Unterzucker wegen Neuroleptika?

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Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » Mi. 07.08.2013, 03:41

Hallo,

seit ich Seroquel nehme, also etwa vor 2 1/2 Jahren, habe ich das Problem, dass wenn ich einge Stunden nichts gegessen habe und vorher nur eine kleine Mahlzeit gegessen habe, mir schwummrig wird im Kopf, inklusive Schwächegefühl und Zittern. Das tritt nur selten auf, ist aber sehr nervig. Ich habe mehrmals meinen Blutzuckerspiegel kontrolieren lassen, und auch den Test mitgemacht, wo man nüchtern eine Zuckerhaltige Lösung trinkt und dann 2 Stunden wartet und jede Stunde der Blutzucker kontroliert wird. Ich habe auch ein Messgerät zu Hause, aber der niedrigste Wert, den ich sicher gemessen habe, war 79. Einmal wars auch zwischen 40 und 50, aber da habe ich anscheinend das Gerät nicht richtig bedient (man ist da wohl normalerweise schon fast im Koma). Mit dem falsch bedienen ist mir schon mehrmals passiert, da ist wohl zu wenig Blut auf dem Teststreifen gewesen.

Das schwummrige Gefühl im Kopf hält auch eine zeitlang noch an, wenn ich was gegessen habe und der Blutzuckerwert z. B. bei 100 ist. Ich esse regelmäßig, zweimal am Tag Vollkornbrot (nach dem Aufstehen und vorm schlafengehen) und dazwischen eine warme Mahlzeit. Nun ist das Phänomen schon lange nicht mehr aufgetreten, aber heute wieder, nachdem ich den Fehler gemacht habe nur Ravioli als Hauptmahlzeit zu essen.

Mein Neurologe schließt einen Zusammenhang mit den Neuroleptika aus, dazu muss man sagen, dass ich vor Seroquel für kurze Zeit mal Zeldox eingenommen habe, da ist es auch aufgetreten. Als ich noch Amisulprid eingenommen habe, hatte ich sowas noch nie. Kennt ihr sowas auch? Wenn ich mich an regelmäßige Mahlzeiten halte, habe ich es einigermaßen im Griff, aber wie gesagt, es nervt.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon Atisha » Mi. 07.08.2013, 06:13

Schummern und schwindeln und benommen sein, das kenne ich sehr häufig bei mir. Stehe ich unter irgendeiner Arbeitsanforderung oder sonstigen Anspannung dann kommt innerlich so Schwächewallungen hoch und zittern kenne ich auch, aber nur innerlich, es zittert bei mir nicht äußerlich.

Ich habe immer alles auf meinen vorhandenen Alkoholkonsum geschoben, der macht es zumindestens schlimmer. Auch meine Blutdruckmittel scheinen es nicht besser zu machen. Aber ein Rest an Problematik bleibt. Habe das auch schon meiner Neurologin und dem Hausarzt gesagt - ohne Ergebnis.
Ich hatte mal eine Zeitlang Zeldox, jetzt wieder Risperidon, es war glaube ich schon immer so, aber ganz schlimm und sicher wars in meiner Risperidonzeit und zwar so vor einem Jahr.

Einen Zusammenhang mit dem Essen besteht auch, sobald ich was esse geht es mir insgesamt besser. Ich habe aber zusätzlich noch ein Depressionsproblem und da fällt es mir schwer morgens was zu essen.

Einen Zusammenhang zum Zuckerspiegel kann ich nicht ausmachen. Der Zuckerwert war immer ok, habe ich auch schon morgens nüchtern messen lassen. Auch trinke ich immer am Morgen Kaffee mit viel Zucker drinnen.

Meine ganzen Symptome habe ich aber nur in der ersten Tageshälfte, so bis 14:00 Uhr, danach wird es sehr sehr viel besser.

Diese Problematik ist bei mir so schlimm, das ich unter anderem wegen ihr nicht mehr arbeiten gehen kann. Es kommt aber noch mehr Symptomatik hinzu. Zur Zeit bin ich zu Hause, trinke auch zur Zeit keinen Alk und trotzdem ist es in meinem Kopf öfters noch so schummerig und schwindelig. Irgendwo ist es die Krankheit (Schizophrenie). Es tut und macht im Kopf herum meistens wenn ich irgendwie Depri werde oder Ängste entstehen oder nur Gefühle kommen durch.
Atisha
 

Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon GLaDOS » Mi. 07.08.2013, 07:58

Ich würde deinen Arzt einfach um ein anderes NL bitten. Diese können den Fett- und Zuckerstoffwechsel schon beeinflussen...aber da reagiert auch jeder anders.

Seroquel und Zeldox sind in ihrer Struktur ähnlich aufgebaut.

Wenn es dich stört, dann würde ich hartnäckig bleiben, was einen Medikamenten Wechsel angeht.
GLaDOS
 

Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » Do. 08.08.2013, 04:16

Das mit dem Medikamentenwechsel würde ich gerne machen, aber ich glaube, da macht mein Psychiater nicht mit. Er hält mich zur Zeit für relativ stabil, und wie ich in einem anderen Beitrag schon geschrieben habe, hat er mein zweites Medikament, das Risperidon, von 6 auf 4mg reduziert. Wahrscheinlich müsste ich zu einem Wechsel auch wieder in die Klinik. Ich habe mal eine Zeitlang Amisulprid, 400mg genommen, später 800mg, aber soweit ich mich erinnere war ich da zum Schluss ziemlich depressiv und konnte manchmal nicht richtig durchschlafen. Man muss das alles halt abwägen. Aber ich werde mich mal mit dem Psychiater darüber unterhalten.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » Fr. 25.10.2013, 02:11

Vor einigen Stunden habe ich schon wieder diese komischen Symptome gehabt. Beinahe hätte ich eine Panikattacke bekommen. Aber es ging relativ schnell wieder vorüber. Morgen habe ich einen Termin beim Psychiater, da werde ich ihn mal fragen, was es für Neuroleptika gibt, die nicht in den Zuckerhaushalt eingreifen.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » Sa. 26.10.2013, 01:59

Hallo,

also ich war beim Psychiater und habe mit ihm über meine Schwächezustände gesprochen. Er hat sich nochmal die Symptome schildern lassen und meint, dass es eine "Kreislaufanpassungsstörung" wäre, wenn ich den Begriff richtig in Erinnerung habe. Von der Unterzuckertheorie hält er nichts. Es ist eine Nebenwirkung von Seroquel (Quetiapin). Da ich das nur ab und zu habe, hat er mir geraten, bei dem Medikament zu bleiben, da ich momentan relativ stabil wäre. Früher hatte ich immer wieder mal leichte psychotische Zustände, die aber in der Regel wieder vorbeigingen. Mit Seroquel und Risperidon habe ich diese psychotischen Zustände nicht mehr.

Mein Hausarzt hat ja eine andere Meinung. Es kann wohl vorkommen, wenn man viel Zucker oder Kohlehydrate isst, dass die Bauchspeicheldrüse beim Zuckerabbau dermaßen aktiv ist, dass man kurzzeitig in den Unterzucker kommt. Dies wäre aber nicht bedenklich, da der Körper dann wieder gegensteuert. Ich hoffe, ich habe das richtig wiedergegeben. Momentan bin ich etwas unschlüssig, aber die Theorie meines Psychiaters scheint plausibel zu sein. Ich muss einfach von der hohen Medikamentendosis etwas herunterkommen, aber das kann wohl noch dauern.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon GLaDOS » Sa. 26.10.2013, 09:37

Zumindest weisst du wo das Problem liegt, auch wenn du dagegen vorläufig nicht soviel machen kannst.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » Sa. 25.04.2015, 21:11

Hallo,

leider habe ich immer noch diese "Kreislaufanpassungsstörung" oder was auch immer das ist. Heute fühle ich mich gar nicht gut. Ich war in der Bereitschaftspraxis und da kam nur heraus, das ich zur Zeit niedrigen Blutdruck habe. Mein Zuckerwert war normal. Es war eine Allgemeinärztin, die mir zu meinen Medikamenten nicht viel sagen konnte. Ich habe vor 10 Tagen schon mal Beschwerden gehabt, aber die gingen wieder vorrüber. Heute geht es schon den ganzen Tag so. Langsam weis ich echt nicht, was ich machen soll. Man könnte die Medikamente wechseln, aber dazu müsste ich wahrscheinlich in die Klinik.
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Re: Unterzucker wegen Neuroleptika?

Beitragvon rainer69 » So. 26.04.2015, 13:46

Heute geht es mir wieder besser. Mal sehen, was der Psychiater sagt.
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