Internetsucht, oder noch 'normal'?

[Esperanza]

..wobei 'normal' ja eh nur relativ ist.

Hallo erstmal =)
Wollt mal wissen, wie viel Zeit am Tag ihr so im Internet verbringt?

Bei mir ist es schon ziemlich extrem geworden die letzte Zeit, finde ich. Heute zum Beispiel: Bin um acht Uhr aufgewacht und ein paar Sekunden später war mein Lappi auch schon an. Bin dann iwann gegen zehn kurz runter gegangen und hab was gegessen. Danach gings wieder ins Internet. Und das so ziemlich den ganzen Tag. Bis spät in die Nacht werd ich wohl hier heut(/morgen) noch sitzen... Und aufstehen + meinen Lappi wirklich nur im 'Notfall'.
In der Schulzeit ist das ganze auch nicht viel besser...kaum bin ich aus der Schule zurück, sitzt ich auch schon wieder vor'm Laptop. Ans Essen denk ich gar nicht...wenn ich was esse, meist nur kurz gegen elf Uhr Abends. Und das Tag für Tag. Hausaufgaben bleiben liegen, lernen tue ich nie.
Wenn meine Smartphone Internet-Flat aktiviert ist (momentan ist sie das nicht, muss aber bald wieder...Gründe egal) , ist es noch schlimmer. Da bin ich sogar in der Schule + mehrmals in der Nacht(immer wenn ich aufwache..häufig also) im Internet. Ist das noch 'normal'?
Ich möchte eigentlich gar nicht den ganzen Tag vor meinem Laptop verbringen...ich nehm mir auch immer vor, am nächsten Tag erst Abends on zu sein, aber es klappt einfach nicht... -.- Hätte wer ein Tipps, wie ich es schaffe die Zeit im Internet zu reduzieren?

Danke für's Lesen + Antworten.

Liebe Grüße,
Espa.

[Minni34]

Ich gehe nur an den PC wenn ich beruflich arbeiten muss, also von morgens bis Mittags, aber dazu brauche ich kaum Internet.

Und was das Internet betrifft, nur dann wenn ich Zeit habe. Also bei mir ist es nicht so das ich nach dem aufstehen sofort das Internet aufrufe. Derzeit habe ich aber auch viele andere Dinge zu tun, so das mir die Zeit gar nicht dafür bleibt. Jetzt im Moment richtet mein Verlobter seinen Arbeitsplatz hier im Büro ein, so das ich meine Langeweile ausnutze und hier bin.

Internetsucht...hm....
Ich weiß nicht ab wann man eine Sucht entwickelt.
Ich würde mal sagen, wenn wichtige Termine auf der Strecke bleiben oder man deswegen ständig zu spät kommt, oder kaum noch schlaf bekommt weil man nur noch vor der Kiste hängt.

[GLaDOS]

Von einer Sucht spricht man, wenn du über längere Zeitspannen den größte Teil des Tageszeitbudgets für's Internet nutzt.
Du die Kontrolle über die Internetnutzung weitgehend verloren hast bzw. Versuche, die Nutzung zu reduzieren oder zu unterbrechen, erfolglos bleiben oder erst gar nicht unternommen werden (obwohl das Bewußtsein für dadurch verursachte persönliche oder soziale Probleme vorhanden ist).
Kontrollverlust über das Zeitmass des Online-Seins, verbunden mit Schuldgefühlen.
Entzugserscheinungen wie Unruhe, Nervosität, Unzufriedenheit, Gereiztheit, Agressivität und psychisches Verlangen nach der Internetnutzung als Folge zeitweiliger, längerer Unterbrechung der Internetnutzung auftreten.
Wegen der Internetaktivitäten negative soziale Konsequenzen in Schule und Leistung sowie soziale Beziehungen (z.B. Ärger mit Freunden, Familie oder Arbeitgeber) eingetreten sind.
+ Gesundheitliche Probleme: Schlafmangel, Vernachlässigung der regelmässigen Ernährung, Sehprobleme und Rückenprobleme durch stundenlanges Sitzen.

[Flex]

Hm also ich verbringe seeehr viel Zeit am Pc, allerdings nicht zwingend im Internet.
Nutze ihn eher zum erarbeiten meiner persönlichen Projekte.
Ich komme aber schon auf 8 - 10 Stunden pro Tag..Wenn nicht sogar noch länger.
Liegt halt aber auch daran, dass ich das Haus selten verlassen kann/will.
Sonst schaue ich halt abunzu, wenn ich doch mal weggehe, mit dem Handy in Facebook vorbei.

Wie du deine Internetzeit reduzieren kannst, weiß ich leider auch nicht.
Vielleicht machst du dir mal klar, was für dich so wichtig an dem Pc/Internet ist und versuchst dann das Ergebnis davon im Reallife umzusetzen.
Sonst habe ich auch keine Ahnung.

[Minni34]

Zum Thema reduzieren fällt mir ein, man könnte doch auch anderen Tätigkeiten nachgehen, wie Hobbys, Freunde besuchen usw.

So, nun muss ich aber auch wieder weiter arbeiten, meine Pause ist zu Ende. Muss noch bis 12 Uhr arbeiten.

[Esperanza]

*den Thread total übersehen hab*

Danke für eure Antworten!

Zum Thema reduzieren fällt mir ein, man könnte doch auch anderen Tätigkeiten nachgehen, wie Hobbys, Freunde besuchen usw.

Würd ja gerne, aber ich kann nicht -.- Bekomm mein Arsc* nicht hoch.
An 'Hobbys' hab ich nicht mehr wirklich Interesse und zum Freunde besuchen kann ich mich nicht wirklich aufraffen

Vielleicht machst du dir mal klar, was für dich so wichtig an dem Pc/Internet ist und versuchst dann das Ergebnis davon im Reallife umzusetzen.

Hm..danke. Da werd ich mal drüber nachdenken.

Ich sitze allein heute schon wieder *nachzähl* 7,5 Stunden vor'm Lappi /= Das nervt langsam aber ich komm einfach nicht hier vor weg! Schaffs nicht... Und in zwei Wochen geht die Schule wieder los..kann mir das nicht leisten wieder jeden Tag direkt nach der Schule ins Inet zu gehen und keine HA zu machen. Aber ich kann nicht anders...
Könnte jetzt schon wieder durchdrehen...

Hat sonst irgendjemand ne Idee, wie man es schaffen könnte, I-netzeit zu reduzieren?

[GLaDOS]

Warum verbringst du soviel Zeit am Läppi? Weißt du den Grund?

[Esperanza]

Keine Ahnung..ist einfach immer mehr Zeit geworden. Früher häufig, weil es einfacher für mich war übers Internet mit anderen zu 'kommunizieren' und ich früher auch ne leichte soziale Phobie hatte (hab?). Hab angefangen mich direkt nach der Schule dorthin zu flüchten...
Hasse es einfach unter Menschen zu sein. Und im Internet kann man sich einfach perfekt zurückziehen..-.-

[GLaDOS]

Eigentlich eine Flucht von deiner Phobie, im I-Net brauchst du dich ihr nicht zu stellen. Wenn du es nicht schaffst es alleine zu reduzieren würd ich mir schon profesionelle Hilfe suchen, denn es ist eine Sucht wie jede andere auch. Die Auswirkungen können hier auch fatal sein.

Die Internet-Sucht ist ein relativ neues Phänomen. Deshalb gibt es auch bislang keine spezielle Therapie. Häufig stecken hinter dem Drang, immer wieder viele Stunden lang online sein zu müssen, auch bereits bekannte psychische Probleme oder Krankheiten.
Danach liegt das Syndrom Internet-Abhängigkeit vor, wenn mindestens 5 der folgenden 6 Kriterien über einen Zeitraum von mindestens einem Monat erfüllt sind:
• Starkes Verlangen oder eine Art Zwang zum Internet-Gebrauch
• Verlust der Kontrolle über die Zeit online
• Deutliche Entzugserscheinungen (z.B. starke Nervosität und Unruhe) nach Verzicht auf den Internet-Gebrauch
• Deutlicher Rückzug aus dem direkten sozialen Leben wegen des Internet-Gebrauches
• Deutliche Probleme im direkten sozialen Leben wegen des Internet-Gebrauches (Partnerschaft, Arbeit, Schule)
• Fortsetzung des schädlichen Verhaltens trotz Bewusstsein über die negativen Folgen des Internet-Gebrauches

Vielleicht hilft die Reduzierung durch einen geregelten Tagesablauf (den zusammenstellen bedeutet auch einen gewissen Aufwand), oder erst die Arbeit/Hausaufgaben erledigen und dann erst in's I-Net gehen.

[Lea]

Hey,
hm.. ich finde 'Internetsucht' in der jetzigen Zeit ein ziemlich schwieriges Thema, ich selber bin eigentlich auch am Tag ziemlich viel on und komme eigentlich so gut wie nie unter die 5,6 Stunden vor dem Laptop.
Daher das ich auch mit dem Smartphone ins Internet kann bin ich ja quasi 24 Stunden online..'
Ich finde auch die einzigste Idee, oder das einzigste was hilft einen Festen Tagesplan einzuplanen um auch das Problem mit den Hausaufgaben in den griff zu bekommen.
Ich habe jetzt eigentlich auch einen festen Plan um meinen Tag besser zuregeln, da ich oft das Problem hatte das ich meine Hausaufgaben irgendwann Nachts gemacht habe, so wenig schlaf hatte und so..

Lea

[Esperanza]

Danke für eure Antworten GLaDOS & Lea.

Hm..okay. Was ändern sollte ich wirklich

Und wie sieht so ein geregelter Tagesablauf aus? Legt man dann nen Tag vorher fest, wann man zu welcher Uhrzeit was genau am nächsten Tag macht?

Ich habe jetzt eigentlich auch einen festen Plan um meinen Tag besser zuregeln, da ich oft das Problem hatte das ich meine Hausaufgaben irgendwann Nachts gemacht habe, so wenig schlaf hatte und so..

Wie lange hast du jetzt schon so nen festen Plan? War es für dich schwierig, dich daran zu halten?
Meine Hausaufgaben hab ich das letzte Schuljahr gar nicht erst gemacht o.O

[lieselotte]

Hat sonst irgendjemand ne Idee, wie man es schaffen könnte, I-netzeit zu reduzieren?

Ich fang mit dem Begriff Sucht hier nix an. Ich sehe das viel eher als Flucht.Wäre Zimmerdecke anstarren nicht so fad, man könnte auch das tun. Im Netz klickt man halt wild durch die Gegend, das Hirn ist nicht sonderlich gefordert und die Zeit vergeht. Voila, fertig ist die Verdrängung von Pflicht, Ordnung und links, rechts, im Gleichschritt marsch.
Willst Du raus aus der Tretmühle (das Leben ist so oder so eine Tretmühle), dann frag Dich warum Du den Rückzug so dringend brauchst. An dem Punkt musst Du ansetzen.
Ich hock auch das ganze WE vor der Kiste. Mir grausts vor der Welt und vor meinem Monitor graust es mir nicht gar so. Dreht man mir den Strom ab (also rein theoretisch), ich würde einen Schreianfall kriegen und garantiert blau anlaufen. Weil ich kompensieren will. Eine Reizarme Umgebung haben. Der Rechner gibt mir das.

Höre ich irgendwo eine Zustimmung?

[GLaDOS]

Ich fang mit dem Begriff Sucht hier nix an. Ich sehe das viel eher als Flucht.

Wenn man süchtig nach Alkohol und Drogen ist will man doch auch vor irgendetwas flüchten, oder? Die Flucht in die Benebelung oder in die Ablenkung (Gründe finden sich ja genug), ist doch eigentlich irgendwie das gleiche. Man hat auch bei manchen Drogen keinen körperlichen Entzug und trotzdem ist es eine Sucht.

Wenn einem Alkohol, Drogen, Zigaretten, Kaffee oder I-Net entzogen wird, reagiert man, somit ein Suchtverhalten.

Finde ich

[Flex]

Wenn man süchtig nach Alkohol und Drogen ist will man doch auch vor irgendetwas flüchten, oder?

Da würde ich mich glatt mal anschließen.

[Atisha]

Leben heißt sich in eine tode, materielle Welt hineinpressen. Da nimmt der Geist gern alles an, was ihn ein bissel reizt. Obs blinkende Spielzeuge sind, Internet oder Alkohol oder Sex oder sonstwas. Nur ein bissel was, was die Ödness des Lebens abmildert. Nun ist man nur nicht mit allem gleich süchtig. Irgendwas machen muss man ja schließlich. Nun kann man noch googeln nach den verschiedenen Suchterklärungsmodellen, die von Zwang sprechen, da man ohne das jenige Verhalten nicht mehr leben kann.

Dieses Modell ist mein Favorit: http://www.bruecke-burghausen.de/wie_entsteht_sucht.htm