Medikamente: Wirkung von Cipralex und Dormutil?

In diesem Forum habt Ihr die Möglichkeit, Eure Erfahrungen mit Psychopharmaka zu schildern bzw. Fragen zu bestimmten Medikamenten zu stellen und Informationen über sie zu suchen.

Medikamente: Wirkung von Cipralex und Dormutil?

Beitragvon Elisabeth » Mi. 25.01.2006, 11:59

Kennt jemand die Wirkung von Cipralex und Dormutil?!
Elisabeth
 

Beitragvon Luna I. » Mi. 25.01.2006, 15:12

Cipralex® 10/- 20 mg Filmtabletten

Wie wirkt der Inhaltsstoff?

Escitalopram wird zur Behandlung depressiver Erkrankungen angewendet.

Im Gegensatz zu alltäglichen Stimmungsschwankungen handelt es sich bei der Depression um eine häufige und schwere Erkrankung. Bis heute ist die Ursache nicht bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass das Zusammenspiel der verschiedenen Neurotransmitter - chemische Stoffe, die Nervensignale übertragen - im Gehirn gestört ist. Denn die Beschwerden lassen sich durch Medikamente bessern, die die Wirkung mancher Neurotransmitter verstärken - hier sind vor allem die Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin zu nennen.

Escitalopram ist ein Selektiver-Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI): Er blockiert Transportstoffe, die Serotonin nach erfolgter Signalübertragung wieder in die Speicherplätze zurückbefördern. Serotonin verbleibt länger am Wirkort, und seine Wirksamkeit steigt.

Escitalopram wirkt stimmungsaufhellend und hat in der Regel keinen beruhigenden oder dämpfenden Effekt. Die Wirkung setzt nach etwa einer Woche ein - die volle Wirksamkeit entfaltet sich möglicherweise erst nach zwei bis vier Wochen.

Es wirkt bei Depressionen und Panikstörungen mit oder ohne Platzangst.

Anwendungsgebiete


Depressionen
Panikstörung



Warnhinweise!


Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.

Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?

Neigung zu Blutungen
Psychische Störung mit ausgeprägter Antriebssteigerung (Manie)
Vorsicht bei älteren Patienten
Vorsicht bei Anfallsleiden (Epilepsie)
Vorsicht bei Personen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus)
Vorsicht bei schweren Leber-, Nieren- und Herzerkrankungen
Schwangerschaft und Stillzeit

Während der Schwangerschaft sollte das Medikament möglichst nicht angewendet werden, es sei denn, Ihr Arzt hält dies für unbedingt erforderlich.

Während der Stillzeit darf das Medikament nicht angewendet werden.



Nebenwirkungen
Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.

Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.

Potenzstörungen
Verstopfung (Obstipation)
Appetitminderung
Abgeschlagenheit, Mattigkeit
Schwindel
Vermehrtes Schwitzen
Schlafstörungen
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Verminderung des Sexualtriebs (Libido)
Geschmacksstörungen (Gelegentlich)



Wechselwirkungen


Dieses Medikament darf nicht mit Antidepressiva oder Antiparkinsonmittel vom Typ der MAO-Hemmer kombiniert werden. Vor oder nach Einnahme solcher Substanzen muss ein ausreichender zeitlicher Abstand eingehalten werden.

Blutgerinnungshemende Medikamente können in ihrer Wirksamkeit verstärkt werden.

Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme von Migränemitteln aus der Gruppe der Triptane, dem Schmerzmittel Tramadol, dem Schlafmittel und Antidepressivum Tryptophan, und Johanniskraut.


Dieser Text erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es werden nur klinisch bedeutende Informationen aufgeführt. Die Beschreibung ist neutral und basiert auf der vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) anerkannten FACHINFORMATION. Die Informationen stellen keine Empfehlung oder Bewerbung des Präparates dar. Sie ersetzen auch nicht die fachliche Beratung durch einen Arzt oder Apotheker.
Luna I.
 

Dormutil (Wirkstoff Diphenhydramin)

Beitragvon insomniac » Do. 26.01.2006, 03:40

Dormutil® N Tabletten


Wie wirkt der Inhaltsstoff?

Diphenhydramin wird gegen Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt.

Ob der Mensch wach ist oder schläft wird im Gehirn über Botenstoffe reguliert. Dabei steht das Aktivierungssystem (Wachzustand) im rhytmischen Wechsel mit einem hemmenden System (Schlafzustand). Ein aktivierender Botenstoff ist das Histamin, das bei Kontakt mit sogenannten H-1-Rezeptoren den Wachzustand aufrechterhält.

Diphenhydramin ist ein H-1-Rezeptor-Antagonist oder auch Antihistaminikum. Es blockt die H-1-Rezeptoren, sodass Histamin seine aktivierenden Eigenschaften nicht mehr entfalten kann, und leitet damit den Schlaf ein.

Diphenhydramin hat eine kurze bis mittlere Wirkungsdauer von 4-6 Stunden. Daher ist bei Einschlafstörungen gut wirksam, beeinträchtigt aber kaum die Leistungsfähigkeit am folgenden Tag. Vorrausgesetzt man hat eine ausreichende Schlafdauer von 7-8 Stunden.

Nicht alle Schlafstörungen bedürfen jedoch der Anwendung von Schlafmitteln. Denn häufig wird der Wachzustand von Gefühlen aktiviert, wie Sorgen, Ängste und Depressionen oder durch andere Impulse wie Licht, Kälte und Schmerzen. Solche Ursachen müssen zuerst behoben werden.

Denn Schlafmittel beeinflussen die natürlichen Schlafphasen. Sie stören die morgendliche Erholung und bewirken dadurch auf Dauer psychische Störungen. Zudem gewöhnt sich der Körper sehr schnell an die zusätzliche Schlafhilfe, sodass er davon abhängig wird.

Schlafmittel sollten daher nur zur Überbrückung schlafgestörter Phasen eingesetzt werden. Die Behandlung sollte so kurz wie möglich dauern, längstens aber zwei Wochen. Suchen Sie bei länger andauernden Schlafstörungen einen Arzt auf.


Anwendungsgebiete

  • Schlafstörungen

Packungsgrößen

  • 20 Tbl. (N2)

Warnhinweise!

  • Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Einnahme dieses Medikaments über mehrere Wochen und Monate kann zu Abhängigkeit führen. Nach plötzlichem Absetzen treten möglicherweise Entzugserscheinungen mit Schlafstörungen, Unruhe, Angst, Zittern, Schwitzen und erhöhter Krampfbereitschaft auf.

Wann ist das Medikament nicht für Sie geeignet (Gegenanzeigen)?

  • Engwinkelglaukom
  • Epilepsie
  • Erhöhter Kaliumspiegel im Blut (Hyperkaliämie)
  • Erhöhter Magnesiumgehalt im Blut (Hypermagnesiämie)
  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren
  • Leberfunktionsstörungen
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Magenentleerungsstörung
  • Prostatavergrößerung
  • Tumor, der das Hormon Adrenalin und/oder Noradrenalin produziert (Phäochromozytom)
  • Vorsicht bei chronischen Atembeschwerden und Asthma
  • Vorsicht bei Herzrhythmusstörungen

Schwangerschaft und Stillzeit

  • Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf das Medikament nicht angewendet werden.

Nebenwirkungen

Aufgelistet sind die wichtigsten, bekannten Nebenwirkungen. Sie können auftreten, müssen aber nicht, da jeder Mensch unterschiedlich auf Medikamente anspricht.

Manchmal reagieren Menschen allergisch auf Medikamente. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion verspüren, informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker.

  • Schwindel
  • Muskelschwäche
  • Tagesmüdigkeit
  • Kopfschmerzen (Gelegentlich)
  • Magen-Darm-Beschwerden (Gelegentlich)
  • Mundtrockenheit (Gelegentlich)
  • Sehstörungen (Gelegentlich)
  • Störungen beim Wasserlassen (Miktionsstörungen) (Gelegentlich)


Wechselwirkungen

Diphenhydramin und andere das Gehirn dämpfende Medikamente, wie Beruhigungs- und Schlafmittel, Psychopharmaka aber auch Alkohol verstärken sich in ihren Wirkungen und Nebenwirkungen.

Diphenhydramin und die gleichzeitige Anwendung von MAO-Hemmern gegen Depressionen oder die Parkinsonsche Krankheit kann zu Blutdruckabfall und Atemfunktionsstörungen führen.

Zusammen mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln tritt verstärkt Müdigkeit auf.

Diphenhydramin kann das Ergebnis von Allergietests falsch-negativ beeinflussen und soll daher mindestens 72 Stunden vorher abgesetzt werden.

Die anticholinergen Wirkungen von Diphenhydramin werden von anderen Anticholinergika, wie Psychopharmaka aus der Gruppe der trizyklische Antidepressiva oder MAO-Hemmer verstärkt. Dadurch können Nebenwirkungen wie eine lebensbedrohliche Darmlähmung, Harnverhalt oder ein erhöhter Augeninnendruck auftreten.


http://www.netdoktor.de/medikamente/100005370.htm
insomniac
 


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