Wie zaubert man sich in Therapie?

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon IrgendwerIrgendwo » Mo. 23.02.2009, 04:51

Hallo,

Ich brauche dringend eine Psychotherapie - und zwar so schnell, wie möglich.
Wahrscheinlich ist das üblich, hier erst einmal lang und breit alle Symptome aufzuzählen. Aber ich weiss nicht, was ich habe.
Ich bin 34 Jahre, leide seit 20 Jahren unter irgendetwas, was ich nicht beschreiben kann und stehe kurz davor, durchzudrehen.

Mein Problem bei der Suche nach einer Therapiestelle ist mit meinem krankhaften Verhalten verbunden: ich bin unter Anderem unfähig, produktiv zu sein. Ich kann mir vornehmen, in eine Therapie zu gehen, aber es wird so laufen, dass ich mich irgendwie davor scheue und es spätestens nach 2 Tagen wieder vergessen habe. Nach diesem "Vergessen" wird es Jahre dauern, bis ich den nächsten Versuch unternehme.
Dummerweise bin ich bei der AOK. Dh. für Psychotherapeuten anscheinend Dreck. Ich werde so schnell nichts bekommen. Allein schon dieser Gedanke schreckt mich ab, überhaupt anzurufen. Diese Mühen, die damit verbunden sind, eine Therapiestelle zu finden, machen mich wirklich fertig. Das Gefühl, für die Therapeuten irgendwie "minderwertig" zu sein schmeckt mir überhaupt nicht.

Meistens wird man damit abgespeist, dass man "ein Jahr warten" muss. Ich kann aber kein Jahr mehr warten. Wahrscheinlich können das einige nicht verstehen, warum ich ein Problem damit habe, auf Termin krank zu sein, aber ich bin 34 und ich drehe durch.
Alles, was ich will, ist wissen, was ich habe. Eine Diagnose zu bekommen wäre schon eine Erlösung. Endlich wissen, was das ist, woher das kommt, was die Hintergründe sind usw..

Danke schonmal.
IrgendwerIrgendwo
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon Mulle » Mo. 23.02.2009, 14:00

hallo!
also ich denke erst mal solltest du deine vorurteile der krankenkasse und der wartezeiten gegenüber weglassen.
du wirst nicht einfach so eine therapie bekommen wie du lustig bist und auch nicht so schnell. der normale werdegang bezieht sich auf eine vorstellung bei einem facharzt für neurologie und psychiatrie. mit ihm solltest du auch über deine problematik reden, auch er ist in der lage dir zu helfen. gemeinsam beantragt ihr bei der krankenkasse ein psychotherapie, dabei ist es egal bei welcher kasse du versichert bist. natürlich dauert es seine zeit bis du einen termin bekommst, auch therapeuten haben einen zeitplaner und einen langen tag. es wird dich keiner mit irgendeiner ausflucht abspeisen, aber mehr als arbeiten können auch sie nicht. sollte es sehr sehr dringend sein, dann solltest du mit deinem arzt über ein eventuellen stationären aufenthalt nachdenken, in dieser form gibt es auch sehr viele therapeutische angebote wie tageskliniken. geh erst mal diesen weg.
Mulle
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon IrgendwerIrgendwo » Mo. 23.02.2009, 22:52

Mulle hat geschrieben:hallo!
also ich denke erst mal solltest du deine vorurteile der krankenkasse und der wartezeiten gegenüber weglassen.



Es gibt genügend Psychotherapeuen, die nur Privatpatienten annehmen. Darüberhinaus haben mir schon mehrere Psychotherapeuten geraten, die Krankenkasse zu wechseln. Andere wollten, dass ich aus eigener Tasche zuzahle.

Mulle hat geschrieben:du wirst nicht einfach so eine therapie bekommen wie du lustig bist


Was für ein saudummer Spruch. Ich glaube, ich verkneife mir dazu einen weiteren Kommentar.

Ich bitte diesen Ton zu unterlassen, Mulle hat es nicht Böse gemeint, aber so einfach ist das halt alles nicht. Der Mod.

Ich bin bei einem Neurologen (wegen etwas anderem) in Behandlung. Er interessiert sich aber nicht sehr für meine psychischen Probleme. Einmal hat er versucht, mir eine Stelle vermittelt, jedoch hat mich diese abgelehnt, weil ich angeblich eine Therapie bräuchte, die man dort nicht bieten könnte.
Nur mein Hausarzt behandelt die Probleme seit einigen Jahren durch Psychopharmaka, die aber recht wenig bringt.
IrgendwerIrgendwo
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon Mulle » Di. 24.02.2009, 11:32

dann solltest du vielleicht einen facharzt zusätzlich aufsuchen, der sich im gebiet psychiatrie/psychotherapie spezialisiert hat.
wenn der hausarzt dich mit psychopharmaka behandelt ist das meines erachtens nicht der richtige weg. aus eigenen erfahrungen sollte jeder schuster bei seinen leisten bleiben. wenn du der meinung bist das ich einen saublöden spruch abgelassen habe, so überdenke deine einleitende fragestellung in form deiner überschrift. einen merlin haben wir hier nicht!
Mulle
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon verrückte-nudel1981 » Di. 24.02.2009, 11:37

@IrgendwerIrgendwo: Mulle meint es doch nur gut, indem sie Dir Tipps gibt und wenn Du Dich angegriffen fühlst, finde ich, dass Du das dann auch freundlicher formulieren kannst! :wink:
verrückte-nudel1981
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon planb » Fr. 27.02.2009, 20:09

Wenn dir der Psychiater, bei dem du jetzt bist, nicht weiterhilft, könntest du dir einen anderen suchen.
planb
 

Re: Wie zaubert man sich in Therapie?

Beitragvon Luna I. » So. 01.03.2009, 09:29

Hallo Irgendwo !

Ich würde einfach bei jedem kassenzugelassnen Therapeuten aufs Band sprechen. Das ist so eigentlich üblich. Die meisten werden dir absagen, und wenn du Glück hast, kann dich jemand zwischen schieben.
Wenn es ganz schilmm ist, kannst du dich auch einweisen lassen, wenn du sagst, du stehst kurz davor, durchzudrehen.
Wenn du nicht gut produktiv sein kannst, kannst du nicht jemanden bitten, für dich die Anrufe zu tätigen oder das "aufs Band sprechen"?
Eine Freundin von mir hat damals ihren Freund bei den Therapeuten anrufen lassen, und sie hat auch recht schnell eine Stelle bekommen.
Die Liste der Kassentherapeuten findest du sowohl im Internet (einfacher) als auch bei deiner Krankenkasse.
Ich denke nicht, dass du für einen Therapeuten minderwertig bist, denn schließlich lebt ein Therapeut von seinen Klienten und wenn die meisten keine Zeit haben, hat es ja nichts mit dir zu tun, sondern dass es generell einfach so ist, dass diese Berufsgruppe anscheinend großen Anklang findet.
Reiz deine Möglichkeiten aus, erst dann kannst du anfangen, dich ernsthaft darüber aufzuregen, dass nichts geht.

Liebe Grüße
Luna I.
 


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