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Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 08:26
von Atisha
den Spruch höre ich immer wieder von den Normalos. Du weißt doch was das für Folgen hat, du kannst so viel machen, gehe in den Puff ... aber trinken oder andere Drogen, warum?

Gestern war ich bei einem alten Schulfreund und der sagte das auch wieder zu mir, er hat kein Verständnis das ich trinke ... fragte hast du denn Schmerzen und so weiter.
Ich verglich es dann mit einem Weg den jeder zu gehen hat. Der eine geht barfuß im Sand entlang, der andere muss auf Glasscherben gehen und hat nur die Wahl ob er Schuhe anzieht oder nicht und die Schuhe sind der Alkohol. Eine Wahl einen anderen Weg zu gehen gibt es aber leider nicht.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 08:47
von cats47
Ja, das mit den Schuhen bringt es genau auf den Punkt.
Wenn es mir gut geht komme ich problemlos ohne
Alkohol aus. Es ist zwar auch dann manchmal der Gedanke
da, na ja, ich möchte ja schon. Aber der Verzicht ist nicht
schlimm.
Wenn es mir schlecht geht komme ich ohne Alkohol
einfach nicht durch den Tag.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 08:52
von Christine
Kann es sein... dass du dir da mit Alkohol einfach die "falschen" Schuhe anziehst?
Andere (gesunde) Menschen haben als "Schuhe" über die schlechten Zeiten ihre Freunde, Familie, eine Beschäftigung die sie lieben etc.
Alkohol ist eine ziemlich destruktive Art, sich über schlechte Zeiten zu bringen. Zumal der ja langfristig betrachtet eher depressiver macht... helfen kanns nur kurzfristig.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 09:01
von Atisha
Christine ein Trinker versteht mich sicher, du verstehst es nicht. Aber trotzdem erkenne ich dein Bemühen und deine Hilfsbereitschaft.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 09:42
von Kleiner Elefant
Richtig Atisha, ein "Normalo", wie ich auch, kann das nicht verstehen.
Und sieht die Sachen daher ganz anders. Rationaler, vielleicht naiver.
Und manchmal kann doch genau das aber auch helfen.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 09:53
von Atisha
Ja es hilft, ich bin ja auch nicht böse darüber.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 21:54
von withoutwings
Warum trinkst du denn eigentlich ...

um zu sein wie ich bin. Um offen zu sein. Um locker zu werden. Um zu vergessen. Um dem Denken Einhalt zu gebieten.
Dumme, sinnlose Gründe. Aber so ist es. Um den Kopf auszuschalten.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 21:58
von kleeblatt123
Gründe, die ich gut nachvollziehen kann. Zu einem geselligen und gelungenen Abend gehört für mich einfach Alkohol!

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Di. 01.07.2014, 22:50
von Carmen
Trinken tu ich nicht bzw nur sehr wenig.

Aber ich glaube, ich verstehe dich ein wenig bzw euch.
Der Tag erscheint gleich ein wenig erträglicher mit Suchtmittel...?

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Mi. 02.07.2014, 14:30
von Marie
Ich trinke nicht, aber mir fällt dazu ein: Weil die Scheiss-Welt so ist. Weil es
m ö g l i c h ist.
So wie es möglich ist, sich zu verletzen, zuviel/ zuwenig zu essen, zuviel Geld auszugeben...Die Liste ist endlos und jeder sucht sich das "passende" aus...der Übergang von hilfreicher Gewohnheit zur Selbstzerstörerung ist nicht nicht immer klar, darin liegt die Gefahr. Und je mehr der seelische Bedarf, umso grösser die Gefahr...
Dass fast jeder "trinkt" so gesehen, ist kein Grund, Alkoholsucht zu verharmlosen!
Es ist eine psychische Krankheit und bedarf
derselben Aufmerksamkeit und Anerkennung wie jede andere !

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Mi. 02.07.2014, 14:41
von Marie
um zu sein wie ich bin. Um offen zu sein. Um
locker zu werden. Um zu vergessen. Um dem
Denken Einhalt zu gebieten.

Das ist dann das Ziel und nicht der Grund,

und ein "sinnloses" Ziel sowieso nicht! :roll:

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Mi. 02.07.2014, 23:21
von Kleiner Elefant
@Marie

Wo ist denn der Unterschied zwischen Ziel und Grund?
Man will vergessen (Ziel), also trinkt man (Grund).
Man will vergessen (Grund), also trinkt man (um das Ziel/den Grund zu erreichen).... :kopfkratz:

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Do. 03.07.2014, 23:03
von Marie
Ich meinte mit Grund Ursache.
Und macht man das so, ja?
Ich finde es völlig daneben, wie hier alles im einen Topf geworfen wird.
Alkoholsucht ist keine harmlose Begleiterscheinung einer psychischen Krankheit, sondern eine schwere Erkrankung, und nicht jeder schafft es wie Atisha, immer wieder zwischendurch eine zeitlang trocken zu bleiben.
Wobei ich es keinem Alkoholkranken abnehmen würde, dass Trinken eine Entscheidung ist, die er Tag für Tag trifft. Sucht ist Sucht, ob man dafür poetische Bilder heraufbemüht oder die Frage "Warum trinkst Du denn eigentlich?" ehrlich beantwortet. Ja was wäre die Antwort, vielleicht mal scharf nachdenken.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Do. 03.07.2014, 23:10
von Kleiner Elefant
Deine Argumentation geht überhaupt nicht auf meine Frage ein.
Grund/Ziel/Ursache - ist nunmal das Gleiche. Es ist das, woraus sich eine Sucht entwickelt.
Ich sehe keinen Unterschied zwischen einem Grund, einem Ziel und einer Ursache.
Das bedeutet nicht, dass ich irgendwas verharmlose. Aber Du reitest auf Begriffen rum, die alle das Gleiche erklären.

Du fühlst Dich überfordert. Das ist der Grund und die Ursache. Dein Ziel ist es, mal im Kopf abzuschalten, also trinkst Du. Und das kann in einer Sucht enden. In einer psychischen Krankheit.

Ich weiß nicht, wieso Du nun in den Angriffsmodus gehen musst.

Re: Warum trinkst du denn eigentlich ...

BeitragVerfasst: Do. 03.07.2014, 23:24
von Atisha
Ich habe einen Teil in mir das nene ich ab jetzt das Sucht-Ich und das wird es immer schön finden zu trinken, wird immer Gründe finden. Wichtig ist es Gründe zum Nichttrinken zu finden, darüber kann man nachdenken. Das vernünftige Ich muss gewinnen so lange es noch kann. Mein Trinken war über die ganze Zeit eine Begleiterscheinung meiner psychischen Krankheit, bis es sich verselbständigt hat. Psychisch geht es mir heute recht gut, nur meldet sich immer mal wieder diese Sucht und diese Woche war sie ganz stark und ich habe nachgegeben. Ich weiß nur es ist ein ewiger Kampf, der wird es auch bleiben, dass ich nicht trinke. Ich muss ihn härter führen, anders wird das nichts. Auch versuche ich es immer alleine noch zu schaffen und das klappt auch schlecht. Ich brauche schon etwas Unterstützung ... naja die ganze Geschichte eben.