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haltet euch die psychiatrie vom leib

ahja. weil?

Mir hats mehr geholfen, als geschadet.

dog hat geschrieben:haltet euch die psychiatrie vom leib

Ich habe nichts gegen die Psychiatrie. An meinen letzten Psychiatrie-Aufenthalt habe ich sehr schöne Erinnerungen. Es war im Hitzesommer 2003. Ich hatte ein Zimmer, wo mit mir drei Leute drin schliefen. Ich bekam das Bett am Fenster. Ich habe mich sehr wohl gefühlt vor allem abends. Es waren laue Sommernächte und mein Fenster war noch bis spät abends geöffnet und es wehte die laue Sommerluft herein. Es war total schön das Bett am Fenster zu haben. Ich schaute oft abends aus dem Fenster und sah den Vögeln nach, die durch den Abendhimmel flogen. Um 21 Uhr gab es die letzte Medikamention durch die Ärzte. Erst als es dunkel war, machte ich das Fenster zu. Meine Zimmermitbewohner hats nicht gestört. Sie schliefen meistens schon, als ich noch wach wahr und aus dem Fenster schaute. Es waren sehr schöne Stunden, die ich nie vergessen werde...

Liebe Grüsse, Lokni

Mir hats in der Psychiatrie eigentlich auch gut gefallen. Ich wurde beschäftigt, hatte einen geregelten Tagesablauf und war nicht alleine. Gestört hat mich nur, dass jeden Tag Ergotherapie war, auf Dauer war das ziemlich langweilig. Aber ansonsten, wie gesagt, wars positiv.

Ich hatte auch nur positive Erfahrungen. Es hat mir sehr viel geholfen war aber auch ein außnahme-patient. Die allgemeine Meinung von Psychiatrien sind falsch!

Mir hat die Psychiatrie auch sehr geholfen. Hätte nicht gewusst was ich ohne sie gemacht hätte. Hatte vor 2 Jahren eine Psychose. 1 Woche geschlossene und ca. 2 Monate Tagesklinik.

Das hängt extrem von der Klinik und von der Station ab.

Ich war in der LVR-Klinik in Köln-Merheim; auf der Geschlossenen war's ziemlich gruselig, da waren sogar zwei Frauen, die ihre Haftstrafen abgesessen haben sowie einige sehr seltsame Gestalten. Eine Mitpatientin hat mir mal einen ordentlichen Kinnhaken verpasst, nur weil ich einen anderen Radiosender einschalten wollte...
Das Personal auf der Geschlossenen war latent überfordert, da wurde auch mal eine Tasche mit Klamotten für mich (die Freunde mitgebracht hatten) eine Woche in einer Abstellkammer vergessen.
Es wurden auch Patienten fixiert, wenn es nicht anders ging, und auch ich wurde mal sehr unsanft zu Boden geworfen, festgehalten und per Spritze ruhig gestellt. Hatte ordentlich blaue Flecken an den Armen...aber ich war ja auch akut krank und neben der Spur, da ist es nicht einfach mit mir gewesen.
Medikamente waren das A und O und ich habe dort nur ein Mal einen Therapeten gesprochen...

Die offenen Stationen, auf denen ich war, waren dagegen das Paradies. Schöne Räumlichkeiten, jederzeit die Möglichkeit, im Park und im Umkreis der Klinik spazieren zu gehen; Sport, Ergo- und Kunsttherapie, Ohrakupunktur, Psychoedukation etc. Da kam ich auch zur Ruhe, die Mitpatienten waren auch "normaler".

Im Anschluss war ich vier Monate in der LVR-Tagesklinik Köln-Bilderstöckchen, da hat es mir sehr gut gefallen. Es gab viele tolle Freizeitmöglichkeiten, Therapien und das Personal war höchst professionell und sehr sehr nett.

Psychiatrie ist dann gut, wenn man sich selbst so vor die Wand gefahren hat, dass man froh ist, wenn man gelebt wird. Will heißen : man kriegt einen gregelten Tagesablauf, geregelte Medis und man hat im Notfall immer nen Arzt in der Nähe. Da wo ich 4x war in der LVR Klinik in Viersen Süchteln war es ansonsten nicht sehr gut, das Personal interessierte sich nicht für die Patienten, es gab einen zynischen Oberarzt und einen richtig doofen Chefarzt. Ich bin immer auf eigenen Wunsch nach ca 3 Wochen wieder auf eigene Kappe gegangen. Die Geschlossene ist mir ganz knapp bisher erspart geblieben. Besser ist da schon so eine Zeit in der Tagesklinik.

Mich hat die Psychiatrie bis jetzt jedes Mal gerettet (insgesamt 3x in den letzten beiden Jahren; insgesamt aber leider 7 Monate). Und ich muss sagen, dass ich nur gute erfahrungen gemacht habe. Der Oberarzt war super (dank ihm brauchte ich nicht in die geschlossene, sondern hatte ein "einfaches" Verbot die Station zu verlassen und eine entsprechende Tavor-Medikation 5 mal täglich 1mg), das Pflegepersonal in der Überzahl sehr nett und hilfsbereit und umgänglich. Man konnte jederzeit mit jemanden reden wenn man Bedarf hatte. Die Therapien wurde speziell für mich angepasst.

Und ich denke, ich hatte wirklich viel Glück mit der Einrichtung.