Alles abgesetzt und...

In diesem Forum habt Ihr die Möglichkeit, Eure Erfahrungen mit Psychopharmaka zu schildern bzw. Fragen zu bestimmten Medikamenten zu stellen und Informationen über sie zu suchen.

Alles abgesetzt und...

Beitragvon Aschenbecher » So. 22.12.2013, 14:57

...kein Unterschied...
Hey!
Also ich habe schon viele Medikamente hinter mir...
Erst 10 Jahre Neuroleptika gegen Psychose... Und ein AD gegen Depressionen... Dann habe ich den Psychiater gewechselt.
Der neue sagte mir, dass ich kein Psychotiker sei, sondern emotional instabil.
Ich bekam ein anderes AD und Abilify gegen meine Impulse und zur Antriebssteigerung... Außerdem Seroquel als Bedarfsmedikament zur Beruhigung... Alles hat mir irgendwie nicht geholfen...
Dann habe ich vor ca. einem Monat, nach ungefähr 12 Jahren Medis, alles abgesetzt...
Und ich bemerke keinen Unterschied... Es geht mir genauso gut oder schlecht wie vorher...
Natürlich eher schlecht, aber eben nicht schlechter als mit Medis...
Kennt das jemand von Euch? Wozu die ganze Chemie, wenn sie doch keine Wirkung hat? :?
Aschenbecher
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon GLaDOS » Do. 02.01.2014, 20:44

Ich würde nur darauf achten wie es Längerfristig ohne Tabletten so läuft. Beobachte dich einfach in deinem Verhalten...du kannst es am besten einschätzen.

Wie fühlst du dich sonst so?
GLaDOS
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Poly » Di. 07.01.2014, 04:46

Hahhahaha, und wie ich das kenne!Ich habe auch AD einfach so nach Monaten plötzlich abgesetzt. Nichts.
Es gibt Menschen, da schlagen sie echt nicht an. Kaum was hat Wirkung. Oft nur Nebenwirkungen, weiter nichts.
Poly
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon fezzoletti » Mi. 08.01.2014, 16:56

Die Wahrscheinlichkeit, dass es bei Menschen bei einer einmaligen Psychose bleibt ist auch nicht gering. Ihr Glücklichen gehört halt dazu.

Leider gibt es auch einen Prozentteil, die 1-3 PSychosen bekommen und dann ist ruhe.

Und noch viel schlimmer, es gibt einen kleinen Teil, bei denen die Psychosen immer wieder kommen.
fezzoletti
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Poly » Do. 16.01.2014, 02:24

Ja, kann sein. Man sollte eigentlich nicht einfach so alles auf eigene Faust absetzen, kann deutlich nach hinten gehen. Aber z.B. soll bei AD am Anfang die Wirkung am Anfang eintreten, dass man z.B. stärkere Suizidgedanken hat. Das hatte ich nie. Ich habe nichts gemerkt, wenn ich es nahm. Also hatte ich es ausprobiert, es mal direkt abzusetzen, und es passierte nichts.
Kenne aber viele Fälle, da ging es sehr nach hinten los.
Meine Therapeutin arbeite lange mit Menschen, die Psychosen hatten. Bei vielen schlugen die Medikamente auch kaum an, es kommt eben immer drauf an. Ich fande bei Medikamenten gut, dass sie mich müde machten, aber emotional stumpften sie mich auch sehr ab, ich hatte dauerhafte Kopfschmerzen. Konnte aber z.B. mehr schlafen. Es hat alles eben seine Vor- und Nachteile. Ich finde, wenn man merkt, es hat nicht so wirklich den gewünschten Effekt, dann sollte man nichts nehmen...wie bei Aschenbecher ist es ja auch der Fall.
Poly
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Fr. 31.01.2014, 17:23

Also AD s hab ich beim eigenen Spontanabsetzen auch nicht gemerkt.
Aber wenn es mir heute schlechter geht,kann ich mich daran erinnern,wie es mir mit Tabletten ging,und das allein kann mir manchmal helfen.
Bei Seroquel ist das anders.
Da merke ich deutlich,wie ich aus der "Wattewelt"purzele,und das nackte pure Leben knallhart spüre.
Aber da Sero beim Abnehmen einfach hinderlich ist,werf ich das grad auch eigenmächtig wieder aus meinem Programm.Aber da ich ohne Sero nicht schlafen kann,setz ich es in Schritten ab und wenn es weg ist,nehm ich noch ca 1 Woche Benzo s zum einschlafen.
Dann hab ich keine Tabletten mehr.
Ich will auch einfach wieder Chemiefrei werden und mittel s Verhalten zusehen,wie es mir besser geht,wenn es mal nicht so gut läuft.
Wenn ich auf eine totale Bruchlandung zusteuere,dann nehm ich halt wieder Medi s,aber dann weiß ich auch mal wieder,daß ich sie doch brauche.
Angelika
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Di. 25.02.2014, 14:39

Ich nehm nun seit gut 2 Wochen nichts mehr.
Momentan fühle ich mich antriebslos und leicht depressiv,was aber auch daran liegen kann,dass ja erst die Ägyptenwoche war,dann war mein Sohn zu besuch,was mich erheblich forderte,dann hatte ich nach ca 2 Monaten eine sehr starke Periode,und nun ist grad mal Tag 1,wo ich mal gar nix machen muß...und schieb gleich n Deprianfall...n bissi verrückt bin ich ja schon :roll:
Angelika
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Do. 27.03.2014, 12:54

Mir geht es nicht so gut.
Fast täglich hab ich andere schier gefährliche Stimmungen.
Am Sonntag war s eher Flucht und ich war total hektisch
Am montag euphorisch und manisch
Am Mittwoch völlig genervt,gefrustet und angepisst
Heute ziemlich Depri und lustlos.
...und alles ganz schön ausgeprägt,nicht nur so ein bischen.

Hat da irgendwer Erfahrung,ob sich das alles bald von allein reguliert und abschwächt?
Sonst haben das ja die Medikamente gemacht-aber die wollte ich ja loswerden.

Macht es Sinn,noch abzuwarten?
Gut.
In meinem Fall müsste ich nur noch die 1-2 Wochen überleben und abwarten,bis ich in die Kliinik komm.
Da kann ich ja dann das Problem schildern und auf Antworten hoffen.
Angelika
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon bulandus » Do. 27.03.2014, 13:57

Hallo Angelika,

welche Psychopharmaka hast du denn abgesetzt? Neuroleptika,Antidepressiva oder beides?
Abrupt oder ausgeschlichen?

Grüße,Bulandus
bulandus
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Do. 27.03.2014, 14:22

Seroquel 25mg oder zum Schluss eben Seroquel ProLong 50 mg.
Beides war ja eh die geringste Dosis.Ich habe es ziemlich schnell ausgeschlichen.
Aber ich kenn mich auch mit höheren Dosen von zB AD s oder Cymbalta oder sonst wie was aus,die ich abrupt absetzte.
Im Herbst,als ich auf der Krisenstation war,haben mich die Ärzte bis auf 300 mg Seroquel draufgesetzt.
Also diese Zeit rum war,habe ich abrupt zu hause nur noch 50 mg genommen.
war alles kein Problem.
Ich hoffe noch,dass die jetzige Krise auch so vorübergeht.
Allerdings wird sie wohl deshalb so massiv sein,weil ich eben nichts mehr nehme-ausser mal im Notfall noch ne keleine Seroquel oder Diazepam oder Tavor oder truxal...was ich halt so grad erwisch...is wie Smarties irgendwie.Manchmal nehm ich auch einfach eine ganze Hand voll von den bunten Pillchen,die eh durcheinander in einer Pillendose sind.
Angelika
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon bulandus » Do. 27.03.2014, 17:24

Hallo Angelika,

wie du sicherlich weißt,sollte man Neuroleptika,vor allem,wenn man sie jahrelang genommen hat,nie abrupt oder zu schnell absetzen.
Das Risiko für eine Reboundpsychose ist einfach zu groß,wenn man bei NL zu schnell vorgeht.

Das Wichtigste ist ein einigermaßen erholsamer Schlaf.
Ich würde sagen,wenn du jetzt nachts einigermaßen zur Ruhe kommst,ist alles gut.
Als Psychose-Erfahrener sage ich immer:"Gut geschlafen ist halb gewonnen!":-)

Es ist normal beim Neuroleptikaentzug,daß Körper und Geist erstmal überschießend reagieren.
Dies kann sich,wenn man Geduld aufbringt,durchaus nach einiger Zeit wieder legen.
Wichtig ist,wie schon an anderer Stelle erwähnt,sich zu erden,also ausreichend essen,trinken,schlafen und viel Ruhe.

Ich wünsche dir viel Glück und alles Gute,
Bulandus
bulandus
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Fr. 28.03.2014, 12:52

Das klingt doch alles sehr gut.
Mir geht es ja erschwerend dazu derzeit nicht ganz so gut,weil ja wieder die realen Dramawellen so hoch schwappen und Vieles nicht in Ordnung ist.
ich gebe Dir da Recht,was Schlaf,Essen und Bewegung oder sonstige Grundgesundheitseckpfeiler angeht,dass die wenigstens stabil sein sollten.--->sind sie ja auch momentan.
Ich nehme Neuroleptika ja nicht wegen Psychosen oder Schizzophrenie.
Das Zeug s soll auch bei Borderlinepersönlichkeitsstörung helfen.
Ich hatte noch nie eine Psychose-jedenfalls hatte das noch niemand diagnostiziert.
Das tät mir noch fehlen,wenn ich mich von schadhaften Substanzen reinigen möchte,dass das nicht mehr geht,weil man sich dann auch noch eine Psychose einhandelt.
Ich denk mir immer,was mit Menschen passiert,die auf einer einsamen Insel stranden und bald keine Medikamente mehr zur Verfügung haben?
O.k.,mein Mann würde bald sterben.
So ca 3 Wochen würde die Niere,die ich ihm gespendet hatte noch funktionieren,aber dann würde sein Körper ohne die Medikamente meine Niere abstossen und er könnte kein Urin mehr ausscheiden und würde innerlich vergiften-und Ende.
Ich für meinen Teil bin noch emotional instabiler und habe noch mehr Stimmungsschwankungen als eh schon,die bei Kleinigkeiten gefährlich in Richtung Suizid und Drama gehen können.
Aber mittel s sehr viel Wissen und Verhaltenstherapie und Skillstechniken und DBT kann man sich vielleicht auch ohne Medikamente hinbekommen...hoffe ich mal.
Noch befinde ich mich in einer Versuchsphase.
Und jede Krise geht bei mir ja relativ schnell vorbei,so dass ich Krisen wirklich nur abzuwarten brauche und mich eben mit neuen Aufgaben,kleinen Zielen und "Tu-Dir-Gut" Sachen retten kann.
Angelika
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon kleeblatt123 » Fr. 18.04.2014, 15:38

also ich nehme 5mg abilify seit etwas über einem Jahr. hatte eine ziemlich heftige psychose.

ich hab bisher 2x versucht abzusetzen einmal auf eigene Faust und einmal mit einem Arzt zusammen.

beide versuche scheiterten und mir gings schlechter. hatte dann plötzlich suizidgedanken, zu nichts Lust, hatte schwarz gemalt oder einem heulkrampf nach dem anderen.

jetzt nehme ich sie brav wieder.:)
kleeblatt123
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon fezzoletti » Sa. 19.04.2014, 10:00

Nach neuesten Studien soll die Absetzdauer 2-3 Jahre betragen. Man soll sogar die niedrigste Dosis, teilen, vierteln. Dann diese Dosis am Schluss nur noch jeden 2. dann jeden 3. Tag nehmen.

Grüße
fezzoletti
 

Re: Alles abgesetzt und...

Beitragvon Angelika » Sa. 19.04.2014, 19:28

Ich hab das eigenmächtige Absetzen von Medi s,egal welcher Art,ob Neuroleptika oder AD s etc immer recht gut überstanden.
Nach gut 3 Wochen is des Zeug s offensichtlich rauß und mittlerweile konnte ich die wackelige Absetzphase gut überwinden und komm mit Lebenskrisen auch ohne Medi s zurecht.
Allerdings kann ich auf gute Therapieerfolge zurückgreifen,was dringenst Voraussetzung dafür ist.
Angelika
 

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