Lithium

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Lithium

Beitragvon Gh0st » Mo. 19.03.2012, 20:08

Hi,

ich nehme seit Winter 2010 Lithium. Leider ist bis jetzt niemandem aufgefallen, dass ich die ganze Zeit bis Letzte Woche mit einer Schilddrüsenunterfunktion rumgelaufen bin. Ich hatte dauernd depressive Einbrüche und geringe geistige / kognitive Leistungsfähigkeit. Das ist weder meiner Psychaterin eingefallen noch in der Tagesklinik, wo ich mehrmals war, noch in der vollstationären Psychiatrie. Ich bin mir sicher, dass die Schilddrüsenunterfunktion erheblich zu meinen Beschwerden beigetragen hat bzw sie sogar ausgelöst hat.
Da ich mit dem Lithium außer der erwähnten Schilddrüsenunterfunktion weiter negative Begleiterscheinungen hatte habe ich es letztes Jahr abgesetzt, wodurch ich ein Tief gekriegt hab und in die Klinik musste, dort haben sie das Lithium wieder eindosiert, aber vergessen die Schilddrüse zu kontrollieren. So kanns ja nicht besser werden. Kaum habe ich wieder Schilddrüsenhormone genommen gings mir schon besser, keine so große trägheit, besseres Denkvermögen.

Meine Frage ist jetzt ob ich bei erneutem absetzen des Lithiums, welches ich ja noch nicht lange wieder nehme, ein erneutes Tief kommt?

Oder ob es diesmal nicht so stark ins gewicht fällt weil das lithium eh nicht mehr so gut wirkt durch das mehrmalige absetzen und ich eh noch depressiv bin?

Hoffe jemand kennt sich ein bisschen mit dem Thema aus. Würd mich freuen.
Gh0st
 

Re: Lithium

Beitragvon GLaDOS » Mo. 19.03.2012, 20:53

Hallo GhOst,

ich hab mich mal etwas schlau gemacht vielleicht hilft es dir...

Lithium wird häufig erfolgreich angewandt. Es muss sorgfältig dosiert und kontrolliert werden.

Zu den Stimmungsstabilisierern gehören das Lithium und Antiepileptika u.a. Carbamazepin, Valproat und Lamotrigin. Lithium ist ein Salz. Es verhindert in bis zu 80 Prozent das Wiederauftreten manischer und depressiver Episoden. Wird eine Episode nicht verhindert, so schwächt Lithium zumindestens die Symptomatik deutlich ab. Lithium muss langfristig, d. h. über Jahre, eingenommen werden. Deshalb ist die Mitarbeit der Betroffenen und ihre Aufklärung sehr wichtig. Das plötzliche Absetzen dieses Medikamentes löst in 50 bis 90 Prozent der Fälle einen Erkrankungsschub aus. Lithiumsalze haben nur eine geringes Spektrum der Wirksamkeit - ein Arzt spricht in diesem Zusammenhang von einem sehr engen therapeutischen Fenster - und können deshalb schnell überdosiert werden. Sie müssen sehr sorgfältig dosiert sein. Das gelingt nur, wenn die Betroffenen gut mit dem Arzt zusammen arbeiten. Die Dosierung wird dann langsam an die Bedürfnisse des Einzelnen angepasst. Die antidepressive Wirkung setzt häufig erst nach vier bis sechs Wochen ein. Die gegen die Manie gerichtete Wirkung kann aber schon nach einer Woche greifen. Um die Gefahr eines Rückfalls zu verringern, sollten Lithiumsalze über mindestens sechs Monate eingenommen werden. Das ist sehr wichtig. Wird das Medikament zu früh abgesetzt, oder die Einnahme unterbrochen, so kann der gesamte Erfolg zunichte gemacht werden. Während der Einnahme sollten regelmäßige, ärztliche Kontrollen von Körpergewicht, Halsumfang und der Blutspiegel der Lithiumsalze, EKG und EEG durchgeführt werden. Nur so können mögliche Langzeitfolgen und schwerwiegendere Nebenwirkungen wirksam vermieden werden. Anfängliche leichtere Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Schläfrigkeit, Muskelschwäche oder Fingerzittern gehen normalerweise nach einiger Zeit wieder zurück.


LG Anita
GLaDOS
 

Re: Lithium

Beitragvon Zwahod » Di. 27.03.2012, 11:02

Das einzige was ich dazu beitragen kann ist folgendes: Lithium wird wohl nicht mehr so häufig verordnet, dass weiß ich von einer Ärztin, da es oft vorgekommen ist, dass die Leute die es nahmen, nach dem Absetzen versucht haben sich umzubringen. Also das Zeug ist nicht ohne.
Es ist wohl aber auch so, wenn es bereits verordnet ist soll man es weiternehmen, aufgrund der obigen Sache.
Ich hatte es auch schon wurde aber bereits in der Klinik wieder abgesetzt.
Zwahod
 


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