Hat meine Mutter eine Essstörung?

Austauschmöglichkeit zum Thema Essstörungen, wie z.b. der Anorexie (Magersucht), Bulimie (Ess-Brechsucht), Binge-Eating-Disorder (Fressanfälle) oder Adipositas (Esssucht), sowie über Ernährung und Essverhalten.

Wichtig: Kein Pro-Ana/-Mia erwünscht!

Hat meine Mutter eine Essstörung?

Beitragvon WerBinIch » Mi. 26.06.2013, 14:03

Ich bin am Durchdrehen, ganz ehrlich!
:cry:

Seit ich 14/15 Jahre alt bin kämpfe ich gegen Magersucht, zwischendurch war es ein Jahr lang sehr gut, allerdings wurde es im Sommer letzten Jahres wieder schlechter. So schlecht, dass ich mich so runtergemagert habe, dass mein Freund auch schon sagte, dass er mich in ein Krankenhaus bringt wenn ich so weiter mache.
Hinzuzufügen ist dem, dass meine Eltern nichts wissen (wenn ihr wissen wollt wieso: Siehe andere beiträge, ich will jetzt nicht ausschweifen). Sie wissen weder von meiner Persönlichkeitsstörung, noch von Essstörung oder Selbstverletzen.

Und nun kommt der Oberhammer: Seitdem es bei mir dieses Schuljahr so schlimm gewesen ist versuch ich zwischendurch mich zusammenzureißen und mit dem Wenig essen aufzuhören. Nun reiße ich mich seit fast 2 1/2 wochen beinahe konsequent zusammen und esse einfach, damit ich wieder etwas zunehme. Aber meine Mutter funkt mir durchgehend dazwischen mit ihren gestörten Aussagen und ihrem verfluchten Verhalten!!
Beim Mittagessen sagt sie immer "nur ganz wenig, ich schaffe nicht viel" (HA HA HA :evil: Sie isst ja die ganze Zeit, als würd sie es nicht schaffen!!! Sie stellt sich nur so hin als hätt sie SOOO einen kleinen Magen) . Wenn ich mir etwas zu essen mache sagt sie manchmal "WOOOOW SOOOO VIEEEL??" (da vergehts mir dann meistens schon). Dann betont sie dauernd dass sie sich so zuckerfrei ernährt (Cola ZERO; ironische Scherze über Essen etc) .
Und gestern, als ich meine Mutter fragte wann ich genau Babysitten soll heute und von ob ich mich am Kühlschrank ihrer Freundin einfach bedienen kann wenn die Kleinen Hunger kriegen, sagte sie:
"Ach die brauchen nix! Die sind's gewohnt nichts zu essen! Sind ja nicht alle so verfressen wie wir und haben so viel zuhause!".
VIEL ZUHAUSE??? Unser Kühlschrank ist meistens fast leer. Nur wenn meine Oma aus der Steiermark mal hier war platzt der Kühlschrank aus allen Nähten. Ansonsten haben wir eine Käsesorte, eine Wurstsorte, einen Aufstrich, Gemüse, Milch und Butter zuhause und Brot.

Ich fühl mich jetzt so fett und ekelhaft, das kann sich keiner vorstellen. Ich kämpfe dagegen an nicht wieder zu hungern aber es ist SO schwer :( :( .
Glaubt ihr dass meine Mutter ne essstörung oder so hat oder interpretier ich alles falsch weil ich selbst ein Problem hab mit dem Thema?

Alles Liebe
WerBinIch
WerBinIch
 

Re: Hat meine Mutter eine Essstörung?

Beitragvon Christine » Mi. 26.06.2013, 16:25

Hey... Kann mir vorstellen dass das schwer ist :troest:
Ob sie eine ES hat, finde ich so aus der Ferne schwer zu beurteilen... Solange sie "nur" übers Essen redet und nicht tatsächlich versucht abzunehmen, würde ich da aber nicht zu viel reininterpretieren.
Sorry wenn ich nicht auf dem Laufenden bin... Mit ihr zu reden ist keine Option? Als deine Mutter wüsste sie bestimmt gerne, was mit dir los ist und was dich beschäftigt.
Ansonsten würde ich dir raten, zumindest mal anzusprechen dass du nicht ständig solche Kommentare übers Essen hören willst, falls das möglich ist...
Christine
 

Re: Hat meine Mutter eine Essstörung?

Beitragvon Seelenschmerz » Mi. 26.06.2013, 16:55

Hey,

ob deine Mutter nun unter einer Essstörung leidet, kann ich aus deinen Zeilen jetzt nicht so raus Lesen.
Aber ich würde Dir Raten, mal das Gespräch mit deiner Mutter zu suchen, denn es belastet Dich ja schon sehr.

Was deine Essstörung betrifft, warst Du schon mal in ärztlicher Behandlung deswegen?
Ohne das deine Eltern es mit bekommen haben?
Ich Denke sich den Druck auf zu erlegen weniger oder mehr zu essen, kann nicht der richtige weg sein.
Glaub mir ich weiß wovon ich Spreche.
Bin seit 25 Jahren Magersüchtig.
Seelenschmerz
 

Re: Hat meine Mutter eine Essstörung?

Beitragvon WerBinIch » Do. 27.06.2013, 15:35

Christine hat geschrieben:Hey... Kann mir vorstellen dass das schwer ist :troest:
Ob sie eine ES hat, finde ich so aus der Ferne schwer zu beurteilen... Solange sie "nur" übers Essen redet und nicht tatsächlich versucht abzunehmen, würde ich da aber nicht zu viel reininterpretieren.
Sorry wenn ich nicht auf dem Laufenden bin... Mit ihr zu reden ist keine Option? Als deine Mutter wüsste sie bestimmt gerne, was mit dir los ist und was dich beschäftigt.
Ansonsten würde ich dir raten, zumindest mal anzusprechen dass du nicht ständig solche Kommentare übers Essen hören willst, falls das möglich ist...


Nein mit ihr zu reden ist keine Option. Ich versuche kurz zu erklären wieso: Als ich 15 Jahre alt war habe ich mir in einem AKH Hilfe gesucht, weil ich Suizidgefährdet war. Nachdem dort eine Diagnose gestellt wurde und Medikamente abgesprochen waren, beschloss ich zusammen mit meiner besten Freundin meiner Mutter alles zu beichten. Ich habe den Teil mit dem Essproblem weglassen, denn Depressionen & Selbstverletzen & Suizidgedanken waren schon arg genug, wobei sie die beiden letzteren Probleme nur durch meinen Psychiater erfuhren und nicht durch mich. Die Reaktion meiner Mutter war sehr karg ... sie sagte:"Aha..sowas hab ich mir schon gedacht". Hat mich aber nicht in den Arm genommen oder mir gesagt dass wir zusammen Hilfe suchen werden. Nach einem Gespräch mit meinem zuständigen PSychiater sind meien Eltern komplett durchgedreht.
Sie kamen nach dem Gespräch nachhause und schrien mich nur an.Mir ging es ohnehin nicht gut an dem Tag, weil ich in der Schule wieder stark gehänselt worden war. Mein Vater wollte mich schlagen, beine brüllten auf mich ein dass ich dumm, verrückt und krank sei. Dass ich spinne etc. Dass auf mich jetzt kein Verlass mehr sei und ich nun nicht einmal mehr auf meine 8 Jahre jüngere Schwester aufpassen kann deswegen.

Ich war zwar 1 1/2 Jahre in Gesprächstherapie die SEHR teuer war und bekam auch 1 Jahr lang Antidepressiva aber ich ließ mir von meinen Eltern immer mehr einreden dass alles gut war. "Es gibt Menschen, denen geht es schlechter als dir" "Alles Leid wird ein Ende haben; das ist eine buddhistische Weisheit" ...dennoch musste ich immer auf meine schwester aufpassen als es mir nicht gut ging, war immer die verantwortungsvolle in der Familie. Ich habe auch mit 13 Jahren eine ganz schlimme Ehekrise zwischen meinen Eltern LANGE mitbekommen, habe meine kleine Schwester jeden tag aus der Streitsituation geholt, der sie hilfslos als damals 4/5 Jährige ausgeliefert war.
Dazu zusagen ist , dass meine Mutter nie eine wirklich liebevolle mutter war...um nicht zu sagen, dass sie nicht selten geschlagen hat, geschubst hat und sich auch nie für einen Fehler bei mir oder meiner Schwester entschuldigt hat.
Letzteres trifft mich am meisten :-(. Zum meinem Vater habe ich ein zwar distanziert aber etwas besseres Verhältnis weil uns beide die Musik stark verbindet. Er ist auch einsichtiger als meien Mutter.

Dennoch ...in den letzten Jahren versuchte ich immer wieder emotionalen Kontakt aufzubauen, indem ich meiner Mama manchmal ne E-Mail schrieb (mir fällt schreiben prinzipiell leichter als reden, wenn es um probleme geht weil ich da meine Wand bzw Blockade brechen kann) in der ich andeutete dass ich stark gestresst bin und sie mehr brauche. Dass es mir nicht gut geht und ich mir sehr wünschen würde, dass wir mehr als Familie machen würden.
Als Antwort bekam ich nur eine dreiseitige Jammerei davon, wie schrecklich blöd ihr Beruf ist und dass das schon wieder wird (runterspielen meiner Probleme bzw meines Empfindens).

Ja..das ist grob gesagt der Grund wieso ich nicht reden kann. Nicht, weil ich's nie versucht habe sondern viel mehr, weil ich immer nur auf Unverständnis und Lieblosigkeit gestoßen bin und das verletzt mich Tag für Tag.

Danke für deine Antwort , :kiss:
WerBinIch
 


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