Zoloft, Zolpidem und Lexomil

In diesem Forum habt Ihr die Möglichkeit, Eure Erfahrungen mit Psychopharmaka zu schildern bzw. Fragen zu bestimmten Medikamenten zu stellen und Informationen über sie zu suchen.

Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Do. 29.11.2012, 19:59

Hallo.

Ich stelle ich erst einmal vor. Jedoch sehr rar, da mich so, so hoffe ich, niemand erkennen kann.
Ich mitte 20, habe ein abgebrochenenes, jedoch hoch angesehenes Abitur.

Seit etwa zwei Monaten nehme ich mittlerweile Medikamente, wie oben beschrieben.

Anfangs waren es nur 50mg Zoloft morgens, 1mg Temesta morgens und abends. Abends zudem vor dem Schlafen gehen 7,5mg Zopiclone.

Seit etwa einem Monat nehme ich morgens, mittags und Abends 1,5mg Lexomil und abends 50mg Sertraline und 7,5mg Zopiclone ein. Seit gestern wurde meine abendliche Dosis von Sertraline (Zoloft-Generika) auf 100mg erhöht. Zudem wurde ich von Zopiclone abgesetzt und nun nehme ich abends 10mg Zolpidem ein.

Seitdem ich die neuen Medikamente nehme, sehe ich teilweise doppelt und sehr verschwommen (als ob ich zu viel alkoholische Getränke getrunken hätte).

Ist dies eine gute Medikation für eine mittelschwere Depression (Stimmung schwangt mehrmals täglich), Angst-, Anpassungs- und Zwangsstörung?

Manchmal nehme ich, wenn es wirklich schlimm wird, direkt 3,0 oder 4,5mg Lexomil ein.

Wie fahre ich am besten fort und wo liegen die Grenzen für diese Medikation?
Leider befinde ich mich nicht in Deutschland, daher nehme ich Generika und die psychologische Behandlung ist nicht die Beste, da meine Sprachkenntnisse nicht die Besten sind.

Würdet Ihr eine psyiatrische Behandlung beginnen (offene Station, einen Monat oder länger)?

Ich möchte endlich FREI sein und nicht von meinen Gedanken, Ängsten und Sorgen gesteuert werden!
Zuletzt geändert von WannKommtDerFrieden am Do. 29.11.2012, 20:40, insgesamt 1-mal geändert.
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Tolpidem und Lexomil

Beitragvon Atisha » Do. 29.11.2012, 20:18

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:Ich möchte endlich FREI sein und nicht von meinen Gedanken, Ängsten und Sorgen gesteuert werden!


Ich kenne sehr gut den Zustand von quälenden Gedanken, Zwangsgedanken, Ängsten, Hemmungen und Sorgen.
Aber ich komme damit zurecht, ich denke auch deshalb weil ich sie als meine eigenen erkenne und annehme und versuche zu bewältigen. Waum willst du frei sein von dir selber. Die Gedanken spiegeln den Zustand deines Inneren wieder, die Ängste sind letztlich dein verborgenes Gefühlsleben und Depressionen sind auch Seelenzustände zB. der Wunsch das Leben abzulehnen oder Schuldfragen oder Schicksalsschläge oder Entwicklungseinschnitte. Du kannst das nicht alles nicht mehr wollen, denn das bist du letztlich selbst.
Atisha
 

Re: Zoloft, Tolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Do. 29.11.2012, 20:39

Du kannst das nicht alles nicht mehr wollen, denn das bist du letztlich selbst.

Leider zeichnen gewisse Dinge Menschen auch aus.

Mich zeichnet meine Affinität zu gewissen Dingen aus, für welche ich bei vielen Personen sehr hoch angesehen werde. Jedoch weiß keine dieser Personen, was sich in mir verbirgt.

Selbst meine Verlobte musste erst vor etwa einer Woche schmerzhaft (seelisch) erfahren, dass ich, ich nennen es mal, "anders" bin.

Oft möchte ich all dem einfach ein Ende setzen. Ich habe kein Abitur und keie vergleichbarre Qualifikation, momentan keie Arbeit und auch keine Aussicht auf eine Arbeitsstelle. Würde ich zurück nach Deutschland einwandern, würde ich direkt auf der Straße sitzen. Denn selbst für ALG II zu empfangen habe ich nicht die notwendigen Voraussetzungen.

Ich bin am Ende angelangt. Meinem Psyiater erkläre ich es bildlich immer wie ein langer, schwarzer Tunnel. In diesem befinde ich mich. Der Unterschied bei "meinem" Tunnel ist - ich sehr kein Licht am Ende!


ich würde mich gerne in eine stationäre Behandlung begeben. Jedoch habe ich dann Angst, wirklich alles zu verlieren. Ich würde all meine Fähigkeiten verlieren, da ich, so nehme ich an, mit stark sedierenden Medikamenten zugestopft werde.


Ich weiß nicht mehr weiter.
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon Atisha » Do. 29.11.2012, 20:51

Willst du gerne wieder nach Deutschland kommen? Hast du hier jemanden der sich für dich mal informieren kann? Irgendwo bekommt man sicherlich Sozialleistungen her und man muss nicht auf der Straße sitzen?

Es gibt doch dafür auch Foren. ZB. http://hartz.info/
Atisha
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Do. 29.11.2012, 20:55

Leider habe ich in Deutschland absolut niemanden mehr, der mich unterstützen würde.

Wo ich momentan bin, gibt es nur meinen Vater und meine Verlobte. Meine Verlobte wird nun für etwa einen Monat fort gehen, um eine Weiterbildung zu beginnen. Mein Vater ist zu beschäftigt, um "wirklich" zu helfen. Zudem versteht er meine Probleme nicht.

Daher denke ich immer öfter an eine stationäre Therapie. Eine solche sollte ich eigentlich schon damals in Deutschland beginnen, habe dies aber aus Angst abgelehnt und eine ambulante Therapie (nur etwa vier Sitzungen) begonnen. Danach begann mein Abstieg ins soziale "nichts".
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon Atisha » Do. 29.11.2012, 20:59

Vielleicht findest du hier einen Ansprechpartner?

http://www.werhilftwem.de/
Atisha
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon lieselotte » Do. 29.11.2012, 21:07

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:Ist dies eine gute Medikation für eine mittelschwere Depression (Stimmung schwangt mehrmals täglich), Angst-, Anpassungs- und Zwangsstörung?


Hallo,
ich selber kenne Zwangsstörungen nicht (wie definierst Du Anpassungsstörungen?), allerdings nehme ich keinerlei Medikamente. Meine wechselnden Depressionen mit grundsätzlich depressiver Sichtweise auf das Leben und meine Angstphasen reguliere ich selber.

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:Würdet Ihr eine psyiatrische Behandlung beginnen (offene Station, einen Monat oder länger)?


Ich selber halte von Psychiatrie in Deinem Fall nicht viel. Ohne therapeutischen Einsatz über eine lange Zeit nutzt das nix. Überhaupt denke ich, bei Deinen Symptomen wäre eine Therapie der Versuch der Wahl. Gibts bei Dir nirgends deutschsprachige Therapeuten?

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:Ich möchte endlich FREI sein und nicht von meinen Gedanken, Ängsten und Sorgen gesteuert werden!


Die Befreiung kann Dir die Aussenwelt nicht geben. Ängsten kann man auf den Grund gehen und ihnen einen Namen geben. Sich ihrer bewusst werden und sie versuchen nicht allzu ernst zu nehmen. Eine Phase der Angst vergeht auch wieder.
Sorgen hat jeder. Manchmal mehr, manchmal weniger. Lass Dich davon nicht erdrücken. Auch das lässt sich bewusst in ein Verhältnis bringen.
Was die Gedanken betrifft, die machen in einer Depression was sie wollen. Ok, daraus können dann wieder Ängste und Sorgen wachsen, trotzdem, versuchen sie als temporäre Dinge zu sehen.
lieselotte
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Do. 29.11.2012, 21:15

Das hört sich alles sehr gut an und ich bedanke mich vielmals für diesen Weblink!

Jedoch muss ich leider erwähnen, dass ich nicht einen Cent "in der Tasche" habe und somit nicht "reisen" kann.
Zudem habe ich vergessen zu erwähnen, dass ich momentan eine Gesprächstherapie mit medikamentöser Behandlung mache, welche meiner Meinung nach aber nichts bringt, da selbst meine Medikation meine Stimmungsschwankungen und Gefühle dergleichen nicht ändert.


Ist denn generell eher von einer mehrwöchigen, stationären, psychotherapeutischen Behandlung mit verschiedenen Therapiemethoden abzuraten oder nicht?

Ich würde so gerne mein Abitur nachholen, wieder im Alltag mitwirken und zeigen was ich kann, denn ich bin nicht dumm. Nur das sehen leider die wenigsten, da ein Blatt Papier ("Abitur") wohl mehr sagt als ein Endprodukt, welches ich erzeugt habe.


---


wie definierst Du Anpassungsstörungen?

Das kann ich leider nicht genau erklären, da es meine Psychologin in Deutschland so definiert hat. Sie hat dies so auf einem Blatt Papier (Diagnose) hinterlassen.

Ohne therapeutischen Einsatz über eine lange Zeit nutzt das nix

Wie bereitd erwähnt mache ich derzeit eine Gesprächstherapie, welche meiner Meinung nach aber nichts bringt. Nicht zuletzt auch, weil es immer Sitzungen von weniger als 30 Minuten Länge sind.

Die Befreiung kann Dir die Aussenwelt nicht geben.

Um bei "Befreiung" zu bleiben. Die Freiheit kann ich mir nur selber "geben". Ich kann den Dingen auf den Grund gehen und eine Lösung finden. Leider schaffe ich dies nicht (mehr) alleine.

Mehrmals pro Woche überlege ich mir, wie ich mich am schnellsten und schmerzfreisten suizidieren kann.
Danach denke ich nach... was passiert danach? Tut es weh? Welche seelischen Schmerzen haben die Verbliebenen?
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon lieselotte » Do. 29.11.2012, 21:32

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:Um bei "Befreiung" zu bleiben. Die Freiheit kann ich mir nur selber "geben". Ich kann den Dingen auf den Grund gehen und eine Lösung finden. Leider schaffe ich dies nicht (mehr) alleine.

Mehrmals pro Woche überlege ich mir, wie ich mich am schnellsten und schmerzfreisten suizidieren kann.
Danach denke ich nach... was passiert danach? Tut es weh? Welche seelischen Schmerzen haben die Verbliebenen?


Es ist auch nicht unbedingt nötig Lösungen zu finden. Das scheinst Du im Moment nicht zu können. Es geht darum das Leben erträglich zu machen. Mit den Ängsten.
Wenn Du in der Lage bist zu sagen "das ist meine Angst xy, die hab ich immer bei abc", dann bist Du schon ein Stück weiter. Dadurch geht die Angst nicht weg. Sie ist aber ihren Schrecken los und fühlt sich so bekannt an wie eine Phase von Kopfweh.

Suizidgedanken kennen viele. Das geht mir nicht anders. Sollte ich aber auf die Idee kommen nicht mehr zu wollen, meine Gedanken würde die Aussenwelt nicht erfahren.
Du leidest und möchtest Linderung. In diesem Bedürfnis nach Ruhe denkt man oft an Suizid. Das ist schliesslich die definitive Ruhe. Auch darin unterscheidest Du Dich nicht von anderen.

Versuch ruhig die ambulante Therapie. Hinterher kannst Du sagen, ob und was es genutzt hat. Vorher kannst Du einen möglichen Erfolg nicht wissen. Einen Misserfolg auch nicht.
lieselotte
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Mo. 03.12.2012, 22:46

Hallo,

ich entschuldige mich dafür, dass ich so lange nicht mehr geantwortet habe.

Meine Interneverbindung wurde gekappt. Ich lebe in einem Foyée und dort kappen die öfters mal das WLAN.

Mir sind einige sehr merkwürdige Dinge beim Protokollieren der Einnahme meiner Medikamente aufgefallen.

Gestern Abend habe ich wie gewöhnlich 10mg Zolpidem eingenommen. In der Nacht aber muss ich öfters wach gewesen sein, und habe noch drei weitere 10mb Zoplidem eingenommen. Deementsprechend "kaputt" war ich heute morgen.

Warum weiß ich von alledem nichts?
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon WannKommtDerFrieden » Sa. 08.12.2012, 20:17

So..
ich melde mich mal wieder.

Am 04.12 war ich im Krankenhausm weil ich circa 15mg Lexomil, 4 Zoloft und einige Zolpidem eingenommen habe. Der Grund? Ich weiß es nicht.

A 06.12 war ich ieder im Krankenhaus, weil ich dieses mal 180mg Bromazepam in einem Rutsch eingenommen habe.

Einen tag später, ich kam gerade aus dem Krankenhaus, hatte ich kein Recht mehr in das "Heim", in welchem ich "wohnte" einzutreten.
Durch den Bruder meiner Verlobten habe dann noch zufällig erfahren, dass mich meine damals noch Verlobte seit 4 (!) Monaten mit einem anderen Kerl betrogen hat - un ich habe nichts bemerkt.

Am selben Abend kam ich bei meinem Vater unter und da habe ich erst einmal ab 20 Uhr bis 0 Uhr 7 Bier gesoffen. Ich denke ich hatte etwas über 2,5 Promille und ich bin immernoch geduselt.

Ich komme gerade aus dem Supermarché zurück - mit 5 Litern Bier selbstverständlich.

Ich habe 5 Liter gekauft, und 2,5 Liter stehen noch im Kühlschrank.

Ich werde mich heute abend wieder richtig richtig schlimm besaufen - danach höre ich auf damit. Ich werde eine ambulante Psychotherapie beginnen - nächsten Mittwoch - um mein Leben in den Griff zu bekommen.


Ich mag Frauen und ihre Charaktere wirklich sehr sehr gerne - aber wenn man 4 Monate betrogen wird, und man es nicht erkennt....
was bitte soll ich dann noch von Frauen halten?
WannKommtDerFrieden
 

Re: Zoloft, Zolpidem und Lexomil

Beitragvon Atisha » So. 09.12.2012, 02:07

WannKommtDerFrieden hat geschrieben:... was bitte soll ich dann noch von Frauen halten?


Mir ist das Treiben auf dieser Welt egal, ich gugge da mild lächelnd zu, ich überlebe blos noch eigentlich für meine Kinder, habe sie nun einmal in die Welt gesetzt, würde das jetzt nicht mehr tun. Das Leben was ist das schon ... jedenfalls nichts was ich will. So erwarte ich freudig mein Ende irgendwann mal, der Rest ist mir ziemlich schnuppe.
Atisha
 


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