Alkoholismus

Es geht hier sowohl um stoffgebundene Süchte und Abhängigkeiten (wie Alkohol- und Drogenmissbrauch) und nicht-stoffgebundene Süchte wie Verhaltenssüchte (z.B. Internetsucht, Kaufsucht, Spielsucht etc.), als auch um Zwangsstörungen (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken/-ideen).

Re: Alkoholismus

Beitragvon Atisha » Fr. 21.10.2011, 03:04

Minchen hat geschrieben:Sie wollte nicht und ich gebe mir die Schuld daran. Das ich es einfach nicht hartnäckig genug versucht habe.
Wenn ich nur wichtig genug gewesen wäre um für mich mit dem trinken auf zu hören. Dann wäre alles gut geworden.


Ich glaube bei diesen Fällen von, man kann sagen Tottrinken, da ist die Schwelle des Weiterleben wollens überschritten und niemand hält sie da mehr auf. Kennst du den Film "Leaving Las Vegas" da wird genau das geschildert.
Aber es gibt bestimmt genügend Fälle wo noch die Umkehr möglich ist, deshalb ist alles zu versuchen finde ich wichtig. Ich hatte schon verschiedene Situationen erlebt, einmal in der sogenannten Psychose, da hatte ich ein Licht in mir was mich rief und sagte komm her, hier ist es schön, hier wirst du glücklich und je mehr ich mich darauf konzentrierte desdo glücklicher wurde ich, ich war noch nie und nie wieder im Leben sowas begegnet. Aber an einer bestimmten Intensitätsstufe, gespürte 20% von dem was da noch zu kommen schien, sagte ich halt, du hast zwei Kinder in die Welt gesetzt und wirst sie begleiden, kannst jetzt nicht einfach abhauen. So nahm ich halbbenommen meine Beine in die Hand und rannte instinktiv um von diesem Zustand wegzukommen. Wer mich kennt der weiß ja das das für mich reale übersinnliche Erlebnisse waren. Ich fragte mich auch gleich hinterher, welche Macht hat sich denn da gezeigt, böse erschien sie mir in keinster Weise, eher so wie ein Todeslicht, wie das Jenseitige Paradies.
Von dem Tage an hatte ich mich für das Leben und für meine Kinder entschieden, wie schwer es auch sein würde. Auch als es mir am hundeelensten ging und ich mich hätte umbringen wollen, da dachte ich an meine Entscheidung. Auch als ich dann 1,5 Liter Schnaps trank am Tag und noch mehr in mich reinkippen hätte können, da überkam mich die Überlebensangst.
So nun habe ich hoffentlich die von Alkoholismus betroffenen Angehörigen nicht noch mehr in Selbsvorwürfe gebracht. Denn die haben bestimmt alles menschenmögliche getan. Sondern ich wollte sagen, da muss der tottrinkwillige Süchtige schon sehr weit drinnen stecken, verzweifelt sein und kaputt, dass ihn da nichts mehr von abbringt. Darum ist der Begriff Teufelszeug für Alkohol noch geschmeichelt.
Ich denke, so wie bei meinem Licht, gibt es auch für das Trinken eine Stufe bei der man weiß hier muss ich aufhören will ich weiterleben, ist die dann einmal überschritten dann ist man bis zum Ende gefangen vom Alkohol, man wird dann vermute ich mal, regelrecht aufgesogen.
Atisha
 

Re: Alkoholismus

Beitragvon pianoalfred » So. 03.06.2012, 21:39

hallo ich möchte nur sagen das aus meiner eigenen erfahrung niemand einem alkoholiker helfen kann ausser ein andere alkoholiker das ist meine erfahrung aus jahrelanger selbsthilfegruppe
weil man als alkoholiker nur so das gefühl hat verstanden zu werden und so auch ratschläge annehmen kann
und trotzdem hab ich noch etwas länger gebraucht um endlich trocken zu werden
vor allem die 2 therapie hat geholfen weil ich mal 4 monate ohne alk war und mein gehirn sich normalisieren konnte zusätzlich nehme ich revier ein craving(verlangen) dämpfendes medikament
ich hatte es durch meine schizophrenie sicherlich noch schwerer vom alk loszukommen aber mein jahrelanger kampf hat sich gelohnt bin jetzt 2 jahre trocken und stolz drauf
LG pianoalfred
pianoalfred
 

Re: Alkoholismus

Beitragvon pianoalfred » So. 03.06.2012, 22:10

noch etwas, der 1 schritt der anonymen alkoholiker
"und wir gaben zu das wir dem alkohol gegenüber machtlos sind und unser leben nicht mehr meißtern konnten"
das ist der schlüssel sich einzugestehen das man alkoholiker ist und dann hilfe suchen wos geht
nur viele wollen oder können das nicht zugeben
LG pianoalfred
pianoalfred
 

Re: Alkoholismus

Beitragvon GLaDOS » So. 03.06.2012, 22:15

pianoalfred hat geschrieben:mein jahrelanger kampf hat sich gelohnt bin jetzt 2 jahre trocken und stolz drauf
Und das zurecht! :respekt:

pianoalfred hat geschrieben:das ist der schlüssel sich einzugestehen das man alkoholiker ist und dann hilfe suchen wos geht
nur viele wollen oder können das nicht zugeben
Ja ich konnte es mir auch länger Zeit nicht eingestehen, wer gibt es den schon gerne zu^^. Sich etwas vorlügen ist doch viel einfacher :| Hut ab vor jedem der diese Einsicht hat und Hilfe annehmen kann.
GLaDOS
 

Re: Alkoholismus

Beitragvon FrauJanus » Do. 14.06.2012, 13:50

Also ich weiß aus Erfahrung, dass es ziemlich schwer ist, jemanden aus einer Alkoholsucht rauszuholen.
Habe es lange bei meinem Exfreund mit dem ich auf Platte gelebt hab, versucht,
manchmal war ich soweit das ich dachte "Ja, geschafft, es ist vorbei." und am nächsten tag hab ich erfahren,
dass es alles andere als vorbei ist.
Viele wollen sich nicht helfen lassen und wenn man zu sehr drängt, ziehen sie sich immer
weiter zurück oder tun einfach so als ginge es ihnen besser.
Im Schauspielern sind die meisten Alkoholiker leider Genies, deswegen stimmt's das man bei weitem die wenigsten in der Gosse oder bei den Obdachlosen findet. Nur fällt es dort mehr auf, weil diese
Menschen das Versteckspiel aufgegeben haben.
FrauJanus
 

Vorherige

Zurück zu Drogen, Süchte und Zwänge

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron