Schlaflosigkeit durch Risperidon Atid 1 mg

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Schlaflosigkeit durch Risperidon Atid 1 mg

Beitragvon Lucina13 » Mi. 17.12.2014, 08:31

Guten Morgen,
ich habe ein ziemliches Problem mit dem Medikament Risperidon. Natürlich wurde darüber hier schon viel geschrieben, aber es ist doch nicht ganz das dabei, was meinem Problem nahe kommt, es sei denn, ich habe was überlesen.
Ich nehme seit genau 3 Monaten dieses Höllenmedikament. Es wurde mir gegen eine Psychose verordnet, die sich in Form von Verfolgungswahn durch meine Multiple Sklerose zunächst angekündigt hat und dann so richtig ausgebrochen ist, durch das gegen die MS verabreichte Cortison.
Mein vordringlichstes Problem ist nun, dass ich nicht mehr schlafen kann. Ich lag seit Beginn der Einnahme oft Nächte lang wach, oder schaffte nur ein paar Stunden vor Mitternacht zu schlafen. Ich bin völlig am Ende. Meine Ärztin wusste dazu auch nichts zu sagen, außer, dass sie mir beim Absetzen nicht helfen wird und ich soll jetzt einfach mit den Schlafstörungen leben… Die Alte ist wohl auch schon zu lange dabei und nicht mehr so ganz frisch. Jedenfalls hat sie keine MS zur Ausrede. :lol:
Natürlich werde ich noch zu einer anderen Ärztin gehen, sofern ich irgendwann mal wieder in der Lage sein sollte das Haus zu verlassen.
Kann mir von euch evtl. jemand sagen, ob diese sehr schweren Schlafstörungen evtl. nur am Anfang („Anfang“ nach 3 Monaten!?) auftreten, oder ob das eine Dauererscheinung dieses Medikaments ist. Und wie lange halten die Schlafstörungen nach Absetzen des Medikaments an?
Ich bin so fertig und so verzweifelt, dass ich bereits über ein schockartiges Absetzen nachgedacht habe. Natürlich weiß ich, dass man das nicht soll, aber was soll ich machen? Selbst mit sehr schweren Schlafmitteln kann ich nicht mehr schlafen. Es ist wirklich ganz, ganz schlimm und ich weiß mir einfach keinen Rat mehr. Ganz ehrlich, da war der Zustand der Cortisons-Psychose kein bisschen schlechter als das, was ich „Dank“ dieses Medikaments nun durchmachen muss.
Ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand zu dem Thema etwas sagen könnte. Vielen Dank jetzt schon mal!
Lucina13
 

Re: Schlaflosigkeit durch Risperidon Atid 1 mg

Beitragvon Atisha » Mi. 17.12.2014, 11:58

Ich nehme Risperidon 3mg täglich und ich bin voll zufrieden damit. Und ich nehme das Zeug schon jahrelang ein. Ich hatte auch mal eine zeitlang was anderes genommen, Zeldox und so und in dieser Zeit hatte ich über 2 Jahre enorme Schlafstörungen. Aber bei mir ist alles wieder gut, ich kann wieder schön schlafen. Ich persönlich denke nicht, das dies am Medikament liegt, es liegt an der Summe von allem, an deiner Krankheit selber. Man sollte nicht immer die Medis beschuldigen, wenn man selber die Ursache ist.
Atisha
 

Re: Schlaflosigkeit durch Risperidon Atid 1 mg

Beitragvon Lightning » Fr. 19.12.2014, 00:29

Naja, ich rate dir jedenfalls die Psychiaterin zu wechseln, wenn sie dir evtl. nicht glaubt was du sagst oder der Ansicht ist, du musst jetzt mit Schlaflosigkeit leben, die du dank bestimmter Tabletten hast. Klar wird fast jedes Medi seine Nebenwirkungen haben.. aber Schlaflosigkeit ist mit die übelste Nebenwirkung wie ich finde.

Also meiner ersten Psychiaterin habe ich es zu verdanken, dass ich dank falscher Medis einen zweiten Aufenthalt in der Geschlossenen genießen durfte.. ich sagte, wenn ich Seroquel noch länger einnehme, bin ich nach 2 Wochen wieder stationär.. sie meinte das liegt nicht an den Tabletten sondern an meiner Krankheit und meinte ich solle die Dosis erhöhen. Ich habe es getan.. und es war ein Fehler.

Meine jetzige Psychiaterin glaubt mir, wenn ich sage das Medikament hat die und die Nebenwirkung.. dann bekomme ich ein anderes zum testen. So habe ich nach und nach eben einiges durchgetestet und bin am Ende bei Haldol, Doxepin und Neurocil (alles auf Bedarf) gelandet. Neurocil nehme ich, wenn ich mal wieder gar nicht schlafen kann -> wie gesagt.. such dir am besten gleich nen anderen Psychiater ^^

Wenn du seit genau der Zeit seit der du Risperidon nimmst auch die Schlaflosigkeit hast und diese vorher nicht hattest.. dann wird es auch ziemlich sicher an dem Medikament liegen. Ich habe auch Wochen lang täglich 3mg Risperidon genommen, und wurde sogar mit dem Medikament aus der Psychiatrie entlassen.. trotzdem habe ich es irgendwann nicht mehr vertragen, weil ich mich dank des Medis nur noch auf einen Gedanken konzentrieren konnte, obwohl ich eben gerne viel denke. Das war gegen meine Natur und deshalb hab ich es meiner Meinung nach nicht auf Dauer vertragen, sondern nur so lange wie es sinnvoll war, ein vorhandenes Gedankenrasen zu unterdrücken. Das ging so weit, dass ich auf Risperidon wieder Wahrnehmungsstörungen hatte obwohl es vorher half.

Ich bin also absolut nicht der gleichen Meinung wie Atisha.. nur weil es dir gut hilft, heisst es nicht, dass es jedem hilft. Jeder verträgt die Medikamente anders, daher ist es auch oft so schwer und dauert oft Monate oder sogar Jahre, die richtige Medikation zu finden. Wenn du dich gut selbst einschätzen kannst, dann weisst du auch selbst am besten ob es am Medikament liegt.

Schockartiges Absetzen ist meist wie eine Art Entzug.. also da wirst du die ersten Tage noch mehr Probleme bekommen. Zumindest war es bei mir immer so.. da dachte ich oft, ich werde rückfällig.. wurde es dann aber doch nicht.. du wirst danach zwar evtl. wissen ob du es auch ohne Medis schaffen würdest, aber trotzdem rate ich im Allgemeinen davon ab wenn du nicht gerade andere Medis zur Hand hast, bei denen du weisst, dass sie im äußersten Notfall sicher helfen würden (bei mir Haldol).

LG, Lightning
Lightning
 


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