Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

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Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon jag-willy » So. 27.11.2011, 23:57

:?: @ alle,


Kann es sein, dass es eine psychopharmakogene Depression mit langen Verlauf nach dem Absetzen von Risperidon gibt?

Ich habe das Medikament vor 1 1/2 Jahren abgesetzt.

Und ich leide unter einer Depression seit 1 1/2 Jahren.

Kann es sein, dass Risperidon die Ursache für meine Depressionen sind?

Ich nehme z.Zt. (27.11.2011)

1-1-0-1 Lyrica 100 mg
2-1-0-0 Pipamperon 1/2 20mg
1-0-0-0 L-Tyroxin 25 µg
0-0-1-0 Seroquel 300 mg.

Diese Kombination hilft mir nicht so recht gegen meine Depressionen.

Mehrere Nervenärzte meinen, ich wäre gut eingestellt.

Wie kommt es nur, dass sie nicht sehen, das es mir immer noch nicht gut geht?

Ich habe immer noch Angstzustände, Traurigkeit und meine Augen tränen ständig leicht, alles besonders morgens.


LG
jag-willy
jag-willy
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon Atisha » Mo. 28.11.2011, 00:03

Was hast du denn für eine Diagnose?
Es ist immer schwer zu sagen obs von Medis kommt oder Krankheit selber ist.
Ich tendiere dazu zu sagen es kommt von der Erkrankung selber.
Man sollte nicht alles und kann nicht alles mit Medi wegdrücken. Krankheiten haben wir nicht umsonst, die müssen wir durchleben, durchleiden und ertragen, nur auf diesem Weg gehen sie weg.
Atisha
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon jag-willy » Mo. 28.11.2011, 00:24

Hallo atisha,


meine Diagnose lautet:

depressive Störung F 33.2.

ängstliche, zwanghafte Struktur F 61

autistische Störung, am ehesten vom Aperger Typ.

Ich will meine Krankheit nicht mit Medis wegdrücken, aber was hilft mir, wenn sich beim Herunterfahren der Medis meine Symtome sich wieder verschlimmern?

Ich weiß einfach nicht, wie ich diese Krankheit durchleben, durchleiden und ertragen kann, was ich dafür tun muss.

Ich verstehe nicht, wie soll sie auf diesem Weg weggehen?

Ich kann mir darunter einfach nichts vorstellen.

Ich habe Risperidon mir verschreiben lassen auf drängendes Anraten von Betreuern von meiner Nervenärztin, die gezögert hat, mir dies zu verschreiben.


LG
jag-willy
jag-willy
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon Atisha » Mo. 28.11.2011, 00:34

Ich war auch sehr depressiv seit ich 14 bin. Und später dann Schizophrenie. Heute bin ich die Depression los.
Du beschäftigst dich mit Indisches Christentum als Depressionsbewältigung, das finde ich gut so, gehe weiter auf diese Weise deinen Weg.
Nur mal so gedacht, wie wäre es mit dem Buch "Die dunkle Nacht der Seele: Wege aus der Depression" - Olaf Koob.

Wie geht es dir denn ansonsten, mit deinem Leben, mit den Menschen und der Welt. Ich denke du hast dich noch nicht in ihr gefunden. Deine Depression ist ein Seelenkampf. Sie will auch beachtet werden.
Atisha
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon frank » Mo. 28.11.2011, 08:20

Hallo,
ich würde gerne Atisha`s Post ein wenig mit eigenen Erfahrungen ergänzen.

Für mich hat es knappe acht Jahre gedauert bis eine annehmbare Medikation stand, dazwischen Abschnitte mit
Reduzieren und Absetzen einiger Medikamente um sie mit anderen zu erstetzen. In diesen Zwischenstationen hat sich meine bipolare Störung II immer verschlechtert. Das Ausschleichen von einzelnen Wirkstoffen bringt eine Rückführung zu der Anfangssymtomatik mit sich und damit verbunden auch Deine ursprüngliche Wahrnehmung von Symtomen.

Was mich ein Stück weit aus diesem Kreislauf brachte war die Erkrankung so wie sie ist anzunehmen und die Medis nur als Krücke zur Milderung der Symtomatik zu sehen. Diese Milderung war für mich eine gute Basis an den Ursachen meiner Erkrankung zu arbeiten und diese in kleinen Schritten zu beseitigen oder zu verändern.
Infolge reduzierte sich langsam auch die von mir benötigte Medikation zur Milderung.

Ich bin immer noch auf dem Weg und er ist in die Zukunft gerichtet. Mit dem Erkennen und Akzeptieren das ich mit dieser Erkrankung alt werde ist der Weg zu positiven Veränderungen leichter zu gehen.
Meine Medis werden mich weiter begleiten ein Stück weit "Normalität" aufrecht zu erhalten, zumindest nach außen, für meine Umwelt.

Ständiger Wegbegleiter war/ ist Zen und fernöstlich orientiertes Qi Gong, mein Ausstieg und wenn es nur für kurze Zeit ist aus dem Alltag.

LG Frank
frank
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon ali3n8rainy » Mo. 28.11.2011, 13:49

@ jag-willy,
an deiner medikation sehe ich das du ein schilddrüsenmedikament nimmst...hast du eine unter oder überfunktion?
schilddrüsenerkrankungen führen nämlich auch oft zu stärkeren depressionen.
was das risperidon angeht,habe ich die erfahrung gemacht das als ich es plötzlich aus eigenintiative abgesetzt habe, zittrige hände hatte für ne woche.
ali3n8rainy
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon Minni34 » Mo. 28.11.2011, 14:42

Ich rate dir, sprich deinen Doc darauf an.
Es können immer Nebenwirkungen auftreten nach dem absetzten eines Medikamentes. Das muss aber nicht immer der Fall sein. Aus der Ferne ist es uns nicht möglich deine Frage zu beantworten. Da wir viel zu wenig wissen.

Maxi
Minni34
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon Mulle » Mo. 28.11.2011, 15:58

hallo,
also ich denke nicht, das die depressive phase durch das abstezen von risperidon kommt. was die antdepressive einstellung angeht, so bekommst du lyrica. das wirkt u.a. antidepressiv, wird aber zum größten teil gegen angststörungen eingesetzt. was eine antdepressive medikamenteneinstellung angeht, solltest du das unbedingt mit deiner psychiaterin besprechen. vielleicht gibt es für dich ja auch eine alternative zum lyrica. inwieweit der asperger autismus und zwanghaftigkeit bei dir ausgeprägt ist und welche optimale einstellung erforderlich sein soll, können wir hier dir nicht raten. auch können wir den zusammenhang vom absetzen der risperdals und der depression nicht einschätzen. wir sind keine ärzte, sondern selbst betroffene.
das dipiperon und seroquel in ihrer dosierung scheint dir gut zu bekommen, denn sonst würdest du von steter müdigkeit schreiben.
rede mit deiner ärztin, das ist das was wir dir empfehlen.

@augenringe: bei einer schilddrüsenunterfunktion wird l-thyroxin in verschiedenen microdosierungen verschrieben. denn die schilddrüse muß bei einer unterfunktion mit hormonen unterstützt werden.
aber der ansatz das man depressive symptome bei der unterfunktion wahrnimmt, ist schon richtig.
Mulle
 

Re: Psychopharmakogene Depression nach dem Absetzen?

Beitragvon jag-willy » Mo. 28.11.2011, 16:10

@alle,


ich hatte schon vor der Einnahme von Risperidon ganz leichte Depressionen und leichte Ängste.

Parallel mit der Einnahme von Risperidon verschlimmerte sich diese Problematik.

Es begann mit einem immer wiederkehrenden belastenden Traum.

Dann wurde eine traurige Kindheitserinnerung immer intensiver. :(

Als die Depressionen und Angstzustände immer schlimmer wurden, kam ich zu diesem Zeitpunkt nicht auf die Idee, das es sich hier um eine psychopharmakogene Depression handeln könnte.

Am Schlimmsten war, dass ich auf einmal dauernd weinen musste. :cry:


LG
jag-willy
jag-willy
 


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