Die Psychologen

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Die Psychologen

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 14:53

Ich will mal so einen Thread aufmachen, weil ich mit Psychologen sehr unterschiedliche und auch ungewöhnliche Erfahrungen gemacht habe und mir nicht so sicher bin, ob diese Erfahrungen ursächlich an mir liegen oder im Verhalten der Psychologen.

Also mir ist aufgefallen, daß Psychologen immer ganz viele Fragen stellen. Aber keine Antworten geben.

Wenn ich aber mit einem Problem zu einem Arzt gehe, dann läuft das anders ab. Er fragt und untersucht und stellt daraufhin eine Diagnose. Also was ist das Problem und wie wird es gelöst.

Bei Psychologen habe ich meistens vergeblich darauf gewartet. Wie ist oder war das bei euch?
AB
 

Beitragvon Amon » Fr. 30.09.2005, 15:02

Zu deren Techniken gehört auch den Klienten selber auf seine Probleme eingehen zu lassen. Mitarbeit ist ja Vorrausetzung und wird am Anfang ja auch erläutert.

Auch unbewußte Prozesse sollen dadurch eingeleitet werden.

Psychologen (du meinst wohl Psychotherapeuten) sind auch sehr diszipliniert und scheinbar emotionslos, das soll den Status Therapeut/Klient manifestieren.

Daher wird ein guter Therapeut auch so wenig wie möglich Emotionen zeigen und wenig bis garnicht von sich preisgeben.
Amon
 

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 16:00

Zu deren Techniken gehört auch den Klienten selber auf seine Probleme eingehen zu lassen. Mitarbeit ist ja Vorrausetzung und wird am Anfang ja auch erläutert.

Auch unbewußte Prozesse sollen dadurch eingeleitet werden.


Als ich das 1. mal stationär in einer Klinik war (1992) hatte der Thera während der Sitzung die Augen geschlossen. Ich fand das sehr eigenartig (um es mal freundlich auszudrücken) und dachte er würde schlafen. Denn die ganze Zeit über wurde kein Wort gesprochen. Die haben doch einen Kopf zum denken. Wenn jemand dermaßen verstockt ist, wie ich es war (denn ich habe mit niemandem geredet, außer man hat mich was gefragt), dann kann man doch nicht so eine Methode anwenden.
AB
 

Beitragvon Amon » Fr. 30.09.2005, 16:17

Hattest du auch noch andere Erfahrungen mit Therapeuten? Find ich nicht so normal.......
Amon
 

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 16:35

Ja, aber mehr so in der Art Thera stellt Frage, ich beantworte sie (denke, er brauch Antwort für eine Diagnose), er hört zu und fängt an mehrmals hintereinander eine Zeit lang an zu nicken (toll, große Kunst - ist gemein von mir, weiß ich) und langes Schweigen.

Sowas brachte mir überhaupt nichts. Daß ich eine richtige Krankheit habe, hat mir erst mein Hausarzt vor 3 Jahren gesagt, als ich ihm zwangsläufig sagen mußte, warum ich eine neue (Verhaltens-)Therapie machen will. Bis dahin dachte ich, daß ich ja nicht krank bin und trotzdem ständig Probleme habe, da muß ich ja doch überdurchschnittlich doof sein (was nicht gerade zu einer positiven Einstellung sich selbst gegenüber führt). Bis dahin war ich bei 3 Psychologen, 2 stationären Aufenthalten und einem Psychiater.

Aber du siehst die Methoden eher positiv?
AB
 

Beitragvon Amon » Fr. 30.09.2005, 16:44

Kommt auch auf den Menschen und seine innere Verfassung an und auch auf die Selbstbezogenheit (ob man sich selbst durchleuchten kann). Und man sollte offen sein können und es selber wollen.

Mir hat die Psychotherapie im Grunde nichts gebracht, weil ich unter einer paranoiden Schizophrenie leide, und die ist nur medikamentös in den Griff zu kriegen.

Und dann habe ich ja noch eine negative Erfahrung mit einer Therapeutin gemacht will da aber nicht drüber reden.

Ich habe aber auch von anderen Leuten in z.B. in Kliniken gehört das sie mit der Therapie zufrieden waren und sie denen geholfen hat. Deshalb kann man nicht pauschal sagen, das die Psychotherapie nicht helfen könnte........
Amon
 

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 17:41

Das meine ich ja gar nicht, daß die Psychotherapie nicht hilft. Es ist nur etwas putzig und nach einer Sitzung ging es mir meist auch gut. Wenn man mal was los wird, ist das halt so, aber das grundsätzliche Problem ging es eben nicht an.

Einmal hat mich eine Thera gefragt, ob ich nun schon (bezogen darauf, daß ich ja nun schon ein paar mal da war) eine Freundin hätte. Die hatte gar nicht begriffen, daß das bei mir unmöglich ist, da ich in Gegenwart des anderen Geschlecht zu zittern anfing und sich bei mir alles verspannte (Angst). Das konnte ich ihr zu dem Zeitpunkt nicht sagen, aber ist es nicht Aufgabe eines Psychologen, so etwas herauszuholen?
AB
 

Beitragvon Gast » Fr. 30.09.2005, 17:47

Psych* sind keine Gedankenleser... Du musst dich ihnen schon mitteilen!
Gast
 

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 18:19

Gast hat geschrieben:Psych* sind keine Gedankenleser... Du musst dich ihnen schon mitteilen!


Tatsächlich? Und wenn man nun aber dazu gar nicht in der Lage ist?
AB
 

Beitragvon Amon » Fr. 30.09.2005, 19:45

Du nimmst eine Ausnahmesituation als Norm, merkst du das? :wink:

Dann wird der Therapeut das nicht mitbekommen haben. Oder vielleicht auch nicht darüberr reden wollen. Aber ich bin hier nicht der "Anwalt" der Therapeuten *g*, deshalb nochmal: Nicht ALLE sind so :wink:
Amon
 

Beitragvon AB » Fr. 30.09.2005, 20:06

Hm, klingt einleuchtend.
AB
 

Die psychologen...

Beitragvon Gast » Sa. 01.10.2005, 12:25

... machen das so,...

Also mir ist aufgefallen, daß Psychologen immer ganz viele Fragen stellen. Aber keine Antworten geben.

Wenn ich aber mit einem Problem zu einem Arzt gehe, dann läuft das anders ab. Er fragt und untersucht und stellt daraufhin eine Diagnose. Also was ist das Problem und wie wird es gelöst


...weil Du Deine Antworten schon selber finden solltest. Psychologen helfen Dir in aller Regel dabei die Dir eigenen Antworten auf Deine Fragen zu finden. Ebenso verhält es sich mit den Lösungen.
Der Psychologe hat zumeist kein Problem, nur seine Klienten. Er versteht sich aber nicht als einer der lösungen anbietet, sondern der Dir eine gewisse Unterstützung und Hilfestellung zuteil werden läßt damit Du Deine Probleme lösen kannst. Das hat in erster Linie mit Verantwortung zu tun.
Mit Deiner Verantwortung Dir gegenüber und auch mit der des Psychologen sich selbst und dem Klienten gegenüber.
Die Antworten und die Lösungen des Psychologen sind nicht die Antworten und Lösungen des Klienten.

Bei rein körperlichen Erkrankungen oder Mißempfindungen funktioniert das in aller Regel anders. Bei den Ärzten eben. Aber auch da läuft es, so wie es läuft, nicht immer gut.
Ganzheitlichkeit ist eine Begrifflichkeit die mancher Arzt noch nicht in seinen Sprachgebrauch übernommen hat.

Gruß
Gast
 

Beitragvon Amon » Sa. 01.10.2005, 13:06

Also Gast!

Ich hatte nicht den Eindruck das die Therapeuten nicht auf mich genug eingegangen wären. Sie waren auch neugierig und stellten wichtige Fragen ohne das man was sagen musste. Zwar nicht in allen Situationen (manchmal gab es auch sehr langes Schweigen), aber dennoch.

Das A.B. nun einen "Therapeuten" hatte der garnicht auf ihm eingegangen ist, kann entweder auf eine Blockade seinerseits zurückzuführen sein, oder was ich für wahrscheinlicher halte: Der "Therapeut" hatte keine Lust! Denn Therapeuten, Psychologen usw. sind auch nur Menschen wie wir, auch wenn sie sich manchmal anders darstellen uns Patienten/Klieneten gegenüber.

Aber wie gesagt ich war da nicht bei, ich habe nur im Laufe meiner "Psycho-Karriere" *ggg* festgestellt das Therapeuten nicht immer diszipliniert unemotional sind und auch nicht immer motiviert sind. Ich habe aber zum größten Teil positive Erfahrungen gemacht und es soll nicht so klingen als wollte ich pauschalisieren!

FG Amon
Amon
 

Beitragvon AB » So. 02.10.2005, 08:08

Hallo Gast,

wenn du dir den Thread nochmal ganz genau(!!!) durchliest, würdest du bestimmt nicht nochmal sowas schreiben.
Ich will nochmal klarstellen, daß ich vielen Leuten aus diesem Bereich sehr dankbar bin.
Zuletzt geändert von AB am Fr. 07.10.2005, 09:00, insgesamt 2-mal geändert.
AB
 

Wenn das....

Beitragvon Gast » So. 02.10.2005, 15:59

... Meinst Du, nach Abschluß der Therapie könntest du dir endlich ohne Probleme die Pistole an die Schläfe halten und abdrücken?

... das Ziel der Therapie sein sollte, dann war die Therapie vergeblich.

Aber wenn Du es nach der Therapie schaffst Dir eben diese Pistole an den Schläfe zu halten OHNE abzudrücken wäre schon sehr viel erreicht.

Das Minimalziel am Leben zu bleiben wäre erreicht. Und die Angst eventuell dabei umzukommen wäre besiegt bzw. Du hättest gelernt mit dieser Angst zu leben ohne Schaden zu nehmen.

Noch eine Anmerkung zum System.

Befrei Dich von Deinen Illusionen das System ändern zu wollen. Das führt zu nichts, außer zu noch mehr Frust. Genauso wenig wirst Du es schaffen jemand anderes zu ändern. (Arzt oder Psychologen)

Wenn Du etwas ändern willst, ändere Dich selbst. Und wenn Du nur der Tatsache Rechnung trägst Dich mit den Gegebenheiten zu arrangieren. Das kannst Du schaffen. Unrealistische, sprich unerreichbare Ziele, führen nur zu noch mehr Irritation.

Grüße
Gast
 


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