Aufgegeben

Es geht hier sowohl um stoffgebundene Süchte und Abhängigkeiten (wie Alkohol- und Drogenmissbrauch) und nicht-stoffgebundene Süchte wie Verhaltenssüchte (z.B. Internetsucht, Kaufsucht, Spielsucht etc.), als auch um Zwangsstörungen (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken/-ideen).

Re: Aufgegeben

Beitragvon withoutwings » So. 15.09.2013, 18:53

cats47 hat geschrieben:der Langeweile

hast du ein hobby ?
irgendwas was dir spaß macht ?
withoutwings
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » So. 15.09.2013, 19:32

Nein. leider, weder Hobbies noch irgendwelche echten Interessen.
cats47
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon withoutwings » So. 15.09.2013, 19:41

es muss was geben =)
irgendwas gefällt doch jedem...

lass uns doch etwas finden womit du dich ablenken könntest, etwas was dir spaß machen könnte =)
ich denke das wäre sehr wichtig für dich...
dann würdest auch da erfolgserlebnisse haben...für dich ganz allein...
withoutwings
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » Di. 24.09.2013, 10:55

Seit 13 Tagen trinke ich wieder und habe nicht den geringsten Willen einen neuen
Anlauf zur Abstinenz zu starten.
Bin gestern Abend total versackt und habe mich im Vollsuff um einen schwer kranken
Hund aus dem Tierschutz beworben.
Zum Glück hat der Verein bis jetzt nicht auf meine mail reagiert und tut es auch
hoffentlich nicht. War alles wieder mal nur eine Sufflaune von mir und nicht ernst gemeint.
Sch...
Ich fürchte hier hab' ich mich spät abends dann auch noch " ausgetobt ".
Bis zum Termin bei meiner Therapeutin nächste Woche muß ich mir klar werden was
ich will.
Hmm, eigentlich weiß ich das ja. Zurück in den Zustand angenehmer Rundumversorgung
wie früher bei meiner Mutter.
Klar schwimmen mir durch die Krankheit meiner Schwester im Moment alle Felle weg
und ich suhle mich in Selbstmitleid.
Ob ich mir das Geld für die Therapie nicht besser spare weil ich aus Bequemlichkeit
doch nichts umsetze muß ich mir gut überlegen.
cats47
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » So. 09.02.2014, 18:02

Den Kampf gegen den Alkohol habe ich heute wieder mal verloren.
Das hat sich schon länger angedeutet.
Heute ist mir der Spiegel vorgehalten worden.
Nicht schön aber wahrscheinlich nötig die Wahrheit endlich mal
zu sehen.
Nur Rumgejammer weder die Kraft noch den echten Wunsch
das ich mich wirklich ändere.
Ich bin nicht stark genug, sehe den Sinn nicht mehr, hasse
mich für meine Schwäche und das ewige Selbstmitleid. :(
cats47
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon Charlotte » So. 09.02.2014, 19:07

Verloren hast du nur, wenn du aufgibst, cats. :troest:
Morgen ist ein neuer Tag. Lass dich nicht unterkriegen, fang wieder an zu kämpfen und zeig dem Alkohol, dass er mit einer gewonnenen Schlacht noch lange nicht den ganzen Krieg für sich entscheiden kann.

Du hast es schon so lange geschafft und du schaffst es auch wieder. Ich glaub an dich!
Charlotte
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon GLaDOS » So. 09.02.2014, 19:13

:troest:
cats47 hat geschrieben:Ich bin nicht stark genug, sehe den Sinn nicht mehr, hasse
mich für meine Schwäche und das ewige Selbstmitleid.
Doch bist du :!: ...nur ab und an verlassen uns die Kräfte. Du kannst es schaffen das du nicht dein Leben lang dagegen ankämpfen musst. Du machst das wirklich toll, und das hast du ganz alleine geschafft!

Hasse den Alkohol, aber nicht dich. Hasse ihn dafür das er dir das Leben auf eine falsche Art schöner zu machen versucht, hasse ihn dafür wie er dich ständig belügt...es gibt so viele Gründe IHN zu hassen.

Die Wahrheit tut oft weh :( aber kann uns helfen uns weiter zu entwickeln.
GLaDOS
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » So. 09.02.2014, 19:39

Danke das ihr an mich glaubt. Ich kann das im Moment nicht.
Für mich ist das mehr als eine verlorene Schlacht, wieder
mal übertrieben melodramatisch ich weiß, sondern eine
Grundsatzfrage.
Die Zeit der Abstinenz hat mich nicht glücklich gemacht.
Wollte ich das je wirklich ?
Ist es mir Ernst damit das ich trocken leben will ?
Will ich leben ?
Totales Chaos im Kopf.
Der Boden unter den Füßen ist weg.
Ich habe am Donnerstag Therapie aber ich werde wohl
gleich morgen früh meiner Therapeutin eine mail schicken.
Ja, morgen ist wirklich ein neuer Tag.
Ich hab' euch lieb. :cuddle:
Manchmal wäre ich ohne eure Unterstützung echt hilflos.
cats47
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon Christine » So. 09.02.2014, 22:02

Ich finde das nicht melodramatisch.
Nach einem Rückfall - egal bei welcher Sucht - fragt man sich eben ganz grundsätzlich, ob es überhaupt der richtige Weg ist, dagegen anzukämpfen. Man fragt sich, wofür das gut sein soll, und ob man es jemals schaffen kann.
Das kann passieren und dauert seine Zeit. Wichtig ist, dass du auch wieder Gründe findest, weiterzukämpfen. Auch wenn du jetzt einen Rückfall hattest, hast du es lange Zeit ohne Alkohol geschafft und diese Zeit macht dich stärker. Jeder einzelne Tag, jede Stunde ohne Rückfall ist ein kleiner Sieg.
Du bist so stark und hast schon so viel geschafft, du kannst es auch weiterhin! Ganz bestimmt :)
:kiss:
Christine
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » Mo. 10.02.2014, 14:57

Der richtige Weg. Ja genau das ist die Frage.
Der Alkohol war eigentlich nur das Ventil. Es geht um etwas ganz anderes.
Meine Gefühlswelt, meine Erwartungen, mein ganzes Innenleben sind
auf dem Stand eines kleinen Kindes nicht auf dem einer erwachsenen
Frau von 48 Jahren.
Da sind Enttäuschungen und das Verschwimmen von Tagträumen und
Realität leider vorprogrammiert.
Ich bin erwachsen, kein bedürftiges Kind mehr und zu meinem Überleben
nicht auf die Aufmerksamkeit von außen angewiesen.
Aber das kommt nicht wirklich bei mir an.
Jammern und ständiges betteln um Aufmerksamkeit und Zuwendung sind
meine Lebensgrundlage.
Rein vom Verstand her weiß ich natürlich das der Gedanke ich muß standhaft
im Unglücklichsein verharren um Beachtung zu bekommen falsch ist
und mich auf Dauer erst recht einsam macht.
Der Brummschädel heute morgen und der miese Schlaf der letzten Nacht waren
verdient aber kurzzeitig war die Lockerheit, das nicht denken müssen
schon schön.
Das trotzige, kleine Kind bekam seinen Willen (Aufmerksamkeit) nicht und
griff zur Flasche.
Zurück in das beschützte Leben von früher ist eigentlich alles was ich möchte.
Da das nicht geht weiß ich nicht wohin der Weg führt.
cats47
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon Atisha » Mo. 10.02.2014, 21:20

Du kannst dir selbst den gewünschten Schutz geben.
Mir gings ja auch so, ich war lange in mir drinnen ein kleines Kind, habe darüber hier oft geschrieben.
Auch habe ich immer wieder versucht aufzuhören mit Alk und immer wieder angefangen.
Seit September 2013 nun gehts mir besser, ohne das ich wüsste warum. Ich habe weder Ängste, noch Depression ... fühle mich gut.
Vielleicht wird es ja bei dir auch noch - braucht eben noch Zeit. Versuchs doch irgendwann bald wieder mit nicht mehr trinken. Alles Gute.
Atisha
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon Kathikatze » Mo. 10.02.2014, 22:16

Für mich ist das sehr schwer gerade, hier zu schreiben.
Einerseits liegst Du,cats, mir immer besonders am Herzen, und ich denke oft an Dich und über Dich nach.
Auch, weil Du nicht mal soooo weit weg wohnst (oder?) und ich mir manchmal denke, ich möchte mich einfach mal in den Zug setzen und mit Dir einen Kaffee trinken gehen und Dich einfach mal völlig real umarmen. Um Dich zu sehen und Dir nicht nur virtuell sagen zu können, dass Du liebenswert bist. Denn dass Du das bist,davon bin ich überzeugt.
Und ich bewundere Dich sehr für die Kraft,mit der Dujeden neuen Tag angehst und nicht einfach nur überlebst, sondern immer weiterkämpfst.

Auf der anderen Seite habe ich eine seit 14 Jahren "trockene" Mutter. Sie hat nur "kurz" richtig getrunken, etwa 6-9 Monate.... aber die waren schlimm, der Verfall war schlimm anzusehen für mich, und die Angst, dass ein Rückfall kommt, dass es aus heiterem Himmel wieder passiert, die ist immer da.
Die Angst, dass sie es beim nächsten Mal nicht wieder da raus schafft.Und es nicht überlebt.

Ich würde Dir gerne sagen, dass dieser kleine Rückfall kein verlorener Krieg ist, dass Du es wieder schaffst.
Aber irgendwie ist die Angst, das Schicksal herauszufordern,gerade größer.

Hast Du eine Gruppe, zu der Du wegen des Alkohols gehst?
Kathikatze
 

Re: Aufgegeben

Beitragvon cats47 » Di. 11.02.2014, 14:07

Ich werde heute wieder aufhören auch wenn ich nicht weiß ob ich's schaffe.
Keine Ahnung was ich will und wo der Weg hingehen soll.
Aufgeben, untergehen wirkt sehr verführerisch aber das kann es nicht sein.
Zumindestens ein Teil von mir will leben.
Und die Katzen brauche mich.
Bin froh das ich am Donnerstag Therapie habe und das Chaos in Kopf sich
dann vielleicht ein bißchen lichtet.
Meine Mutter hat sich tot gesoffen. Zwar nicht im wahrsten Sinne des Wortes
aber indirekt schon. Treppensturz im Vollsuff, unentdecker Wirbelbruch,
Leberkrebs. Ich hatte das zweifelhafte Vergnügen sie in ihren letzten
Monaten zu pflegen.
Von daher weiß ich ganz genau wo es hinführt.
Die alte Mutter vom Boden aufzuheben weil sie besoffen von der Couch
gefallen ist, sie nachts auf dem Hotelflur einzufangen oder Angst haben zu
müssen das sie im Duselkopf aus dem Fenster fällt.
Erfahrungen auf die man verzichten kann.
Sollte ja eigentlich reichen als Motivation nicht zu trinken. So möchte ich
nie enden.
Andererseits halte ich es nüchtern nur schwer mit mir aus.
Ich bin längere Zeit zu den Anonymen Alkoholikern gegangen aber die
spirituelle Seite, das viele Gerede von Gott, war auf Dauer nichts für mich.
Bei vielen mag das ja klappen die Flasche quasi durch den Glauben zu
ersetzen aber ich kann und will das nicht.
cats47
 

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