Alternativen zu Traumata

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Alternativen zu Traumata

Beitragvon melody » So. 14.07.2013, 16:57

Folgendes beziehe ich nicht auf Traumata, die vor kurzem passiert sind.
Vor ein paar Jahren habe ich irgendwo gelesen (im Netz ich finde ich leider nichts darüber), dass Traumata, die über längere Zeit entstanden sind/ nicht behandelt wurden, nur heilen können, wenn es eine echte Alternative zu dem Erlebten gibt, also die Chance, etwas an seinem Leben zu ändern.
Ich würde es so ausdrücken, dass man manchmal viel Kraft dafür aufbringen muss, Symptome zu ertragen und seine Energie auf etwas zukunftsorientiertes zu verwenden. Beziehungen, eine Ausbildung, neue Beschäftigungen. Und sich vorrübergehend auf etwas anderes als seine Erkrankung zu konzentrieren.
Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie es ist, auf Hilfe zu hoffen und vor mich hinzuvegetieren, während ich immer mehr das Gefühl für Normalität verloren habe und mich selber mehr und mehr auf Krankheit reduziert habe. Bis das Leben an mir vorbeizog. Ich will damit nicht sagen, man muss sich nur zusammenreissen, aber es gibt ja noch etwas dazwischen, und das wird oft übersehen.
Ist als Anregung gedacht. Bin selber gerade wieder dabei, "aus dem Loch" (Seelenkummer gehört für mich nicht dazu) zu kriechen.
melody
 

Re: Alternativen zu Traumata

Beitragvon effloresco » So. 14.07.2013, 21:44

Danke für die Anregung!

melody hat geschrieben:Ich will damit nicht sagen, man muss sich nur zusammenreissen

Hast' recht, haben wir alle schon zuhauf gehört ;) Aber klar, oft gibt es ganz viel "dazwischen", was wir an manchen Tagen übersehen.

melody hat geschrieben:dass Traumata, die über längere Zeit entstanden sind/ nicht behandelt wurden, nur heilen können, wenn es eine echte Alternative zu dem Erlebten gibt, also die Chance, etwas an seinem Leben zu ändern.

Ich hatte das jetzt irgendwie anders verstanden. Nämlich, dass man "erleben" muss, dass es auch ohne traumatisierende Umstände/Erlebnisse geht. Z.B.: Wenn man doofe Eltern hat, Eltern kennenlernt, die lieb sind. Oder wenn man immer häusliche Gewalt erfahren hat, dass es auch ohne Gewalt geht, etc. Vielleicht liege ich damit aber falsch. Wäre toll, wenn man dazu ein paar Artikel finden könnte.
effloresco
 

Re: Alternativen zu Traumata

Beitragvon melody » Mo. 15.07.2013, 18:14

effloresco hat geschrieben:
melody hat geschrieben:Ich will damit nicht sagen, man muss sich nur zusammenreissen

Hast' recht, haben wir alle schon zuhauf gehört ;) Aber klar, oft gibt es ganz viel "dazwischen", was wir an manchen Tagen übersehen.

Na ja, ich hab`s viele Jahre "übersehen"...
Und bei anderen gesehen, dass es einem völlig abhanden kommen kann. Also Leute, die humorvoll waren, kreativ, total lebensklug, aber sich rein gar nichts mehr zutrauten und sich nur noch als Fall und alles von sich als "sowieso krank" hinstellten, ohne Grund meistens. Weil sie alles andere irgendwann vergessen/ verloren hatten.
effloresco hat geschrieben:Ich hatte das jetzt irgendwie anders verstanden. Nämlich, dass man "erleben" muss, dass es auch ohne traumatisierende Umstände/Erlebnisse geht. Z.B.: Wenn man doofe Eltern hat, Eltern kennenlernt, die lieb sind. Oder wenn man immer häusliche Gewalt erfahren hat, dass es auch ohne Gewalt geht, etc. Vielleicht liege ich damit aber falsch. Wäre toll, wenn man dazu ein paar Artikel finden könnte.

Das habe ich eigentlich gemeint, ob man es selber ändert oder es sich ergibt, ist ja zweitrangig. Nur dass es leider meistens nicht reicht, nur zu erleben, dass es auch anders geht, aber die Vorraussetzung dafür, dass Heilung stattfinden kann, ist es auf jeden Fall...
Ich denk`mir halt, in der Gesellschaft, in der wir leben, reicht nicht mal das Wegfallen von etwas schlechtem, es muss eine echte Perspektive geben, etwas, was einen ausfüllt. Am Besten was, woran man weiterarbeiten kann, weil das motiviert, mal eben ein Hobby bis es keinen Spass mehr macht, ist da wohl eher ungeeignet.
Ich hätte gerne alles gleichzeitig, Traumata aufarbeiten, währenddessen eine Ausbildung machen und Spass haben :?
melody
 


Zurück zu Dissoziationen, Trauma/PTBS und MPS/DIS

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 0 Gäste

cron