Traumatherapie?? Aber wie??

Thematik dieses Forums: Dissoziationen wie Depersonalisation, Derealisation und andere dissoziative Zustände sowie Traumata und ihre möglichen Folgen, so wie u.a. auch die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), die akute Belastungsreaktion oder die Dissoziative Identitätsstörung (DIS) bzw. Multiple Persönlichkeitsstörung (MPS).

Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 16:40

Wie macht man eine Traumatherapie wenn das Trauma von Ärzten und Therapeuten verursacht wurde??? Ich bekomme schon Schweißausbrüche während ich nur drüber schreibe.

Würde gern was ändern aber da kommen soviele Dinge zusammen. Zum einen eben die schwierige Situation dass mich bis jetzt noch kein Thera ernst nimmt sondern mir immer Verweigerung in der Mitarbeit unterstellt wenn ich blockiere, dann die Sorge um meine Tiere weil ich niemand habe, der sich um sie kümmern kann und das Problem mit meiner Familie der ich jedes Mal Rechenschaft ablegen muss wenn ich ne Therapie mache und leider kann ich mich da nur schwer abgrenzen da ich finanziell und handwerklich auf meine Familie angewiesen bin.
All das setzt mich so unter Druck!! Ich weiß ich muss was ändern aber wo anfangen??

Ich möchte auch nicht wieder ins SVV zurück fallen weil mir alles zuviel wird bin so stolz seit 5 Jahren abstinent zu sein.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.05.2014, 16:43

Hallo TaySirius!

Ich kann Dir empfehlen, mal zu einer Beratungsstelle zu gehen. Davon muss nämlich Niemand was erfahren. Auch nicht Krankenkassen, da Beratungsstellen von der Stadt bezahlt werden.
Dort sitzen auch Psychologen/Therapeuten. Aber eben zur Beratung.
Ich hatte Glück, dass bei mir eine Traumatherapeutin arbeitet, bei der ich nun auch Therapie mache.
Aber die wissen vielleicht, wohin Du gehen kannst. Oder können Dir vor Ort helfen.
Beratungsstellen sind zum Beispiel Diakonie oder Caritas.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 16:54

Ach bei denen hier vor Ort war ich schon und weil der Ort so klein ist und jeder jeden kennt wusste meine Familie keine 3 Stunden später Bescheid. Bin zurzeit ambulant betreut über nen sozialpsychiatrischen Verein hier vor Ort, aber die sagen halt auch nur ich müsste über meinen Schatten springen und mich öffnen sonst könnte man mir nicht helfen.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.05.2014, 16:57

Na da haben die aber ihre Schweigepflicht missachtet...

Ich gehe auch in Therapie 5 Orte weiter.

Ich meine, die haben auch Recht. Wenn Du dicht machst, kommen sie irgendwann nicht weiter.
Fühlst Du Dich mit Deinem Betreuer wohl?
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 17:02

Selbst in Therapie woanders würde meine Familie ja mitbekommen da ich ja nur von Rente und Grundsicherung lebe sind große Fahrten fast unmöglich. Das ist ja auch nicht das größte Problem sondern dass ich jemand brauche, der mit mir klar kommt und ich habe keine Kraft mehr wieder hunderttausend Theras auszuprobieren und dann am Ende mit nem Nervenzusammenbruch in der Klinik zu landen weil ich ständig nur blöd angemacht und nicht ernst genommen werde.
Wenn ich mich öffnen könnte hätte ich wohl kein Problem!!

Na ja ich komm menschlich mit meiner ambulanten Betreuung klar wobei ich mit ihm nichts bespreche oder so. eigentlich ist er mehr Fahrdienst für mich weil andere Dinge vertrau ich ihm nicht an weil da auch nur kommt dass er da nicht helfen kann, die haben ja auch nur nen begrenzten Rahmen.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.05.2014, 17:04

Und wenn der Dich in Therapie fährt?

Ich verstehe Deinen Frust. Und auch, dass Du dem nichts erzählen magst.
Ich überlege wirklich, was wäre, wenn der Dich zumindest mal in Beratungsstellen fahren kann.
Die Leute da machen Therapie durchaus auch bei Patienten daheim.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 17:12

Das Problem ist doch eher dass alle diese Leute nur helfen wenn man redet!! Ich blockiere aber und dass ist der Teufelskreis alles andere ist für mich eher nebensächlich.

Aber wieder von Thera zu Thera zu wandern weil keiner versteht dass ich Hilfe brauche um Hilfe zulassen zu können dass schaffe ich nicht mehr.

Das habe ich die letzten 10 Jahre getan und habe keine Kraft mehr.

Ich habe 2004 ne stationäre Thera gemacht da war es das erste Mal dass man mich ernst genommen hat aber da kann ich zurzeit nicht hin da die Station nur für Frauen ist und ich ja ein Mann

Vielleicht bring ich das grad echt falsch rüber und wir diskutieren aneinander vorbei wenn ja dann tut es mir leid.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Christine » Do. 29.05.2014, 17:16

Na ja, das Problem ist vor allem, dass andere dir nur helfen können, wenn du redest. Wenn du niemandem sagst, was genau deine Schwierigkeiten sind, wird keine Hilfe je über unverbindliche, gut gemeinte Ratschläge hinausgehen. Weil es für "richtige" Therapie nunmal unvermeidlich ist, die Dinge auch beim Namen zu nennen.
Es sagt niemand, dass das leicht ist. Und gute Therapeuten werden dir auch die Zeit geben, Vertrauen zu fassen und dich an die Situation zu gewöhnen, ohne dich schon in der ersten Stunde über private Details auszufragen.
Aber früher oder später wird es ohne reden nicht mehr gehen.
Christine
 

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 17:19

Okay ich merk schon ich kann euch das nicht wirklich rüber bringen was ich meine. Also beenden wir das hier weil im Prinzip kommt jetzt alles was ich eh schon gehört habe.

Tut mir leid aber danke für eure Mühe
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.05.2014, 17:20

Jetzt mach' doch nicht gleich dicht.
Vielleicht ist was dran, wenn's so viele sagen?
Ich kann nachvollziehen, dass das nicht das ist, was Du hören magst.

Aber was hast Du denn erwartet gehabt?

Bitte mach' nicht dicht. Das wird Dich nicht weiterbringen.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Christine » Do. 29.05.2014, 17:30

Was ich gesagt habe, war nicht böse gemeint. Tut mir Leid, wenn es so ankam.
Aber was meinst du denn, woher andere wissen sollen, wie du dich fühlst und was du erwartest, wenn du es nicht sagst?

Entgegen weitläufiger Meinung können Psychologen keine Gedanken lesen.
Christine
 

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon TaySirius » Do. 29.05.2014, 17:33

Erwartet?? Ich habe keine Erwartungen mehr an niemanden.

Aber alles noch schlimmer machen indem ich mich wieder ins Elend einer Therapie stürze, wo ich rede und mich danach so mies fühle dass mein SVV wieder hervor tritt und dass wird es dass mache ich nicht mehr mit.

Dann muss halt alles bleiben wie es ist und gewisse Dinge bleiben gut verschlossen wenn es nicht anders geht.

Wie gesagt wenn ich frei reden könnte ohne Probleme dann wäre mein Leben wesentlich leichter.

Ich kann euch das aber auch einfach nicht rüberbringen dieses Gefühl wenn man schon Wut im Bauch hat bevor man den Thera sieht und dann im Gespräch einfach nichts preisgeben kann und der Thera dann anfängt zu bohren dann klink ich aus. Natürlich ist das Verhalten vom Thera normal aber ich kann das halt nicht ertragen und wenn ich dann doch rede dann ist alles vorbei weil dann alles auf mich einstürzt und ich dass nicht verarbeiten kann und niemand da ist, der für mich da wäre sondern ich dann stattdessen noch für alle andern da sein muss und mir nichts anmerken lassen darf.

Das geht einfach nicht aber ich warte mal ab vielleicht ändert sich meine Einstellung ja mal.
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Do. 29.05.2014, 17:42

Ach Mensch :knutroe:

Du bist gerade sehr frustriert. Verständlich.
Vielleicht schreibst Du später weiter?

Ich finde das, was Du beschreibst, sehr ehrlich.
Vielleicht kann alleine das schon mal helfen.
Dass Du gesehen wirst :knutroe:
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Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Angelika » Fr. 30.05.2014, 13:36

Lieber TaySirius
In einer Traumatherapie geht es auf keinen Fall um eine Retraumatisierung.
Das muß in jedem Fall verhindert werden!
es geht in Schritt 1 sehr lange nur um Stabilität und um eine Sicherheit und wie das gehen kann.
Diese Phase kann Jahre dauern.
Wenn das geschafft ist,dann übst Du sehr lange den sicheren inneren Ort,wo Du Deinen verletzten traumatisierten Anteil führen kannst,damit dieser geschützt in guter sicherer Umgebung ist.
Das muß unter allen Umständen funktionieren!
Erst dann übt der sichere gesunde stabile teil in Dir in leichten Situationen,ob er wirklich stark genug ist,und es wird stets geübt,dass der traumatisierte Teil wirklich in Sicherheit ist,ansonsten wäre es Selbstverletzung,sich an schwierige Themen heranzuwagen.
Das Ziel einer traumatherapie ist,schon nochmal das Erlebte sich anschauen zu können,aber dieses Mal eben nicht der verletzte Teil,sondern diesesmal geht da der stabile gesunde Teil hinein und stellt die Dinge wieder richtig.
ZB erkennen,dass man keine Schuld hatte.
Idealerweise sogar Verzeihensarbeit leisten zu können,was ebenfalls eine sehr anspruchsvolle Therapiearbeit ist,in dem es sicher nicht darum geht,dem Täter einfach so zu verzeihen,sondern sich selbst.
Und Verzeihensarbeit ist deshalb so wichtig,weil man erst dann wirklich loslassen kann und sich befreien kann und von dem Erlebten Abstand gewinnen kann.
Es geht nicht ums Vergessen-das wird niemals der Fall sein,aber es muß auch nicht ständig durch flashback s immer wieder angetriggert werden.
Es geht also darum,mit dem Erlebten gut ferztig uzu werden,um nicht ständig immer und immer wieder einzubrechen.

Wenn Du es allein schaffen willst und es einfach so verdrängen willst,wirst Du Dir aller Wahrscheinlichkeit nach schlimme somatische Beschwerden zufügen,die mit Krebsgeschwüren enden können,weil es wie Atommüll in Dir weiterstrahlen wird.

Besser man wählt den langen Therapieweg,um irgendwann wieder befreit lächeln zu können,das Leben wieder geniessen lernt und einen gesunden Abstand zu dem Verarbeiteten gewinnt.
Angelika
 

Re: Traumatherapie?? Aber wie??

Beitragvon Kleiner Elefant » Fr. 30.05.2014, 13:39

Es gibt verschiedene Arten von Traumatherapien. Nicht jede arbeitet mit diesen Übungen, nicht jede mit den Anteilen. Nicht jede geht jahrelang und so.....
Ich finde das ein bisschen zu pauschalisiert....

Ich denke, in erster Linie geht es darum, Vertrauen zu einem Therapeuten aufbauen zu können. Erst dann kann eine Therapie beginnen.
Kleiner Elefant
 

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