Depersonalisation und Risperidon ?

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon senta » So. 10.01.2010, 21:38

Naja, schmutzkind, überleg mal was schlimmer ist, daß Du ein bißchen müde wirst oder daß Du Dich so fühlst wie jetzt?
Habe eben Deinen Namen verwechselt, tut mir leid, habe ich geändert.
Ob die abhängig machen, hat Dein Arzt Dir doch sicher gesagt, oder? Sonst frag noch mal ganz genau nach!
senta
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » So. 10.01.2010, 21:57

Abhängig machen die Neuroleptika, wie Risperidon eigentlich nicht, Schmutzkind.
Ich habe Risperidon gut 7 Jahre genommen, bevor ich zu Seroquel prolong
gewechselt habe und habe keinen Entzug o.ä. festgestellt.
Früher, nach den ersten 2 Psychosen, habe ich das Neuroleptika jeweis nur
1 Jahr lang, recht niedrig dosiert genommen und sollte es dann absetzen.
Nachdem ich ohne NL dann eine 3. Psychose bekommen habe, nehme ich es nun dauerhaft.
Aber das liegt an meiner Krankheit, Schizophrenie.

Habe ich es richtig verstanden, dass du das Risperidon bekommen hast, weil deine
Wahrnemung schon vorher gestört war, oder wurde das unter der Medikation schlimmer?
Wie lange du es nehmen musst, hängt sicher vom Verlauf deiner Erkrankung ab.
Bei mir hat es so 3-4 Wochen gedauert, bis ich nicht mehr so müde war, aber das ist wohl bei jedem
unterschiedlich,
Wie viel mg, sollst du denn nehmen?
Und wenn es dir solche Probleme macht, kannst du vielleicht auf ein anderes Präparat wechseln.

Wenn du zusätzlich eine Therapie beginnst, wäre das sicher sehr hilfreich für dich.
Dir wurde dieses Leben gegeben, weil du stark genug bist um es zu leben.
Unbekannt

Ja, ich hasse meine MS und sie mich scheinbar auch. Aber manchmal sitzen wir auch zusammen und lachen gemeinsam über meinen Gang

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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » So. 10.01.2010, 22:25

Ich habe diese Symptomatik seit dem Sommer letzten Jahres und es wird immer schlimmer.
Als ich dann alles untersuchen lassen habe, landete ich zuletzt bei dem Psychiater, der mir auf Anhieb 5 Packungen Risperidon (0,5 mg) gab. Ich soll es nun jeden Abend nehmen vor dem Schlafen. Ich trau dem ganzen irgendwie nich....andrerseits bin ich voll auf Dauersendung und dreh habe teilweise Panikattacken, wegen diesen Gedanken, dass ich hier nicht mehr rauskomme .... ach alles ganz komisch.
Ja und dann noch die Ausbildung. Habe es in 4 Monaten geschafft, aber ob ich das psychisch noch bis dahin aushalte weiß ich eben nicht. Und ich will mich auch nicht von den Medikamenten negativ beeinflussen lassen, sodass ich die Prüfungen nicht schreiben kann.
Ey ich fühl mich sowas von hilflos .... unglaublich.
Mein "freund" meldet sich nicht wie abgemacht. Das A...loch verarscht mich auch nur, wie er kann.
Am liebsten würde ich mir grade alle Packungen reinknallen aber das hätte nicht das Ziel.

Also ihr meint, ich sollte meine Erfahrung damit machen und heute vielleicht damit anfangen ?

Aber ich schreib morgen ne Klausur .. FUCK MANN ICK DREH DURCH
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » So. 10.01.2010, 22:43

Aber wie soll das sein ? Ich bin ja jetzt schon immer verdammt müde und benommen ... und wenn das dann noch heftiger werden soll, wie ihr berichtet .. :?:
Ratlosigkeit macht sich breit
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon senta » Mo. 11.01.2010, 01:38

Probier es doch einfach aus, kannst doch jederzeit aufhören, was hast Du denn zu verlieren, wenn es Dir jetzt sowieso so schlecht geht.
Ohne Medi bleibt es auf jeden Fall so, wie es ist, oder?
Also?
Ist doch einen Versuch wert oder?
Ich finde andererseits Deine Skepsis nicht schlecht, man sollte schon umsichtig mit so was umgehen, vertraue Deinem Arzt erst mal, wenn Du das nicht schaffst, wechsele lieber noch mal.
Ich habe sooo viel Angst vor allen Psychopharmaka gehabt, habe da schlimme Erfahrungen gemacht (Psychiatrie Ende der 80er), es hat lange gedauert, bis ich, als es mir schlecht ging, einfach Vertrauen wollte und es noch einmal ausprobiert habe, ich bin froh darüber, obwohl es nur ein Notfallmedikament ist, was ich da nehme, ich bin so erleichtert, daß ich es jetzt zur Verfügung habe und meine irre Angst davor weg ist.
Habe es das erste mal während einer REHA genommen, wollte, daß jemand bei mir bleibt, wenn es anfängt zu wirken. So schlimm war meine Angst davor. Aber ich war positiv überrascht. Ich nehme es jetzt selten, aber es hilft gut im Notfall.
Alles Gute
senta
senta
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » Mo. 11.01.2010, 13:15

Hallo Schmutzkind,
ich hoffe, du hast die Klausur gut überstanden!
0,5mg Risperidon ist recht wenig, ich habe 2mg genommen und das ging ganz gut.
Du musst übrigens keine Angst haben, dass es deine Persönlichkeit verändert,
die bleibt wie sie ist.
Hast du mal an eine Therapie gedacht, zusätzlich zum Medi?
LG, Vanilla
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Mo. 11.01.2010, 17:19

Nee also, ich habe mir gesagt, dass ich ne Therapie nach der Ausbildung mache, weil ich privat und Schule einfach nicht trennen kann. Di Klausur wurde auf Donnerstag verschoben.
Aber ich nehme das heute.

@Senta: Muss man solche Medikamente nicht durchgängig nehmen ?? Habe nämlich was gelesen mit "es muss sich eine Gewöhnung entwickeln, damit es wirken und helfen kann" ... oder so ähnlich.
Und ja ich wünschte, es wäre auch jemand bei mir, wenn ich sie nehme und sie irgendwann anfangen zu ballern.


Ich muss sagen, ihr helft mir wirklich sehr !!
Es hat sich noch nie jemand so in einem Forum gekümmert ..

Also gut Schluss jetzt mit dem Sentmentalen.
Ich werd mir heute Abend eine einpfeifen, wie gesagt vor dem Schlafen.
Sie wirken ja nicht gleich morgen oder ???
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon senta » Mo. 11.01.2010, 17:38

Hi schmutzkind,
ja, Dein Medikament solltest Du auf jeden Fall nach Anweisung nehmen, es stimmt, die meisten muß man regelmäßig nehmen, um eine positive Wirkung zu haben.
Das, was ich nehme ist ein Medikament, das sofort anfängt zu wirken, innerhalb von etwa einer Stunde, das hält etwa einen Tag an, manchmal länger.
Atosil ist deshalb auch ein Notfallmedikament, da ich es nehmen kann, wenn ich sehr unruhig bin oder in akuten Angstsituationen.
Es hilft mir, dann trotz der Angst, wichtige Dinge erledigen zu können (z.B. zum Arzt zu gehen).
Ich kann das dann auch wieder weg lassen.
In einer REHA hat man mir empfohlen, es in kleinen Dosen regelmäßig über den Tag verteilt zu nehmen, war aber nicht so hilfreich.
Habe dann später aber von einem Psychiater den Tipp gekriegt, lieber in Akutsituationen eine etwas höhere Dosis zu nehmen und nicht regelmäßig, das ist in meinem Fall effektiver.
Richte Dich auf jeden Fall nach Deiner Verordnung, ich kann das hier nur von meiner persönlichen Situation berichten, um Dir vielleicht ein bißchen Angst vor den Medikamenten an sich zu nehmen, es gibt aber für jeden Menschen eine ganz spezielle Empfehlung, das hängt von ganz vielen Faktoren ab, ist auch bei jedem Krankheitsbild anders oder bei verschiedenen Lebenssituationen.
Ich drücke Dir die Daumen, daß es Dir bald besser geht.
senta
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » Mo. 11.01.2010, 17:56

Hallo Schmutzkind,
dieses Medikament, muss man tatsächlich jeden Tag nehmen und nicht nur
bei Bedarf, damit es richtig wirken kann.
Finde ich gut, dass du heute mit der Einnahme beginnen willst.
Aber es werden danach wahrscheinlich nicht alle deine Symptome gleich
verschwunden sein. Meist braucht das Medi ein Weilchen bis alles weg ist.
Super, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst :)
LG, Vanilla
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Di. 12.01.2010, 00:34

Okay ich habe sie grade genommen und ich spüre eine verdammt starke Angst in mir. Bin unruhig, innerlich erregt und weiß nicht, wie ich mich morgen fühle .. diese Ungewissheit. Könnt grade nur heulen. Ich brauch jetzt jemanden ... ganz doll . irgendwie is alles ach weiß ick nich ...
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » Di. 12.01.2010, 03:11

Hallo Schmutzkind,
es kann dir wirklich nichts passieren, hab keine Angst.
Und solltest du morgens noch sehr müde sein, bleib zu Hause
und melde dich krank.
Darf ich fragen, wie alt du bist und ob du noch bei deinen Eltern lebst?
Wenn es dir weiter schlecht geht, solltest du unbedingt noch mal zum
Arzt gehen.
LG, Vanilla
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Di. 12.01.2010, 19:21

ich weiß nicht wie, aber ich habe den Tag überstanden. Ich hatte heute morgen so eine krasse Optik, das war nicht schön. mir war übelst schwindelig und ich konnte wegen der Koordinationsstörung kaum laufen, nur mit festhalten. Das ging aber nach 15 Min zum Glück einigermaßen wieder.
Jetzt gehts mir wie gestern. Aber das dauert ja noch, bis die wirken wa ?

Achso ja ich bin 21 und lebe mit meiner Mutter und ihrem Freund inner Wohnung. Würde gerne nach der Ausbildung endlich ausziehen, aber ich glaube das schaffe ich nicht.
Ich habe manchmal heftige Wutausbrüche und demuliere mich und meine Möbel, wenn ich alleine bin baue ich eben echt viel Scheiße. Und obwohl ich mit meiner Mom nicht rede, beruhigt mich die Anwesenheit.
Hoffe das geht besser, wenn ich in Therapie bin.
Kann man irgendwelche Wohnhilfen beantragen und wenn ja wo ? So was wie betreutes Wohnen mit 21 ??? Geht das ?
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » Di. 12.01.2010, 21:45

Hallo Schmutzkind,
wie schön, dass du den Tag überstanden hast.
Ja, es dauert etwas, bis die Medis richtig wirken.
Wenn du nach der Ausbildung eine Therapie machen willst, solltest du dich bald
um einen Therapieplatz bemühen, die Wartezeiten, sind meist lang und so wie du
es beschreibst, wäre es gut, bald zu beginnen.
Betreutes wohnen gibt es auch für Erwachsene, wenn sie krank sind und Hilfe brauchen,
ich weiß aber nicht, wo man das beantragt. Dein Arzt kann da vielleicht helfen.
Wann gehst du denn wieder hin?
Wünsche dir noch einen schönen Abend.
LG, Vanilla
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Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Schmutzkind » Di. 12.01.2010, 23:36

Meinst du zum Psychiater, der mir das verschrieben hat ? .... Na da gehe ich hin, wenn die Tabletten krasse Nebenwirkungen haben, es schlimmer wird, sie überhaupt nicht wirken oder wenn ich der Meinung bin, dass es mir besser geht und ich sie absetzen will.

Ach Vanilla danke mann !! Du bist echt. Darf ich mich öfter bei dir melden, wenn ich Fragen dazu habe ? Ich nehme jetzt meine zweite ein.

Achso vorhin, da habe ich kurz gedacht, dass es mir nicht mehr gelingt zu meinen Ursprungsgedanken zurückzukehren. Bekam leichte Panik deswegen.
Menschen gewöhnen sich eben doch an Dinge, auch wenn sie schlecht sind.
Risperidon stellt die Gedanken doch aber nicht ab oder ?
Wenn ich daran denke, nicht mehr so tief denken zu können ... fatal.
Schmutzkind
 

Re: Depersonalisation und Risperidon ?

Beitragvon Vanilla » Mi. 13.01.2010, 14:21

Hallo Schmutzkind,
ja, ich meinte den Psychiater.
Klar kannst du hier weiterschreiben, dafür ist das Forum doch da und ich bin jeden Tag hier.
Ich würde auch weiter gern von dir erfahren, wie es dir mit dem Risperidon geht.
Es kann schon sein, dass dadurch die Gedanken etwas ruhiger werden, bei den psychotischen
Symptomen ist das ja gewünscht, aber das ist nur anfangs so, das wird mit der Zeit wieder
ganz normal. So kenne ich das jedenfalls von mir.

Aber Risperidon stellt die Gedanken nicht ab, ehrlich.
Es stimmt, man gewöhnt sich mit der Zeit an Dinge, auch wenn sie einem nicht gut tun.
Mir ging das nach den Psychosen auch immer so, dass ich vieles darin vermisst habe.
Ich hatte immer das Glück, dass viele Inhalte meiner Psychosen echt Spass gemacht und mir
gefallen haben, die habe ich dann vermisst. Schlimm war aber, dass ich irgendwann paranoid
geworden bin und froh war, als alle psychotischen Gedanken durch die NL verschwanden.

Wie geht es dir heute? Wie kommst du in der Schule klar?
Meinst du, du kannst die Klausur morgen schaffen?

LG, Vanilla
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