Hoffnung für andere

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Hoffnung für andere

Beitragvon eisbaerchen » Do. 12.03.2009, 14:27

Hallöchen ihr alle,

ich möchte euch mal was von mir erzählen und vielleicht gebe ich damit ja jemand anderem Mut, weiterzumachen...

Im letzten Jahr war ich 8 Wochen in einer Klinik, in der ich kaum voran kam mit meinen Krankheiten. (Ich habe Depressionen, Traumas, durch die ich Schlafstörungen habe, Zwänge etc.) Und dann kam ich 10 Wochen in eine andere Klinik, eine psychosomatische. Und dort wurde mir richtig super geholfen, ich kam an meine Gefühle dran, ich wurde mit einem Antidepressivum eingestellt, mir gings einfach perfekt. Ende Januar wurde ich dort entlassen und dachte, die Welt liegt mir zu Füßen.

Tja und dieser Zustand hielt genau bis zum letzten Donnerstag an... Dann kam ein Zusammenbruch... Musste zwangseingewiesen werden, weil ich mich vor nen Zug stellen wollte...

Aber in der Klinik kam man sehr schnell drauf, dass meine Wiedereingliederung einfach zu anstrengend war und ich halt eh nimmer geschlafen habe. Heute wurde ich entlassen und mich hat dieser Zusammenbruch im Endeffekt sehr gestärkt... Jetzt weiß ich, das Leben geht weiter und ich werde es schaffen. Weil ich habe beschlossen, nie wieder auf einer geschlossenen Station zu landen, sondern früher Hilfe zu holen...

Ich wünsch euch allen, dass ihr Rückfälle auch gut meistern könnt und wünsch euch alle Kraft dafür. Denn das Leben ist total wertvoll. :D

glg michaela
eisbaerchen
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon ich » Do. 12.03.2009, 16:27

Hi Michaela,

find ich prima, dass du das so siehst, was auch meine Frage aus deinem anderes Threat, ob es dir seit Donnerstag besser geht, beantwortet.
Bei mir steht bal ein Aufenthalt in ner psychosomatischen Klinik an. Und es macht tatsächlich Mut, zu lesen, dass es Leuten in so ner Klinik gefallen hat, bzw dass es wirklich geholfen hat.

Wie läuft das dann weiter mit deiner Eingiederung? wird das verschoben oder reduziert?

Liebe Grüße
ich
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon eisbaerchen » Do. 12.03.2009, 18:28

ja ich kann nur sagen, ich hab in der psychosomatischen klinik, in der ich war, nur positive erfahrungen mitgenommen... und viel kraft, und genau diese kraft hielt mich am letzten donnerstag doch noch davor ab, mir das leben zu nehmen... und jetzt sehe ich es so, dass es besser war... ich bin erst 21 und hab rein theoretischer weise noch ganz viel vor mir in meinem leben... ich hoff es zumindest, dass das was kommt, positiver verlaufen wird wie alles bisherige....

was viele nicht wissen, dass die polizei sehr viele nummern von beratungsstellen und so hat.. dort rief ich ja an und die beamtin gab mir nummern von beratungsstellen und bat mich darum, wenn niemand dran geht, dass ich ihr nochmal anrufe. und das tat ich am letzten donnerstag dann auch wirklich und sie überredete mich, dass ich ein bisschen auf die wache komme um mit ihr zu reden. da ich sehr verzweifelt war tat ich das und sie entschied sich dann mit einer anderen beamtin dazu, mich im krankenhaus vorzustellen, ob nicht doch ein klinikaufenthalt besser wäre. ich wurde dann auch vom krankenhaus mit nem sanka in die für mich zuständige klinik gefahren und dort bin ich erst auf der geschützten station und dann auf der offenen wieder auf die beine gekommen... und jetzt gehts weiter...

ich hab in der psychosomatischen klinik eine wiedereingliederung bekommen, die zu schnell ging... nach dem aufenthalt war ich eine woche daheim und dann hab ich 4 std täglich gearbeitet... das ging ja auch noch... bin übrigens rechtsanwaltsfachangestellte bei einem steuerberater... aber nach den 2 wochen 4 std täglich arbeiten wurde es auf 6 std erhöht und das habe ich nur fast 2 wochen durchgehalten... eine hätte ich noch gehabt und dann die 8 std... nur mein chef hat mich halt trotzdem immer länger arbeiten gelassen und dann hats mich wieder umgehauen...

jetzt geh ich gleich zu meiner hausärztin... ich muss jetzt 1-2 wochen vom krankenhaus aus daheim sein und dann mindestens 5-6 wochen 4 std täglich arbeiten und dann erst auf 5 oder 6 stunden hochgehen... und jetzt wird es umso länger dauern, bis ich wieder normal belastbar bin... aber ich bin wichtiger wie die stelle... ich nehm an mein chef schmeißt mich eh raus... im juni kann er mich auf oktober kündigen... aber auch dann werde ich mir eine andere stelle suchen und es einfach genießen, dass ich noch am leben bin...

glg michaela
eisbaerchen
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon ich » Do. 12.03.2009, 23:37

Hi...

wow, da hattest du ja eine super Beamtin erwischt. Klasse, dass sie sich so bemüht.
So wie du schreibst, kann man erkennen, dass es "klick" gemacht hat bei dir. Find ich toll. Klar ist die Umsetzung nicht so einfach, aber du hast das Ziel und das ist in meinen Augen das Wichtigste.
Mag jetzt wohl estwas doof klingen, aber ich hab sehr gern gelesen was du geschrieben hast. Das klingt tatsächlich nach Hoffnung.

Grüßle von mir
ich
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon Mulle » Fr. 13.03.2009, 20:37

es ist schön zu hören das du den weg zurück gefunden hast. erfreu dich an jeden moment, genieße dein leben und lebe deine träume. nutze das alles um dich selbst zu verwirklichen.
ich wünsche dir viel kraft und zeit für dich selbst.
Mulle
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon eisbaerchen » Fr. 13.03.2009, 20:50

danke für die süßen wünsche!!! :kiss:

ich dachte vielleicht helfen ja meine erfahrungen jemand anderem bei seinen problemen die hoffnung nicht zu verlieren... ich hab gedacht, dass dieser krankenhausaufenthalt mein ende wäre, aber ich habe viel gelernt und bin jetzt richtig froh, noch am leben zu sein. hoffentlich sind das andere auch, auch wenn es manchmal alles so auswegslos erscheint. es gibt immer einen weg, ich denke ich werde nie wieder so knapp davor sein, alles zu beenden. man lernt mit jeder erfahrung einfach dazu und es ist so was von peinlich, mit der polizei mitfahren zu müssen und im krankenhaus wird man dann angeguckt, als ob man mit drogen gefahren sei oder so. jetzt habe ich jedenfalls alle hoffnungen der welt, dass ich mal noch 22 jahre alt werde. und das ist immerhin erst im juli... :wink:
eisbaerchen
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon planb » Fr. 13.03.2009, 20:55

Schön, dass es dir geholfen hat.

Bei mir ist das anders. Ich hab schon mehrere Therapien hinter mir und schramme trotzdem immer am Abgrund entlang.
planb
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon Amon » Fr. 13.03.2009, 20:59

Siehst du dich denn wirklich am Abgrund, manch mal PlanB?
Amon
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon planb » Fr. 13.03.2009, 21:01

Ja, permanent. Wenn ich eine Waffe hätte ...

Für mich läuft das Leben nicht normal. Ich fühl mich wie in einem ständigen Ausnahmezustand. Und das ist anstrengend.
planb
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon Amon » Fr. 13.03.2009, 21:04

Würdest du dich wirklich umbringen?

Hast du jetzt überhaupt dein Medikament wo anders bekommen?
Amon
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon planb » Fr. 13.03.2009, 21:06

Zur Zeit würde ich es nicht tun. So schlecht geht es mir im Moment nicht und meiner Mutter würde ich das auch nicht antun. Meine Medis reichen noch für zwei Wochen. Danach wird es interessant. Mal sehen, wie ich ohne auskomme.
planb
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon Amon » Fr. 13.03.2009, 21:09

Du kannst zu der Apotheke gehen wo die dich kennen und den Fall schildern, dann geben die dir auch für die Überbrückung Tabletten, wenn du inzwischen einen anderen Arzt gefunden hast. Manche Hausärzte verschreiben auch Psychopharmaka, muss noch nicht mal eine Neurologe/Psychiater sein. Versuche das mal über diesen Weg!
Amon
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon planb » Fr. 13.03.2009, 21:16

Danke dir Amon, dass mit der Apotheke wußt ich noch gar nicht.
planb
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon planb » Fr. 13.03.2009, 21:33

@Amon: Ich bin aber auch irgendwie gespannt, wie es mir ohne die Medikamente gehen wird. Vielleicht gehts ja und ich brauch sie gar nicht mehr.
planb
 

Re: Hoffnung für andere

Beitragvon Amon » Fr. 13.03.2009, 21:38

Ich würde das nicht ohne Ausschleichen machen (langsam absetzen), das kann gefährlich sein. Ausserdem gibst du ja selber zu, das du nicht so stabil bist. Mach das lieber nicht.
Amon
 

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