Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +De..

Es geht hier sowohl um stoffgebundene Süchte und Abhängigkeiten (wie Alkohol- und Drogenmissbrauch) und nicht-stoffgebundene Süchte wie Verhaltenssüchte (z.B. Internetsucht, Kaufsucht, Spielsucht etc.), als auch um Zwangsstörungen (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken/-ideen).

Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +De..

Beitragvon Ataro » Sa. 25.07.2015, 13:52

Hallo Leute,

ich möchte dann endlich mal ein wenig über mich erzählen. Was ich derzeit für Probleme habe, was in der letzten Zeit so passiert ist und was so in mir vor geht.
Persönlich von mir selber weiß ich, dass dieser Text nicht wirklich kurz sein wird. Trotzdem möchte ich euch einen ausführlichen Einblick gewähren, damit ihr euch besser vorstellen könnt, was los ist.
Ich hoffe trotzdem findet jemand die Lust un das Interesse, meinen Text zu lesen.

Also vorerst möchte ich sagen, dass meiner Meinung nach (und der Meinung der Psychiater/Psychologen) alles auf meinen Drogenkonsum zurückzuführen ist.
Ich fing an mit 16 Jahren Cannabis zu rauchen, ich glaube im gleichen Jahr kam sogar noch Kokain und Speed hinzu.
Irgendwann war ich dann 17, dann fing es an mit Ecstasy, Magic Mushrooms und letztendlich kam Acid (LSD) hinzu.
Man kann also sagen, dass ich relativ schnell, relativ viele neuartige Drogen genommen habe.
Cannabis rauchte ich so gut wie jeden Tag, Ecstasy habe ich auch öfters genommen, genauso wie Magic Mushrooms.
Kokain und Speed habe ich vielleicht 3-4 mal gezogen und LSD war eine einmalige Sache, welche in meinen Augen die krasseste Substanz war, an die ich jemals denken konnte.

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Klar, ich hatte tolle Tage auf vielen Drogen, nur leider kann ich sagen, dass sich das ganze nicht gelohnt hat, wenn man nachdenkt, was jetzt aus mir geworden ist.
Ich leide derzeit unter einigen Störungen, die in meinem Aufenthalt in der Psychiatrie festgestellt wurden.
Bei mir wurde eine Verhaltensstörung, Anpassungsstörung, Depersonalisation und Derelesation mit Panikattacken festgestellt.
Letztendlich mövhte ich auch auf meinen LSD Trip eingehen, da ich denke, dass dieser dafür verantwortlich ist, dass ich nun so leide, wie es derzeit ist.

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Bevor ich mit dem Konsum von Drogen angefangen habe, habe ich bei meiner Freundin gewohnt. Ich bin damals von meinem Vater mit 16 Jahren abgehauen, weil er sich nicht um mich gekümmert hat.
Er war die ganze Zeit bei seiner Freundin, ich wurde vernachlässigt und meine Mutter wohnte nicht bei uns in der Nähe. Es war damals schon eine echt sehr schwere Zeit für mich, von denen ich die Bilder immer noch im Kopf habe.
Diese Freundin war meine erste große Liebe, mit der ich auch 8 Monate zusammen war, wobei ich mir lebenslang mehr gewünscht hätte.
Durch dieses Mädchen lernte ich das selbstverletztende Verhalten kennen, es war zwar nicht der beste Umgang für mich, aber ich habe Sie nun mal geliebt, wie keinen anderen Menschen bisher.
Durch diese schwere Zeit fing ich selbst an mich mit Rasierklingen zu verletzten, hatte Selbstmordgedanken und geriet in Depressionen.
Nachdem die Beziehung fast zu Bruch ging, ging ich zu einer Psychologin, nachdem ich überredet wurde, dass ich mir was gutes tun sollte.
Ich war vielleicht 3-4 mal bei der Psychologin, doch es half mir nicht. Aus diesem Grund griff ich zu Drogen, welche mir meine Probleme vergessen ließen.
Aus dem Grund das ich meine Probleme ins Unbewusste geschoben habe, habe ich mich nicht auch mehr selbstverletzt.

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Mein LSD Trip war im August 2014, es war echt der krasseste Tag meines Lebens.
Ich war mit 2 anderen Freuden in meiner Stadt unterwegs, es war ein ganz normaler Tag wie sonst auch, außer das wir halt neben unseren üblichen Drogen, dass erste mal LSD geholt haben.
Nebem der LSD Pappe haben wir uns noch Magic Mushrooms, Cannabis und Ecstasy an diesem Tag geholt. Wir haben also einiges an Geld ausgegeben, welches ich viel besser hätte, investieren sollen.
Ich war den ganzen Tag schon über angespannt, weil ich immer im Hinterkopf hatte, dass ich heute LSD konsumieren werde.
Naja schließlich fuhren wir zu unserem anderen Kumpel, an dem wir uns die ganzen Dinger schmeißen wollten.
Wir fuhren also mit Bus zu ihm, bauten uns im Bus noch einen Joint, während die ganzen Schulkinder im Bus nach Hause wollten.
Ich muss hier kurz anmerken, dass ich seit dem Tag an schon 1 1/2 Jahre nicht mehr in der Schule war, da mir Drogen wichtiger waren.
Wir stiegen aus und rauchten unseren Joint, während wir zu unserem anderen Kumpel gingen. Nach diesem Joint war ich schon mega high, wie ich schon lange nicht mehr war. (Was mir persönlich schon zu viel war)

Irgenwdann war halt der Zeitpunkt gekommen, dass ich und ein anderer Kumpel (er war 15, ich 17), die LSD Pappe genommen haben. Laut Angaben, hatte die Pappe 240 Mirkogramm Acid, wobei jeder dann 120 Mirkogramm hatte.
Ich war angespannt, aber auch aufgeregt auf die Wirkung von LSD. Irgendwann fing es an in unseren normalen Blickfeld zu funkeln, es waren Mosaikformen, die überall blinkten.
Ab diesem Zeitpunkt hatte ich einen kompletten Blackout, genauso wie mein anderer Kumpel, mit dem ich LSD genommen habe. Eigentlich wollten wir nur LSD nehmen, doch dazu ist es leider nicht gekommen.
Ich und er zogen eine komplette Ecstasy auf Nase, rauchten mehrere Köpfe und nahmen dann auch noch Pilze. Ich persönlich muss durch meine Erfahrung sagen, dass war sowas von unverantwortlich.
Im Hintergrund hörte ich noch meinen "vernünftigen" Kumpel sagen, wollt ihr euch umbringen Leute? Ja leider, es war uns zu diesem Zeitpunkt komplett egal. Wir wollten einfach mehr als nur diesen LSD Kick!

Irgendwann fingen alle Drogen an gleichzeitig zu wirken, mal kam das LSD durch, mal kamen die Pilze durch, von dem Ecstasy habe ich nichts gemerkt oder ich war einfach zu sehr verballert.
Ab einem gewissen Zeitpunkt fing es an, dass ich so krasse Optiks bekommen habe, dass ich mega Panik bekommen habe. Ich saß auf dem Bett, mit zeitgleich 3 anderen Leuten.
Wir sahen zu diesem Zeitpunkt das Bett als sichere Seite an, die andere Seite des Zimmers als unsichere Seite. Im Hintergrund lief unser Psytrance, aber zwei Lieder haben leider nicht in unsere Playlist gepasst.
Zumindest habe ich diese Lieder am deutlichsten auf meinem Trip wargenommen, sodass es für mich furchterregend und angstvoll war.
Lied 1: https://soundcloud.com/nano-records/the ... ful-garden
Lied 2: https://soundcloud.com/si-moon-official/wahnsinn

Ich hatte kein Zeitgefühl mehr, der Anfang von Beautiful Garden kam mir vor wie 15-20 Minuten, obwohl er nur eine Minute ging.
Durch die Pilze die immer gewirkt haben, hätte ich immer dieses typische Gefühl von Pilzen entwickelt, dass man Dinge einfach mal vergisst. Ganz typisch für Magic Mushrooms.
Doch dieser Moment machte mir auch Angst, denn ich wusste zu dem Zeitpunkt gar nicht mehr, dass ich überhaupt andere Drogen als LSD genommen habe.
Aufgrund meiner ständig steigenden Angst, blickte ich immer zu meinen Freunden, um zu schauen, ob es ihnen gut geht. Leider funktionierte das ganze nicht so, wie ich wollte.
Durch die massiven Optiks die ich hatte, verschwomm mein ganzes Blickfeld immer, alles windete, kräuselte und schlängelte sich. Es hatte einfach nichts mehr Ecken und Kanten, alles war rund und in komische Formen gezogen.
Im Hintergrund hatten wir noch Blitzlicht laufen, was alles noch mal ein wenig verschwommen ließ.

So ab diesem Zeitpunkt hatte ich keinen festen Punkt mehr, den ich anpeilen konnte, denn alles war rund und ineinander verschoben.
Ich hatte so krasse Optiks, dass ich meine Freunde nicht mehr gesehen habe, sie waren einfach komplett in meinem Blickfeld verschwommen.
Dann schaltete ich auf einen anderen Mechanismus, den ich "stillen Beobachter" zum heutigen Zeitpunkt nennen würde. Ich konzentrierte mich also auf mein inneres, als auf die außen Welt, da ich dort eh nichts mehr wirklich wahrnehmen konnte.
Aufgrund das LSD in das tiefste Innere von einem geht, wusste ich direkt, dass ich noch mit meinen schlimmsten Ängsten und unbewussten Dingen konfrontiert werde.
Ich sah mich in einem Raum, der kein Anfang und kein Ende hatte. Es war einfach ein großer Raum, der in verschiedenen Lichtern blitzte. (Ich denke die verschiedenen Lichter, kamen von unserem Blitzlicht).
Mir wurde befohlen aus diesem Raum herauszurennen, nur leider ging das nicht, denn er hatte kein Anfang und kein Ende. Es war der furchteinflössenste Moment, den ich jemals in meinem Leben hatte.
Leise hörte ich mich mit mir reden, also in meinem inneren, äußerlich habe ich kein Stück geredet sagten meine Freunde, ich saß nur auf dem Bett und habe mich nicht bewegt.

Es kam wieder eine weitere Angst auf, dass ich wahrscheinlich verrückt sein könnte und nie wieder von meinem Trip runterkommen werde.
Diesen Zustand kan man durchaus auf LSD erreichen, er nennt sich angstvolle Ich-Auflösung.
Ich habe mal versucht, eine angstvolle Ich-Auflösung mit meinen eigenen Worten zu beschreiben, damit es verständlicher ist.
Es ist genauer gesagt eine Veränderung im Bezug auf das funktionieren des Bewusstseins, was man selber mitbekommt.
Genauer genommen wird eine angstvolle Auflösung als Horrortrip oder Paranoia bezeichnet.
Die Angst entsteht, weil man das Gefühl hat, man verliert seine normalen Fähigkeiten des Wachzustandes wie Urteilsfähigkeit, Selbst- und Realitätskontrolle mit einer völligen Bezugslosigkeit zu sich und auf die Welt.
Es ist eine verzerte und verfremdete Wahrnehmung der Umgebung, man fühlt sich wie eine Marionette die von jemand anderem kontrolliert wird, man fühlt sich gequält und bedroht.
Die größte Angst hierbei ensteht, weil das Gefühl aufkommt, nicht mehr auf diesem Zustand herauszukommen.

Nun ja, ich hatte also dieses Gefühl ich komme nicht mehr von meinem Trip herunter, würde immer gefangen bleiben.
Ich hatte immer Bilder im Kopf, dass meine Freunde neben mir stehen würden, ich auf dem Boden liegen würde und nicht mehr ansprechbar sein würde.
Es fühlte sich an, als würde ich den Tod in die Augen blicken. Es war einfach ein Gefühl, was man nicht beschreiben kann.

Irgendwann kam ich aber auch von meinem 8-9 Stunden Trip herunter und bin wieder klar gekommen. Ich merkte, dass ich noch lebe und mir nicht wirklich was passiert ist.
Ich hatte zwar noch Optiks, konnte sie aber genießen, denn ich hatte nicht mehr diese Angst, die ich vorher hatte. Ich fing an, Geschichten zu Liedern zu entwickeln und es machte mir sogar das erste mal Spaß.
Irgendwann schlief ich auch ein und konnte relativ gut schlafen.

Der nächste Tag kam mir wie jeder andere Tag vor. Mein anderer Kumpel der kein LSD genommen hat, wollte mit uns ein wenig Cannabis rauchen.
Nur ich und mein anderer Kumpel, der mit mir LSD nahm, wollten kein Gras rauchen. Wir hatten einfach ein paar Stunden vorher diesen krassen Kick, dass uns Cannabis nicht wirklich gereicht hätte.
Letztendlich ließen wir uns aber trotzdem überreden und holten uns ein wenig Gras von einem Kumpel.

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Es war alles ganz normal, die Wochen und Monate liefen an uns vorbei, wie auch andere Wochen und Monate davor.
Wir rauchten immer noch Gras, nahmen Ecstasy und Pilze. Bis zu einem Tag, der mein Leben komplett verändert hat. (Ich hatte noch keine Störungen nach meinem LSD Trip, erst nach diesem Tag, den ich jetzt beschreiben möchte)
Es war ein ganz normaler Tag, wir waren bei einem Kumpel und wollten ein wenig Gras rauchen, wobei ich davor immer etwas seltener geraucht habe.
Ich rauchte also meinen Kopf, wie immer und wurde natürlich auch high. Doch irgendwann fingen wir an über den LSD Trip zu reden und in mir stieg ein ganz komisches Gefühl auf.
Dieses Gefühl kann ich einfach nicht beschreiben, es ist ein Gefühl nicht wirklich da zu sein, ein Gefühl als würde man ganz weit in sich stehen und die Außenwelt nicht wirklich mitbekommen kann.
Ein Gefühl, als würde man einfach hunderte Meter hinter seinen Augen die Welt sehen, es ist einfach unbeschreiblich angsteinflössend und man kann es nicht besser beschreiben.
Sozusagen so eine Art Schizophrenie, aber immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass es nur zeitweillig ist.

Ich kriegte aber zu krasse Panik, weil ich dieses Gefühl das erste mal bekam und vorher noch nicht wirklich hatte, vielleicht nur auf meinem LSD Trip, dass kann ich aber nicht so genau sagen.
Durch meine ständig wachsende Angst geriet ich in eine Panikattacke und irgendwas hat mir befohlen nach Hause zu gehen, da es jetzt echt krass werden kann.
Ich ging also nach Hause, sagte meinen Freunden mir ging es nicht gut. Ich rannte nach Hause und hatte die ganze Zeit starkes Herzrasen und Paranoia, dass die Polizei kommen könnte.
Ich war zuhause angekommen und versuchte mich an meinem Computer abzulenken, was mich leider nicht wirklich weitergebracht hatte. Also rannte ich zu meiner Mutter und schilderte ihr, dass ich gleich einen Herzinfakt bekomme.
Sie verstand nicht warum obwohl sie wusste, dass ich Cannabis konsumiere. Sie hat mir zu diesem Zeitpunkt sogar noch meine eigene Schuld vorgeworfen, was ich dort einfach nicht gebrauchen konnte.
Persönlich muss ich sagen, ich dachte ich würde sterben und mein Leben ist jetzt vorbei. Ich konnte Sie aber schließlich überreden mit mir sofort ins Krankenhaus zu fahren und schreibte meinen Freunden noch, ich fahre jetzt ins Krankenhaus, da ich einen Herzinfakt bekomme.

Sie rannten sofort zu mir nach Hause und versuchten mich zu beruhigen, dass ich keinen Herzinfakt bekomme. Vergeblich, ich war zu diesem Zeitpunkt so krass in dieser Panikattacke gefangen, dass ich mich beruhigen lies.
Wir fuhren also so schnell es geht ins Krankenhaus und ich schilderte der Sekretärin das ich einen Herzinfakt bekomme, weil ich Gras geraucht habe.
Sie guckte mich so dermaßen blöd an, als ob ich einer von diesen Jungs wäre, die zum ersten mal Gras grauchen. Sie war seelenruhig, stellte mir in einem anderen Raum noch dumme Fragen, als mich sofort zu behandeln.
Meine Hände und Beine fingen an sich zu verkrampen und ich merkte, es ist ernst, dass hier jetzt irgendwas passiert.

Ich kam also direkt an ein EKG, dort wurde mein Herz und weiteres überprüft. Ich lag auf der Liege, verkrampfte komplett, fing an zu zittern ununterbrochen und sah wie meine Eltern mich anschauten. (Meine Mutter und Stiefvater, nicht mein leiblicher Vater)
Mein Herzschlag lag bei 180 Schläge pro Minute, wobei 60 oder so normal wären. Ich bekam direkt eine Spritze, die mein Herzschlag rapide drossen sollte. Was auch nach ungefähr 1 stunde totaler Qual anfing zu wirken und ich wurde ruhigher.
Ich sah zum ersten mal die Angst in den Augen meiner Mutter, die sich um mich hatte. Ich sah, dass es ihr weh tut, dass ich hier liege und die Lage, die derzeit ist.
Irgendwann schlief ich auch ein und der nächste Tag war einfach nur komisch, so ungewohnt und ein ganz komisches Gefühl. Als ich am morgen aufstand, hatte ich immer noch das Gefühl ich wäre etwas high.
Aber alles war anderes, dass war der Moment wo meine Derelesation und Depersonalisation in mein Leben getreten sind. (Irgendwann im Dezember war das)

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Ich wurde also komplett absinent, als ich realisierte, dass ich wieder in so einem Zustand verfalle, nachdem ich Gras rauche. Ich fing an in der Welt keinen Sinn mehr zu sehen, alles ergab für mich keinen Sinn mehr.
Es wirkte einfach alles so komisch auf mich, alles lief nur noch stumpf ab und ich versank in starke Depressionen mit einem krassen Cannabis Entzug, in dem ich eine Woche jede Nacht krasse Albträume hatte.
Wirklich krasse Albträume, z.B das der Dealer von dem ich das Gras hatte, uns vor einem Baum setzten würde, solche Träume halt.

Ich lebte die kompletten Monate also bis zum März weiter, mit einem Gefühl der Gleichgültigkeit, einem Gefühl welches ich einfach nicht beschreiben kann.
Es koimmt einen einfach alles komisch vor, dann kamen manchmal Selbstmordgedanken hinzu, aber ich habe mich nie getraut, da ich zu großen Respekt davor habe.
Ich versuchte zwar noch einmal Gras zu konsumieren, als ich das Gefühl hatte es würde besser wären. Fehlanzeige, ich verfiel wieder in so einen Zustand, konnte mich aber selbst beruhigen, auch wenn es wieder 1 Stunde reine Qual war.

Doch ich fing an diese Panikattacken auch im nüchternen Zustand zu bekommen, so dass Gefühl als ob ich vergessen würde, was ich gerade gemacht habe.
Dann gerit ich in eine Panikspirale, die einfach wieder unbeschreiblich angsteinflössend war. Aus diesem Grund beschloss ich was zu ändern und ließ mich sofort in die Psychiatrie einweisen, obwohl ich 1 Woche später einen Platz hätte, mit Gruppentherapie.

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Ich war also in Therapie, in einer offenen Anstalt wobei unsere Station geschlossen war, damit keiner abhaut. Der Arzt fragte mich nochmal ob die Gefahr besteht, dass ich mir zuhause was antun könnte. Ich antwortete mit Ja und es stand fest, ich muss direkt hier bleiben.
Ich habe mich zwar sogar gefreut endlich hier sein zu dürfen, wollte es aber auch nicht wirklich. Ich holte meine Sachen und war dann in einer Psychiatrie. Für mich war es eine ungewöhnliche Umgebung, da ich aus Filmen kenne, wie es in so einer Psychiatrie aussieht.
Zum Teil ist es ja auch so, aber es gibt auch Menschen dort, die wirklich nett sind und einen wirklich ans Herz wachsen.

Ich war dort für eine Entgiftung, obwohl ich nicht wirklich eine brauchte, da ich kein THC mehr im Blut oder Urin hatte.
Ich fing an mich als psychisch kranken Menschen anzusehen, da ich nun mal hier in einer Psychiatrie sitze. Ich lief wegen meiner Langenweile den Gang immer auf und ab, sah draußen Leute und sah mich einfach als komplett gestörten Menschen an.
Hauptsächlich saß ich im Raucherraum, hatte da ein paar nette Leute kennengelernt und konnte es überhaupt nicht ab, wenn ich unter so vielen Leuten war und reden musste.
Es gab echt Tage, da waren alle sehr emotional, manche fingen sogar an zu weinen, was für mich ein echt krasses Erlebniss war.

Meine Panikattacken wurden in der Psychiatrie allerdings noch schlimmer. Ich versuche mal am besten zu beschreiben, wie diese Panikattacken in mir aufstiegen.
Erst spürte ich ein totales Gefühl von einer krassen Entfremdung, dann stieg direkt eine Angst in mir auf und plötzlich verändert sich deine ganze Sicht. So wie an dem Tag, wo ich wegen Gras ins Krankenhaus kam.
Es fühlte sich so an, als würde ich hunderte Meter hinter meinem Augen die Welt sehen.

Diese Panikattacken wurden täglich! mit Pipamperon behandelt, ich hatte diese Attacken plötzlich auf einmal täglich. Es war eine echt schwere Zeit, denn ich fragte mich immer: Warum ich? Warum genau ich?
Irgendwann durfte ich auch mal raus, verlief mich sogar und bekam wieder krasse Angst. Kam aber doch wieder in der Psychiatrie an und war mega froh.
Therapie war für mich ebenfalls ein schwerer Teil, da ich ehrlich zugeben muss, ich habe einmal Therapie ausgehalten. Die anderen male konnte ich es einfach nicht, ich bekam ein wirklich komisches Gefühl, von totaler Entfremdung und eine nachkommende Angst.
Die Lösung war, jeden Tag vor Therapie Pipamperon zu nehmen, damit ich ein wenig ruhier bin. Hat auch manchmal ganz gut funktioniert, obwohl ich mich echt immer zusammen reißen musste.
Auch ich wurde nach 14 Tagen harter Qual entlassen, da es keinen Grund mehr gab, hier zu bleiben. Zuhause ging es mir persönlich besser, da ich dort nicht so krasse Panikattacken bekam.
Klar, ich nahm noch ein paar mal Pipamperon und konnte mich relativ gut beruhigen.

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Pipamperon habe ich zum jetzigen Zeitpunkt seit 3 Monate ca. komplett abgesetzt. Ich brauche es persönlich für mich nicht mehr, obwohl ich immer noch an Depersonalisation, Derelesation einer Verhaltensstörung sowie Anpassungsstörung leide.
Ich bin immer noch komplett clean, fasse keinerlei Drogen mehr an und komme ihnen auch nicht mehr zu nah. Ich rauche nur noch Zigaretten, da ich danach echt abhängig bin, seit dem ich kein Gras mehr rauche.
Sobald ich nur Gras sehe, steigt in mir ein echt komisches Gefühl auf mit einer krassen Angst. Wenn ich Gras zudem noch rieche, dann ist ganz vorbei.
Ich habe direkt das Gefühl ich wäre breit, achte direkt auf weitere Symptome und verfalle sozusagen in eine Panikattacke. Ich fühle mich dann einfach komplett abwesend wieder, dieses Gefühl nicht alles mitzubekommen und hunderte Meter hinter dem Auge die Welt warzunehmen.
Ich habe öfters dieses Gefühl ich hätte mehrere Persönlichkeiten, manchmal frage ich mich sogar wer ich bin, obwohl ich es weiß..
So gut wie jeden Tag überstrecke ich immer mein Schultergelenk, keine Ahnung warum aber ich muss es machen, irgendwie tut das gut.

Unter Menschen kann ich nicht mehr wirklich gehen, da ich direkt ein unwirkliches Gefühl bekomme. Mit meinen Freunden treffe ich mich eher noch selten, da ich dort ebenfalls dieses unwirkliche Gefühl bekomme.
Leider verstehen meine Freunde nicht, was mit mir los ist. Das tut zwar weh, aber ich habe öfters das Gefühl, es sind eh falsche Freunde.

Nun ja, nun gehe ich bald wieder in Therapie für 3 Monate, in eine meiner Meinung nach bessere Klinik. Ich hoffe, dass diese Zeit dort nicht genauso schlimm wird, wie in der anderen Psychiatrie, mit meinen ständigen Panikattacken.
Ich hoffe einfach, dass ich echt bald wieder dieser normale Mensch bin, dieser gesunde Mensch der sein Leben einfach leben kann.
Ich möchte unbeschwert leben, einfach frei sein, arbeiten und einfach mein Leben genießen.
Vielleicht möchte ich sogar dieses Mädchen zurück, die meine erste große Liebe war..

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Ich hoffe ich konnte euch ein wneig erzählen, was ich in der letzten Zeit so durchmache.
Würde mich sehr freuen, wenn ich mich mit ein paar Leuten hier unterhalten kann, über das, was dort steht.

Alex :)
Ataro
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Re: Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +

Beitragvon Kleiner Elefant » Di. 28.07.2015, 01:53

Hey Alex,

da hast Du ja echt was mitgemacht!
Ich selber habe keine der von Dir benannten Störungen, und Drogen habe ich auch noch nie genommen.
Ich wollte auf den zweiten Klinikaufenthalt eingehen. Ist es eine Psychiatrie oder eine Klinik für Psychotherapie?

Vielleicht macht Dir die Entfremdung Angst, weil es für Dich bedeutet, dass Du nicht mehr "Du" bist? Ich könnte mir vorstellen, dass Du Dich dann ohnmächtig und hilflos, machtlos und ängstlich fühlst, wenn Du nicht mehr "da" bist. Und das kann zur Panikattacke führen. Vielleicht hast Du mittlerweile Angst vor der Angst. Meine Thera hat mal gesagt, dass es Phasen der Angst gibt. Sie steigt bis zu einem gewissen Grad an, und dann flacht sie wieder ab, und Menschen, die eine Panikattacke haben, müssen begreifen, dass ihnen nichts passiert und dass nach dem Höhepunkt Ruhe einkehrt. Ich weiß nicht, ob Dir das hilft. Es sind nur meine Gedanken.

Alles Gute in der Klinik :blumen:
Kleiner Elefant
 

Re: Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +

Beitragvon Ataro » Do. 30.07.2015, 20:58

Ja, da habe ich wirklich einiges durchgemacht.
Naja, es ist eine Reha mit dem Hintergrund einer Psychiatrie/Psychotherapie, also Therapie habe ich dort auf jeden Fall.

Klar, die Entfremdung macht mir genauso Angst, wie du es schilderst.
Das ich Angst vor der Angst habe glaube ich auch, nur leider kann ich nichts machen.

Ich fühle mich einfach hilflos dagegen und weiß nicht so recht, was ich machen soll..
Ataro
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Re: Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 31.07.2015, 08:44

Hey Alex,

ich fragte deshalb, weil es einen Unterschied macht, ob Du in einer Psychiatrie bist oder in einer Klinik, wie Du sie jetzt beschreibst. Ich bin mir sicher, dass Du da an Deiner Angst arbeiten kannst. Vielleicht erlernst Du da auch Skills gegen die Entfremdung.

Ich finde, dass Angst eines der stärksten Gefühle ist, die mich lähmen. Angst schaltet, zumindest bei mir, alles andere aus. Mir hilft es dann, mit jemandem zu reden oder zu schreiben. Wäre das auch was, was Dir helfen könnte?
Kleiner Elefant
 

Re: Verhaltensstörung, Anpassungstörung, Depersonalisation +

Beitragvon slot108 » So. 11.10.2015, 10:20

Psylos, LSD, Amphe, Ketamin, MDMA, 2CC, 2CP, DMT, Koks, THC, ...
meine Liste.

Halluzinogene und andere pschoaktive Substanzen können schon vorhandene ... "Auffälligkeiten" auslösen/zu Tage befördern.
liest sich für mich, als wäre genau das bei dir passiert. das was du hast, nur auf deinen Drogenkonsum zu schieben, is BILDmäßig einfach nur dumm. aber auch in der Ärztewelt ist es leider so.

du hast da jetzt etwas "geöffnet", was du nicht so schnell so leicht wieder "schließen" kannst.
du wirst dich damit auseinander setzen müssen, befürchte ich.

und du wirst wesentlich tiefere Gründe für den Drogenkonsum gehabt haben als "versuch ich mal".
slot108
 


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