieder in den Arbeitsmarkt hineinzukommen, dann ist das schon etwas so, aber wenns nicht geht muss man eben dagegenhalten.
Viele werden vielleicht dort hin geschickt, auch von der Agentur für Arbeit, bevor sie vielleicht dort weiter gefördert werden. Ich war ganz und gar freiwillig dort und manchmal musste man auch durchhalten. Aber insgesamt fand ich es gut. Eine gute Alternative zum zu Hause herumhängen und nichts tun. Wer sich noch nicht auf den ersten Arbeitsmarkt traut oder sonstwie unorganisiert ist und eine regelmäßige Beschäftigung sucht.
Ich hatte auch finanziell nichts zu verlieren, da ich ALG 2 bezog und für das Jahr berufliche Reha + drei Monate im Anschluss man Übergangsgeld in Höhe von sowas um die 46% vom Brutto bekommt nach dem berechnet wo man zuletzt tätig war. Und ich hatte mal richtig gut verdient, bei mir hat sichs gelohnt.

Weiterlesen: http://www.bagrpk.de/
Atisha
 

Re: Medizinisch-Berufliche Reha in einer RPK

Beitragvon senta » Sa. 30.07.2011, 01:38

ich hab mir davon auch mal eine Einrichtung angesehen, das war nix für mich, die Teilnehmer waren durchweg ca. 20 Jahre jünger als ich und meist noch vor einer Ausbildung, also in einer Berufsorientierungsphase, die Angebote und auch das "Rahmenprogramm" richteten sich genauso an eher jugendliche Teilnehmer

die Unterbringung ähnelte eher einer Jugendherberge,

ich war froh, dass ich aus der Einrichtung so schnell wie möglich wieder raus war, zumal es dort eine angrenzende Langzeitpsychiatrische Einrichtung gab...bedrückend...
mir ging es nach dem Besuch dort sehr schlecht, da es viele schlimme Bilder wieder hervorgerufen hat...
senta
 

Re: Medizinisch-Berufliche Reha in einer RPK

Beitragvon Atisha » Sa. 30.07.2011, 05:43

Meine Einrichtung hatte erst aufgemacht in dem Jahr in dem ich dort angefangen hatte und da waren viele in meinem Alter dabei, auch viele die noch viel besser drauf waren als ich. Meine Einrichtung hat sich flexible gezeigt für alle Anforderungen, nicht nur für schwerst kranke und junge Menschen. Ich bin ja hingefahren wie zur Arbeit, weil die Einrichtung in meiner Stadt sitzt. Irgendwo untergebracht hätte ich auch nicht sein wollen. Der Verein hatte auch eine Werkstatt für behinderte Menschen und Landbau, aber den Kontakt fand ich nicht bedrückend. Man hat mich dort voll respektiert, nicht gegängelt und wirklich geholfen. Aber es war auch alles neu, auch das Personal und die Ärzte und die Psychologen, man hat uns einbezogen, wir konnten mitgestalten. Das dort alles im Aufbau war, das hatte natürlich nicht nur Vorteile. So musste ich sehr lange in der Ergo verbringen und hätte es oft hinschmeißen können. Jetzt machen die das nicht mehr und wer gut drauf ist kommt gleich in die Arbeitsbereiche oder ins Praktikum in einer normalen Firma. Insgesamt kann ich nichts Schlechtes sagen. Es kommt aber auch darauf an was jeder draus macht und wie er seine Interessen vertritt.
Atisha
 


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