Dormutil® N Tabletten
Wie wirkt der Inhaltsstoff?
Diphenhydramin wird gegen Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt.
Ob der Mensch wach ist oder schläft wird im Gehirn über Botenstoffe reguliert. Dabei steht das Aktivierungssystem (Wachzustand) im rhytmischen Wechsel mit einem hemmenden System (Schlafzustand). Ein aktivierender Botenstoff ist das Histamin, das bei Kontakt mit sogenannten H-1-Rezeptoren den Wachzustand aufrechterhält.
Diphenhydramin ist ein H-1-Rezeptor-Antagonist oder auch Antihistaminikum. Es blockt die H-1-Rezeptoren, sodass Histamin seine aktivierenden Eigenschaften nicht mehr entfalten kann, und leitet damit den Schlaf ein.
Diphenhydramin hat eine kurze bis mittlere Wirkungsdauer von 4-6 Stunden. Daher ist bei Einschlafstörungen gut wirksam, beeinträchtigt aber kaum die Leistungsfähigkeit am folgenden Tag. Vorrausgesetzt man hat eine ausreichende Schlafdauer von 7-8 Stunden.
Nicht alle Schlafstörungen bedürfen jedoch der Anwendung von Schlafmitteln. Denn häufig wird der Wachzustand von Gefühlen aktiviert, wie Sorgen, Ängste und Depressionen oder durch andere Impulse wie Licht, Kälte und Schmerzen. Solche Ursachen müssen zuerst behoben werden.
Denn Schlafmittel beeinflussen die natürlichen Schlafphasen. Sie stören die morgendliche Erholung und bewirken dadurch auf Dauer psychische Störungen. Zudem gewöhnt sich der Körper sehr schnell an die zusätzliche Schlafhilfe, sodass er davon abhängig wird.
Schlafmittel sollten daher nur zur Überbrückung schlafgestörter Phasen eingesetzt werden. Die Behandlung sollte so kurz wie möglich dauern, längstens aber zwei Wochen. Suchen Sie bei länger andauernden Schlafstörungen einen Arzt auf.
Anwendungsgebiete
PackungsgrößenWarnhinweise!- Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Die Einnahme dieses Medikaments über mehrere Wochen und Monate kann zu Abhängigkeit führen. Nach plötzlichem Absetzen treten möglicherweise Entzugserscheinungen mit Schlafstörungen, Unruhe, Angst, Zittern, Schwitzen und erhöhter Krampfbereitschaft auf.
Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?- Engwinkelglaukom
- Epilepsie
- Erhöhter Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie)
- Erhöhter Magnesiumgehalt im Blut (Hypermagnesiämie)
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
- Leberfunktionsstörungen
- Magen-Darm-Geschwüre
- Magenentleerungsstörung
- Prostatavergrößerung
- Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert (Phäochromozytom)
- Vorsicht bei chronischen Atembeschwerden und Asthma
- Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen
Schwangerschaft und Stillzeit- Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf das Medikament nicht angewendet werden.
NebenwirkungenAufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.
Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.
- Schwindel
- Muskelschwäche
- Tagesmüdigkeit
- Kopfschmerzen (Gelegentlich)
- Magen-Darm-Beschwerden (Gelegentlich)
- Mundtrockenheit (Gelegentlich)
- Sehstörungen (Gelegentlich)
- Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen) (Gelegentlich)
Wechselwirkungen
Diphenhydramin und andere das Gehirn dämpfende Medikamente, wie Beruhigungs- und Schlafmittel, Psychopharmaka aber auch Alkohol verstärken sich in ihren Wirkungen und Nebenwirkungen.
Diphenhydramin und die gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern gegen Depressionen oder die Parkinsonsche Krankheit kann zu Blutdruckabfall und Atemfunktionsstörungen führen.
Zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln tritt verstärkt Müdigkeit auf.
Diphenhydramin kann das Ergebnis von Allergietests falsch-negativ beeinflussen und soll daher mindestens 72 Stunden vorher abgesetzt werden.
Die anticholinergen Wirkungen von Diphenhydramin werden von anderen Anticholinergika, wie Psychopharmaka aus der Gruppe der trizyklische Antidepressiva oder MAO-Hemmer verstärkt. Dadurch können Nebenwirkungen wie eine lebensbedrohliche Darmlähmung, Harnverhalt oder ein erhöhter Augeninnendruck auftreten.
http://www.netdoktor.de/medikamente/100005370.htm