Agacius hat geschrieben:hallo ich kann deine Angst um deine Freundin sehr nach empfinden aber ich denke wenn sie wirklich schon abhängig ist, kann sie sich nur noch selber helfen oder eine entzugs kur. Hab gehört das Crystal die haut zerfrisst? Allein schon der Gedanke daran da kräuseln sich die fingernägel bei mir
Hallo Agacius,
womöglich mache ich mich mal wieder sehr unbeliebt, aber Deine Taktik haut so nicht hin.
Es gibt einen Grund für Drogen. Freiwillig und ohne Bedürfnis kommt man nicht auf die Idee. Grade selber helfen kann sich das Mädel eben nicht. Sonst würde sie die Finger von dem Zeug lassen.
Weil sie es nicht tut und nicht kann, die Hintergründe will keiner wissen und alle reden nur vom Entzug. Das Loch in den emotionalen Bedürfnissen bleibt das gleiche. Eine Droge, egal was es ist, gleicht immer irgendwo einen Hunger und ein Defizit aus. Will man jemandem wirklich helfen, dann stopft man das Loch. Bevor man den Gehstock wegnimmt. Wo das Hirn sich nicht anders zu helfen weiss, da nutzt ein Entzug auch nichts. Weil hinterher nichts besser ist und man sein eigenes empfundenes Elend dann aber sogar noch völlig klar im Kopf durchstehen soll und einen genau das wieder aus den Schuhen haut. Mit der Droge tut das Leben nicht mehr wirklich weh, ohne schon. Egal welche Nebenwirkungen es auch sein mögen. Die interessieren nicht. Weg mit dem Schmerz. Das ist das alleinige Ziel.
Ohne Ziel, ohne Besserung, ohne Zuversicht wird das nix. Also sorgt man bitte in erster Linie dafür und ermöglicht erst dadurch die Möglichkeit ohne Glücklichmacher auszukommen. Die Truppe von Eigenverantwortung und Entzug hat dummerweise nur in den seltensten Fällen eine Ahnung von Sucht und Suchtverhalten. Weil genau das Personal niemals Erfahrungen in der Richtung gemacht hat und auch nicht weiss wie man kompensiert.
Tut mir leid für die deutlichen Worte. Ein Entzug alleine ist nix wert. Hinterher braucht es wesentlich mehr. Einen Lebenssinn nämlich. Den findet auch klar im Kopf nicht jeder. Viele hier im Forum wurschteln und strampeln und sehen trotzdem kein Land. Obwohl sie keine Drogen nehmen und auch kreuzunglücklich und hilflos sind.