Medikament: Klassifizierung

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Medikament: Klassifizierung

Beitragvon Fischli » Mo. 25.07.2005, 14:59

Antidepressiva
Medikamente, die stimmungsaufhellend wirken, werden als Antidepressiva bezeichnet. Je nach Wirkstoff haben Antidepressiva außerdem noch einen angstlösenden, beruhigenden, antriebssteigernden oder antriebsdämpfenden Effekt.

Außer bei mittelschweren und schweren depressiven Verstimmungen können manche Antidepressiva auch bei Zwangsstörungen und Panikattacken eingesetzt werden. Gelegentlich werden sie auch zur Rückfallprophylaxe bei depressiven Störungen verordnet. Unterstützend können Antidepressiva bei chronischen Schmerzen gegeben werden.

Antidepressiva hellen nur die depressive Verstimmung eines depressiv Kranken auf, die Stimmung eines Gesunden, der sich depressiv fühlt, wird nicht beeinflusst. Bei Gesunden kommen nur die Nebenwirkungen zum Tragen.

Bis sich eine stimmungsaufhellende Wirkung zeigt, können drei bis vier Wochen vergehen. Steigt der Antrieb, bevor die stimmungshebende Wirkung eintritt, ist die Gefahr eines Selbstmordes wesentlich erhöht. Der Patient bringt dann unter Umständen die Energie für einen Selbstmordversuch auf, die ihm zuvor wegen seines mangelnden Antriebes fehlte.

Die Nebenwirkungen von Antidepressiva setzen im Gegensatz zur Wirkung meistens sofort ein. Um die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten, ist es deshalb wichtig, dass Antidepressiva zu Beginn einschleichend dosiert werden.

Häufige Nebenwirkungen von Antidepressiva sind:

  • Anfangs oft Schwindel und Benommenheit
  • Beschleunigung der Herzfrequenz
  • Kreislaufstörungen mit Blutdruckabfall
  • Verstärkung einer vorhandenen Herzschwäche
  • Mundtrockenheit sowie trockene Schleimhäute
  • Magen-Darm-Beschwerden, z.B. Verstopfung, Übelkeit
  • Störungen der Sexualfunktion
  • Vermehrter Appetit und Gewichtszunahme
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit.

Antidepressiva dürfen unter anderem nicht genommen werden bei Arzneimittel- und Alkoholmissbrauch, bei vorgeschädigtem Herz, bei Leberschäden sowie bei Neigung zu Krampfanfällen.

Während Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Antidepressiva nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt verordnet werden.

Antidepressiva wirken nur symptomatisch, sie verkürzen nicht die Krankheitsdauer. Deswegen müssen die Medikamente auch dann weiterhin eingenommen werden, wenn frühzeitig eine Besserung eintreten sollte. Werden Antidepressiva zu früh abgesetzt, kann es zu einem Rückfall kommen.

Antidepressiva dürfen nach Beendigung der Behandlung nicht abrupt abgesetzt werden, sondern langsam ausschleichend über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen. Wird die Einnahme zu schnell beendet, ist das Risiko, einen Rückfall zu erleiden, sehr hoch.

Antidepressiva machen nicht abhängig.

Trizyklische Antidepressiva

Trizyklische Antidepressiva erhöhen die Konzentration der Botenstoffe Serotonin und Noradrenalin im Gehirn. Diese Antidepressiva sind am längsten auf dem Markt und zählen zu den Antidepressiva der ersten Generation. Sie wirken stimmungsaufhellend und beruhigend.

Am häufigsten aus dieser Gruppe werden die Wirkstoffe Imipramin, Trimipramin, Amitriptylin und Doxepin bei schweren, akuten Depressionen verwendet.

Trizyklische Antidepressiva haben eine Reihe unerwünschter Wirkungen, z.B. Kreislaufregulationsstörungen, Herzjagen, Schwindel, Mundtrockenheit, (nächtliches) Schwitzen, Verstopfung und Blasenentleerungsstörung. Viele Patienten sind insbesondere in den ersten Tagen wie benommen. Langfristig ist eine Gewichtszunahme recht häufig. Seltene Nebenwirkungen sind Herzrhythmusstörungen, zerebrale Krampfanfälle und Bewusstseinstrübung mit Verwirrung, Halluzinationen und Wahnvorstellungen (Delir). Nebenwirkungen können besonders am Anfang der Therapie auftreten, weshalb eine langsame Steigerung der Dosis notwendig ist. Da die einzelnen Substanzen unterschiedliche Nebenwirkungen haben, kann es helfen, bei starken Nebenwirkungen auf ein anderes Präparat zu wechseln. Trizyklische Antidepressiva sollte man nicht einnehmen bei einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatavergrößerung), bei grünem Star (Glaukom) und Herzrhythmusstörungen.

MAO-Hemmer

Die neueren MAO-Hemmer (kurz für Monoaminoxidase-Hemmer) hemmen den Abbau der Überträgerstoffe Noradrenalin, Dopamin, Serotonin und erhöhen dadurch deren Konzentration im Gehirn. Diese Wirkstoffe werden insbesondere bei Versagen einer Therapie mit trizyklischen Antidepressiva eingesetzt. Empfohlen werden sie auch bei untypischen Depressionen, die mit ausgeprägten Angstsymptomen, mit Schlafsucht und Gewichtszunahme einhergehen. MAO-Hemmer wirken nicht beruhigend, sondern können v.a. zu Beginn der Therapie Unruhe und Schlafstörungen verursachen.

Der Wirkstoff Moclobemid wird heute wegen seiner geringeren Nebenwirkungen bevorzugt. Seine Einnahme kann aber nach Genuss tyraminhaltiger Nahrungsmittel (z.B. reifer Käse, reife Bananen, Rotwein, luftgetrocknete Wurst oder Innereien) zu stark erhöhtem Blutdruck und Herzrhythmusstörungen führen. Als weitere Nebenwirkungen sind Schlafstörungen, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen zu nennen. Bei Leber- und Nierenschäden dürfen MAO-Hemmer nicht eingenommen werden.

Selektive Serotinin-Wiederaufnahme-Hemmer

Selektive Serotinin-Wiederaufnahme-Hemmer (kurz SSRI) gehören zu den neueren Antidepressiva. Außer zur Behandlung von Depressionen werden sie zur Behandlung von Zwangsstörungen eingesetzt. Diese Medikamente erhöhen die Konzentration von Serotonin im Gehirn. Die meisten Wirkstoffe wie Paroxetin wirken antriebssteigernd, während andere Wirkstoffe den Antrieb dämpfen und schlaffördernd sind.

Selektive Serotinin-Wiederaufnahme-Hemmer sind ungefähr genauso wirksam wie die trizyklischen Antidepressiva, aber besser verträglich. Deshalb werden sie mittlerweile vermehrt eingesetzt, insbesondere auch bei älteren Patienten. Die Nebenwirkungen der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer sind v.a. Verstopfung, Übelkeit, Kopfschmerzen, Unruhe und Schlafstörungen.

Allerdings muss auf eine, besonders in den ersten zwei Einnahmewochen erhöhte Selbstmordneigung hingewiesen werden!

Wirkstoffe

  • Amitriptylin
  • Citalopram
  • Clomipramin
  • Dibenzepin
  • Doxepin
  • Duloxetin
  • Escitalopram
  • Fluoxetin
  • Fluvoxamin
  • Imipramin
  • Lithium
  • Lofepramin
  • Maprotilin
  • Mianserin
  • Mirtazapin
  • Moclobemid
  • Nortriptylin
  • Opipramol
  • Paroxetin
  • Reboxetin
  • Sertralin
  • Trimipramin
  • Trazodon
  • Tryptophan
  • Venlafaxin
  • Viloxacin


Antiepileptika

Arzneimittel zur Unterdrückung zerebraler Krampfanfälle heißen Antiepileptika. Sie werden eingenommen zur Vorbeugung bei mehr als zwei epileptischen Anfällen im Jahr oder zur Verminderung der Stärke eines bestehenden Anfalls. Außerdem haben sich Antiepileptika sowohl bei der akuten Behandlung als auch zur Vorbeugung von Depressionen und Manien sowie von Schizophrenien bewährt.

Antiepileptika dürfen wegen ihrer zum Teil starken Nebenwirkungen nur unter ständiger ärztlicher Kontrolle eingenommen werden. Ansetzen, Umstellen oder Absetzen der Antiepileptika dürfen nie abrupt erfolgen, sondern müssen immer schrittweise erfolgen (Einschleichen und Ausschleichen).

In der Psychiatrie werden v.a. Carbamazepin und Valproinsäure eingesetzt.

Als Nebenwirkungen treten häufiger Hautallergien auf, die bei manchen Wirkstoffen durch Sonnenlicht ausgelöst bzw. verstärkt werden können. Müdigkeit, Verwirrtheit und Kopfschmerzen können bei den meisten Antiepileptika vorkommen. Nicht selten sind auch Magen-Darm-Beschwerden oder Doppelbilder. Außerdem beschleunigen fast alle Antiepileptika den Abbau von Östrogen, einem Hormon, und vermindern so die Wirksamkeit der Pille.

Bei Einnahme von Carbamazepin kann es zu Leberschäden und Schwellungen im Gewebe (Ödeme) kommen. Bei Überdosierung treten Schwindel, Gangstörungen, Doppelbilder und Verschwommensehen auf.

Unter einer Behandlung mit Valproinsäure sind zusätzlich Blutgerinnungsstörungen, Gewichtszunahme, Haarausfall, Zittern und sehr selten auch schwerwiegende Leberschäden möglich.

Alkohol und andere Stoffe, die Einfluss auf das Gehirn haben, dürfen nicht zusammen mit Antiepileptika eingenommen werden.

Beachten Sie bitte, dass es bei einer Einnahme von Antiepileptika zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens kommen kann. Die Fahrtüchtigkeit kann eingeschränkt sein und es kann je nach Tätigkeit zu einer Gefährdung am Arbeitsplatz (z.B. beim Bedienen von Maschinen) kommen.

Wirkstoffe
  • Carbamazepin
  • Clonazepam
  • Ethosuximid
  • Felbamat
  • Flupentixol
  • Gabapentin
  • Kaliumbromid
  • Lamotrigin
  • Levetiracetam
  • Mesuximid
  • Oxcarbazepin
  • Phenobarbital
  • Phenytoin
  • Primidon
  • Sultiam
  • Tiagabin
  • Topiramat
  • Valproinsäure
  • Vigabatrin

Benzodiazepine

Benzodiazepine gehören zu den in Deutschland am häufigsten eingesetzten Beruhigungsmitteln. Sie dürfen nur nach ärztlicher Verordnung und nur kurzfrisitg eingenommen werden.

Aufgrund ihrer angstlösenden und beruhigenden Wirkung werden sie zur Behandlung von Angst, z.B. bei psychotischen Spannungszuständen oder Depressionen, eingesetzt. Zu den Benzodiazepinen, die bei diesen Anwendungsgebieten verordnet werden, gehören z.B. Lorazepam, Bromazepam, Diazepam.

Außerdem werden Bezodiazepine bei Schlafstörungen verwendet (z.B. Nitrazepam). Ihr Einsatz ist jedoch nur sinnvoll, wenn die Ursache der Schlafstörung nicht durch andere Maßnahmen wie Änderung des Lebensrhythmus und Stressbewältigung behoben werden kann.

Da Benzodiazepine auch die Muskelspannung verringern, werden einige Substanzen bei schmerzhaften Muskelverspannungen (z.B. durch Bandscheibenschäden) oder bei leichten spastischen Lähmungen (z.B. bei multipler Sklerose, einer chronisch-entzündlichen Erkrankung des zentralen Nervensystems) eingesetzt. Auch bei Epilepsie, v.a. bei in der Kindheit auftretenden Krämpfen, finden Benzodiazepine Verwendung.

Die Wirkung der Benzodiazepine tritt relativ schnell ein, im Durchschnitt nach 30 Minuten, aber die Wirkdauer ist bei den einzelnen Wirkstoffen sehr unterschiedlich.

Benzodiazepine sind in der Regel gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Müdigkeit, Mattigkeit, Schwindel und Benommenheit. Dadurch kann es zu einer Einschränkung des Reaktionsvermögens und zu Gangunsicherheiten kommen. Diese Nebenwirkungen werden insbesondere durch den gleichzeitigen Genuss von Alkohol verstärkt und können auch am Tag nach einer Einnahme auftreten.

Werden Benzodiazepine während der Schwangerschaft eingenommen, kann dies beim Embryo zu Missbildungen führen. Nach der Geburt leidet das Neugeborene eventuell unter einem Entzugssyndrom mit Zittern, erhöhter Muskelspannung, Durchfall und Erbrechen.

Beachten Sie bitte, dass es bei einer Einnahme von Benzodiazepinen zu einer Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit und je nach Tätigkeit zu einer Gefährdung am Arbeitsplatz (z.B. beim Bedienen von Maschinen) kommen kann.

Bei Langzeiteinnahme von Benzodiazepinen besteht ein hohes Abhängigkeitsrisiko. Deshalb sollten sie nicht länger als vier Wochen eingenommen werden. Bei plötzlichem Absetzen kommt es nach einigen Tagen zu Entzugssymptomen wie Schlaflosigkeit, Unruhe, Zittern, Angstzuständen und Alpträumen, in schweren Fällen zu zerebralen Krampfanfällen und psychotischen Bildern. Um Entzugssymptome zu vermeiden, sollte die Dosis beim Absetzen über mindestens vier Wochen schrittweise reduziert werden.

Gegenanzeigen der Benzodiazepine sind akute Alkohol-, Rauschgift- oder Arzneimittelvergiftungen. Außerdem dürfen sie nicht während Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Suchtgefährdete Patienten dürfen ebenfalls keine Benzodiazepine erhalten.

Benzodiazepine sollten außerdem keinesfalls eingesetzt werden bei psychischen Problemen, die durch Belastungen im Alltag, bei Problemen mit der Familie oder dem Beruf hervorgerufen wurden. Es werden in diesen Fällen nur die Symptome, aber nicht die Ursachen bekämpft!

Wirkstoffe
  • Bromazepam
  • Brotizolam
  • Diazepam
  • Clonazepam
  • Dikaliumclorazepat
  • Flunitrazepam
  • Flurazepam
  • Lorazepam
  • Lormetazepam
  • Medazepam
  • Midazolam
  • Nitrazepam
  • Oxazepam
  • Temazepam
  • Triazolam

Neuroleptika

Als Neuroleptika (auch Antipsychotika) werden solche Medikamente bezeichnet, die nicht nur dämpfend und beruhigend wirken, sondern auch zu einer relativen Gleichgültigkeit gegenüber der Umwelt führen. Je stärker diese Wirkung ist, desto geringer beruhigend wirkt es in der Regel.

Es gibt schwach wirksame Neuroleptika (z.B. Levomepromazin, Pipamperon), die stark beruhigend und dämpfend sowie gering antipsychotisch wirken. Sie dämpfen Erregungszustände und fördern den Nachtschlaf und werden deshalb vor allem bei Erregungs-, Angst- und Spannungszuständen, Manie sowie bei Schlafstörungen verordnet. Unerwünschte Wirkungen sind v.a. starke Müdigkeit, die die Arbeitsfähigkeit einschränkt, und Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit, Schwitzen und Obstipation. Bewegungsstörungen hingegen sind sehr selten.

Stark wirkende Neuroleptika (z.B. Haloperidol, Fluspirilen) machen weniger müde und wirken außerdem leicht antriebshemmend. Sie werden vor allem bei Schizophrenien, Wahn und Halluzinationen (z.B. während des Alkoholentzuges) eingesetzt.

Als Nebenwirkungen treten hauptsächlich extrapyramidal-motorische Symptome auf. Das sind Bewegungsstörungen, die vom Zentralnervensystem ausgehen:

  • Zu Beginn der Therapie, bei plötzlichen Dosissteigerungen und bei abruptem Absetzen der Neuroleptika können sogenannte Frühdyskinesien auftreten, u.a. mit schmerzhaften Zungen-, Schlund- und Blickkrämpfen (Dyskinesiensind spontan auftretende, unwillkürliche Bewegungen).
  • Spätdyskinesien, die erst nach länger dauernder Neuroleptikatherapie entstehen und sich meistens als Saug-, Schmatz- und Zungenbewegungen äußern, sind weniger häufig. Bei der Hälfte aller Patienten bilden sich diese Spätdyskinesien auch nach Absetzen der Neuroleptika nicht zurück.
  • Bei der Akathisie (Bewegungsunruhe) haben die Betroffenen einen so starken Bewegungsdrang, dass sie nicht ruhig sitzen bleiben können, sondern auf der Stelle trippeln oder ständig herumgehen müssen.

Unter einer Behandlung mit Neuroleptika kann es nach ein bis zwei Wochen zu einem medikamentösen Parkinson-Syndrom (Parkinsonoid) kommen mit Bewegungsarmut (Akinese), erhöhter Muskelspannung (Rigor) und Zittern (Tremor). Die Patienten wirken steif, gehen mit kleinen Schritten und zeigen kaum Mimik. Durch Reduzierung der Dosis kann eine Besserung des Parkinson-Syndroms erreicht werden. Nach Absetzen des Medikamentes bildet sich das Parkinsonoid vollständig zurück.

Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Blutdrucksenkung, Kreislaufstörungen, Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, erhöhte Gefahr einer Thrombose, Verstopfung, Allergien, depressive Verstimmung und Potenzstörungen.

Seltene, aber lebensgefährliche Nebenwirkungen sind:

  • Das maligne neuroleptische Syndrom mit Fieber, Muskelsteifigkeit und Bewegungsstarre, Bewusstseinsstörungen, starkem Schwitzen und beschleunigter Atmung (unter Umständen lebensbedrohlich). Es kommt v.a. bei jungen Männern vor.
  • Störungen in der Bildung der weißen Blutkörperchen (Agranulozytosen).

Neuroleptika dürfen unter anderem nicht eingenommen werden bei Blutbildveränderungen, Hirnerkrankungen, akuten Vergiftungen, bestimmten Herzerkrankungen sowie bei Leber- und Nierenschäden.

Beachten Sie bitte, dass es bei einer Einnahme von Neuroleptika zu einer Beeinträchtigung des Reaktionsvermögens kommen kann. Die Fahrtüchtigkeit kann eingeschränkt sein und es kann je nach Tätigkeit zu einer Gefährdung am Arbeitsplatz (z.B. beim Bedienen von Maschinen) kommen.

Neuroleptika dürfen nicht zusammen mit Alkohol und Beruhigungsmitteln eingenommen werden, da dies zu einer gefährlichen Wirkungsverstärkung führen kann. Tee, Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke können die Wirkung von Neuroleptika verringern.

Neuroleptika machen nicht abhängig.

Wirkstoffe

  • Amisulprid
  • Benperidol
  • Bromperidol
  • Chlorprothixen
  • Clozapin
  • Flupentixol
  • Fluphenazin
  • Fluspirilen
  • Haloperidol
  • Levomepromazin
  • Melperon
  • Olanzapin
  • Perazin
  • Perphenazin
  • Pipamperon
  • Promethazin
  • Risperidon
  • Sulpirid
  • Thioridazin
  • Zotepin

Quelle:
http://www.psychiatrie-aktuell.de
Fischli
 

Beitragvon Lilly » Di. 18.04.2006, 13:49

Unter einer Behandlung mit Neuroleptika kann es nach ein bis zwei Wochen zu einem medikamentösen Parkinson-Syndrom (Parkinsonoid) kommen mit Bewegungsarmut (Akinese), erhöhter Muskelspannung (Rigor) und Zittern (Tremor). Die Patienten wirken steif, gehen mit kleinen Schritten und zeigen kaum Mimik. Durch Reduzierung der Dosis kann eine Besserung des Parkinson-Syndroms erreicht werden. Nach Absetzen des Medikamentes bildet sich das Parkinsonoid vollständig zurück.

Es ist nicht richtig, dass sich das Parkinson-Syndrom in allen Fällen vollständig zurückbildet ! Siehe Spätdyskinesien!
Lilly
 

Neuroleptika

Beitragvon Ulli » Di. 18.04.2006, 16:56

Hallo,

man kann imo schon sagen, daß das Parkinson-Syndrom sich nach Absetzen der Tabletten zurückbildet. Die Spätdyskinesien sind ja Bewegungserscheinungen, die Monate oder Jahre später auftreten und werden nicht direkt als Parkinsom-Syndrom bezeichnet. Das eine und das andere sind zwei verschiedene Dinge, das Parkinson-Syndrom ist eine Bewegungs- oder Schüttellähmung, die durch und während der Einnahme von Neuroleptika auftreten kann. Das andere, die Spätdyskinesien (falsche Bewegungen, meist rhythmische Bewegungen von Extremitäten, also Händen und Füßen, aber auch Kiefer) tritt nach Absetzten der Neuroleptika auf, die der ersten Generation angehören, wenn man sie lange genug genommen hat.

Den Text über die Klassifikation der Psychopharmaka finde ich ganz gut. Es gibt da noch eine extra-Klasse "Stimmungsstabilisierer", zu der Lithium, Carbamazepin, Valroinsäure und andere gehören. Diese werden u.a. auch bei Borderline gegeben, um die Impulshöhen und die schnellen Stimmungsschwankungen sowohl nach oben in die Glücksgefühle, als auch nach unten in die Traurigkeit und Depression abzumildern.

Gruss Ulli
Ulli
 

Stimmungsstabilisierer

Beitragvon Ulli » Di. 18.04.2006, 16:59

Es gibt da noch eine extra-Klasse "Stimmungsstabilisierer", zu der Lithium, Carbamazepin, Valroinsäure und andere gehören.


Es muß natürlich Valproinsäure mit "p" heißen, sorry.

Lithium heißt z.B. oft: Quilonum retard
Ulli
 

Beitragvon Chabo » Do. 11.01.2007, 12:58

Danke für aufgelisteten Informationen,hoffe du bist genau so schlau wenn wie unsere User wieder von der Brtritsche holen dürfen,denn der Beitrag war unverandwortlich.
Maik :cry:
Chabo
 

Re: Medikament: Klassifizierung

Beitragvon Benjamin Linus » Mi. 23.12.2009, 16:58

Chabo

Zunächst: Es heisst Pritsche und Verantwortung schreibt man mit T.

Dann: Der TE hat lediglich objektive Informationen eingestellt und nicht die Menschheit dazu aufgefordert diese Medikamente alle zu nehmen. Ich bitte da doch ein wenig zu differenzieren. :roll:
Benjamin Linus
 

Re: Medikament: Klassifizierung

Beitragvon Carmen » Do. 05.03.2015, 18:35

Fischli unter Antidepressiva hat geschrieben:Amitriptylin
Citalopram
Clomipramin
Clonazepam Das ist ein Benzo
Dibenzepin
Doxepin
Duloxetin
Escitalopram
Flunitrazepam das hier auch
Fluoxetin
Fluvoxamin
Imipramin
Lithium
Lofepramin
Maprotilin
Mianserin
Mirtazapin
Moclobemid
Nortriptylin
Opipramol
Paroxetin
Reboxetin
Sertralin
Trimipramin
Trazodon
Tryptophan
Venlafaxin
Viloxacin

Hier sollte man auch auf das Serotonin-Syndrom hinweisen, wenn man auch auf das maligne neuroleptische Syndrom hinweist weiter unten.
Fischli unter Antiepileptika hat geschrieben:Carbamazepin
Clonazepamsiehe oben
Ethosuximid
Felbamat
Flupentixol
Gabapentin
Kaliumbromid
Lamotrigin
Levetiracetam
Mesuximid
Oxcarbazepin
Phenobarbital
Phenytoin
Primidon
Sultiam
Tiagabin
Topiramat
Valproinsäure
Vigabatrin


Wollte ich nur ml so anmerken. Kannst du das überarbeiten? @Panvie

Edit: psychiatrie-aktuell.de verweist auf schizophrenie24x7.de und ist definitiv keine Quelle dafür.
Carmen
 


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