Hallo liebe Sonnenblume!
Ich kann mich sehr gut in deine Lage hinein versetzen,da mein Liebster auch heroinabhängig ist.Ich hab es etwa eine Woche nachdem wir zusammen gekommen sind von ihm erfahren und bin auch trotz allem bei ihm geblieben.Er hat auch schon einige Entgiftungen und zwei Therapien hinter sich und ist immer wieder rückfällig geworden.Er möchte auch gerne ein Leben ohne die Sucht führen,aber schafft es einfach nich dauerhaft.Manchmal kriegt er es hin nach Entgiftungen über längere Zeit clean zu bleiben,aber wenn er dann z.B. Probleme bekommt,dann wird er wieder rückfällig,weil er mit den Drogen seine Probleme besser von sich schieben kann.Es ist überhaupt nich leicht eine Beziehung mit einem Drogenabhängigen zu führen! Ich liebe ihn zwar sehr,aber bin während unserer zweijährigen Beziehung schon oft an meine Grenzen gekommen.Damit möchte ich keinesfalls sagen,dass du dich von ihm trennen sollst,denn vielleicht wäre das auch der falsche Weg.Du musst selber wissen,was für dich am besten ist.
Ich selber habe sowieso ein sehr ausgeprägtes Helfersyndrom und bin dazu auch noch Co-abhängig.Ich nehme ihm alle Sachen ab,die er erledigen muss,führe den Haushalt,mache ihm das Essen,kläre für ihn sogar manchmal Ämter-Dinge und sowas halt.Ich fühle mich dafür verantwortlich ihm alle Arbeit abzunehmen und mich rund um die Uhr um ihn zu kümmern.Er kann die Sachen zwar eigentlich allein erledigen,aber ich nehme sie ihm trotzdem ab,damit er sich schonen kann.Und glaub mir eins: Damit tue ich ihm eigentlich keinen Gefallen,da er so verlernt sich selbst um seine Angelegenheiten zu kümmern! Er muss eigentlich lernen sich selbst aufzuraffen,aber diese Chance gebe ich ihm nich mal.So ergeht es aber den meisten Co-abhängigen.Und man sollte die Sucht des Partners wirklich nich allzu sehr an sich ranlassen,denn das macht einen nur kaputt.Ich spreche aus eigener Erfahrung! Natürlich ist das leichter gesagt,als getan.. Ich möchte dir nur den guten Ratschlag geben,dass du dich nich allzu sehr für ihn aufopferst,weil er süchtig ist.Das ist genau der falsche Weg! Ich möchte mich in dieser Hinsicht jetzt auch ändern,denn damit tue ich ihm wirklich keinen Gefallen.
Ich wünsche dir auf jeden Fall sehr viel Kraft für euren weiteren Beziehungsweg und hoffe sehr,dass es dir dadurch nich psychisch schlechter ergeht.Du schaffst das schon! Und wenn du es nich allein hinkriegst,dann gibt es auch z.B. Selbsthilfegruppen für Angehörige von Suchtkranken und sowas.Es gibt auch spezielle Internetforen für das Thema Sucht,wo auch die Angehörigen Rat suchen können.Ansonsten kannst du dich auch an Drogenberatungsstellen wenden.. die werden sich auch um dich kümmern.Und wenn du noch Fragen hast oder einfach jemandem zum quatschen brauchst,dann bin ich gern für dich da!
Fühl dich gedrückt!