DIS - und die Probleme eines Ehemannes

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

DIS - und die Probleme eines Ehemannes

Beitragvon Gast » Mo. 18.08.2014, 16:58

ich versuche es noch einmal in der Hoffnung das sich hier jemand tummelt der mir etwas helfen kann.

Meine Frau ist DIS diagnostiziert.

Bei uns geht nichts mehr zusammen. Sie, ja sagen wir erwartet, das sie behuetet wird, verstanden und beschützt, ich auf sei eingehe und und und. Kurz um gut zu ihr bin. Eigentlich hört sich das sehr einfach an, wären da nicht noch Job, Kinder, Finanzen, Ämter und der ganz normal Wahnsinn der uns auch noch mehr als normal belastet. Kurz um ich fühle mich tagein tagaus im Vollstress, ich nervlich neben der Spur.

Was mir Sorge bereitet sind 2 Dinge:

Die Diagnose ist neu, ihre Krankheit für mich immer nur unterschwellig gewesen, aber unsere Beziehung hat ganz schöne Dellen abbekommen, zum einen durch Unkenntnis und zum Anderen durch Vertrauensverluste. Ich weiß mittlerweile das eine Reihe von Geschichten sie mir erzählt hat gelogen waren und sich auch massivst auf unsere Finanzen ausgewirkt haben. Ich glaube das um mich herum ein Lügenkonstrukt gewachsen ist dessen Ausmass ich nicht einschätzen kann. Aber es hat zu einer sehr tiefen Verletzung geführt. Ich habe den Eindruck das die Aggressive in ihr und die Kriminelle gezielt gegen mich vorgehen. Kann so etwas sein oder renne ich mich da fest.
ABer ich gehe die Wände hoch wenn wieder mal alles schlecht auf der Welt ist und alle gegen sie und sie sich teilweise verfolgt fühlt. Oder erneut eine Geschichte aufgebaut wird von der ich nicht weiß ob sie wahr oder erfunden ist.

Auch finde ich sehr unverständlich das sie nicht zulässt das ich mal mit jemanden sprechen darf der sie betreut. wir hatten schon einmal eine Krankheit in der ich über 3 Jahre keinen Arzt sah und sie alles alleine durchstehen wollte... und dann war die krankheit weg.

Ich bin nicht mehr bereit mich verheitzen zu lassen. ich liebe diese Frau aber ich gehe auf Grundeis und habe nicht die leiseste Idee, wie ich sie überzeugen kann das so etwas Spuren auch bei Angehörigen hinterlässt. Und ich stehe schon neben mir. Meine Konzentrationsfähigkeit ist kaum noch der Rede wert. Aber alles das ist ihr nicht von Bedeutung. Sätze wie, wie kann ich dir helfen wenn selbst schon keine Hilfe mehr für mich selbst habe. Es ist als ginge alles in Nirwana.

Wer kann mit ein bischen helfen was ich tun kann? Ich persönlich halte es für wichtig das auch mir geholfen wird. Aus allem was bisher erfahren habe weiß ich nur das meine Persönlichkeit sich anfängt aufzulösen.

Wie sind eure Erfahrungen mit Lügen im Umgang mit lügen.
Haben eure Partner Hilfe?
Gast
 

Re: DIS - und die Probleme eines Ehemannes

Beitragvon warum ich » Mo. 18.08.2014, 19:20

irgendwie ist mir, als hätt' ich's dir schon geschrieben - ... offenbar noch zu unverständlich dann ...

um zu verstehen, was dis ist, mußt du dort zu suchen anfangen, woheraus ihr diese sache entstanden ist.

du beklagst dich wegen der lügen.
bitte, was ist denn eine lüge ... ?
und unter welchen bedingungen kann sie überhaupt ihrem angedachten zweck dienen; ihre wirkung erst entfalten ... ?

werden wir nicht tagtäglich in tausend situationen belogen ... ?
angefangen bei dem, wer wir sind und welche bestimmung wir hätten.

und dis ist als solches, die störung halt, da auch keine ausnahme; funktioniert auf demselben prinzip: sich die dinge "schönzulügen", um sie sich erträglich zu machen.

das "innere kind" ist in einem moment, wo der betroffene sich auf sich allein gestellt fand, und diese erlebnisse nicht mehr hatte verarbeiten können, stehengelassen, "nicht mitgenommen" worden. abgespalten worden mithin.

(wirre hypothesen machen aus dem einen kind dann gleich noch viele - wovon dann aber die anderen nurmehr eingeredet sind, weil's so nachher nochmal ein wenig einfacher wird.
wem man glauben mag, bleibt insofern da einem jedem selber überlassen).

wichtig für dich wäre da jetzt eigentlich auch nur, daß du verstehen (lernen) solltest, daß all diese lügen nicht wirklich primär auf dich zielen. du bekommst es nur insofern ab, wie deine partnerin in ihrem "haus" da sorge haben muß, daß du ihr zu nahe kämest und ihr "lügengebäude" - was es als solches ja nicht gedacht und gemeint ist -, dieses nachher also in gefahr geriete, womit sie sich wieder auf den anfang zurückgeworfen wähnt, nachdem ja auch eine innere fortentwicklung nur sehr begrenzt passiert, wo jemand nun eben diese persönlichkeitsstörung ersteinmal entwickelt hat.

wenn du das nicht verstehen kannst, bitte, dann bist du, so hart auch immer das klingen will, wohl nicht für diese aufgabe geeignet, die du dir sehr ehrenwerterweise vorgenommen hast zu bewältigen.
wo es anfängt, um dich zu gehen, kannst du diese nicht mehr in dem erforderlichen maße wahrnehmen.
das ist nachher einfach so.

du wirst ja wohl kein mensch sein, der auch sonst alles glaubt, was er hört. nachrichten bspw. sind fast regelmäßig manipuliert und sollen genau diesem zweck ja auch dienen: zu manipulieren.
nur hier dann eben, in der privaten beziehung, hoffst du, eine gesunde skepsis, wie sie sich aus all deiner versammelten lebenserfahrung ergibt, nicht zu benötigen, nachdem liebe ja eben doch etwas inniges, etwas total verlässliches sein sollte, und also mindestens ausreichen, daß man sich gegenseitig nicht anlügt.

wäre es so, so würden die scheidungsanwälte flaschen sammeln gehen müssen ...

diese "krankheit", störung, ist, so fürcht' ich mal, leider aber stärker als jede liebe, nachdem sie ans existentielle rührt.

nur wenn du es daher schaffen könntest, die dinge völlig entspannt zu sehen - so krass auch immer sie für den jeweiligen moment daherkommen resp. dir erscheinen wollen -, erst dann wäre es möglich, daß die störung ein wenig von ihrer macht verlieren könnte.
vollständig wird sie das nie.

denn ein trauma behält man für's leben.
einzig, daß man in gewissem maße umgehen lernen könnte damit, irgendwann dann mal.

wo es aber, wie hier jetzt offenbar, zu immer neuen konflikten führt, statt daß ihm raum gegeben wäre, sich zu verlaufen, so ist es auch beim traumatisierten immer wieder präsent und wird er das, was er dagegen eben nur hatte finden können - hier dann halt: dis - auch immer wieder neu ausbauen und sein "inneres modell" dann halt verteidigen versuchen.

vielleicht könntest du ihren therapeuten dezent mal kontaktieren, um ihn zu veranlassen, daß er ihr nahelege, dich da auch mal hinzuziehen zu dürfen.
rein rechtlich hat's da leider keine möglichkeiten, dieses zu verlangen.
warum ich
 

Re: DIS - und die Probleme eines Ehemannes

Beitragvon Lilu » Mo. 22.09.2014, 17:22

Hallo,

ich kann Dir leider nicht helfen.

Ich kann Dir nur sagen, dass ich als Betroffene NICHT von meinem Ehemann verlange, dass er meine "Störung" versteht, und ich brauche auch keine RUND-UM-DIE-UHR Aufmerksamkeit. Ich bin sogar froh, wenn es einfach nur NORMAL läuft.

Ich kann mir vorstellen, dass NICHTBetroffene, echt daran zu knabbern haben, wenn der/die Partner/in, diese Diagnose hat. Klar, bei uns lief nicht immer alles glatt und wir hatten schwere Zeiten, vor allen Dingen in meiner ersten Zeit meiner ersten stationären Therapie. ABER wir haben es hinbekommen. In den letzten Jahren sind einige Anteile "erwacht". Vor allen Dingen der BÖSE macht einem das Leben echt schwer. Er/Sie lacht meine Liebsten aus, wenn sie etwas erzählen oder traurig sind. Das ist echt nicht witzig, und natürlich von meiner Familie überhaupt nicht nachvollziebar. Es dauerte lange, bis sie mir GLAUBTEN, dass nicht wirklich ich sie auslache, sonder nur ein Teil von mir..

Ich habe nicht den Anspruch, dass meine Familie mich versteht. Aber es ist wichtig, dass sie mir GLAUBEN. Nur das ist wichtig...

LG Lilu
Lilu
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Registriert: Mi. 03.09.2014, 22:31


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