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Hallo zusammen.

Ich stell mich zuerst einmal vor. Ich bin 26 Jahre alt, weiblich und mich beschäftigt sein ganz langer Zeit mein Vater und ob ich vielleicht missbraucht wurde. Dazu muss ich einmal weit ausholen. Also seitdem ich 8 Jahre alt bin befriege ich mich selber und habe auch schon mit 8 Jahren dabei an meinen Vater denken müssen. Es gab bisher nicht einen Tag bis jetzt an dem ich nicht an Sex mit meinen Vater denken musste. Meine Eltern haben sich getrennt als ich 2 Jahre alt war und das Verhältnis zu meinen Vater war auch kein gutes. Mein Vater hat mich nur selten sehen wollen und hatte keine lust darauf Vater zu sein. Ich war ein sehr schüchterndes und ängstliches Kind, übergewichtig und bis ich 13 Jahre alt war hatte ich ein schlimmes Inkontinenz Problem. Seit ein paar Jahren hatte ich plötzlich ein Bild im Kopf aus meiner Kindheit. Ich sehe wie mein Vater im Badezimmer nackt war, mich anschaut (ich war ca. 3 oder 4 Jahre) und sein Glied massiert. Mehr Erinnerung hab ich dann nicht mehr. Aufjedenfall stört es mich immer mehr, dass ich jeden Tag an ihn denken muss und vor allem in Verbindung mit Sex. Ich will einfach nicht mehr an ihn denken. Ich denke viel über ihn und meine Kindheit und vor allem über mein Verhalten in der Kindheit nach. Ich setze immer mehr die Puzzleteile zusammen wie z.B., dass ich ängstlich und schüchtern war, wie ich mir bis ich 13 jahre in die Hose machte, die Sex Vorstellungen mit ihm und das Bild im Bad. Es ist mir sehr unangenehm das Thema und ich habe bisher wirklich mit niemanden darüber gesprochen, auch habe ich mir sonst keine Hilfe oder Rat geholt. Dies hier ist mein erster Schritt um Rat zu bekommen. Es frisst mich mittlerweile richtig auf und die ständigen Gedanken kosten mich sehr viel Kraft. Was sagt ihr dazu?

Hallo!

Ich bin auch neu hier, und tue mir wahnsinnig schwer über die Dinge meiner Vergangenheit zu sprechen.

Ich verstehe deine gefühle und deine Besorgnis, mir gehts nicht anders. Ich kann nur von mir sprechen, aber seitdem ich eine Therapie angefangen habe, geht es mir wesentlich besser. (und ich habe auch kaum eine Erinnerung an das Geschehene) Auch Gespräche mit Freunden haben mir wahnsinnig geholfen, auch wenn mir keiner wirklich helfen konnte, habe ich dadurch wenigstens ein Ventil gefunden meinen Kummer ein bisschen auszulassen.

Kann sein, muss aber nicht.
Ich hatte damals wie du auch nur paar Bilder im Kopf, aber konnte nie was damit anfangen, also sagen, dass etwas passiert ist.
Doch dann wurde ich massiv getriggert und dann wusste ich es.
Da krankhaft drüber nachzudenken und versuchen etwas raus zu finden bringt oft wenig. Du wirst es erfahren, wenn deine Psyche dafür bereit ist - falls da was war.
Ich kann aber verstehen, dass du es wissen willst. Würde mich auch sowas nicht in Ruhe lassen.
Ich wünsch dir noch weiter viel Kraft

Auch ich habe "nur" Erinnerungsfetzen in meinem Kopf,die erstmals in einem Klinikautenthalt auftraten,als ich schon Mitte 30 war.
Es spricht viel dafür,daß da irgendwas in meiner Kindheit war,was ich sehr tief verdrängt und borderlinetechnisch gut abgespalten habe.
Sehr viele Psychiarter und Psychotherapeuten,die mich kennen,sind der Ansicht,daß da irgendwas gewesen sein muß.
Aber,wie Poly schon schrieb,es hat keinen Sinn,den alten Acker durchzugraben und nach irgendwas zu suchen.
Es kommt,wenn es soll,von allein hoch und kann dann verarbeitet werden.
Ich versuche heute,meinen Vater möglichst in Frieden ruhen zu lassen und versuche zu verzeihen,da auch er eine schwere Kindheit hatte und keine therapeutische Hilfen.
Er muß,wenn es was zu bereuen gibt,selbst an sich arbeiten.
Aber er ist weitergegangen,und da weiß ich nicht,ob er noch an diesem Dasein arbeitet oder längst sich Neuem widmet.
Ich arbeite mit dem inneren Tresor und leg dort solche Angelegenheiten ab,mit denen ich jetzt gerade nicht viel anfangen kann und bitte Gott um Mithilfe,mit Erfahrungen umgehen zu lernen,die mich überfordern.