Frage zum Therapieabbruch

Unterforum zu den verschiedenen Therapieformen und -möglichkeiten (sowohl ambulant als auch stationär). Berichtet von Euren Therapie-Erfahrungen mit Therapeuten, Psychologen, Psychiatern und Kliniken oder auch Selbsthilfegruppen. Wir versuchen auch, Euch bei der Arzt-/Therapeuten- oder Kliniksuche zu helfen.

Frage zum Therapieabbruch

Beitragvon Gast » Do. 18.08.2005, 14:35

Vorab muss ich sagen, dass sich diese Frage nicht persönlich auf mich bezieht, sondern auf einen guten Freund.

Er hat am 01.08.2005 eine stationäre Therapie angefangen, auf Anrat seines Therapeuten. Allerdings fühlt er sich immernoch nicht wohl in der Klinik und würde gerne einen Therapieabbruch machen. Nur die wollen ihn bis auf weiteres dort behalten, nun ist meine Frage, ob es da keine Möglichkeit gibt, dass er doch Abbrechen kann. Ich meine, er ist unfreiwillig dort hinein und ist weiterhin nicht überzeugt von einer Therapie, kann man da nicht irgendwas machen?!
Gast
 

Beitragvon Lingenia » Do. 18.08.2005, 17:27

Hmmm,


erstmal, n paar Fragen noch, damit ich das besser irgendwie verstehen kann...

Ist sein Therapeut auch dagegen?

Hat ihm die Therapie noch nichts gebracht? Oder fühlöt er sich "einfach" nich wohl in der Klinik?

Ist er Volljährig?

Und ist er in einer offenen oder geschlossenen Klinik? Mit richterlichen Beschluss?

Lg, Lingenia
Lingenia
 

Beitragvon Gast » Do. 18.08.2005, 18:19

Ihm wurde empfohlen die Klinik nicht zu verlassen, da die Ärzte der Meinung sind dass er für sich und andere Menschen eine Gefhar darstellt. Da er aber weder sich selbst noch anderen gegenüber gewalttätig geworden ist, kann das da ja wohl nicht mit rechten Dingen zugehen.
Zu Beginn der stationären Therapie wurde ihm geraten eine geschlossene Psychiatrie zu wählen, er hat sich aber mit seinem Therapeuten dann doch darauf einigen können, dass er kein Patient für eine solche geschlossene Station wäre.
Demnach befindet er sich auf einer offenen Station, allerdings unfreiwillig, da er nicht eingewilligt hat, sich in stationäre Behandlung zu begeben. Das haben sein Vater und der Therapeut so entschieden.
So, nach den ersten drei Wochen der Therapie äußerte er nun mehrfach den Wunsch die Therapie abzubrechen, da es ihm schlechter ginge, als vor der Klinik.

Und wenn das hilft, ihm wurde vorab schon gesagt, dass seine Persönlichkeitstörung wahrscheinlich nie therapierbar sein wird und ihm demnach ja die Therapie noch nichts gebracht hat, außer, dass es ihm von Tag zu Tag schlechter geht.
Gast
 

Beitragvon Lingenia » Do. 18.08.2005, 18:33

Hm, also wenn er 18 is, darf er bei ner offenen normalerweiße auf eigene Verantwortung, die Therapie abbrechen und die Klinik verlassen, wenn er nich Volljährig is, braucht er die Einverständniserklärung der Eltern oder eines Beziehungsberechtigten......
also das is das was ich weiß?!?... hmmm...und solange kein richterlicher Beschluss vorliegt, hat er da auch mitzureden, und du schreibst, ja das er in der offenen ist.
Hat er mal mit seinen Therapeuten drüber geredet?
Lingenia
 

Beitragvon Gast » Do. 18.08.2005, 18:39

Soweit ich das von hier aus mitbekommen habe, hat er von Anfang an gesagt, dass es ihm lieber wäre, wenn er wieder daheim wäre und eine ambulante Therapie machen könnte.
Seine derzeitigen Therapeuten bringen aber das Argument, dass ihn die plötzliche Medikamentenveränderung zusetzen würde und sie ihm die Medikamente nicht auf eigene Verantwortung mitgeben wollen, solang kein ambulanter Therapieplatz für ihn frei ist.
Gast
 

Beitragvon Lingenia » Do. 18.08.2005, 18:48

Am Anfang ist es aber meistens so, dass sie einen nich gleich wieder gehen lassen, weil es am Anfang immer schwierig is und man meist nur etwas Zeit braucht um sich einzugewöhnen...

Wie alt ist er denn nu? Bzw. wohnt er noch daheim?
Ich mein, das mit den Medis is doch n scheiß, die können sie doch auch seinen Eltern mitgeben und wenns da Probleme geben könnte @nebenwirkungen, kann man doch auch zum Hausarzt gehen?!? ... wird von den Therapeuten in der Klinik nichts ambulasntes angeboten?´hm

Lg, Linn
Lingenia
 

Beitragvon Gast » Do. 18.08.2005, 20:52

Mir ist schon bewusst, dass das Einleben in einer Klinik wohl wesentlich schwerer ist als in eine neue Wohnung zu ziehen, aber er war ja bereits in einer Klinik und kann also beurteilen, wie er die Klinik findet. Er kann ja vergleichen. Die damalige Klinik hat ihm geholfen, weil es wirklich eine Krisensituation war, aber diese ist ja nun nicht vorhanden. Er ist 16 Jahre und lebt bei seinem Vater und dessen Verlobten, es gäbe also wirklich keine Probleme von wegen die medikamentöse Behandlung würde sich negativ auswirken. Zumal, die Verlobte ist nicht berufstätig und kann sich gut um ihn kümmern, falls Nebenwirkungen auftreten könnten.
Deswegen verstehe ich auch nicht, warum sie ihn nicht gehen lassen wollen. Ihm hilft die Therapie nicht und er hat wesentlich mehr Fortschritte gemacht, als er noch daheim war.
Es muss doch möglich sein, dass sein Vater ihn ohne Probleme da wieder rausbekommt, schließlich ist er der Erziehungsberechtigte.
Gast
 

Beitragvon Lingenia » Do. 18.08.2005, 21:13

Nochmal zu deiner Anfangsfrage, um es auf den Punkt zu bringen: Wenn es eine offene ist, keine Eigen- oder Fremdgefährdung vorhanden ist, und der Vater und er selbst ihn da raus haben wollen, dann darf das kein Problem sein. Dann MÜSSEN sie ihn auch gehen lassen.

Natürlich bin ich da nich irgendwie Fachwissend. Aber ich hab schon n paar Erfahrungen damit und meine Mutter hat auch beruflich damit zu tun...das sind auf jeden Fall meine Infos, und alles was ich weiß ;-) .
Lingenia
 

Beitragvon Gast » Do. 18.08.2005, 21:19

Gut, danke schön für die Info.
Dann wird er wohl bald da raus sein, was auch wirklich besser wäre.
Gast
 


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