Heroin

Es geht hier sowohl um stoffgebundene Süchte und Abhängigkeiten (wie Alkohol- und Drogenmissbrauch) und nicht-stoffgebundene Süchte wie Verhaltenssüchte (z.B. Internetsucht, Kaufsucht, Spielsucht etc.), als auch um Zwangsstörungen (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken/-ideen).

Heroin

Beitragvon sonnenblume » Do. 20.11.2008, 13:42

Hallo!!!
Ich schreibe hier zum ersten Mal. Habe ein großes Problem. Habe einen Freund seid ca. 6 Jahren der Heroinsüchtig ist. Leider wusste ich das damals noch nicht sonst wären wir gar nicht zusammen gekommen. Ich habe es jedoch ziemlich schnell herausbekommen. Ich habe mich nicht von ihm getrennt sondern entschieden bei ihm zu bleiben und ihm zu helfen. Nach fast zwei Jahren schwierig und anstrengender Beziehung hat er sich entschlossen in eine Komune zu gehen. Dort war er 3 Jahre. Ich habe gedacht, dass jetzt alles ok sein wird und wir endlich nochmal ganz neu anfangen können. Leider ist er wieder rückfällig geworden. Für mich ist es sehr schwer, denn ich habe so lange auf ihn gewartet und dann denk ich mir wofür????? Ich liebe ihn sehr, deshalb schaffe ich es auch nicht ihn zu verlassen. Ich bin wirklich am verzweifeln und weiss nicht was ich tun soll. Er sagt, dass er ein Leben ohne H.... leben möchte, aber er ist zu schwach, er packt es nicht. Weiss aber auch nicht genau, was sein Problem ist, weshalb er wieder damit angefangen hat. Würde mich freuen, wenn sich jemand melden würde. Meine email sandrato@web.de Tschüss!!!
sonnenblume
 

Beitragvon planb » Fr. 21.11.2008, 19:39

Das ist eine sehr schwierige Situation für dich. Pass auf, dass du nicht zu sehr Schaden dabei nimmst. Ich könnte mir vorstellen, dass du in einer ähnlichen Situation wie ein Co-Alkoholiker bist. Das heißt, dass du dort mit reingezogen wirst und vielleicht anfängst, dich für seine Probleme verantwortlich zu fühlen oder du versuchst, es ihm leichter zu machen. Ich find grad nicht die richtigen Worte. Jedenfalls lass dich nicht mit runterziehen. (Leichter gesagt, als getan.)
planb
 

Re: Heroin

Beitragvon Janinchen » Di. 04.08.2009, 18:21

Hallo liebe Sonnenblume!

Ich kann mich sehr gut in deine Lage hinein versetzen,da mein Liebster auch heroinabhängig ist.Ich hab es etwa eine Woche nachdem wir zusammen gekommen sind von ihm erfahren und bin auch trotz allem bei ihm geblieben.Er hat auch schon einige Entgiftungen und zwei Therapien hinter sich und ist immer wieder rückfällig geworden.Er möchte auch gerne ein Leben ohne die Sucht führen,aber schafft es einfach nich dauerhaft.Manchmal kriegt er es hin nach Entgiftungen über längere Zeit clean zu bleiben,aber wenn er dann z.B. Probleme bekommt,dann wird er wieder rückfällig,weil er mit den Drogen seine Probleme besser von sich schieben kann.Es ist überhaupt nich leicht eine Beziehung mit einem Drogenabhängigen zu führen! Ich liebe ihn zwar sehr,aber bin während unserer zweijährigen Beziehung schon oft an meine Grenzen gekommen.Damit möchte ich keinesfalls sagen,dass du dich von ihm trennen sollst,denn vielleicht wäre das auch der falsche Weg.Du musst selber wissen,was für dich am besten ist.

Ich selber habe sowieso ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom und bin dazu auch noch Co-abhängig.Ich nehme ihm alle Sachen ab,die er erledigen muss,führe den Haushalt,mache ihm das Essen,kläre für ihn sogar manchmal Ämter-Dinge und sowas halt.Ich fühle mich dafür verantwortlich ihm alle Arbeit abzunehmen und mich rund um die Uhr um ihn zu kümmern.Er kann die Sachen zwar eigentlich allein erledigen,aber ich nehme sie ihm trotzdem ab,damit er sich schonen kann.Und glaub mir eins: Damit tue ich ihm eigentlich keinen Gefallen,da er so verlernt sich selbst um seine Angelegenheiten zu kümmern! Er muss eigentlich lernen sich selbst aufzuraffen,aber diese Chance gebe ich ihm nich mal.So ergeht es aber den meisten Co-abhängigen.Und man sollte die Sucht des Partners wirklich nich allzu sehr an sich ranlassen,denn das macht einen nur kaputt.Ich spreche aus eigener Erfahrung! Natürlich ist das leichter gesagt,als getan.. Ich möchte dir nur den guten Ratschlag geben,dass du dich nich allzu sehr für ihn aufopferst,weil er süchtig ist.Das ist genau der falsche Weg! Ich möchte mich in dieser Hinsicht jetzt auch ändern,denn damit tue ich ihm wirklich keinen Gefallen.

Ich wünsche dir auf jeden Fall sehr viel Kraft für euren weiteren Beziehungsweg und hoffe sehr,dass es dir dadurch nich psychisch schlechter ergeht.Du schaffst das schon! Und wenn du es nich allein hinkriegst,dann gibt es auch z.B. Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken und sowas.Es gibt auch spezielle Internetforen für das Thema Sucht,wo auch die Angehörigen Rat suchen können.Ansonsten kannst du dich auch an Drogenberatungsstellen wenden.. die werden sich auch um dich kümmern.Und wenn du noch Fragen hast oder einfach jemandem zum quatschen brauchst,dann bin ich gern für dich da! :wink:

:kiss: Fühl dich gedrückt!
Janinchen
 


Zurück zu Drogen, Süchte und Zwänge

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste