von unknown64 » Do. 14.09.2017, 20:51
Bei mir war es so, dass ich im fortgeschrittenen Lebensalter von 36 Jahren endlich den Mut gefunden hatte, eine solche Therapie zu beginnen. Obwohl ich mit dem Therapeuten nicht unbedingt auf einer Wellenlänge lag, hat es trotzdem viel gebracht. Auch weil ich nebenbei sehr viel gelesen habe, u. a. Bücher über positives Denken (Dale Carnegie, Joseph Murphy, PAL-Verlag) und andere. Nach den 25 Sitzungen habe ich dann mit der eigentlichen, der "Selbst-Therapie" begonnen. Dies waren Vorhaben, vor denen ich mein Leben lang eine Heidenangst hatte: Unterricht gegeben vor mehr als 10 Leuten in einer Volkshochschule, Dates mit Frauen aus Kontaktanzeigen und anderes. Am Anfang lief mir der Angstschweiß den Rücken herunter, wenn ich mich in solche Situationen begab. Aber ich hatte die feste Absicht, nie wieder weg zu laufen und habe das dann auch durchgezogen.
Stand heute schätze ich, dass ich meine soziale Phobie zu 80-90 Prozent überwunden habe. In Situationen, wo ich mein Fach- oder Allgemeinwissen und meinen Verstand einsetzen kann, bin ich sehr souverän geworden. Wo es noch hapert, sind bestimmte Situationen mit größeren Gruppen von Menschen, bei denen es ausschließlich um Smalltalk geht. Auch bei Partys, wo die Menschen aus sich heraus gehen, fühle ich mich immer noch oft unwohl.
Aber insgesamt muss ich sagen, dass mir die Verhaltenstherapie(n) gegen Sozialphobie sehr viel gebracht haben und ich dies empfehlen kann. Bei der örtlichen Kassenärztlichen Vereinigung (KV) kannst du eine Liste mit Therapeuten anfordern (auch per Email), welche nicht auf Monate ausgebucht sind und den Schwerpunkt Verhaltenstherapie haben.
Wünsche dir viel Erfolg!
per aspera ad astra