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Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Mi. 25.11.2015, 19:18
von Oskar
Ich bin heute mal wieder beim Neurologen gewesen und wieder habe ich das Gefühl das ich einfach abgekanzelt würde.
Ich merke das die Behandlung die ich seit einem Jahr mache exakt keine Verbesserung erzielt, weder die Medikamente noch die Psychotherapie helfen in irgendeiner Weise.
Daher bin ich heute auch mit dem festen Vorsatz da gewesen etwas ändern zu wollen.
Neues Medikament, neue Therapieform, vlt eine präzisere Diagnose, endlich eine wirkliche Untersuchung oder was auch immer.
Ich habe versucht mit meiner Neurologin zu reden aber sie hat von Beginn an abgeblockt, ich kam nicht mal dazu meine Symptome zu schildern
Ich habe versucht hartnäckig zu bleiben und mich nicht wieder ohne irgendwas nach Hause schicken lassen.
Sie meinte aber nur sie könnten keine Diagnose machen und hat mir einfach ein anderes Medikament genannt.
Allerdings hätte ich ihr schon gerne vorher erzählt was mein Problem ist.
Das wollte ich dann tun und habe meine Mitschriften raus geholt in denen ich notiert habe welche Symptome ich seit wann in welchem Kontext habe, aber ich wurde einfach unterbrochen bevor ich auch nur einen Punkt ansprechen konnte.
Auf jeden Fall ist sie nach 5 Minuten einfach gegangen und hat mir noch alles Gute gewünscht.
Effektiv habe ich also lange um sonst gewartet denn ich bin aus der Praxis genau so schlau wieder raus gekommen wie ich rein gegangen bin.
Kein neues Medikament, kein Gespräch über meine Probleme, keine wirkliche Diagnose einfach nichts.
Jetzt ist meine Frage: an wen muss ich mich wenden wenn ich Hilfe wegen meiner Depression brauche und eine präzisere Diagnose haben will?
Es kann doch nicht sein das es keinen Arzt gibt der sich damit befasst oder der zuständig wäre
Wo habt ihr eure Diagnose und oder eure Medikamenteneinstellung her?
Bin ich da evtl einfach beim falschen Arzt?

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Mi. 25.11.2015, 21:12
von Charlotte
Hallo Oskar!

Ist deine Neurologin auch Psychiaterin oder wirklich nur Neurologin? Neurologen an sich sind nämlich eher für Krankheiten mit körperlichen Nervenschäden (Parkinson, Multiple Sklerose, Demenz und Co.) zuständig, viele haben aber auch eine Zulassung als Psychiater, d.h. sie sind dann auch für psychiatrische Krankheiten zuständig, allerdings nur für die medizinischen Aspekte, d.h. Medikamente, Untersuchungen, evtl. noch Entscheidung ob Therapie ja oder nein.

Bei mir war es so, dass ich anfangs vom Neurologen/Psychiater (meiner hat beide Zulassungen) Antidepressiva verordnet bekommen habe, er allerdings nur eine oberflächliche Diagnose gestellt hat, um die Verordnung der Medikamente zu rechtfertigen, in meinem Fall eine depressive Episode. Die detaillierteren Diagnosen habe ich dann vom Therapeuten gestellt bekommen. Da ich die Antidepressiva nach ca. einem Jahr wieder abgesetzt habe, ist mein Neurologe/Psychiater heute nicht mehr up to date, was für psychische Diagnosen ich gestellt bekommen habe, was mir auch ganz recht so ist. Es reicht, wenn er mein Neurologe ist. ;)
Bei Unzufriedenheit im Therapiefortschritt wäre also der Therapeut der richtige Ansprechpartner und nicht die Neurologin (/Psychiaterin).

Was für eine Therapieform machst du denn momentan? Von der Kasse übernommen werden ja Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte und analytische Therapie. Da es dir ja am meisten um Veränderungen geht, wäre wohl eine Verhaltenstherapie am besten geeignet.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Mi. 25.11.2015, 21:17
von Summertime Sadness
Hallo Oskar,

eigentlich wäre da ein Psychiater zuständig.
Ein Neurologe kümmert sich eigentlich um die Erkrankungen mit Nerven.
Jedoch gibt es auch Psychiater, die auch als Neurologe zugelassen sind und umgekehrt.
Meine Medikamentierung wurde anfangs von einem Psychiater eingeleitet und auch die Diagnosestellung, zudem war ich auch sehr oft stationär und auch dort medikamentös behandelt.
Inzwischen übernimmt die Medikamentierung mein Hausarzt, aber auch mit Absprache mit meiner Psychiaterin. Musste mir mein ärztliches Hilfsumfeld komplett neu aufbauen.

Nun. Hast du denn schon mal eine Therapie gemacht?
Hast du schon einmal deinen Hausarzt in Bezug auf deine Probleme angesprochen? ich denke, der kann dir da auch weiterhelfen.

Lieben Gruß

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 10:51
von Oskar
Eigentlich wollte ich ja nur eine medizinische Untersuchung, das hätte mir gereicht.
Aber sie wollte ja nicht mal meine Symptome hören und untersuchen wollte sie mich schon gar nicht
Ich frage mich was ich dann überhaupt da soll?
Da kann ich genau so auch zu meinem Hausarzt gehen, der untersucht mich auch nicht aber er ist ja auch nur Hausarzt.
Ich war zu Beginn bei meinem Hausarzt aber der kann mir natürlich nicht viel weiter helfen außer mich zur Neurologie zu überweisen.
Die Frage ist eben wo ich jemanden finden kann der mich untersuchen würde mir helfen würde.
Denn im Moment werde ich therapiert ohne das ich jemals eine wirkliche Diagnose bekommen hätte.
Meine Diagnose stammt noch von meinem Hausarzt der damals meinte es könnte sich um Depression handelt weil ich Symptome habe die nicht im Blutbild zu erklären seien.
Seit dem wurden keine Untersuchungen gemacht
Entsprechend denke ich hilft auch die Therapie nicht und auch nicht die Medikamente.
Ich mache einfach Therapie, mir wurde gesagt es sei ein Mix aus allem, aber das ist eben so unkornkret wie meine "Diagnose "
Darüber welche Therapiearten für mich geeignet wären oder darüber das es überhaupt verschiedene gibt hat noch nie jemand mit mir gesprochen.
Wie soll das auch gehen wenn nicht mal klar ist was das Problem ist
Ich kann ja auch mal meine Therapeutin fragen ob sie eine Diagnose ausstellen kann, vielleicht hilft mir das ja weiter.
Allerdings habe ich einige Symptome seit ich denken kann und daher hätte ich schon gerne eine wirkliche medizinische Untersuchung
Vielleicht ist es klug einen Psychiater aufzusuchen, ich dachte immer die Neurologie wäre automatisch dafür zuständig.
Gibt es ansonsten noch eine Stelle bei der man auf jeden Fall untersucht wird?
Ich denke wenn ich anfangen kann zu arbeiten dann bin ich auch nicht mehr so hilflos und kann irgendwann mal wieder so was wie positive Gefühle haben

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 11:30
von senta
ja,
ich finde eine psychosomatische REHA / Kur immer sehr hilfreich,
dort findest du die Betreuung von Ärzten und Therapeuten aller Richtungen, die auch viel Zeit und Ruhe haben dich zu behandeln und mit dir zusammen vielleicht den Dingen noch mehr auf den Grund gehen zu können

versuch das doch mal, sprich deinen Hausarzt mal darauf an

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 11:42
von Charlotte
Oskar hat geschrieben:Eigentlich wollte ich ja nur eine medizinische Untersuchung, das hätte mir gereicht.

Was für eine Untersuchung stellst du dir denn vor? Eine körperliche Untersuchung wird dir bei psychischen Problemen nichts bringen außer Normalbefunde.

Oskar hat geschrieben:Aber sie wollte ja nicht mal meine Symptome hören und untersuchen wollte sie mich schon gar nicht
Ich frage mich was ich dann überhaupt da soll?

Wenn sie nur Neurologin ist, kann sie mit psychischen Symptomen auch nicht so sehr viel anfangen. Du musst mal auf dem Praxisschild gucken, ob da nur Neurologin oder Neurologin/Psychiaterin drauf steht. Wenn sie auch Psychiaterin ist, sollte sie sich zumindest deine Symptome anhören und dir Medikamente verschreiben (weil ja wie gesagt eine körperliche Untersuchung nicht viel bringt). Wenn sie beides ist und das nicht tut, solltest du dir einen anderen Psychiater suchen.

Oskar hat geschrieben:Ich mache einfach Therapie, mir wurde gesagt es sei ein Mix aus allem, aber das ist eben so unkornkret wie meine "Diagnose "
Darüber welche Therapiearten für mich geeignet wären oder darüber das es überhaupt verschiedene gibt hat noch nie jemand mit mir gesprochen.

Na, das machen wir ja jetzt. ;)
Du solltest das mal mit deiner Therapeutin klären, ihr sagen, dass du gerne Verhaltenstherapie machen willst, ggf. sogar eine Gruppentherapie und sie fragen, ob sie dir das bieten kann. Und wenn nicht, wäre es zu überlegen, ob du den Therapeuten wechselst.

Oskar hat geschrieben:Wie soll das auch gehen wenn nicht mal klar ist was das Problem ist

Wie lange bist du denn schon bei der Therapie? Wenn das noch ganz am Anfang steht, kann es sein, dass deine Therapeutin sich mit der Diagnose auch noch nicht ganz klar ist. Das braucht einfach seine Zeit. Und erfahrungsgemäß bekommst du von drei Therapeuten auch drei verschiedene Diagnosen. Psychische Erkrankungen sind einfach Interpretations- und Auslegungssache, deswegen ist es eigentlich viel wichtiger, dass du das Problem auch ohne Namen akzeptieren kannst. Wenn die Therapie stimmt und sich Fortschritte zeigen, ist das für gewöhnlich auch nicht so schwer, wenn's besser wird, ist es ja egal, wie das Kind heißt.
Insofern würde ich auf die Diagnose erstmal gar nicht so viel Wert legen, sondern eher auf die Therapiefortschritte und wenn du unzufrieden bist, musst du etwas ändern. Erstmal mit klaren Gesprächen schauen, ob die Therapeutin dir überhaupt bieten kann, was du brauchst/suchst, und wenn nicht, dann eben in den sauren Apfel beißen und wechseln.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 14:16
von manon
hi du,ich stimme da senta zu,eine psychosomatische reha,wäre gut,für
die kann dann auch der hausarzt eine empfählung in die wege leiten,da
du schon in therapie bist und arbeiten gehen willst,dürfte da auch der kosten
träger,die rentenversicherung mit machen,gegen eventuelle ablehnung kann
man immer noch ein widerspruch anlegen.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 17:05
von Summertime Sadness
Charlotte hat geschrieben:
Oskar hat geschrieben:Eigentlich wollte ich ja nur eine medizinische Untersuchung, das hätte mir gereicht.

Was für eine Untersuchung stellst du dir denn vor? Eine körperliche Untersuchung wird dir bei psychischen Problemen nichts bringen außer Normalbefunde.


Das stimmt so leider nicht ganz, denn es gibt durchaus Differenzialdiagnosen, die bei psychischen Krankheiten ausgeschlossen werden sollten. Eine wäre zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen.
Bei mir wars z.B. so, dass ich einen extremen Eisen- und Kaliummangel hatte und genau die Symptome, wie Antriebslosigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit usw. auch bei Depressionen sind. Als ich dann eben Eisen - und Kaliumtabletten genommen habe, ging es mir schon besser.

Oskar hat geschrieben:Ich frage mich was ich dann überhaupt da soll?

Ja, das hätte ich mich auch gefragt, aber es gibt ja mehrere Ärzte und wenn ich mit einem nicht zufrieden bin, dann hole ich mir eben bei einem anderen Arzt eben nochmal einen Termin. Denn auch Ärzt sind nicht unfehlbar und wenn ich mich bei einem Arzt nicht gut aufgehoben fühle, dann suche ich eben solange bis ich jemanden finde, der mich ernst nimmt. Habe erst im Sommer meinen Hausarzt nach acht Jahren gewechselt, eben weil ich mich dort nicht mehr gut betreuet gefühlt habe, obwohl er wirklich alles versucht hat mir zu helfen.

Oskar hat geschrieben:Da kann ich genau so auch zu meinem Hausarzt gehen, der untersucht mich auch nicht aber er ist ja auch nur Hausarzt.


Meine Erfahrung ist, dass meine Hausärzte mich mehr untersucht haben, als irgendwelche Psychiater oder Neurolgen, eben um körperliche Ursachen auszuschließen.

Oskar hat geschrieben:Denn im Moment werde ich therapiert ohne das ich jemals eine wirkliche Diagnose bekommen hätte.
Meine Diagnose stammt noch von meinem Hausarzt der damals meinte es könnte sich um Depression handelt weil ich Symptome habe die nicht im Blutbild zu erklären seien.
Seit dem wurden keine Untersuchungen gemacht.
Entsprechend denke ich hilft auch die Therapie nicht und auch nicht die Medikamente.
Ich mache einfach Therapie, mir wurde gesagt es sei ein Mix aus allem, aber das ist eben so unkornkret wie meine "Diagnose "
Darüber welche Therapiearten für mich geeignet wären oder darüber das es überhaupt verschiedene gibt hat noch nie jemand mit mir gesprochen


Nun, eine Diagnose ist kein Mittel dagegen, dass man leidet. Ich hätte inzwischen liebend gerne auf meine Diagnose verzichtet, weil eben es Menschen gibt, die dann einen nur darauf reduzieren.
Gib einfach der Therapie eine Chance und versuche nicht irgendeine Diagnose auf biegen und brechen zu wollen. Sag dir einfach, ok ich hab da und da und da meine Probleme, meine Symptome sind das und das und das und darunter leide ich, was spielt es da für eine Rolle, ob das eine Depression, eine Psychose, eine Persönlichkeitsstörung usw. ist.

Es gibt die Verhaltenstherapie, dann die Gesprächstherapie und die tiefenpsychologische Therapie, die Unterschiede selbst kann ich dir leider nicht so genau erklären und müsstest du einfach googeln.

Versuche bitte also nicht den Therapieerfolg und die Wirkung eines Medikamentes davon abhängig zu machen, welche Diagnose man bekommt.
Achso, es gibt auch den Fall, dass Diagnosen zu vorschnell gestellt werden und dann läuft man ein Leben lang mit einem Stempel herum.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 17:51
von Charlotte
@ Summertime Sadness: Eine Blutuntersuchung wurde doch schon gemacht:
Oskar hat geschrieben:Meine Diagnose stammt noch von meinem Hausarzt der damals meinte es könnte sich um Depression handelt weil ich Symptome habe die nicht im Blutbild zu erklären seien.

Und ansonsten lässt sich eben nicht viel diagnostizieren über körperliche Untersuchungen.

Reha ist eine gute Idee, ich empfehle dir aber, die über die Neurologin zu beantragen, weil Anträge von Fachärzten häufiger sofort bewilligt werden als die von Hausärzten.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: Do. 26.11.2015, 20:17
von Summertime Sadness
Ja, ich habe gelesen, dass Oskar schon ein Blutbild gemacht worden ist.
Wollte das nur generell gesagt haben, weil es könnte ja sein, dass ein anderer das liest, der ein ähnliches problem hat, aber soetwas noch gar nicht gemacht worden ist.

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: So. 29.11.2015, 19:37
von Oskar
Erstmal danke für die Antworten.

Ehrlich gesagt bin ich langsam an dem Punkt angekommen an dem ich keine Perspektive mehr sehe weiter zu machen, ich habe das Gefühl das es einfach keine Hilfe gibt.
Egal wo ich suche niemand will helfen, ob ich nun zur Neurologin/Psychiaterin (ich habe eine Ärztin die beides ist) gehe oder zur Therapeutin beide gehen überhaupt nicht auf mich ein und wenn ich versuche mit ihnen über meine Probleme zu sprechen blocken sie ab.
Es passiert in beiden Fällen einfach gar nichts, ich vergeude dort nur meine Zeit. Meine Ärztin will meine Symptome nicht hören und meine Therapeutin will meine Probleme nicht hören.
Und weil beide sich nicht dafür interessieren was mir fehlt bzw mich sogar aktiv daran hindern es ihnen zu erzählen mache ich dort auch keine Therapiefortschritte.
Wie auch? Wir reden ja gar nicht über Dinge die mich bedrücken sondern über anderes Zeug
Im Gegenteil, es geht mir eher schlechter weil ich jede Sitzung hoffnungsloser verlasse als ich rein gegangen bin, es ist einfach so frustrierend ich fühle mich ausgebremst.
Ich schaffe es einfach nicht das es auch um Themen geht die für mich relevant sind, wir heben jetzt 8 Sitzungen über irgendwas geredet was mich nicht interessiert weil es nichts mit meinen Problemen zu tun hat.
Ich bin total motiviert etwas zu machen, nach dem es mir 8 Jahre einfach nur schlecht gegangen ist und es einfach immer schlimmer geworden ist will ich die Probleme endlich angehen.

Bei der Diagnose geht es mir nicht darum zu wissen wie das Problem heißt sondern darum zu wissen was genau das Problem ist.
Summertime Sadness und Chalotte haben da schon recht wenn sie sagen das es einem nichts hilft zu wissen wie das Problem heißt, aber dennoch muss schon das richtige therapiert werden und nicht irgendwas was ich gar nicht habe, dann wird es auch nicht besser.
Wie soll etwas bearbeitet werden wenn nicht klar ist was es ist?
Weder meine Neurologin noch meine Therapeutin kennen meine Symptome, wie sollen sie die dann behandeln?
Ich wünsche mir einfach eine Untersuchung, das man mir mal Fragen stellt oder mich einen Bogen ausfüllen lässt, diffuse Probleme über die ich mir nicht im klaren bin präzisiert.
Leider dauert es 3 Monate bis ich einen anderen Termin bei einer anderen Neurologin habe, ich weiß nicht wie ich die Zeit bis dahin durchstehen soll wenn ich komplett auf mich alleine gestellt bin.
Morgen muss ich wieder zur Therapie, wahrscheinlich muss ich mir wieder 50min irgendein Kaffekränzchen anhören und gehe dann frustriert nach Hause :cry:
Habt ihr vielleicht einen Tipp wie ich das verhindern kann? Es muss doch einen Weg geben dafür zu sorgen das es in der Therapie um meine Probleme geht und nicht um irgendwas anderes

Re: Wofür ist die/der Neurologe zuständig?

BeitragVerfasst: So. 29.11.2015, 19:51
von Charlotte
Oskar hat geschrieben:Habt ihr vielleicht einen Tipp wie ich das verhindern kann? Es muss doch einen Weg geben dafür zu sorgen das es in der Therapie um meine Probleme geht und nicht um irgendwas anderes

Wenn du dir keinen neuen Therapeuten suchen willst (was ich verstehen könnte, die Suche ist wirklich frustrierend), dann bleibt dir nur, es ganz klar anzusprechen. Und dich nicht auf andere Themen ablenken zu lassen.
Frag sie, was ihr Plan ist. Welches Problem sie im Mittelpunkt sieht und wie sie es anzugehen gedenkt. Sie muss ja eine Idee haben, wie die Therapie laufen und dir helfen soll. Mach ihr klar, dass du das wissen musst, um dran bleiben zu können, weil du zunehmend hoffnungsloser wirst in dieser Unwissenheit. Und ja, in diesem Fall würde ich sagen, frag sie nach der Behandlungsdiagnose, damit du dich ggf. anderweitig umschauen kannst.
Wenn sie darauf nicht eingehen will, bleibt nur der Wechsel. Wenn das Verhältnis zur Therapeutin nicht stimmt, kannst du auch 500 Mal hingehen und es wird sich nichts ändern. :|

Was den Neurologen/Psychiater betrifft: Ich würde an deiner Stelle in den sauren Apfel beißen und mir einen anderen suchen. Schau dich auf Bewertungsportalen nach gut bewerteten Psychiatern in deiner Umgebung um, mach dort einen Termin und warte wenn es sein muss auch sechs Monate. Besser das als für immer unzufrieden bei deiner Psychiaterin zu bleiben.

Aber so lange du noch bei deiner jetzigen Neurologin/Psychiaterin bist würde ich mal fragen, wie sie über eine psychosomatische Reha für dich denkt. Ob sie das befürworten würde, um zu schauen, wie es beruflich bei dir weitergehen kann. Denn wenn du zur Reha warst, bekommst du auch von dort aus Behandlungsdiagnosen und vor allem einen Plan, wie es weitergehen soll. Ich war damals sechs Wochen zur psychosomatischen Reha, wurde zwar arbeitsunfähig entlassen, wusste aber, dass als nächstes eine berufliche Reha folgen sollte, um zu schauen, wie es mit meiner beruflichen Leistungsfähigkeit aussieht.
Davon abgesehen habe ich in der Reha ein paar sehr nette Leute kennengelernt und die Zeit unter Gleichgesinnten genossen. Vielleicht wäre das auch eine Erfahrung, die sich für dich lohnen könnte.
Es ist da eben nu erfolgsversprechender, wenn die Reha über einen Facharzt beantragt wird, daher meine Empfehlung, deine Psychiaterin mit ins Boot zu holen.

Was du zeitnaher noch versuchen könntest, wäre ein Termin bei einer Beratungsstelle. Vielleicht fällt denen noch was ein, was du tun kannst, vielleicht haben sie noch Ideen. Da müsstest du mal nach einer Beratungsstelle für psychisch Betroffene in deiner Gegend schauen.